Berlin - Schloss Monbijou

  • Monbijou muss wirklich sowas wie ein kleines Sanssouci inmitten des Trubels von Berlin-Mitte gewesen sein.
    Ein absolutes Kleinod, das seine Wiederauferstehung in den nächsten ca. 20 Jahren verdient. <3

    Architektonisch ist es eher ein Mini Charlottenburg. Der Neue Flügel von Charlottenburg hat sehr viel Ähnlichkeiten mit Monbijou.

    Ein Wiederaufbau wäre sehr schön zumal es architektonisch wohl keine große Herausforderung darstellen dürfte. Es ist doch recht schlicht.

    Und wenn dann zumindest der Raum unter der Kuppel rekonstruiert würde wäre ich schon mehr als begeistert. Der Rest würde sich in diesem Stadtteil auch sehr gut als Künstlergalerie vermieten lassen oder für Vernissagen gebucht werden können - gerade die langen Räume/Galerien.

    04eda52ccff7b4f0ce831e42334921c4.jpg

    Quelle: Scloss Monbijou, Speisesaal | Architecture concept drawings, German architecture, Concept architecture (pinterest.com)

  • Ich verweise auf Seite 5 dieses Stranges. Da wurde das Für und Wider einer Rekonstruktion schon ausgiebig diskutiert.

    2016 schrieb ich dazu:

    Quote

    Möglichenfalls wäre ein Kompromiss erzielbar. Man errichtet das Schloss nur in der ursprünglichen Größe wieder, also vor den Knobelsdorffschen Anbauten. Der Park bleibt großenteils bestehen, wird aber durch einige Zierpflanzen-Anlagen im ursprünglichen Stil aufgewertet. Im Park entstehen einige moderne Pavillons für ein neues Kinderbad.

    So würden alle Gruppen zufrieden gestellt werden: Die Rekonstruktionsfreunde, die Modernisten, die Schwimmbad-Besucher und die Erholungssuchenden, welche innerstädtische Grünflächen lieben. Man müsste nur durch ein visuelles Konzept zeigen, dass sich durch eine Neugestaltung ein Mehrwert für alle Berliner ergäbe.

  • Monbijou muss wirklich sowas wie ein kleines Sanssouci inmitten des Trubels von Berlin-Mitte gewesen sein.
    Ein absolutes Kleinod, das seine Wiederauferstehung in den nächsten ca. 20 Jahren verdient. <3

    War Monbijou nicht erheblich größer als Sanssouci, also das Schloss an sich? Den Grundrissen nach zu urteilen, scheint es mindestens doppelt so groß/ausgedehnt.
    Ein Wiederaufbau scheint leider, vor allem in den nächsten 20 Jahren, eher unwahrscheinlich. Vielleicht wenn sich mal der Wind gedreht hat...

  • Alles erscheint "unwahrscheinlich", bis man's angeht.
    Ob nun viel größere Projekte wie das Berliner Schloss, die Dresdner Frauenkirche, die Altstadt von Warschau, oder kleine einzelne Häuser wie der Zuckerhut in Hildesheim, der Nürnberger Pellerhof, usw.

    Wahrscheinlich wird erst etwas, was man sich zu denken und auszusprechen traut. Und dann zu planen. Und schließlich umzusetzen.


  • Heute neu:

    "Im langjährigen Rechtsstreit über Eigentumsfragen will das Oberhaupt des Hauses Hohenzollern, Georg Friedrich Prinz von Preußen, auf die bisherigen Forderungen an den deutschen Staat verzichten. Alle Klagen nach dem Entschädigungs- und Ausgleichsleistungsgesetz seien zurückgezogen worden..."

    LINK

  • Also das die Kommunisten sogar die den Krieg überstandene Statue für Kaiser Wilhelm l. beim Abbruch des Schlosses Monbijou 1959 mit zerstört haben ist eine riesengroße Sauerei und sowas hat den Kultursenator gestellt ( Lederer). Die Strafe werden sie noch bekommen wenn sie aus allen Parlamenten rausfliegen.

    Statue 1956

  • Origineller wäre es gewesen, wenn sie nur den Kopf abgesägt und durch den des Staatsratsvorsitzenden der DDR ersetzt hätten. Und das Denkmal hätte dann den offiziellen Namen "Genosse Walter Ulbricht verkündet der Jahresendfigur den Aufbauplan der SED" erhalten. :lachen:

  • Also, die SPSG datiert die Aufnahme nicht wie Pirat und Wiki auf 1956, sondern auf das Jahr 1945.

