Potsdam - Garnisonkirche

  • Diese "Direktheit" hat jedoch seit Jahren gefehlt. Mitteschön wurde weichgespült und eingelullt. Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen und man wacht erschreckt auf.
    Warum wurde denn die Postkarten-Serie "So oder So" mit dem Kirchnenschiff nicht verteilt? Zurückgezogen und 5000 Stück eingemottet, weil man nicht anecken wollte! O-ton "Nicht jetzt, wenn der Turm..."

  • Die Bürgerinitiative "Mitteschön" will ab jetzt wöchentlich mit christlichen Gesängen gegen das Abschalten des Glockenspiels protestieren.

    https://www.pnn.de/potsdam/garnis…r/25007480.html
    (Quelle: Potsdamer Neuste Nachrichten, 12.09.2019)

    Der Oberbürgermeister stößt mit dem Plan für eine internationale Jugendbildungsstätte an historischem Ort auf Zustimmung - und auf Widerstand. Im Übrigen möchte ich sagen das Lutz Boede gegenüber der Fördergesellschaft und auch mich als Spender persönlich beleidigt hat.

    "Angesichts der Kritik von "Mitteschön" an der Schubert-Idee erklärte Lutz Boede von der Fraktion Die Andere bei Facebook: „Mit dieser Stiftung und ihren Betonköpfen ist offenbar keine zielführende Verständigung möglich.“

    Auch wenn ich nicht im Krematorium der Stiftung sitze, bin ich doch Spender und befürworte einen Wiederaufbau. Bin ich dann auch ein Betonkopf, weil ich Garnisonkirche und Kirchenschiff ohne Brüche zukünftig in Potsdam stehen sehen möchte?

    Ich glaube, hier ist jemand stark beleidigt, weil der Wiederaufbau der Garnisonkirche voranschreitet. Erst wird die Fachhochschule abgerissen und dann noch die Garnisonkirhce aufgebaut. Muss ich mir Sorgen um das Rechenzentrum machen?

    https://www.pnn.de/potsdam/wieder…n/25006432.html
    (Quelle: Potsdamer Neuste Nachrichten, 11.09.2019)

  • Hier sieht man,das es sehr schwer sein muss ,einfach Toleranter bzw Gelassener auf Dinge zu reagieren die einem nicht passen,ohne gleich seine kritisch sachliche Meinung zu ändern.
    Denn da beginnt eigentlich schon der Krieg zwischen den Menschen im kleinen-durch Intoleranz,Recht haben zu wollen und dem anderen seine Meinung aufzuzwingen.
    Deshalb ist es wichtig,zukünftig ein Versöhnungszentrum in Potsdam zu haben das Menschen mit unterschiedlichen Anschauungen(Religiöse,Politische)zusammen zu bringen.
    Es ist schon traurig zu beobachten,wie die Diskussion um ein Kirchengebäude sich Emotional derart zuspitzt.

  • Unbeirrt vorwärts ! - Nec Schuberti Cedit !

    Die Devise muß lauten: Sich nicht von diesem überflüssigen Getöse beirren lassen. Einfach weiterbauen und keinen ‚Fingerbreit von Rekonstruktions-Wegen abweichen'.
    Die Garnisonkirche wird sich durchsetzten, mit Turm, Kirchenschiff, Glockenspiel und königlichem Monument !

    Und nicht vergessen: Dieser Adler wich schon vor der Sonne nicht, wie sollte er sich da von einem Mike Schubert ins Bockshorn jagen lassen ?!


  • Vorbild in Königsberg ?

    Aufgrund der gewissen Ähnlichkeit des königlichen Monuments mit dem zwischen 1706 und 1710 nach dem Entwurf Eosander von Göthes errichteten Kanzelaltar in der Schloßkirche zu Königsberg stellt sich die Frage, ob der Kanzelaltar in der Garnisonkirche durch denjenigen im Ordens- und Königsschloß am Pregel beeinflußt worden ist ?

  • Ob solche royalistische Propaganda dazu dienlich ist, Mehrheiten für die vollständige Rekonstruktion der Garnisonkirche zu überzeugen, halte ich doch für sehr fraglich. Herrn Trüby wird`s freuen.

