Berliner Abrisse

  • Ist das zweite Bild von dir selbst? Das muss auf unseren Account..

    Ja ist von mir von gestern. Kannst Du verwenden.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Das darf doch nicht wahr sein. Wie gehirntot kann man sein? Es gibt Menschen, die nicht mehr zurechnungsfähig sind und trotzdem ohne Wärter frei herum laufen.

    Allerdings darf man die Schuld nicht auf die Architekten schieben. Der Bauherr ist der Schuldige. Wenn er gerne sein Geld für die Beseitigung von Juwelen ausgibt um sie durch Schrott zu ersetzen, dann kommt das dabei heraus. Als wenn man aus einer antiken Brillantbrosche die Billanten herausbrechen lässt, um die durch Plastiksteine zu ersetzen.


    Wenn ein Bauherr jedoch Schrott kauft , ihn abreißt um dort dann eine architektonische Schönheit hinzusetzen, dann werden sich die Architekten auch nicht weigern den Auftrag anzunehmen.

    Die Bauherren sind Schuld an der häßlischen Architektur heute.

  • Das darf doch nicht wahr sein. Wie gehirntot kann man sein? Es gibt Menschen, die nicht mehr zurechnungsfähig sind und trotzdem ohne Wärter frei herum laufen.

    Ohne Worte. Das Niveau des Forums nähert sich hier vollständig dem des (zu Recht kritisierten) Hauses an.

  • Entschuldigt, dass ich durch den Entwurf geschockt, mich nicht meiner szintillierenden Ausdrucksweise befleißigt habe.

    Das Frappierende an diesem genialen Entwurf ist, wie dem durchlauchten Künstler die quasi lemmatisierende Transponierung der Dialektik des Monochromen auf den Ist-Zustand unseres soziokulturellen Umfeldes und der damit auf synoptischer Weise mitfließenden demokratischen Grundidee gelingt.

  • dann werden sich die Architekten auch nicht weigern den Auftrag anzunehmen

    Nicht unbedingt, denn die Architekten wollen ja auch ihrer Überzeugung nach bauen. Aber dann git es noch eine große Hürde: die Stadtplanungsämter und die "Denkmalschützer", denn die sind ja nicht selten total modernistisch drauf.

  • Ohne Worte. Das Niveau des Forums nähert sich hier vollständig dem des (zu Recht kritisierten) Hauses an.

    Was übrigens ein empirisch-wissenschaftlicher Beweis dafür ist, dass solche Art von „Architektur“ Menschen depressiv macht und desillusioniert.


    Gute, schöne und harmonische Architektur - wie beispielsweise das oberhalb präsentierte und leider Gottes abgerisse Kulturgut - aber stets für gute, heitere Stimmung und Wohlbefinden sorgt.

    „Dekoration ist der wichtigste Teil der Architektur“ (Sir William Scott)

  • Was übrigens ein empirisch-wissenschaftlicher Beweis dafür ist, dass solche Art von „Architektur“ Menschen depressiv macht und desillusioniert

    Das wird so sein. Trotzdem ist es besser an sich zu arbeiten um auch wieder positive Akzente setzen zu können. :wink:

  • Übrigens:

    Quote

    Grundstückseigentümer David S. (34) plant am historischen Ort ein mehrgeschossiges Wohn- und Geschäftshaus. Ausgerechnet die Pichler Ingenieure GmbH, die dem Berliner Stadtschloss eine barocke Fassade zauberten, bauen in seinem Auftrag nun den wuchtigen Klotz. „Ich finde es vom Bauherren extrem unsozial, so einen hässlichen Baukörper in so eine schöne Gegend zu setzen“, sagt CDU-Fraktionschef Torsten Hippe (47).

    https://www.bz-berlin.de/archi…s-abriss-am-schlachtensee



    Pichler Ingenieure haben die Tragwerksplanung und die Fassadenplanung für die Schlossfassaden ausgeführt.
    https://www.pichleringenieure.…rwerk/Humboldt-Forum.html

    Sonst ein sehr buntes Potpourri von Altbau über Modernistenklötze bis historisierende Neubauten und Rekonstruktionen - offenbar keine Dogmatiker:
    https://www.pichleringenieure.com/Projekte/Chronologisch/



    Die Architekten Augustin und Frank liefern hingegen überall die selbe menschen- und naturfeindliche Beton-Großklotzigkeit ab:

    https://www.baunetz-architekte…tinundfrank-winkler/31259

  • Schöneberger Ufer N°67/67a...


    ...ist jetzt schon fast weg.

    Ich habe bislang irgendwie gar nicht beachtet bzw. überhaupt in Erwägung gezogen, dass der rechts anschließende gelbe, entstuckte Altbau N°69 (hier bildlich von der anderen Seite angeschnitten) auch für das hässliche Neubauprojekt draufgehen soll. Mittlerweile ist das Haus abgerissen. :daumenunten:

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Wo ist denn hier der Aufschrei und bei den vielen anderen kaum erwähnten Abrissen in D,dieser Klimaaktivisten und Unterzeichner von dem Aufruf pro Staudenhof Potsdam? Leidet die Umwelt und das Klima jetzt etwa nur durch den Abriss des Staudenhofblocks??

  • Wo ist denn hier der Aufschrei und bei den vielen anderen kaum erwähnten Abrissen in D,dieser Klimaaktivisten und Unterzeichner von dem Aufruf pro Staudenhof Potsdam?

    Der Kampf fürs Klima et cetera ist doch nur das Feigenblatt dieser verlogenen Heuchler. Es geht ihnen um den Umbau der Gesellschaft. Dieses Beispiel ist nur eines von vielen, um zu verstehen, wenn man will.

