Xanten - Wiederaufbau des Doms

  • Morgen jährt sich der 106te Geburtstag des Archäologen und Denkmalschützers Walter Bader. Nachdem der Dom zu Xanten im 2.Weltkrieg schwer beschädigt wurde und zunächst geplant war diesen nicht wieder zu rekonstruieren, machte sich Walter Bader die Rekonstruktion des Xantener Doms zur Lebensaufgabe. Bader überzeugte den Bürgermeister und den Propst von der Rekonstruktion des Domes und vieler andere Bauten in Xanten und konnte schließlich im Jahre 1966 nach 19 Jahren Wiederaufbau die Rekonstruktion des Domes als vollbracht erklären.

    Danke, Herr Bader für Ihr Lebenswerk ! :applaus:

    Hier findet man einen kurzen Lebenslauf Baders:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Bader

    Als zusätzliche Information zum Xantener Dom sei empfohlen:
    http://www.xantener-dombauverein.de/

    Hier sind Bilder wie er heute ausschaut:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Xantener_Dom
    http://www.xantener-dombauverein.de/dom_blicke.html

    So hat er 1945 ausgesehen:

  • Mensch Oliver, danke fuer diesen Beitrag, haette nicht gedacht das jemand Prof Bader kennt. Ich fuehle mich sehr geehrt ( Prof Bader hat naemlich in meine Familie eingeheiratet und ich habe noch einige Erinnerungen aus Kindertagen an ihn). Er hat viel fuer den Denkmalschutz NRW in der schwierigsten Zeit (direkt nacht dem 2ten Weltkrieg) getan und das kann man heute garnicht mehr genug wuerdigen.

  • Interessante Geschichte, die schwere Beschädigung des Doms war mir bisher gar nicht bekannt - umso mehr ist die schier unfassliche Wiederaufbauleistung zu würdigen! Ein Beispiel mehr, das zeigt, dass mit dem entsprechenden Willen eigentlich alles wieder aufgebaut werden kann... mein allergrößter Respekt an Herrn Bader. :applaus:

    Menschen wie ihn hätte unser geschundenes Land nach '45 weit mehr gebraucht.

  • Ja der Xantener Dom ist schon vorbildlich wiederaufgebaut, aussen wie innen. Es ist die kunstgeschichtlich wohl wichtigste gotische Kirche zwischen Koeln und die Muendungen des Rheins. Eigentlich ganz erstaunlich in einer so kleinen Stadt, die auch im Mittelalter nicht sehr gross war.
    Man konnte sich ihn wohl wegen der Wallfahrt zum Grab St. Viktors leisten, das wiederum aus der Spaetantike stammt. So gesehen gibt es doch noch eine Verbindung zwischen dem Dom und die Bedeutung Xantens als roemische Stadt.

    Im benachbarten, rechtsrheinischen Wesel wird in den kommenden Jahren die Fassade des gotischen Rathauses rekonstruiert. Das 80er-Gebaeude, das jetzt an seiner Stelle auf den historischen Kellern steht, wird entsprechend zu der Fassade umgestaltet.
    Die Internetseite des Projektes:

    http://historisches-rathaus-wesel.de/content/view/12/32/\r
    historisches-rathaus-wesel.de/co ... iew/12/32/

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Wenn man bei Wikipedia liest, dass Bader mit nur einem Helfer 1945 begann, die Trümmer im Dom zu räumen, dass statt eines Wiederaufbaus zunächst ein Kirchenneubau geplant war und erst Bader als zugereister Schwabe (!) die Verantwortlichen in Xanten von der Notwendigkeit des Wiederaufbaus überzeugen konnte, dann sieht man, dass es damals manchmal von ganz wenigen Leuten abhing, ob erstrangiges Kulturerbe weiterbestehen sollte oder nicht.

  • Zitat von "Remy"

    Mensch Oliver, danke fuer diesen Beitrag, haette nicht gedacht das jemand Prof Bader kennt. Ich fuehle mich sehr geehrt ( Prof Bader hat naemlich in meine Familie eingeheiratet und ich habe noch einige Erinnerungen aus Kindertagen an ihn). Er hat viel fuer den Denkmalschutz NRW in der schwierigsten Zeit (direkt nacht dem 2ten Weltkrieg) getan und das kann man heute garnicht mehr genug wuerdigen.

