• Die Altstadt von Grimma zeigt sich in einer weitgehend geschlossenen Bebauung aus dem 14. und 15. Jhd. Dazwischen vereinzelt Bauten aus dem 17. / 18. und 19. Jahrhundert. Beiträge aus dem 20. Jahrhundert sind kaum findbar.
    Ohne Kriegsschäden und ohne Kopien (wie vergleichbar in anderen Städten nach dem Krieg) zeigt sich hier ein schöner Typus mitteleuropäischer Kleinstadtbebauung am ausgehenden Mittelalter und dt. Renaissance. Über die Jahrhunderte fügten sich behutsam neuere Bauten ein.
    Nach meiner Erfahrung ist dieser Umstand für deutsche Verhältnisse etwas Besonderes.

    Ob die Sanierung und Farbgebung zu entschlossen ist, kann ich nicht beurteilen. Der sächsische Denkmalschutz wird schon für originale Farbgebungen gesorgt haben. Man darf jedoch nicht vergessen, dass die meisten Bauten ihren jetzigen Anstrich erst vor eins - zwei Jahren erhalten haben, im Zuge der Nachflutsanierung. Vielleicht ist es so machner Betrachter der Gebäude nicht gewöhnt, auf solch kraftvolle und leuchtende
    Farben zu stoßen, weil eben alles mit einmal erneuert wurde. Die Farben werden in den nächsten Jahren gedämpfter wirken.
    Genauso werden dann die Kopien am Dresdner Neumarkt weniger künstlich erscheinen.

    http://www.zeit.de/2002/35/Alles_kaputt_alles_verloren

    PUBLICO CONSILIO PUBLICAE SALUTI

  • Ich finde, es wurde wieder einmal "zu dick aufgetragen". Farbgebung, Dachziegel, Fensterläden u. ä. sind aber natürlich alles eher Kleinigkeiten. Hat man hier etwas falsch gemacht, besteht immer die Möglichkeit, es beim nächsten Mal wieder besser zu machen. Hauptsache ist selbstverständlich, dass die Stadt in ihrem Häuserbestand erhalten ist und weiterhin bleibt.

    Wenn die Häuser tatsächlich größtenteils noch aus dem 14. und 15. Jahrhundert stammen, wäre Grimma in Deutschland in der Tat ziemlich einzigartig - ansonsten wäre es eine der vielen schönen Klein- und Mittelstädte unseres Landes, von denen wir gar nicht genug haben können. :D Ich muss zugeben, dass ich bezüglich des Alters des Profanbaus der Stadt so meine Zweifel habe und anhand der gesehenen Bilder eher annehmen würde, der Häuserbestand Grimmas rühre vornehmlich aus dem Zeitraum zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert, wobei einige Bauten noch ins 15. Jahrhundert zurückreichen und gar nicht so wenige erst im 19. Jahrhundert errichtet wurden. In diesem Fall liege ich jedoch gerne falsch!

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Natürlich. Ich bezog mich nur auf den kleinen Altstadtbereich, der überwiegend im Zeitalter der Reformation seine heutige Bebauung kam. Die große Fluten in der Vergangenheit machte eine flächendeckende (zeitgleiche) Bebauung weitgehend notwendig (und möglich), dass ist sicherlich eine Besonderheit dieser Stadt. Nachträglich immer auch Modifizierungen erhielt oder Bauten ersetzt wurden in späterer Zeit. Aber wie gesagt: behutsam. Grimma verfügt auch über schöne Bauten aus der Jahrhundertwendezeit um 1900, sie prägen das neuere und geografisch höher gelegene Grimma.

    PUBLICO CONSILIO PUBLICAE SALUTI

  • Höfgen
    Stadt Grimma
    Landkreis [lexicon='Leipzig'][/lexicon]


    Ein paar Schnappschüsse vom letzten Wochenende.


    So präsentiert sich der Ort vom Hügel der Wehrkirche aus gesehen.


    Bauernhäuser mit einfachem konstruktivem Fachwerk sind typisch für die westsächsische Region.


    Die Errichtung der Wehrkirche geht auf das Jahr 1250 zurück. 200 Jahre später wurde sie im gotischen Stil umgebaut. Zu diesem Zeitpunkt erhielt sie auch ihren Turm. Der Zottelbär rechts neben der Kirche ist übrigens Pfarrer Karl-Heinz Dallmann


    Die einfachen Emporen und Malereien entstanden 1654.


    Gediegenheit wohin man schaut.


    Noch einmal mit Zoom

  • Ja, inzwischen ist alles voller Goldstaub. Abrisse gab es, allerdings m.W. keine von stadtbildprägenden Gebäuden. Die Brücke wird, wenn alles gut geht, ab Herbst diesen jahres wiederaufgebaut, allerdings mit einem Pfeiler weniger. Unterdessen geht die Sanierung des Schlosses und der Bau der Flutmauer gut voran.

    In Höfgen lohnt sich auch immer der Gang zum Fährhaus an der Mulde sowie zur hölzernen Schiffsmühle auf der Mulde. Direkt im Ort befindet sich auch eine hübsche Wassermühle (auf dem letzten Bild sieht man das zugehörige Restaurant).

  • Ein kleiner Rundgang durch Grimma im Juli 2017

    Marktplatz:

    Das ist doch mal ein stilvolles Kino (gelbes Gebäude rechts):

    Die Frauenkirche:

    Klosterkirche:

    Rückwärtig hat das Rathaus einen Fachwerkgiebel:

    Das Schloss:

  • Snork 19. März 2023 um 21:58

    Hat den Titel des Themas von „Grimma (Galerie, Bilder teilweise gelöscht)“ zu „Grimma (Galerie)“ geändert.