Du sagst es ja selber: "Wenn..."
Baumaterial war knapp und so oder so verstaatlicht - fuer private Hauseigentuemer gab es somit kaum Moeglichkeiten die "Bruchbuden" zu sanieren. Die sind den Leuten damals foermlich unterm Popo weggerottet. Die Sozialisten haben zudem es richtig gemacht, indem sie schnell, guenstig und umfassend Wohnraum fuer Millionen von Menschen geschaffen haben. Das dabei die Sanierung von Altbestand hinten anstand ist ja logisch.
Man kann sich ja gerne in Traumwelten verirren und motzen, dass ja alles was gemacht wurde doof war und man die Verantwortlichen auf den Schaffott treiben sollte. Ich hingegen bewahre mir lieber mein realistisches Weltbild.
Und nur das keine Missverstaendnisse aufkommen: Das rechtfertigt natuerlich nicht weitraeumige Abrisse kulturhistorisch wichtiger und zum Teil noch verhaeltnismaessig gut erhaltener Altbausubstanz - vor allem nicht, wenn dies politisch motiviert war. Den Abriss jedes einzelnen Vorkriegsgebaeudes zu beweinen ist aber genauso sinnlos. Letzten Endes waren es doch nur staedtische Strukturen, die sich neuen Anspruechen angepasst haben. Ich wette viele ehemalige Bewohner des damaligen Petriviertels auf der Fischerinsel haetten Luftspruenge gemacht, wenn sie von ihrem fuenften Hinterhof in einen "modernen Neubau" ziehen konnte. Wenn ich vorher in der Gosse gelebt habe, ist es mir doch schliesslich egal, wie der neue Kasten aussieht in dem ich wohne...