Berlin - Staatsbibliothek Unter den Linden

  • Viel verändert hat sich aber nun gerade nicht gegenüber meinen Bildern aus letzter Woche. Dennoch mal vier neue Ansichten.

    Ich finde, dass die Bekrönung ein wenig "aufsitzend" erscheint, will sagen irgendwie nicht mit der Kuppel verwachsen, wie ein zu kleiner Hut auf dem Kopf. :blah:
    Aber vielleicht ist es auch nur der noch ungewohnte Anblick...

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Vielen Dank, Vulgow. :) Dafür, dass es ja angeblich keine Vollrekonstruktion sein soll, sieht es aber richtig schick und ziemlich historisch korrekt aus. Es orientiert sich sogar an der aufwändigeren der beiden historischen Fassungen, die mit durchbrochener Balustrade. Der gesamte Kupferaufbau erscheint zumindest optisch etwas höher als die Originale, oder? Ich bin mir aber nicht sicher. Da, wo jetzt erst die Stege der Gerüste entfernt wurden, scheint der Schiefer aber noch nicht bis ganz oben gedeckt zu sein, also wirkt es vielleicht deshalb noch nicht ganz verbunden, oder wie Vulgow meinte, nicht ganz verwachsen ound wie ein zu kleiner Hut.


  • Ich finde die Kuppel wunderschön, egal ob der Aufsatz 100%ig original oder nicht ist. Sieht schick aus!!! :applaus::daumenoben:

    In der Architektur muß sich ausdrücken, was eine Stadt zu sagen hat.
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten

  • Vielen Dank für das Update! Sieht super aus und tut der Würde und Monumentalität des Baus so gut. :) Weiß einer, ob die hunderte von Haken, die aus der Kuppel ragen, noch entfernt werden, oder lässt man die? Wofür sind die eigentlich? Für Leitern oder ähnliches festzuhaken, wenn man mal aufs Dach steigen muss. Scheinen mir nur etwas sehr viele Haken zu sein... huh:)

  • Interessantes Foto von 1967; aufgenommen offenbar aus dem DDR-Außenministerium; Sta.bi. noch mit Kuppellesesaal :wuetenspringen:



    Quelle: Wikipedia, Bundesarchiv, App in die Geschichte

  • Die Haken sind, wie richtig erkannt, für Leitern, falls Wartungsarbeiten notwendig werden. Von unten sieht man sie ohnehin mit dem Auge nicht. Die bleiben ganz sicher

  • Interessant finde ich, dass 1967 das Kronprinzenpalais noch nicht wieder aufgebaut war, denn der Übergang zwischen dem Prinzessinnenpalais und dem Kronprinzenpalais über die Oberwallstraße geht noch ins Leere.

  • Moment mal, ich dachte, da war nach dem Krieg ein fetter Krater...? :schockiert:

    Beim Kuppellesesaal nach 1945 haben viele offenbar dieses Bild im Kopf:


    Quelle: Baunetz.de

    So kann der Lesesaal aber keinesfalls nach 1945 ausgesehen haben, sonst hätte man die Kuppel nicht wieder geschlossen wie auf dem Foto von 1967 zu sehen. Dieses Foto zeigt höchstwahrscheinlich den Lesesaal nach Abriss/Sprengung durch die DDR 19??


  • Beim Kuppellesesaal nach 1945 haben viele offenbar dieses Bild im Kopf:


    Quelle: Baunetz.de

    So kann der Lesesaal aber keinesfalls nach 1945 ausgesehen haben, sonst hätte man die Kuppel nicht wieder geschlossen wie auf dem Foto von 1967 zu sehen. Dieses Foto zeigt höchstwahrscheinlich den Lesesaal nach Abriss/Sprengung durch die DDR 19??


