Magdeburg - Rekonstruktion der Ulrichskirche

  • Zum Anderen ist gar nicht gesagt, dass die Ulrichskirche je wieder eine richtige Kirche geworden wäre. Es hätte auch eine Konzerthalle, ein Museum, ein Café oder von mir aus eine Indoor-Kletterhalle oder ein Atheisten-Tempel werden können.

    Heimdall,in eine wiederaufgebaute Kirche in historischer Form für eine Indoor-Kletterhalle oder als Atheisten-Tempel nutzen? :kopfschuetteln:?( Das sehe ich anders. Für kirchliche Zwecke sollte eine neu aufgebaute Kirche schon genutzt werden.Wenn auch nicht vollumfänglich.Als Museum,Konzerthalle oder beides ist auch möglich.Aber auf jeden Fall in erster Linie für eine Kirchliche Nutzung.⛪

  • Natürlich bin ich als Christ hier nicht objektiv, aber auch ich würde eine wiederaufgebaute Kirche am liebsten auch als Kirche genutzt sehen.

    Das Problem ist, dass die existierenden Kirchen vermutlich den Magdeburger Bedarf decken. Vielleicht müsste man mal prüfen, ob ein oder mehrere bestehende, heute zu Kirchenzwecken genutzte Profan-Gebäude nicht vielleicht doch dringend sanierungsbedürftig sind.

    Da könnte man sich dann die Sanierung sparen und als "Ersatzbau" die Rekonstruktion einer Kirche vorsehen, die die entsprechenden Funktionen bereits vor vielen Jahrzehnten gut erfüllt hat.

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    Gutmensch = Gut gemeint, nicht zuende gedacht, schlecht gemacht

  • Die ganze Kirche scheint doch ein ziemliches Mammutprojekt zu werden. Warum nicht wie in Potsdam erstmal mit dem Wiederaufbau einzelner Teile wie den Türmen beginnen?

    Oder ähnlich wie bei St. Marien in Wismar den Grundriss Stein für Stein hochmauern und damit nachzeichnen, das verschattet auch nix:

    1280px-Wismar_Marienkirche_Grundriss_2010-03-31.jpg

    Wikswat in der Wikipedia auf Deutsch, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

    1365px-Wismar_-_Marienkirche_-_2020.jpg

    Avda, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

  • Warum nicht wie in Potsdam erstmal mit dem Wiederaufbau einzelner Teile wie den Türmen beginnen?

    Weil in Magdeburg Politik und eine nicht unbedeutende Zahl an Bürgern auch das eben nicht wollen.

  • Heimdall,in eine wiederaufgebaute Kirche in historischer Form für eine Indoor-Kletterhalle oder als Atheisten-Tempel nutzen? :kopfschuetteln:?( Das sehe ich anders. Für kirchliche Zwecke sollte eine neu aufgebaute Kirche schon genutzt werden.Wenn auch nicht vollumfänglich.Als Museum,Konzerthalle oder beides ist auch möglich.Aber auf jeden Fall in erster Linie für eine Kirchliche Nutzung.⛪

    Leider gibt es von jedem genug.

    Ins ehemalige Kaiser-Friedrich-Museum (heute: Kulturhistorisches Museum) ist nach dem Krieg das Naturkundemuseum mit eingezogen - nach den Kriegsverlusten war dort genügend Platz.

    Im ehemaligen Kloster Unser Lieben Frauen sind heute Kunstmuseum und eine Konzerthalle.

    In der ehemaligen Johanniskirche ist heute ein Veranstaltungssaal.

  • Und die evangelische Altstadtgemeinde scheint mit der ehemaligen Wallonerkirche genug Kapazität zu haben:

    Zum einen hat sie die Reformierte Gemeinde als "Untermieter" aufgenommen, zum anderen hat sie so eine merkwürdige Box im Kirchenschiff installiert, die die Grundfläche gewiss deutlich reduziert haben wird.