  • …. Philosophus mansisses

    Abgesehen davon, daß ich nicht erkennen kann, was an den obigen Ausführungen (und dem Einstellen einer historischen Siegelmarke) ‚Propaganda’ - zumal eine ‚königliche’ - sein sollte, wäre es nicht gerade eine glückliche Entscheidung, sich von einem gewissen Herrn Trüby und dessen Befindlichkeiten einen Meinungskorridor des noch Sagbaren vorschreiben zu lassen. Ich, für meinen Teil, erkenne jedenfalls dessen angemaßte Präzeptorenrolle und seine vermeintliche Deutungshoheit über die Rekonstruktionsbewegung nicht an. Wir Rekonstruktionsfreunde müssen grundsätzlich dazu bereit sein, immer ein Stück weit Nonkonformisten zu sein. Mit Anbiederei an den Zeitgeist ist letztlich noch kein Reko-Projekt erfolgreich umgesetzt worden.

    Und zu einer derartigen unguten Verhaltensweise zählt eben auch das Eingehen von Kompromissen, wo diese das Gesamtprojekt verwässern und – wie im vorliegenden Fall – entstellen würden. Denn der Blick von der Plantage auf den Turm, dessen Wirkung durch das hohe Dach des Kirchenschiffs noch gesteigert wird, würde mit einem statt dessen gebauten Jugendherbergs-Kubus im Stile des Bauhauses, vollends negativ verfremdet – um nicht zu sagen bewußt verhäßlicht – werden.

    Die geforderten baulichen ‚Brüche’, denen von gewissen Kreisen schon geradezu ‚Kultstatus’ eingeräumt wird, sind bei Lichte betrachtet nichts anderes, als die Vorenthaltung von Schönheit und Harmonie. Eine Schönheit und Harmonie, die diese Leute niemals fähig wären, selber zustande zu bringen, woraus ihr Neid resultiert, den sie hinter akademisch verbrämten Text-Elaboraten verbergen, die nachweisen sollen, daß es heute nicht mehr statthaft wäre, so zu bauen.

    Mit Verlaub: Ist es eben doch !!!

  • Ich habe die Diskussion nur am Rand verfolgt. Und ziehe mir wohl jetzt den Zorn zu.
    Ich sehe aber den Wiederaufbau des Garnisons-Kirchenturms ganz entspannt.
    Der Turm wird kommen. Mit dem Glockenspiel, wie ich hoffe - einfach weil das sehr schön ist.
    (Und 100% nicht faschistisch)

    Brauche ich mehr als den Turm? Nein!
    Auf jeder 5 RM Münze war er zu sehen. Das abgebildete Exemplar, welches ich in Delmenhorst vor meiner Haustür gefunden habe (!), ist von 1934.
    Dem Jahr, in dem das preußische Militär in der GK Adolf Hitler die Hand reichte und damit den für uns Deutsche so verhängnisvollen 2. Weltkrieg mit vorbereitete.
    In dessen Ergebnis die Garnisonskirche verschwand...
    Das sollten wir nie vergessen!
    Der Garnisonskirchenturm ist für mich ein wichtiges Symbol deutscher Geschichte. Und deshalb finde ich den Wiederaufbau gerechtfertigt.
    Wozu braucht es dann noch ein Kirchenschiff? Auf eine Kirche kommt es mehr oder weniger nicht an. Die sinkende Mitgliederzahl der christlichen Kirche rechtfertigt nicht einen weiteren Kirchenneubau.
    Dieser Turm ist ein notwendiges Mahnmal. Ein Stachel der Erinnerung gerade auch für die "linken Gutmenschen", die die Rekonstruktion als bloße Geschichtsrevision sehen, gerade auch, weil diese Leute ständig Geschichtrevision in ihrem Sinne betreiben!
    Ich freue mich schon auf die Fertigstellung des Turms.

    Nebenbei: Ich kann bei Rekonstruktionen auch damit leben, daß nicht der gesamte historische Bau wiedererrichtet wird. Ich finde, es darf, oder muß sichtbar sein, daß das Bauwerk verschwunden war. Denn das gehört auch zur Geschichte eines abgerissenen Baus. Ein kompletter Wiederaufbau kann sich durchaus den Vorwurf der Geschichtsrevision zuziehen. Die Negierung der Tatsache, daß das Bauwerk vernichtet wurde.