    „Dekoration ist der wichtigste Teil der Architektur“ (Sir William Scott)

  • In Berlin-Mitte, zwischen Wedding und der Europacity, droht ein ganzes Ensemble gründerzeitlicher Mietshäuser dem Abrissbagger zum Opfer zu fallen. Mehr als 100 langjährige Bewohner könnten ersatzlos ihr Zuhause zu verlieren. Der Bezirk ist machtlos, da sich die Häuser baurechtlich in einem Gewerbegebiet befinden. Die benachbarte Bayer AG möchte ihr Firmengelände erweitern. Die abgestuckten Wohnhäuser liegen weder in einem Erhaltungsgebiet, noch besteht Denkmalschutz.

    Weitere Informationen in einem Bericht der Berliner Woche vom 28.1.2022


    Mantikor hat dankenswerterweise Fotomaterial zur Verfügung gestellt:


    Fennstraße 33 und 34, Ecke Tegeler Straße in 13353 Berlin: Google Maps



    Eckbau Fenn- Tegeler Straße 1:



    Tegeler Straße 3-7:



    Tegeler Straße 6 und 7:



    Der Berliner Ortsverband von Stadtbild Deutschland hat dazu eine Mitteilung verfasst (3.2.23):


    "Drohende Abrisse gründerzeitlicher Mietshäuser im Mettmann-Kiez in Berlin-Mitte


    Wohnraum sichern – Baukultur erhalten


    Im Nordteil des Bezirks Mitte soll ein ganzes Ensemble gründerzeitlicher Mietshäuser zugunsten einer Erweiterung des Betriebsgeländes der Bayer AG abgerissen werden. 140 Mietwohnungen an der Tegeler Straße 1 bis 7 und der Fennstraße 33 und 34 könnten verlorengehen. Der Bezirk hat auf Grund der Rechtslage – die Häuser liegen in einem Gewerbegebiet – keine Möglichkeit, die Abrisse zu verhindern. So würden in Zeiten großen Wohnraummangels viele Mieter ersatzlos ihr Zuhause verlieren, eine ganze Kieznachbarschaft zugunsten von Firmengelände verschwinden. Doch auch ein Stück Berliner Baukultur droht verlorenzugehen: mehr als 100 Jahre alte Wohnhäuser der Gründerzeit, wertvolle Zeugen einer wichtigen Entwicklungsphase der Stadt und unersetzlicher Teil ihrer baulichen Identität.

    Dieser Vorgang zeigt einmal mehr, dass den Bezirken die rechtlichen Instrumente fehlen, um altbewährte, mittlerweile historische Bausubstanz vor dem Abbruch zu schützen. Nur ein kleiner Teil der Berliner Altbauten steht unter Denkmalschutz, zu wenige unterliegen Erhaltungsverordnungen. Der Berliner Ortsverband von Stadtbild Deutschland e.V. fordert daher, Abrisse von mehr als 100 Jahre alten Gebäuden stadtweit mittels geeigneter Verordnungen grundsätzlich zu verbieten. Denkmalgerechte Sanierungen dieser besonders erhaltenswerten Bausubstanz sollten unterstützt und gefördert werden, um die baukulturelle Identität Berlins zu bewahren."

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Erst werden Häuser ihrer Fassaden beraubt, so dass sie nach nichts mehr aussehen. Wenn sie dann jahrzehntelang unsaniert dahinvegetieren und man darin schließlich keinen Denkmalwert mehr erkennt fällt der Abriss leicht. Das wird wohl noch öfter so ablaufen.

  • Erst werden Häuser ihrer Fassaden beraubt, so dass sie nach nichts mehr aussehen. Wenn sie dann jahrzehntelang unsaniert dahinvegetieren

    Ich sehe das anders. Ich sehe sogar in diesen verstümmelten Fassaden so viel Qualität. Schau mal die unterschiedlichen Fensterformate, die sehr gestalterisch plaziert sind, schau auf die wohlplatzierten Balkone, in unaufdringlicher Größe, die Sockelzonen, die vertikale Gliederung und das Dach. All diese Qualitäten müsste ein Neubau erstmal schaffen, wenn Wir mal ignorieren, dass hier wohl stattdessen sowieso nur Gewerbeschachteln folgen werden. Insofern ist selbst so ein Zustand ganz nüchtern betrachtet mit Gestaltung präsent, die kaum ersetzt werden kann, wenn man ehrlich ist.

  • Ja du siehst das anders, und ich auch. Aber der Durchschnittstyp, der sich nicht für Architektur interessiert, wird in solchen, ihrer ursprünglichen Schönheit entledigten Häusern, von denen es in Berlin ohnehin unzählige Exemplare gibt, kaum etwas Wertvolles und Erhaltenswertes erkennen. Wäre der Bauschmuck noch dran sähe das vielleicht anders aus.

  • Snork, erbse Vielleicht kann jemand mit Ahnung die Gebäude auf den Fotos durch z.B. Zeichnungen wieder bestucken, um das zu veranschaulichen. Leute, die sich oft damit beschäftigen, können das ja vor dem inneren Auge; andere sehen aber wahrscheinlich wirklich entbehrliche alte Kästen.

  • Vielleicht kann jemand mit Ahnung die Gebäude auf den Fotos durch z.B. Zeichnungen wieder bestucken, um das zu veranschaulichen. Leute, die sich oft damit beschäftigen, können das ja vor dem inneren Auge; andere sehen aber wahrscheinlich wirklich entbehrliche alte Kästen.

    Warum nicht die Originalaufnahmen suchen?

    Abbruchhauser-Fennstrase-33-u-34.jpeg

    https://media.gettyimages.com/photos/world-war-ii-houses-damaged-by-bombs-in-fennstrasse-in-berlin-wedding-picture-id883754416?s=612x612


    (Bild in Link verwandelt. Mod.)