  • Disposition der Ulrichsorgel (Werkstatt Arp Schnitger, Dependance Magdeburg) nach Umbauten in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Aufgenommen durch den Organisten Christian David Graff 1742. (zitiert bei: Palme, Zeitschrift Instrumentenbau) (Scan bei: http://www.arpschnitger.nl )

    Hauptwerk ("Manual. Mittel-Clavir). Klaviaturumfang: C,D-c3

    Principal 16´. C,D,Ds,E,F,Fs 6 Pfeifen Metall, gedeckt, innen. Ab G Zinn, im Prospekt (zzgl. 25 Blindpfeifen)

    Octava 8´

    Spitzflöte 8´

    Octave 4´

    Rohrflöte 4´

    Naßat 3´

    Octava 2´

    Quinta 6´ (nach Änderung in 1738. Ursprünglich hier eine Flöte 2´, vermutlich hier die Bezeichnung für eine Flachfloit 2´)

    Sesquialt (2-fach)

    Mixtur (5 - und 6-fach)

    Dulcian 16´

    Trommet 8´

    Oberpositiv (unteres Manual). Klaviaturumfang: C,D-c3

    Principal 8´ (Prospekt)

    Quintadehn 16´

    Viola di Gamba 8´ (nach Änderung in 1738)

    Gedackt 8´ (Holz)

    Octava 4´

    Flöte 4´

    Flöte 2´ (vermutlich hier die Bezeichnung für ein Gemshorn 2´)

    Sesquialt (2-fach)

    Sifflöte 1´

    Mixtur (4 - 5fach)

    Hautbois 8´

    Vox humana 8´

    Glockenspiel c-c3. 37 Glocken 1740 ergänzt.

    Brustwerk (oberes Manual). Klaviaturumfang C,D-c3

    Principal 8´ (C,D-H gemeinsam mit Quintadehn 8´)

    Quintadehn 8´

    Octava 4´

    Flöte douce 4´ (Holz)

    Octava 2´

    Waldflöte 2´

    Quinta 1 1/2´

    Scharff (4-fach)

    Cymbel (3-fach)

    Trommet 4´

    Pedal (links und rechts auf der Seite). Pedalklaviaturumfang: C,D-d1

    Vorderpedal:

    Principal 16´ (ab groß C im Prospekt)

    Octava 8´

    Octava 4´

    Mixtur (5 - 6-fach)

    Trommet 8´

    Trommet 4´

    Cornet 2´

    Hinterpedal:

    Subbaß 16´ (Holz, offen, an der Rückseite zur Wand)

    Quinta 12´ (nach Änderung in 1722. Vorher hier Gedact 8´)

    Rohrflöte 8´

    Rauschpfeiffe (2-fach)

    Flöte 2´ (vermutlich das bei Schnitger im Pedal obligatorische Nachthorn 2´)

    Posaune 16´ (1739 verbessert)

    Dulcian 16´

    eine Posaune 32´mit Holzbechern wurde 1739 auf einer Zusatzlade ergänzt. Dabei wurde am Spieltisch der Registerzug der bisherigen Calcantenglocke genutzt.

    Nebenzüge:

    4 Sperrventile

    2 Tremulanten

    1 Zug für die beiden Cymbelsterne

    1 Zug für Accord-Glocken (1740 gemeinsam mit dem Glockenspiel ergänzt)

    8 Bälge (Länge 8´, Breite 4´)

    2.876 klingende Pfeifen

    25 stumme Pfeifen im Prospekt

    Summe: 2.901 Pfeifen

    Temperierung: 1721 in Richtung Wohltemperierung geändert ("daß man aus allen Tonen ohne Disharmonie spielen kann, welches ehedem nicht gewesen...")

  • Weingeist, vielen Dank. Die historische Orgellandschaft und die damit zusammenhaengende Musiktradition gehoeren zu den bedeutensten kulturellen Errungenschaften Deutschlands ueberhaupt.