• Als erstes ist zu bemängeln, dass die historischen Bücher überhaupt in einem Kellerraum gelagert werden. Keller haben ja bisweilen ohnehin mit Feuchtigkeit zu kämpfen, was Büchern nie sehr zuträglich ist. Als zweites ist zu bemängeln, dass die Bücher dort offenbar direkt auf dem Boden gelagert wurden. Denn das Wasser stand nur fünf Zentimeter hoch. Das heißt, ein normales Bücherregel, das den untersten Boden fünf Zentimeter über Bodenniveau ansiedelt, hätte keine Schäden verursacht. Ich habe gerade mal nachgeschaut. Sowohl meine CD-Regale wie meine Bücherschränke sind an der untersten Ebene 10 cm über Bodenniveau. Und die stehen nicht im Keller.

    Unfassbar, was da wieder passiert ist.

    Fairerweise muss man anmerken, dass der Keller im Museum Teil der Ausstellungsräume ist - sowohl im Neubau, wie auch in der Villa Wahnfried. Beide Gebäude sind auf dieser Ebene auch durch einen unterirdischen Gang miteinander verbunden. Ich glaube nicht, dass es zusätzlich noch eine weitere Kellerebene gibt. Da ich nicht glaube, dass es der Teil der Bibliothek war, der in einem der öffentlichen Räume dort unten ausgestellt wird, müsste es meiner Meinung nach auf der Ebene also noch einen weiteren Archivraum geben - und der müsste dann jetzt betroffen sein.

    Ist natürlich immer schwierig mit Ferndiagnosen, aber ich persönlich bekomme zunehmend das Gefühl, dass solche Fehler - und anders kann man das nicht benennen, was Du zurecht kritisierst - sich inzwischen auch aus einer gewissen Arroganz heraus begründen, die daher kommt, dass man ja Kellerräume technisch aufgerüstet, ausgebaut und museal nutzbar gemacht hat. Die Frage, ob es trotzdem wirklich so klug ist, auf solchen Ebenen bestimmte Dinge zu lagern, stellt sich dann einfach niemand mehr.

    Edit: Wenn ich das aus diesem Plan heraus richtig deute, dann ist das Lager außerhalb der Villa Wahnfried und unterirdisch unter dem Vorplatz - direkt unter der Büste von Ludwig II.

  • Bayreuth-Rödensdorf

    Im Bayreuther Stadtteil verfällt das Fachwerkgebäude Rödensdorfer Straße 28.

    http://www.rettetdiefachwerk-undsandsteinhaeuser.de/Ringsdrf_SabineWeigand.htm

    Zitat

    Das ehemalige Wohnstallhaus Rödensdorf 28 ist ein Baudenkmal (Nummer D-4-62-000-432) und gab 2011 den Impuls zur Gründung des Vereins Rettet die Fachwerk- und Sandsteinhäuser. 2016 wurde ein Gutachten zum Erhalt und der Sanierung des Gebäudes erstellt. Der Eigentümer ließ das leerstehende Haus jedoch verfallen und brach 2017 den Kontakt zum Verein ab. Im Februar 2020 fiel nach einem Sturmtief das dritte Fachwerk-Segment aus der Fassade; im Mai 2020 erklärten Denkmalpfleger und Politiker, das Gebäude sei kaum noch zu retten, und sprachen von einem „Multiorganversagen aller Behörden“

    Rödensdorf – Wikipedia

    Ein paar Artikel gibt es im Nordbayerischen Kurier dazu, allerdings wohl durchwegs hinter Bezahlschranke, zuletzt offenbar diesen:

    Fachwerkhaus Rödensdorf: Knapp 50 Menschen fordern eine Enteignung - Bayreuth - Nordbayerischer Kurier

  • Frau Dietel als Vertreterin der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Bayreuth berichtete, dass man lange im einvernehmlichen Austausch mit dem Eigentümer des Anwesens gewesen sei. Nach Vorliegen eines Bestandsgutachtens (2016, Kostenschätzung für die Sanierung ca. 1 Mio €) sei der Kontakt zum Eigentümer jedoch komplett abgerissen. Angeordnete Notsicherungen wurden nicht durchgeführt. Verhängte Zwangsgelder in Höhe von ca. 8750 € bzw. 13.000 € wurden teilweise bezahlt.

    Das klingt so, als hätte das den Eigentümer (finanziell, eventuell organisatorisch) völlig überfordert, wodurch er in Apathie fiel. Nichtsdestotrotz, er hat Baukultur zerstört.