Berlin - Schloss Monbijou

  • 1935 gab es Pläne das Hohenzollernmuseum um einen Neubau zu erweitern, das sogenannte Preußenmuseum.

    Falls es knapp werden würde geeignete Ausstellungsstücke aufzutreiben, um das Hohenzollernmuseum auszustatten, könnte man auch in Erwägung ziehen das Schloss Monbijou statt als Hohenzollernmuseum als ein Preußmuseum zu nutzten.
    Auf diese Weise hätte man die Bandbreite potentieller Ausstellungsstücke galant erweitert :zwinkern:

  • Hier mal wieder zwei interessante Beiträge aus dem Internetforum des Schlossvereins, bitteschön:

    Zitat

    Ich kann ja ihr Interesse für dieses Schloss verstehen und erst recht die "Trauer"(besseres Wort fällt mir nicht ein) über den Verlust. Sicher es gab viele schöne Gebäude die im Krieg und danach verlohren gingen. Doch kann ich beim Monbijou-Park kein städtebauliches Problem sehen. Der Park bettet sich gut in das Stadtbild ein. Nur die Gebäude im Westteil(speziell die kleinen "Schuppen") könnten besser zusammengefasst werden.

    Desweiteren plädiere ich dafür erst einmal den Bestand zu schützen und zu unterstützen.
    Die Schlösser in Potsdam brauchen das Geld viel nötiger(gar nicht zu reden von all den unbekannteren Gutsparks und Herrenhäusern). Babelsberg, welches ich liebe weil es so schön verwunschen ist/war, wird restauriert, doch werden auch dort Spenden benötigt.
    Der Park Babelsberg ist vielleicht viel enger mit der Geschichte der Hohenzollern verbunden als Monbijou. Zumindest mit der von Kaiser Wilhelm I.
    Das Wassersystem, mit all seinen Seen und Flüsschen soll ja momentan wiederhergestellt werden und auch die 40m Fontaine vor dem Schloss in der Havel. Aber schauen sie sich nur einmal die Generalsbank an: die Steine sind verwittert und von Generälen, Bismarck oder Loorbeerbäumchen keine Spur. Der Siegessäule im Schlosspark fehlen die vergrößerten Darstellungen der Orden von 1870/71.
    Allein dieser Park verschlingt Unmengen Geld und da wollen sie noch so ein aufwändiges Schloss nachbauen? Wo wir nicht einmal den Bestand erhalten können?

    http://berliner-schloss.de/forumschloss/index.php\r
    berliner-schloss.de/forumschloss/index.php

  • Schadows elegante Prinzessinnengruppe harmonierte perfekt mit ihrem Vorkriegsstandort, dem Parolesaal in den Königskammern im [lexicon='Berliner Schloss'][/lexicon], auch wenn sie in den Monarchie dort nicht aufgestellt war, weil die Kleidung der Prinzessinnen als zu körperbetont angesehen wurde. Das Meisterwerk der klassizistischen Bidhauerkunst sollte wieder im Parolesaal, einem der schönsten deutschen Innenräume des Klassizismus, stehen.

  • Also, ich weiß nicht...Einerseits wäre es natürlich wünschenswert - wie jede andere Reko auch. Aber andererseits finde ich es irgendwie nichtig, allzu viele Gedanken zu für dieses Thema zu "verschwenden". Der Park wurde wie bereits gesagt gerade erst saniert. Außerdem würde es wieder Diskussionen geben, dass Bäume gefällt werde müssten und die kleinen Kinderchen keinen Ort mehr zum Planschen haben. Da würde die SED und andere linke Socken auf die Barrikaden gehen. Und ein Schloss, dass dann viell. auch noch ein Hohenzollern-/Preußenmuseum beinhaltet, an der Oranienburger Str.? Das widerspricht sich doch irgendwie, wenn man bedenkt, wofür die Oburger heute so steht...

  • Zitat von "Benni"

    Und ein Schloss, dass dann viell. auch noch ein Hohenzollern-/Preußenmuseum beinhaltet, an der Oranienburger Str.? Das widerspricht sich doch irgendwie, wenn man bedenkt, wofür die Oburger heute so steht...