    Hier mal das ganze Bild:

    kwudte-spsgmonbijou_1socrf.jpg

    Bildquelle: SPSG

    Das Kunstwerk trägt übrigens wahlweise den Titel "Kaiser Wilhelm und der Todesengel" oder entsprechend dem eingemeißelten Zitat "Ich habe keine Zeit, müde zu sein" und wurde 1891 in Gips von Michael Lock geschaffen und nach dessen Tod von Franz Tübbecke in Marmor geschlagen und im Raum 5 des Schlosses aufgestellt. Gesichert ist es übrigens nicht, dass die Skulptur bei der Abräumung von Monbijou vernichtet wurde, sondern es gilt wohl lediglich als die wahrscheinlichste Variante.

    ==> Ich habe keine Zeit müde zu sein – Wikipedia

    Hier nochmals zur Übersicht die Raumfolge im Hohenzollernmuseum Schloss Monbijou:

    1280px-Berlin_Hohenzollern_Museum_Schloss_Monbijou.jpg


    Und für diejenigen, die vielleicht noch mehr erfahren wollen, habe ich aus dem Baedeker von 1904 die summarischen Beschreibungen der Einrichtungen herausgesucht:

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Was ist denn aus zwei Engelfiguren von Reinhold Begas geworden, die ursprünglich im Mausoleum Friedrichs III. standen?

    Nach dem Krieg waren sie wie auf dem Foto erkennbar beschädigt in der Ruine von Schloss Monbijou erhalten. Diese Kunstwerke wurden doch noch vor dem Abriss geborgen für die Schlösserstiftung oder Museen??

    @ Wikipedia

  • Der Berliner Grafiker Lars Eberle hat Schloss Monbijou digital rekonstruiert 😍 Ein digitaler Vorgeschmack auf eine physische Realität? Ich bin sehr dafür!

    Schloss Monbijou-Berlin
    This CGI reconstruction of Monbijou Castle, a stone's throw from our Design-Studio, is a digital homage to Berlin's architectural diversity. It showcases t...
    www.lessrain.com
  • Das ist ja wahnsinnig toll gestaltet. Auch die Art sich "durchzuscrollen" :love:<3

    Etwas überraschend finde ich die großen Baukörper Kuben auf dem Monbijou Parkgelände die es ja heute so gar nicht gibt? Sind es also doch Bau und Nutzungspläne mit Kompromissen?

    Und noch zwei Fragen warum ist eigentlich der Eingangsbereich vom Schloss im Verhältnis zum Schloss selbst so "wuchtig" gewesen? Was entstand zuerst?

    Ein Bekannter der auf Schloss Charlottenburg arbeitet meinte mal Monbijou war eigentlich ein Mini Charlottenburg. Tatsächlich finden sich viele Ähnlichkeiten. Die Äußere Fassade ist dem NEUEN FLÜGEL sehr ähnlich und auch Innen gab es zB Supraporten die 1:1 denen in Charlottenburg gleichen. Dieses langen Galerien sind auch bei beiden Schlössern ein besonderes Merkmal.

    Monbijou war nur ebenerdig! Und die langen Galerie würden ja genau in diesem Stadtteil dort wunderbar für Künstler-Galerien genutzt werden können. Rekonstruiert werden müssten dann nur einige prägnante Räume wie zB der hohe Mittelsaal mit den besonderen Spiegeln. :thumbup:

    In den Visualisierungen gibt es eine Version mit dem Zentralbau mit aufwendigen Fassaden-Ornamenten und eine "glatte" Version wie man sie durch Fotos kennt. Ich dachte ursprünglich mal es war zu einer anderen Zeit eine Scheinarchitektur aufgemalt gewesen? Stimmt das nicht? War die Fassade plastisch ausgestaltet?

  • Was ich nicht so ganz nachvollziehen kann, ist, hier das "preußische Herrschaftshaus" (recte: "Herrscherhaus") ins Spiel zu bringen, das bereits seit 1918, also seit 106 Jahren, als CEO einer wie auch immer zu bewertenden aktiven Herrschaftsform ausgeschieden ist und es heute, auf das Jahr 2024 ff. bezogen, als unrealistisch erscheint, daß seine heutigen Repräsentanten in dieser Sache proaktiv werden. G.F. wird hier vermutlich nicht als Bauherr auftreten, weshalb es also ein anderer sein müßte. Daß sich Eigentums- und Nutzungsfragen bei einem angedachten Wiederaufbau stellen (werden), ergibt sich von selbst. Auch der jetzigen Regierung (die es sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene gibt) einen fehlenden Willen anzulasten, erscheint insoweit als bedenklich, solange über eine zukünftige tragfähige Nutzung aktuell noch Unklarheiten bestehen.

  • Wunderschöne Arbeit und hervorragende Präsentation.
    Weil für den Wiederaufbau aber ein öffentlicher Park überbaut und komplett umgebaut werden müsste, wird das im heutigen politischen Klima niemals eine Mehrheit finden.