  • Als Außenstehender fasst man sich nur noch auf den Kopf, was da in Potsdam bzgl Garnisonkirchenschiff und nun aktuell auch wieder wegen des Glockenspiels für ein peinliches Theater aufgeführt wird, aber lest selbst und bemitleidet unsere Potsdamer Bürger ob dieser Politpossen:

    https://www.pnn.de/potsdam/garnis…r/25007480.html

    Meine persönliche Meinung dazu: Das Kirchenschiff, das Glockenspiel und vermutlich, wenn einmal alles rekonstruiert ist dann das Rechtsfahrgebot, sind doch nur die gerade aktuellen Reibebäume an denen die verschiedenen in Potsdam konkurrierenden, linkspopulistischen Parteien sich reiben, um möglichst viele Duftstoffe zu hinterlassen, damit sie ihr Klientel bedienen. Vernunft ist hier schon lange kein Kriterium mehr.

  • Lieber reschbanner,

    dem was Sie über Turm und Glockenspiel schreiben, kann man nur zustimmen. Die von Ihnen eingestellte Münz-Dorsale zeigt demgegenüber aber, wie wichtig auch das Dach des Kirchenschiffs für das Erscheinungsbild des Gesamtbaus war (hier rot eingefärbt):

    Und ebenso wie man sich bei Anschari in Bremen eine intelligente Mischnutzung für das weitgehend originalgetreu wiederaufgebaute Kirchenschiff vorstellen kann, so auch hier: Sicherlich herrscht in Potsdam - ähnlich wie an vielen anderen Orten - ein Mangel an würdigen Aufführungsorten für geistliche Musikstücke, ein zusätzliches Ausweichquartier für Konzerte, Vorträge, Ausstellungen, etc. All das würde mit dem rekonstruierten königlichen Monument und den Emporen vereinbar sein. Lediglich die Kirchenbänke müßte man mobiler gestalten...

    Grüße über die Varreler Bäke aus Ihrer Nachbarstadt !

  • Mal was anderes: Kennt jemand von euch den Grund (vielleicht von einer Baustellenführung), warum man in den letzten Wochen alleine den vorderen Teil des Turms hochgemauert hat und die an das zukünftige Kirchenschiff angrenzenden Mauern nicht mit hochgezogen wurden?
    Man sieht es sowohl auf der Webcam, als auch auf dem Bild im oben verlinkten Artikel:

    https://www.pnn.de/images/baustel…-format1012.jpg

    Ich weiß, es ist hier nicht sehr gern gesehen, Baufortschritte aus der Ferne zu hinterfragen, aber ich stelle mir vor, dass die Maurerarbeit damit nicht einfacher wird und frage mich nach dem Grund.

  • dem was Sie über Turm und Glockenspiel schreiben, kann man nur zustimmen. Die von Ihnen eingestellte Münz-Dorsale zeigt demgegenüber aber, wie wichtig auch das Dach des Kirchenschiffs für das Erscheinungsbild des Gesamtbaus war (hier rot eingefärbt)

    Naja, dann kann man ja zumindest die Fassade des Schiffs am Turm hinzufügen, wenn das dem Gesamtbild guttut.
    Aber das ganze Schiff?
    Das preußische Militär, was sich diese Kirche erbauen ließ, ist Geschichte geworden, wie seine Kirche.
    Und das deshalb, weil es im entscheidenden Moment aus ideologischer Blindheit einem Lumpen die Hand gereicht hat.
    Anstatt Verantwortung zu zeigen für den preußischen Staat und das friedliche Zusammenleben der Nationen in Europa.

    Im entscheidenden Moment hätten sie A. Hitler auf die Finger klopfen sollen und ihn dahin schicken sollen, wo er hingehörte - ins Gefängnis!

    Sie haben versagt - wenn man diese Tatsache milde beurteilt. Oder sie haben mit Hitler paktiert - wenn man die Tatsache scharf beurteilt.

    In jedem Fall ist das Ergebnis des Tages von Potsdam die deutsche Schmach des nazistischen Angriffskrieges und des Völkermordes. Die Besetzung und Zerstückelung unserer Nation.
    Und die Herrschaft der SED in der DDR, die dann dieses Symbol des Aufstieges Preußens und seines Versagens sprengen ließ...

    Das muß erkennbar bleiben.

  • In jedem Fall ist das Ergebnis des Tages von Potsdam die deutsche Schmach des nazistischen Angriffskrieges und des Völkermordes.