    Hallo Remy,
    welche Erinnerungen hast Du denn an Walter Bader ?

    Zitat von "Brandmauer"

    ...Eigentlich ganz erstaunlich in einer so kleinen Stadt, die auch im Mittelalter nicht sehr gross war.
    Man konnte sich ihn wohl wegen der Wallfahrt zum Grab St. Viktors leisten, das wiederum aus der Spaetantike stammt. So gesehen gibt es doch noch eine Verbindung zwischen dem Dom und die Bedeutung Xantens als roemische Stadt. ...

    Xanten war mit dem Viktorstift neben Kloster Kamp das bedeutendste Kloster am Niederrhein. Es hatte sogar ganze Ortschaften als Besitz, wie zum Beispiel meine Heimatstadt Dorsten, daß im 11. Jahrhundert von einer Imetza an das Kloster verschenkt wurde. Lange Zeit gab es dort die "Viktorstracht" wo Bürger aus den Städten/Freiheiten etc. des Klosters durch die Stadt Xanten in den Dom zogen. Dabei kam es jedesmal zu Rangeleien zwischen den Dorstener und Weseler Bürgern um die Spitzenposition. Schließlich musste sogar der Erzbischof von Köln eingreifen und hat die beiden Abteilungen parallel an der Spitze des Zuges laufen lassen. Ich hatte mal einen Vortrag zum Thema gehört, daher weiß ich das. :lachen: Ach so, nur mal zur Größe des Ganzen: 1936 nahmen daran 25000-30000 Menschen teil. :aetschgruen: Übrigens war Xanten-Birten im Frühmittelalter die größte Stadt am Niederrhein. Nachzulesen bei Eugen Ewig. :zwinkern:

  • Oliver

    Da Du mal wieder auf Dorsten zu sprechen kommst, was ist bisher aus diese Idee geworden, die wir hier schon mal im Forum hatten:

    http://www.architekturforum.net/viewtopic.php?t=1647&highlight=dorsten\r
    http://www.architekturforum.net/viewtopic. ... ht=dorsten

    Scheint mir eine sehr sinnvolle Idee, die Du voll nachgehen könntest!
    Auch hier ist wieder mal der Vergleich von Vorkriegszustand und heutiger unerträglich.
    Also: Dorstener, folgt mit dem Kirchturm das Beispiel der Weseler mit ihrem Rathaus! Auch die Rekonstruktion einiger Giebel am Marktplatz scheint mir hier sinnvoll, wie man am alten Bild in Deinem Thread sieht.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Zitat von "Brandmauer"

    Oliver

    Da Du mal wieder auf Dorsten zu sprechen kommst, was ist bisher aus diese Idee geworden, die wir hier schon mal im Forum hatten:

    http://www.architekturforum.net/viewtopic.php?t=1647&highlight=dorsten\r
    http://www.architekturforum.net/viewtopic. ... ht=dorsten

    Scheint mir eine sehr sinnvolle Idee, die Du voll nachgehen könntest!
    Auch hier ist wieder mal der Vergleich von Vorkriegszustand und heutiger unerträglich.
    Also: Dorstener, folgt mit dem Kirchturm das Beispiel der Weseler mit ihrem Rathaus! Auch die Rekonstruktion einiger Giebel am Marktplatz scheint mir hier sinnvoll, wie man am alten Bild in Deinem Thread sieht.

    Ähem, das war nur eine Idee von mir. Dazu gibt es bisher keine Initiative... :peinlich::lachen:

  • Der Xantener Dombauverein will 8 Skultpuren des Hochkreuzes originalgetreu rekonstruieren. :D Es handelt sich um vier Posaunenengel und die vier Heiligen Paulus, Petrus, Katharina und Johannes. Die Fertigungskosten für einen Posaunenengel betragen 5700 €, für eine Heiligenfigur 6400 €. Derzeit sucht man noch Stifter für 7 Skulpturen, da Johannes bereits gestiftet wurde.

    Hier mehr Informationen:

    http://www.xantener-dombauverein.de/stifter_home.html