Berlin - Schloss Monbijou

  • zur erinnerung das alte gemälde nochmals, mehr bei bildindex:

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Zitat

    berlin hat 3. stadtschloss! oder zählt charlottenburg nicht dazu!??

    Das Charlottenburger Schloss gehörte ja während der Bauzeit noch nicht zur Stadt Berlin, wahrscheinlich wird es deswegen und wegen seiner Lage auch nicht als Stadtschloss bezeichnet (diese liegen ja direkt in Mitte).

  • wie man's nimmt.
    historisch gesehen gab es gar kein stadtschloss, sondern nur [lexicon='das berliner schloss'][/lexicon] (das heutige stadtschloss), sowie zahlreiche weitere, nach den ortsteilen benannt (die früher ja selbstständig waren), z.b. charlottenburg, köpenick, hohenschönhausen, grunewald, etc...
    da in unseren historisch nur einseitig interessierten zeiten aber kaum einer um die stadtgeschichte berlins weiß, nannte man [lexicon='das berliner schloss'][/lexicon] stadtschloss, weil es mitten in der stadt liegt. der titel des themas spielt nun darauf an, dass neben dem [lexicon='berliner schloss'][/lexicon] das schloss monbijou stand - gewissermaßen ein zweites stadtschloss.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Zitat

    SCHLOSS MONBIJOU – VON DER KÖNIGLICHEN RESIDENZ ZUM HOHENZOLLERN-MUSEUM. ANMERKUNG ZUR GESCHICHTE UND ZUM SCHICKSAL EINES BERLINER SCHLOSSBAUS

    Dienstag, 26. April 2005, 19.00 Uhr, im Opernpalais, Unter den Linden 5, 10117 Berlin

    Vortrag von Herrn Dr. Thomas Kemper, Kunsthistoriker

    Schloss Monbijou ist heute aus dem historischen Bewusstsein Berlins verschwunden. Im frühen 18. Jahrhundert erbaut, diente es Königin Sophie Dorothee als Residenz, ab 1877 bis zur Zerstörung wurde darin das „Hohenzollern-Museum“ mit seinen umfangreichen, bedeutenden Sammlungen präsentiert. Im zweiten Weltkrieg teilweise zerstört, wurde die Ruine 1959 gesprengt. Der Vortrag beleuchtet die wechselvolle Geschichte dieses untergegangenen architektonischen Kleinods im Zentrum Berlins.

    Quelle: http://www.ghb-online.de/de/content/ver…id=118&cat_id=0


    Hat jemand von euch Lust dahin zu gehen? Man könntesich dann ja auch mal umhören, ob sich noch Leute für eine Reko einsetzen würden.

  • Naja, so aufregend war das Schloss nicht! Meiner Meinung nach kein grosser Verlust! Da gibt es weitaus wichtigere bzw. schoenere Gebaeude, die man rekonstruieren muesste. Ich erinnere in dem Zusammenhang nur an die zahlreichen Palais in der Wilhemstrasse.

  • doch, das schloss war ein juwel. vergiss einfach die olle aufnahme von dir und sie dir mein gemälde oben an: so sah einmal aus - wunderbar!
    dabei war die portal- und kolonnadenseite sogar noch die schönere.

    ich wäre _sofort_ für ein reko!
    zudem wäre es eine perfekte erweiterung der museumsinsel.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Also, wenn man die Fotos mit dem Gemälde vergleicht, müsste das Schloss doch eigentlich entstuckt worden sein...

    Wie auch immer, besser als jetzt ist es auf jeden Fall! Der jetzige Park ist ja der totale Gammelpark. Aber da es ein 1. Park("grüne Lunge":blah: ), 2.mit Kinderfreibad und 3. eine Schöpfung der DDR ist, liegen die Reko-Chancen bei höchst. 1%...Aber wer will schon von seinem Balkon auf ein Schloss schauen können, nicht?... :augenrollen:

  • Hier nochmal ein aktueller Artikel zum oben beschriebenen Buch:



    Quelle: http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/13.07.2005/1929955.asp#art

  • hi, ich interessiere mich jetzt seit ner woche für ein areal etwas nördlich der museumsinsel, nämlich das ehemalige hohenzollernmuseum gegenüber des bodemuseums.

    nach ner woche eifrigem suchen hab ich jetzt verstört festgestellt, daß es zum doch recht ansehnlichen schlößchen monbijou so gut wie überhaupt keine detaillierteren infos, geschweige denn richtig bilder gibt.
    es scheint irgendwie niemanden zu interessieren, und dabei ist es doch auch ein bedeutender bau der der sed ideologie weichen mußte und gerade deshalb doch eine wiederaufbauberechtigung hätte.

    ob sich wohl der förderverein berliner schloß damit befassen wird, sobald die bauarbeiten fürs stadtschloß angegangen werden?
    denn gerade vorhin habe ich etwas gefunden, was ich mehr als beunruhigend finde:

    hier eine zeichnung der historischen torhäuser:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Berlin_Schloss_Monbijou_Vordergebaeude.jpg\r
    de.wikipedia.org/wiki/Bild:Berli ... baeude.jpg

    und hier die planung für die neuen torhäuser eines privatinvestors :schockiert: :

    http://www.baunetz.de/db/buero/projekt_detail.php?bp_id=5&projekt_id=17\r
    http://www.baunetz.de/db/buero/projekt_ ... jekt_id=17
    (ein bißchen runterscrollen)

    als ich das gesehen habe ist mir das herz fast stehengeblieben.
    wo sind die denkmalliebhaber wenn man sie brauchen könnte? wo bleibt ein förderverein berliner schloß monbijou? :peinlich:

  • Einfach grauenhaft. In diesen Augenblicken habe ich einen solchen Hass auf das verantwortliche Gesockse. Wahrscheinlich wurde denen Patriotismus und Liebe zur Kunst in ihrer Kindheit gewaltsam ausgetrieben.

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Ich kanns - natürlich - auch nicht verstehen...Aber vielleicht tröstet euch ja, dass der Platz an sich auch erst neu gemacht worden ist und die restl. Häuser am Platz, die auch auf dem Link zu sehen sind, bereits seit einigen Jahren stehen und von den Torhäusern nichts zu sehen ist...

    Da ich die Wahrscheinlichkeit für eine Reko der Torhäuschen - vom Schloss ganz zu schweigen - für nicht sehr hoch einschätze, denke ich, man sollte dort gar nichts bauen.

  • Vor allem wenn man dieses blabla wieder liest:

    Zitat

    Durch die Schließung der südlichen Platzkante sowie die wiedererichteten Torhäuser gewinnt der Monbijouplatz seine einstige Qualität[...]
    Das Spiel von Licht und Schatten durch horizontale Markiesen auf dem transparenten Baukörper mit vertikaler Gliederung stellt eine angemessene und zeitgenössische Reminiszenz auf die gegliederte, vertikal aufgebaute barocke Fassade der historischen Torhäuser dar.

    Da fällt einem nichts zu ein!

  • Vor allem: Wie kann man von "wiedererichteten Torhäusern" reden, wenn da lediglich zwei Neubauten auf deren Grundstücke gestellt werde, die außer vielleicht der m² nichts mit diesen gemein hat...

  • Ja, nichts bauen wäre am besten. Ich habe allerdings auch gar nichts davon gehört, dass die Torhäuser tatsächlich kommen sollen - und geplant wird ja viel.
    Auf jeden Fall braucht die Dinger kein Mensch.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.