    Beim besten Willen, aber das ist Unsinn. Du sitzt der Goebbelschen Propaganda auf, daß der Tag von Potsdam "die Geburtsstunde des Dritten Reichs" gewesen sei. Das ist natürlich Quatsch - das war der 30. Januar 1933. Die Reichstagseröffnung war für den Führerstaat ein reines PR-Stück - das Parlament war für die Nazis völlig unwichtig und nebensächlich. Auch der vermeindliche "Schulterschluß" mit den preußischen Eliten war reine Propaganda - nur kurze Zeit später verschacherter Hitler die Güter der preußischgesinnten Baltendeutschen ohne mit Wimper zu zucken an Stalin.

    Wie kommt sowas? Das passiert doch sonst gebildeten Menschen nicht. Liegt es daran, daß die DDR diese Propaganda aus Eigenutz 1:1 übernommen hat und massiv an der Tabuiesierung alles Preußischem gewirkt hat? Schon mit der großen Preußen-Ausstellung im Gropiusbau in West-Berlin waren selbst die deutschen Feuilletons klüger und differenzierter.

    Das Bizarre ist, daß der Potsdamer OB mit seiner Begründung für die Jugendzentrumsidee genau diese Propagandalüge bestätigt und den Barockbau in einem Atemzug nennt mit "historisch kontaminierten" Ort wie dem Reichsparteitagsgelände in Nürnberg oder dem NS-Gauforum in Weimar und so tut als müsse hier ein NS-Bau "umgedeutet" werden. Diese Barockkirche ist und war nie ein NS-Bau, nur die Zuschreibung von Extremisten behauptet dies. Wenn man das natürlich als Ausgangspunkt akzeptiert muß man zu bizarren Schlüssen kommen.

    Die Kritiker reagieren folgerichtig weiterhin mit unreflektierten Maximalforderungen nach dem Abriß der Turmbaustelle, der Enteignung der ev. Kirche undVerzicht auf religiöse Tätigkeit. Offenbar will sich bei den Kritikern keiner versöhnen lassen. Die Vorstellung, daß sich die Gegner der Kirche mit dem Vorschlag für das Schiff überzeugen lassen, ist irreal.

    Tatsächlich fordern zurecht die ersten Spender ihr Geld zurück. Für abstrakte Architekturhybride hat niemand gespendet. Und die Bürgerschaft rückt hinter dem Glockenspiel zusammen und verbittet sich das Abschalten von Kirchenliedern und Mozart. Einen Gefallen hat sich der OB damit nicht getan. Zum gesellschaftlichen Ausgleich hat er auch nicht beigetragen.

    Hier einmal ein schönes Beispiel eines Architektuthybrides aus Köln (Christuskirche). Die Kirche hat neben dem originalen Turm Sozialwohnungen errichtet.