    Wofür steht denn die Oranienburgerstraße heute?

  • Naja, Partymeile, Rotlicht, das Tacheles und son Zeugs...All das korrespondiert nicht grad mit einem Preußenmuseum bzw. einem Barockschlösschen. Aber andererseits lautet das Motto ja "Kontraste" ;).

  • Gerade das fröhliche Nebeneinander macht Berlin so faszinerend.

    Deshalb sehe ich bezüglich dieses Kritikpunktes kein Problem bei der Machbarkeit des Bauprojektes.

    Zitat

    Außerdem würde es wieder Diskussionen geben, dass Bäume gefällt werde müssten und die kleinen Kinderchen keinen Ort mehr zum Planschen haben.

    Man müsste einen Kompromiss finden in die Richtung, dass man z.B. andere Badeanstalten in der Nähe finanziell unterstützt.

    Und bezogen auf den Abbruch des Schwimmbeckens stelle ich mich auf die Seite von Antiquitus:

    Zitat

    ... das Areal Museumsinsel ist Repräsentationsfläche und da gehört so Zeugs nunmal nicht hin.

  • Ich bin auch der Meinung, dass das Planschbecken dort fehl am Platze ist. Keine Frage! Aber es eben weg zubekommen, stelle ich mir schon recht schwer vor. Bäume gibts ja genug in der Umgebung und wird es auch im neuen Park geben. Aber Kinderfreibäder findet man nicht an jeder Ecke.
    Mir würde es auch nichts ausmachen, wenn das Museum neben einer Kifferbude steht. Fragt sich nur, wie es dort angenommen wird und ob es dann nicht gliech Opfer eines Anschlags linksradikaler Gruppierungen wird, für die das Schwimmbad den Sieg des Kommunismus über den Kapitalismus symbolisierte oder so...

  • Zitat von "Benni"

    Mir würde es auch nichts ausmachen, wenn das Museum neben einer Kifferbude steht. Fragt sich nur, wie es dort angenommen wird und ob es dann nicht gliech Opfer eines Anschlags linksradikaler Gruppierungen wird, für die das Schwimmbad den Sieg des Kommunismus über den Kapitalismus symbolisierte oder so...

    Wenn man so denkt, dürfte man Rekonstruktionsprojekte wie das [lexicon='Potsdamer Stadtschloss'][/lexicon] oder das Berliner Stadtschloss auch nicht in Angriff nehmen, weil beide Objekte durch ihre Sprengung auch eine Art Sieg des Kommunismus über den Kapitalismus symbolisierten.

    Anschläge sind nie auszuschließen, besonders nicht in Berlin :!:
    Aber bedeutet nicht gerade die Aufgabe der Idee das Schloss wiederaufzubauen ein Sieg des Kommunismus?

    Berlin war und ist immer im Wandel.
    Das Schloss Monbijou trägt dazu bei, dass es noch lange so bleibt :zwinkern:

  • Zitat von "Benni"

    Ich bin auch der Meinung, dass das Planschbecken dort fehl am Platze ist. Keine Frage! Aber es eben weg zubekommen, stelle ich mir schon recht schwer vor. Bäume gibts ja genug in der Umgebung und wird es auch im neuen Park geben. Aber Kinderfreibäder findet man nicht an jeder Ecke.

    Man würde es vermutlich nur dann halbwegs gewaltfrei wegbekommen, wenn es an anderer Stelle neu entstünde. Weiter nördlicher (Rosenthaler Platz oder Nordbahnhof) gäbe es Platz für ein Kinderbad.

    Ansonsten liegt das Schloss ja nicht nur an der Ornaienburger, sondern auch an der Museumsinsel. Und irgendwo muss ja die Grenze zwischen Kunst und Straßenstrich sein. ;)

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Da die Koexistenz von Kinderschwimmbad :!: und Straßenstrich offensichtlich gut funktioniert, dürfte eigentlich auch das Nebeneinander von Hohenzollernmuseum und Rotlichtdiensten kein wirkliches Problem darstellen. :prosit:

  • Die Kinder sind aber am Tag und der Strich nachts. Das Schloss ist immer. Aber ist ja letztendlich egal...Wer weiß, wie sie Straße so aussieht, wenn/falls das Schloss eines Tages doch rekonstruiert werden sollte.

