Berlin - Staatsbibliothek Unter den Linden


  • von Caroline Bock, dpa

  • Aber mit dem "Lichtkubus" tun die sich keinen großen Gefallen, denke mal irgendwann wird wieder die Forderung nach dem historischen Lesesaal aufkommen... oder ein dritter Neubau wird anstelle dessen entstehen...

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Wobei ich in diesem Fall den neuen Lesesaal gar nicht schlecht finde und die moderene Architektur von außen auch nicht stört - In einem solchen Fall hat die Moderne eine Berechtigung, gerade wenn es den natürlichen Lichteinfall begünstigt.
    Schlimmer wäre doch eine "Verschönerung mit Glas" an der Außenfassade geworden o.ä.

  • Naja... ich weiß nicht. Wenn man bedenkt, dass die andere Alternative ein rekonstruierter Kuppellesesaaö hätte sein können, einen der beeindruckendsten Lesesääle die es in Deutschland gab... dann frag ich mich doch ob das hätte sein müssen.

    Ansonsten natürlich gut, auch besser als die DDR-Archivtürme.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Der Ehrenhof ist super, die ganze Bib. ist super. Aber in einer Stadt der Größe Berlins müssten sich eigentlich solcherlei Gebäude überschwänglich wie an einer Perlenschnur aufreihen - und nicht einsame Tropfen auf einem riesigen dampfenden Stein sein.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Ein Bericht aus der BZ über den neuen Lesesaal der Staatsbibliothek:

    Zitat

    Monumentalität aus Licht
    Der Entwurf für den neuen Lesesaal in der alten Staatsbibliothek zeigt, wie es auch gehen kann im traditionsversessenen Berlin

    ...
    Die einstige Pracht ist bisher nur an den wieder zartrosaorange schimmernden Fassaden sichtbar.
    ...
    Vor allem aber ist es ein Wunder, dass die Berliner Fassaden-Traditionalisten angesichts dieser modernen Fortführung der Geschichte nicht laut aufgeheult haben. Sollten sie den Entwurf von H. G. Merz schlichtweg übersehen haben? Eher ist es so, dass sie den Entwurf so ignorieren, wie schon in der Kaiserzeit der internationale Stil Ihnes nicht als echt preußisch akzeptiert worden war. Preußisch sein, heißt klassizistisch sein, berlinisch gleich schinkelig. Dieser historische Unsinn, der die große barocke und neubarocke Tradition der Stadt ignoriert, hat wenigstens ein Gutes: Er schützt Ihnes Nachfolger vor geschmäcklerischen Einsprüchen


    1. Die Fassade der Sta.Bi. ist doch aus Sandstein! Entweder hat man sie angestrichen oder der Autor verwechselt die Sta.Bi. mit dem Zeughaus.

    2. "wie es auch gehen kann traditionsversessenes Berlin"? Was soll das bedeuten? ist glaube nicht, dass 08/15-Stahl-Glas-Beton-Bauten Berliner Tradition sind. bei 99% aller Neubauten hat man schon gegen Berliner Traditionen verstoßen; wie man da von Traditionsversessenheit sprechen kann ist mir ein Rätsel. In den letzten 15 Jahren gab es nur eine Rekonstruktion im Zentrum (Kommandantenhaus); und die Neubauten im traditionellen Stil kann man auch an seinen 10 Fingern abzählen. 99% aller Neubauten sind einfach Schrott.

    3. Ignoriert H. G. Merz mit seinem modernen Stahl-Glas-Entwurf die "große barocke und neubarocke Tradition" etwa nicht?

    4. Ihne würde sich im Grabe umdrehen, wüsste er wie sein Werk verschandelt wird.

    5. Vielleicht erlebt H.G. Merz auch noch sein blaues Wunder; wie sein Kollege Behnisch bei der Akademie der Künste (Bücher sollen sich ja nicht so gut mit Regenwasser vertragen :zwinkern: )

  • Also diesen Artikel kann man bestimmt nicht ernst nehmen. Falls der Autor das doch ernst meint, hat er nicht die geringste Ahnung und plappert halt so vor sich hin. Nicht nur, dass die BZ bislang nicht durch besonders gehobene Architekturkritik aufgefallen ist, es ist ein Boulevardblatt - und so ungebildet wie ein Großteil der Leser, sind eben auch die Artikel. Der preußenfeindliche Duktus kommt wohl daher, dass die BZ zur Berliner Zeitung gehört, und die wiederum eine 1a SED-Vergangenheit hat.
    Jaja, das traditionsversessene Berlin... komisch, es kann nicht dasselbe Berlin sein, in dem ich lebe. ;)

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Zitat von "Antiquitus"

    Jaja, das traditionsversessene Berlin... komisch, es kann nicht dasselbe Berlin sein, in dem ich lebe. ;)


    ... komisch, es kann nicht dasselbe Berlin sein, das ich so liebe... :P

    Der Wind gedreht
    Albtraum verweht
    Zum Schluss jetzt das Glück
    Das Schloss kommt zurück!

  • Wie sieht es eigentlich mit der Staatsbibliothek aus? Müsste der neue Lesesaal nicht schon längst stehen oder sind die noch immer am bauen? :schockiert:
    Was mich noch interessiert:
    Wie sieht es eigentlich innen in der Bibliothek aus? Ist da noch manches von der alten Pracht erhalten? Schöne Säle oder Treppenhäuser? Wenn ich mal nach Berlin käme, wäre die Staatsbibliothek eines der Gebäude, die ich unbedingt mal von innen sehen will. :D

  • Bekommt die Staatsbibliothek eigentlich ihr altes Dach zurück?
    Ob und wann das alte Dach kommt ist wohl noch nicht genau geklärt habe jedenfalls im Internet nichts dazu finden können.
    Weiss jemand genaueres?

  • Es fehlt nur die Kuppel über dem Mittelrisaliten.
    Und in den Umbauplänen der Bibliothek war die wieder eingetragen...vielleicht kommt sie ganz zum Schluss doch wieder???

    Aber wie sieht es nun im Inneren aus? Alle Pracht verloren? :weinen:

  • Treverer
    "es fehlt nur die Küppel" aber garde die macht doch die Dachlandschaft aus!!!
    Im inneren der Staatsbibiothek sind meines Wissen noch einige Räume erhalten bist halt auf den alten Lesesaal der jetzt in moderner Formensprache aufgebaut wird.
    Ein besuch lohnt sich auf jeden Fall.