  • @reschbanner da geht jetzt historisch wieder sehr viel verquer bzw. ist einfach nicht richtig. Die Garnisonkirche wurde von Friedrich Wilhelm I. für seine Soldaten gebaut: Ja! Aber bitte bedienen Sie hier nicht auch noch das Märchen vom Tempel der Soldaten wo der Krieg gepredigt wurde. Krieg war im 18. Jh. Gang und Gebe. Und die Garnisonkirche war dazu da den Soldaten und ihren Familien in Kriegszeiten, die unter FWI. die Ausnahme waren, trost zu spenden. Mit diesen abwertenden Begriffen wie "Militärkirche" macht man nur eines: man entmenschlicht den Soldaten. Und das ist schlicht nicht hinnehm bar. Hinzu kommt, dass es sich bei der Garnisonkirche um eine Simultankirche gehandelt hat. Heißt sie beherbergte schon immer zweierlei Auslegungen des Glaubens. Als Hofkirche stand sie der Herrscherfamilie offen die von Haus aus evangelisch reformiert war, wohingegen sie als Garnisonkirche dem Soldaten/ dem Volk offen stand, das evangelisch lutherisch war.
    Nächstes Problem: Wer hat da wem die Hand gereicht? Auch sie fallen, wie die Linken heute noch mit Absicht, auf eine perfekte Propagandaaktion Josef Göbbels herein. Mein Kollege, der Historiker Andreas Kitschke, hat sich erst vor kurzem intensiv mit dem "Tag von Potsdam" auseinandergesetzt. Und vermutlich kennen Sie auch wieder nur das berühmt berüchtigte Foto eines amerikanischen Journalisten, auf dem der Sieger von Tannenberg dem böhmischen Gefreiten die Hand schüttelt. Pure Propaganda um dem noch überwiegend kaisertreuen Volk eine Aussöhnung, der als Prügelknaben bekannten, Nationalsozialisten mit dem altehrwürdigen Preußentum unterzujubeln. Ein Video zeigt die eigentliche Umstände unter denen dieses Foto aufgenommen wurde. Hitler, nun Reichskanzler, steht in einer Reihe mit den gewählten Abgeordneten der anderen Parteien und wartet darauf dem Staatsoberhaupt, Hindenburg, die Hand zu schütteln. Dabei bekommt Hitler nicht mehr Aufmerksamkeit vom großen Feldmarschall als die übrigen Mitglieder des neu gewählten Reichstages. Das hier gezielt für das Image der Nationalsozialisten gearbeitet wurde sieht man schon alleine an Hitlers auftreten. Der Mann aus Österreich, sonst immer in kämpferische Parteiuniform gekleidet, trägt, ganz bescheiden, nur einen Frack. Demütig, fast unterwürfig stellt er sich dar als er dem großen Hindenburg die Hand geben darf. Alles Schein! Nix mit Aussöhnung mit dem Preußentum. Billige Propaganda sonst nichts. Da kann weder das preußische Militär etwas dafür und schon garnicht die Garnisonkirche. Womit wir zum nächsten Mythos kämen. Den Handschlag in der Garnisonkirche hat es nicht gegeben!!! Die Pfotenschüttelei hat sich vor dem Gotteshaus abgespielt. Drinnen wurde, wie einige Stunden zuvor in der Nikolaikirche, nur Gottesdienst gefeiert, bei dem Hitler noch nicht mal neben Hindenburg sitzen durfte. Nimmt man das ganze polemische Propagandagesülze weg bleibt vom Tag von Potsdam nur ein Festakt zur eröffnung des neu gewählten Reichstages übrig, dessen Gebäude in Berlin erst kurz zuvor abgebrannt war. Sonst hätte das ganze Brumborium nämlich da stattgefunden. Nun kommen wir zum Supergau, der ihren ganzen Kommentar ad absurdum führt. Nämlich der Widerstand des 20. Juli 1944 ging unmittelbar von der Garnisonkirche aus. Die meisten Verschwörer gegen Hitler, allen voran Henning von Treskov, waren mitglieder der Garnisonkirchgemeinde. Und es kommt noch besser: In einer Rede Treskovs, anlässlich der Konfirmation seiner Söhne (in der Garnisonkirche), beschreibt er eben den europäischen Friedensgedanken, dem sich ein jeder Preuße verpflichtet fühlen solle und den Sie in Ihrem Kommentar dem ganzen in Abrede stellen. Diese Zusammenhänge sind so komplex, dass sogar viele Historiker sie nicht verstehen oder aus ideologisch politischer Verblendung nicht verstehen wollen. Der preußische Gedanke stand schon immer dem des Nationalsozialismus gegenüber und Differenzen hat man, dank einer großartigen Propaganda von Göbbels, übertünchen können. Was noch nie etwas mit dem Nationalsozialismus und Fremdenhass zutun gehabt hat war der Geist indem die Garnisonkirche errichtet wurde. Denn zum Zeitpunkt ihrer Erbauung war sie nicht mehr als ein Gotteshaus. Und das soll sie auch wieder werden.
    Und tun Sie mir bitte einen Gefallen: Informieren Sie sich in Zukunft genauer bevor Sie wieder so einen Kommentar schreiben. Ich bin es leid, sogar hier im Forum, andauernd Leuten für Lau Nachhilfe in Geschichte geben zu müssen. :kopfschuetteln:

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • Einverstanden mit fast allem, lieber @Knobelsdorfff92 - aber ein Gottesdienst wurde an diesem Tag in der Garnisonkirche nicht gefeiert. Die katholischen Reichstagsabgeordneten feierten eine Hl. Messe in der Propsteikirche St. Peter und Paul am Bassinplatz, die Protestanten in der Nikolauskirche am Alten Markt. In der Garnisonkirche fand nur die Eröffnungssitzung des Reichstags statt - eigentlich ein Mißbrauch des Gotteshauses zu weltlichen Zwecken.