    Genau so ist es. Nach dem Krieg war lediglich ein Loch in der Kuppel und der Fußboden war zerstört, wie auf diesem Foto zu sehen ist:

    http://staatsbibliothek-berlin.de/fileadmin/_pro…_441326dbd2.jpg

  • Also mit Friedrichstadtpassage (Tacheles), mit viele stehengeblieben Bauten in der Mitte Berlins, Ruine Schloss, Resten Georgen Kirche (intakten Turm), Resten Petri Kirche, Gerichtsgebäudeseitentrakt am Littenstrasse, Tietz am Donhöff Platz, resten Kaufhaus Israels, allen Opfer der auf Abbruch von Berlin gerichtete DDR???
    Was da nach1945 noch alles verschwand ist mittlerweilen kaum zu fassen.....Völkerkunde Museum, ganze Wilhelmstrasse, NRK, hunderte von intakten Gründerzeitler in der Mitte, ganze intakte Wohnviertel wie Vineta Platz am Rande der Mitte.

    Denke dass 20 bis 25 % des Nachkriegs Berlin einfach abgebrochen wurde: unersetzbare Verluste.
    Vieles war zu retten und zu rekonstruieren gewesen, die Lücken dann einfach geschlossen mit (angepaste) Neubauten. Wäre ein ganz anderes, mehr historisches Berlin geworden........Vorbild bleibt auch immer die armselige Wiederaufbau von Karstadt am Hermann Platz.

    Tragisch was die Deutschen sich selbst angetan haben........heute kaum noch gut zu machen, weil die historische Bauten sehr detailliert waren und viel patina aufwiesen, was heute mit rekonstruktionen nicht gelingen könnte.....selbst nu 1 Gebäude wie die KWGK kann nicht mehr rekonstruiert werden, weil die künstlerische Details des verschwunden Teil einfach zuviel sind.....um zu rekonstruieren. Ganz zu schweigen von mehr Bauten oder ein Viertel wie das ehemalige Marienviertel oder die Südliche Friedrichstadt.

  • Pariser Platz (bis auf BB Tor), Leipziger Platz, Potsdamer Platz, Schlossplatz (bis auf Marstall), Alexanderplatz, Dönhoffplatz, Belle-Alliance-Platz, Schinkelplatz: fast alle großen innerstädtischen Plätze Berlins wurden nach 1945 platt gemacht :kopfschuetteln: Nur der Bebelplatz und der Gendarmenmarkt bilden eine Ausnahme.

  • Ich habs! Ich glaub, ich habs, was an der Kuppel/Balustrade anders ist als beim Original:

    Es ist die Kuppel, die höher ist! Sie ist nicht steiler, aber die aufeinander zulaufenden Ecken stoßen erst auf einem höheren Niveau auf die Blaustrade und somit ist die Grundfläche, die von der Balustrade umschlossen wird, kleiner. Die Balustrade wirkt also höher, nicht weil sie höher ist, sondern weil sie gleich hoch bei kleinerer Grundfläche ist. :)

    Die alten Proportionen gefielen mir einen Tick besser. :/

  • Wobei dieser Eindruck auch der Photographischen Perspektive geschuldet sein kann. Selbst wenn man aus dem gleichen Winkel, die gleiche Aufnahme macht und die gleiche Brennweite nehmen würde (in Entsprechung zum Crop-Fakto) kann das Ergebnis ein ganz anderes sein. Die heutigen Kameras haben ganz andere Sensorengrößen als die Filmfläche der Kleinbildkameras oder gar Mittelformatkameres, mit der das Bild wohl aufgenommen sein wird. So ist es fast unmöglich mit alten Kameras gemachte Bilder mit neuen Kameras absolut identisch zu wiederholen. (Vergleiche Diskussion zum Dach der Rampischen Straße 33)

  • Ha ha. Ich stelle mir gerade vor, wie ständig Touristen an dem Gebäude vorbeilaufen und sich denken, "Hmm, die Kuppel war aber früher nicht so hoch. Irgendwie sieht das scheiße aus.". :tongue: - Kein Mensch wird auf die Idee kommen. Wir können einfach nur super glücklich sein, daß diese tolle Baumaßnahme vollzogen wurde.

  • Sie kommen einfach nicht aus dem Quark bei der Staatsbibliothek.
    Wie lange soll man denn noch auf die Beseitigung (zumindest im Dachbereich) der Einrüstungen warten müssen?

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Ham Se dit schon jesehn, Frau Lehmann? Ick hab schon nich' mehr dran glooben können; Sie etwa?


    Leider schon zu dämmrig für Details, aber die Flickerei in hell ist wohl am ganzen Bau Methode.

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    (Immanuel Kant)