Verweis zum letzten Beitrag im alten Forum: Umbau der Staatsbibliothek Berlin
Berlin - Staatsbibliothek Unter den Linden
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Zitat
Berlins größte Kultur-Baustelle
Die "Stabi" Unter den Linden wird saniert
Hinter der Glasscheibe fressen sich die gigantischen Bohrer in das schlammige Erdreich. Bauarbeiter in gelben Gummistiefeln geben sich Kommandos, die Baukräne schwenken durch den blauen Sommerhimmel. Ortstermin an Berlins größter Kultur-Baustelle: Die Staatsbibliothek am Boulevard Unter den Linden wird saniert.
04.09.2005
--------------------------------------------------------------------------------Außerdem erhält sie anstelle des historischen Lesesaals mit der charakteristischen Kuppel einen neuen mit hohem Lichtkubus. Der Lesesaal wurde im Krieg schwer beschädigt. Das mit 326 Millionen Euro vom Bund finanzierte Projekt ist von seiner Dimension nur mit dem Umbau des Reichstags zu vergleichen.
Eine kleine Zeitreise
Baureferent Hartmut List fällt keine zweite Bibliothek ein, deren Ausmaße sich mit dem 13 Etagen hohen Gebäude in Berlin-Mitte messen könnte. Ein Gang durch das 170 lange und 105 Meter breite Haus ist eine kleine Zeitreise durch preußische und deutsch-deutsche Geschichte. "Es ist ein Sammelsurium", sagt List.
Zum Bild gehören moderne Technik und Studenten mit Laptops genauso wie alte Karteikarten und DDR-Muff. Auf dem Dach erinnert ein Flak- Aussichtspunkt an den Krieg. Wilhelminisch prunkvoll ist der Aufgang zum Vestibül, im Magazin unter dem Dach riecht es nach alten Büchern. "Originalzustand 1914", erklärt List. An den Regalfluchten hängt noch eine original-preußische Rohrleitung - zum Staubsaugen. Damals war das modernste Technik.
80 Prozent aller Bach-Handschriften
Heute hoffen die Mitarbeiter von Generaldirektorin Barbara Schneider-Kempf, dass die Universalbibliothek die Bauarbeiten unbeschadet übersteht. Seit dem Feuer in der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar weiß man, was technische Defekte anrichten können.
Allein dieses Gebäude der "Stabi" birgt mit drei Millionen Bänden Deutschlands größten historischen Buchbestand bis 1945, außerdem einzigartige Sondersammlungen wie Karten und Musikhandschriften. Darunter sind wahre Schätze wie 80 Prozent aller Bach-Handschriften und vier große Beethoven-Symphonien.
Überwindung der Teilung
Die Bibliothek wurde 1661 von Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg gegründet, von 1701 bis zum Ende der Monarchie war sie die Königliche Bibliothek zu Berlin. Hans Scharouns "Stabi" an der Potsdamer Straße war zu Zeiten der deutschen Teilung das prominente westliche Gegenstück.
Heute sind beide Häuser unter dem Dach der Stiftung Preußischer Kulturbesitz vereint. Im Zweiten Weltkrieg hatte der Bombenhagel auch die Bibliothek Unter den Linden getroffen. Zu DDR-Zeiten fiel der Entschluss, den beschädigten Lesesaal abzureißen und durch Zweckbauten zu ersetzen, die nicht lange hielten.
Generalsanierung bis 2011
Nach dem Mauerfall stellte sich dann die für Berlin typische Frage: Neubau oder historische Rekonstruktion? Beides soll es sein, erklärt Baureferent List. Architekt HG Merz, der in Berlin auch das Museum für Kommunikation schuf, gewann den Wettbewerb.
2008 soll sein Lichtkubus und der Saal mit den 500 Plätzen fertig sein. Die Generalsanierung läuft bis 2011. Bis dahin geht der Betrieb weiter. Eine Webcam im Internet zeigt, wie der Lesesaal Konturen annimmt. Erst einmal sind dort die Spezialisten für Tiefbau am Werk.
von Caroline Bock, dpa -
Die "Stabi":
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Aber mit dem "Lichtkubus" tun die sich keinen großen Gefallen, denke mal irgendwann wird wieder die Forderung nach dem historischen Lesesaal aufkommen... oder ein dritter Neubau wird anstelle dessen entstehen...
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Wobei ich in diesem Fall den neuen Lesesaal gar nicht schlecht finde und die moderene Architektur von außen auch nicht stört - In einem solchen Fall hat die Moderne eine Berechtigung, gerade wenn es den natürlichen Lichteinfall begünstigt.
Schlimmer wäre doch eine "Verschönerung mit Glas" an der Außenfassade geworden o.ä. -
Naja... ich weiß nicht. Wenn man bedenkt, dass die andere Alternative ein rekonstruierter Kuppellesesaaö hätte sein können, einen der beeindruckendsten Lesesääle die es in Deutschland gab... dann frag ich mich doch ob das hätte sein müssen.
Ansonsten natürlich gut, auch besser als die DDR-Archivtürme.
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Am besten gefällt mir am gegenwärtigen Zustand der Ehrenhof:
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Der Ehrenhof ist super, die ganze Bib. ist super. Aber in einer Stadt der Größe Berlins müssten sich eigentlich solcherlei Gebäude überschwänglich wie an einer Perlenschnur aufreihen - und nicht einsame Tropfen auf einem riesigen dampfenden Stein sein.
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Auf Plänen für die Sanierung habe ich gesheen, dass über dem Haupteingang zu Unter den Linden auch wieder eine kleine Kuppel vermerkt war. Weiß jemand ob sie tasächlich wieder rekonstruiert werden soll?