  • Zitat von "Benni"

    Die Kinder sind aber am Tag und der Strich nachts. Das Schloss ist immer. Aber ist ja letztendlich egal...Wer weiß, wie sie Straße so aussieht, wenn/falls das Schloss eines Tages doch rekonstruiert werden sollte.

    Aber die Öffnungszeiten beschränken den Museumsbetrieb auch auf den Tag (Vormittag bis Abend) :lehrer:

    Ok, ich hör' ja schon auf...

  • Etwas OT, aber: diese "übereinandergelegten" Schwarzpläne sind ja wirklich mal interessant. Man sieht die bis heute nicht behobene Ausdünnung auf einen Blick.
    Können wir denn nicht sowas mal sammeln? Existieren solche Pläne von jeder Großstadt in verschiedenen Zeitabschnitten?

  • Interessant, dass das Thema Wiederaufbau Schloss Monbijou hier innerhalb einer Woche jetzt schon mehr als 1500 Aufrufe verzeichnet. Vielleicht ist an dem Thema doch mehr dran als an ein einem bloßen Luftschloss... :zwinkern:

  • Bzgl der Schwarzpläne: kA, aber ich hab mal angedacht wenn es freie Stadtpläne von etlichen Städten geben würde, die wir nutzen könnten, dann könnte ja jeder der Lust hat seine Stadt mal nehmen und alle Altbauten markieren.... für Dortmunds City wäre das für mich mittlerweile kein Problem mehr...

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Zitat von "Booni"

    Bzgl der Schwarzpläne: kA, aber ich hab mal angedacht wenn es freie Stadtpläne von etlichen Städten geben würde, die wir nutzen könnten, dann könnte ja jeder der Lust hat seine Stadt mal nehmen und alle Altbauten markieren.... für Dortmunds City wäre das für mich mittlerweile kein Problem mehr...

    Ich schlage vor den Schwarzplan von 1940 mit dem Heutigen zu vergleichen und die erhaltenen Altbauten zu markieren, aber auch die Orte an denen eine Rekonstruktion einzelner Gebäude sinnvoll (weil architektonisch wertvoll) und „leicht“ umsetzbar wäre.
    Mit „leicht“ umsetzbar meine ich, dass sich dort eine Freifläche befindet.

    Ich kenne bis jetzt keinen Plan in dieser Form und wäre sehr an seiner Verwirklichung interessiert.
    Man könnte die besagten Stadtplan so ausarbeiten, dass man die markierten Orte anklicken oder mit der Maus drüber fahren kann und direkt zwei Bilder erscheinen, die die heutige Ansicht und eine Historische zeigen.

    Im Prinzip so wie das hier:

    http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/stadtgruen/gruenanlagen/de/gruenanlagen_plaetze/mitte/grosser_tiergarten/extra_karte.shtml\r
    http://www.stadtentwicklung.berlin.de/u ... arte.shtml

    Dieser Plan wäre eine wichtige und interessante Übersicht und würde endlich mal Klarheit darüber verschaffen wo konkret Rekonstruktionen in der Stadt möglich sind.

    Speziell in Berlin gibt es sehr viele Brachflächen innerhalb der Häuserzeilen.
    Eine Übersicht wäre sehr hilfreich sich gezielt zu engagieren (z.B. in einem Verein), dass diese besonderen Orte nicht rücksichtslos mit zeitgemäßer Architektur überbaut werden.

  • Die Schwarzpläne sind eine super Sache. Da hat die Stadt Berlin mal Geld sinnvoll ausgegeben. Leider sind sie auch ziemlich deprimierend.
    Dieser Stadtplan, den ich vor einigen Jahren entdeckte, war mit ein Grund, mich für mehr Rekos und trad. Arch. zu begeistern.
    Einfach mal auf "Kriegszerstörung und Abriss" gehen. Erschreckend zu sehen, wie wenig Historisches noch steht.

    PS: Das Video in deiner Sig ist ja richtig klasse! :gg:

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.