Wäre toll...Edit:
Und weiß jemand ob dieses Treppenhaus noch existiert?
http://www.vandenvalentyn.de/98vv/sbu/sbu-01-a.jpgLeider hab ich kein aktuelles Bild finden können
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Ein Bericht aus der BZ über den neuen Lesesaal der Staatsbibliothek:
ZitatMonumentalität aus Licht
Der Entwurf für den neuen Lesesaal in der alten Staatsbibliothek zeigt, wie es auch gehen kann im traditionsversessenen Berlin...
Die einstige Pracht ist bisher nur an den wieder zartrosaorange schimmernden Fassaden sichtbar.
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Vor allem aber ist es ein Wunder, dass die Berliner Fassaden-Traditionalisten angesichts dieser modernen Fortführung der Geschichte nicht laut aufgeheult haben. Sollten sie den Entwurf von H. G. Merz schlichtweg übersehen haben? Eher ist es so, dass sie den Entwurf so ignorieren, wie schon in der Kaiserzeit der internationale Stil Ihnes nicht als echt preußisch akzeptiert worden war. Preußisch sein, heißt klassizistisch sein, berlinisch gleich schinkelig. Dieser historische Unsinn, der die große barocke und neubarocke Tradition der Stadt ignoriert, hat wenigstens ein Gutes: Er schützt Ihnes Nachfolger vor geschmäcklerischen Einsprüchen1. Die Fassade der Sta.Bi. ist doch aus Sandstein! Entweder hat man sie angestrichen oder der Autor verwechselt die Sta.Bi. mit dem Zeughaus.
2. "wie es auch gehen kann traditionsversessenes Berlin"? Was soll das bedeuten? ist glaube nicht, dass 08/15-Stahl-Glas-Beton-Bauten Berliner Tradition sind. bei 99% aller Neubauten hat man schon gegen Berliner Traditionen verstoßen; wie man da von Traditionsversessenheit sprechen kann ist mir ein Rätsel. In den letzten 15 Jahren gab es nur eine Rekonstruktion im Zentrum (Kommandantenhaus); und die Neubauten im traditionellen Stil kann man auch an seinen 10 Fingern abzählen. 99% aller Neubauten sind einfach Schrott.
3. Ignoriert H. G. Merz mit seinem modernen Stahl-Glas-Entwurf die "große barocke und neubarocke Tradition" etwa nicht?
4. Ihne würde sich im Grabe umdrehen, wüsste er wie sein Werk verschandelt wird.
5. Vielleicht erlebt H.G. Merz auch noch sein blaues Wunder; wie sein Kollege Behnisch bei der Akademie der Künste (Bücher sollen sich ja nicht so gut mit Regenwasser vertragen )
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Also diesen Artikel kann man bestimmt nicht ernst nehmen. Falls der Autor das doch ernst meint, hat er nicht die geringste Ahnung und plappert halt so vor sich hin. Nicht nur, dass die BZ bislang nicht durch besonders gehobene Architekturkritik aufgefallen ist, es ist ein Boulevardblatt - und so ungebildet wie ein Großteil der Leser, sind eben auch die Artikel. Der preußenfeindliche Duktus kommt wohl daher, dass die BZ zur Berliner Zeitung gehört, und die wiederum eine 1a SED-Vergangenheit hat.
Jaja, das traditionsversessene Berlin... komisch, es kann nicht dasselbe Berlin sein, in dem ich lebe. -
Zitat von "Antiquitus"
Jaja, das traditionsversessene Berlin... komisch, es kann nicht dasselbe Berlin sein, in dem ich lebe.
... komisch, es kann nicht dasselbe Berlin sein, das ich so liebe... -
Wie sieht es eigentlich mit der Staatsbibliothek aus? Müsste der neue Lesesaal nicht schon längst stehen oder sind die noch immer am bauen?
Was mich noch interessiert:
Wie sieht es eigentlich innen in der Bibliothek aus? Ist da noch manches von der alten Pracht erhalten? Schöne Säle oder Treppenhäuser? Wenn ich mal nach Berlin käme, wäre die Staatsbibliothek eines der Gebäude, die ich unbedingt mal von innen sehen will. -
du kannst es hier mal ansehen:
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Bekommt die Staatsbibliothek eigentlich ihr altes Dach zurück?
Ob und wann das alte Dach kommt ist wohl noch nicht genau geklärt habe jedenfalls im Internet nichts dazu finden können.
Weiss jemand genaueres? -
Hier ein Foto vom Zustand im Juni 2007
Das Dach ist dem Gebäude unwürdig und hat Ähnlichkeit mit einem Flachdach!!!http://img80.imageshack.us/my.php?image=u…nlinden7bq1.jpg
Ich finde man sollte sich für eine Widerherstellung einstezen falls diese nicht schon geplannt ist, das heutige Dach wird der Straße unter den Linden einfach nicht gerecht.
Hat vielleicht jemand Bilder vom Vorkriegs Zustand?
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Habe doch noch ein Foto des ehemaligen Daches gefunden.
Quelle: bildindex der Kunst und Architektur
Ein Unterschied wie Tag und Nacht
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Es fehlt nur die Kuppel über dem Mittelrisaliten.
Und in den Umbauplänen der Bibliothek war die wieder eingetragen...vielleicht kommt sie ganz zum Schluss doch wieder???Aber wie sieht es nun im Inneren aus? Alle Pracht verloren?
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Treverer
"es fehlt nur die Küppel" aber garde die macht doch die Dachlandschaft aus!!!
Im inneren der Staatsbibiothek sind meines Wissen noch einige Räume erhalten bist halt auf den alten Lesesaal der jetzt in moderner Formensprache aufgebaut wird.
Ein besuch lohnt sich auf jeden Fall. -