Potsdam - Garnisonkirche

  • Was ich nicht so recht verstehe sind die Kalkulationen für das Schiff . Die liegen doch bei ca. 60 Mio oder nicht? Finde die Zahlen grade nicht mehr. Ich Frage mich warum das so teuer sein soll. Das Schiff hat doch kaum Bauschmuck. Vielleicht kann man ja erst einmal nur die Bodenplatte die Außenmauern und das Dach bauen. Ich kann mir nicht vorstellen dass das so teuer sein kann.

    APH - am Puls der Zeit

  • Liegen denn nicht noch die alten Fundamente im Boden!? Sollte da nicht erst archäologisch gegraben werden? Wäre allerdings auch etwas spät und verzögernd. Bin da jetzt nicht auf den neuesten Infostand!?

    Auf Euren Bildern sieht man nun gar zu deutlich wie idiotisch es ist, den im Wege stehenden Teil des Rechenzentrums nicht schon längst abgerissen zu haben. Eine echte Schildbürgerposse!!! Schilda läßt grüßen!
    :gehtsnoch::koenig:ablachen:)

    Einmal editiert, zuletzt von SchortschiBähr (10. November 2017 um 23:36)

  • Ich weiß nicht, ob das hier schon mal gepostet wurde...

    Im Mai haben sich Studenten der FH Potsdam unter dem Titel "RechenzenTurm" mit der Verbindung von Garnisonkirche/Garnisonkirchenturm mit dem Rechenzentrum beschäftigt.

    Zitat

    Die Aufgabenstellung des Workshops sah „die Entwicklung von Szenarien für ein Miteinander des Kunst- und Kreativhauses Rechenzentrum und dem umliegenden Raum mit geplanter Garnisonkirche, die eine Überlagerung von Raum- und Zeitschichten implementieren, einen kulturellen Austausch fördern und so die städtebauliche sowie architektonische Ausformulierung begründen“ vor. Die fünf Konzepte reichen vom Kunstkloster bis zum futuristischen Turm an alter Stelle.

    http://rz-potsdam.de/cms/event/rechenzenturm-praesentation/

    http://www.pnn.de/potsdam/1187751/

  • Potsdamer Neuste Nachrichten (PNN) haben sich am 11.11.2017 mit dem Wiederaufbau der Garnisonkirche beschäftigt. Die Jusos (Jugendorganisation der SPD) kritisiert die Garnisonkirchenstiftung.

    Das gesamte Rechenzentrum mit seinen 200 dort arbeitenden Kreativen für die Taten einiger unbekannter Einzelner in Haftung zu nehmen, zeuge „von einer Kleinlichkeit und Überheblichkeit, die sich wohl kaum mit protestantischem Glaubens- und Kirchenverständnis in Einklang bringen lässt“. Potsdam sei aber kein miefig-gutbürgerliches Wohnzimmer, in dem „selbsternannte Patriarchen autoritär entscheiden dürfen, wer in unserer Innenstadt wirken darf“.

    http://www.pnn.de/potsdam/1233004/

  • Ja, erst kommen die archäologischen Grabungen. Anschliessend die Pfahlgründung mit Geothermie (ca. 60 Meter tief) und die Bodenplatte. Aus dem Boden raus kommt das Projekt nicht vor Ostern 2018.

    Bis dahin hat auch der von der Stadt beschlossene Workshop getagt. Hier soll bis Ende 2018 ermittelt werden, wie auf einem kommunalen Grundstück in der Stadtmitte, z.B. dem Langen Stall oder der Feuerwehr, ein "Kunst- und Kreativhaus" "bis spätestens 2023 bezugsfertig" sein soll.

    In diesem Workshop konkurrieren dann die bis dato vorliegenden Ideen: Tomczak & Co. favorisieren einen Verbleib im Rechenzentrum (unwahrscheinlich, weil dann die Kirche kein Kirchenschiff mehr bauen könnte), eine Gruppe aus ca. 50 Künstlern will ein "Kunststall" im Langen Stall, der Baubeigeordnete will wohl ein kleineren Teil des Areals der Feuerwache nutzen und ein paar hängen immer noch an einem Standort an der Schiffbauergasse.

    Also zieht sich das noch ins nächste Jahr. Die Frage der Nutzungsverlängerung für das Rechenzentrum ist auf einen Zeitpunkt jenseits eines erfolgreichen Workshops vertagt, damit Druck auf dem Kessel bleibt.

  • Es zeigt sich in dem Beitrag von Konstantindegeer (Beitrag 2531), dass nicht alle Künstler unbedingt das Rechenzentrum erhalten wollen und durchaus mit alternativen Standorten leben können.

  • Macht es doch so wie in St. Gallen vor 120 Jahren... Da hat man 1900 einfach einen Sechstel eines im Weg stehendes Hauses abgebrochen, und vier Jahre später dann das ganze Haus...

  • Das wird ja auch endlich Zeit,das sich mal einige Künstler aus dem RZ trauen,gegen den,ich sage mal"Tomszakstrom"zu schwimmen,und sich jetzt für dauerhafte Alternativstandorte auch hoffentlich wirklich ernstzunehmende Gedanken machen.Das hätte ich schon lange,eigentlich von Allen dieser Nutzer erwartet. Bisher kam ja leider nichts von diesen "Künstlern".(Eher Trotzhaltung Für dauerhafte Nutzung RZ)Merken wohl endlich einige Leute aus dem RZ das eine Blockadehaltung nichts bringt.Eigentlich wissen ja diese Nutzer von Anfang an,das,das RZ nur eine temporäre Unterkunft für sie ist.
    Man kann nur hoffen das mal endlich innerhalb dieser Künstler überhaupt mal unterschiedliche Sichtweisen über den weiteren Werdegang entstehen.Und das ist gut und wichtig , für einen überhaupt konstruktiven Dialog mit diesen Leuten.-Was bisher unmöglich war..

  • Vielleicht ist das als Kunst deklariert, dann geniesst es schon wieder ein paar Sonderrechte gemäß der freien Kunstausübung :biggrin:

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • Mit plakativ-parteiisch und Stimmung machender Überschrift wird bereits hier ein Statement gesetzt. Dabei ist der Artikel fast neutral geschrieben. Doch liest, nach diesem Opener, noch jemand den Artikel oder ist die Meinung damit schon gefasst?

    Natürlich wird von der verfassungsfeindlichen Behinderung des Gottesdienstes und der Verleumdung von Bischof Huber und Pfarrerin Radecke-Engst kein Wort gesprochen.

    Für all die, die noch immer meinen, mit diesen Gegnern verhandeln zu können, hier noch mal schwarz auf weiß, Zitat "Benno Everding, einer der Organisatoren des Protests, sagte dazu der Jungle World: »Der Bau der Garnisonkirche an sich ist nur ein Ausdruck einer politischen und städtebaulichen Entwicklung, der wir uns entgegenstellen. Und deswegen werden wir hier auch weiter protestieren, selbst wenn die Kirche eines Tages stehen sollte. Was ja noch lange nicht ausgemacht ist.«"

    Luftpost

    2 Mal editiert, zuletzt von Luftpost (15. November 2017 um 19:50)

  • Wenn Turm und Fassade stehen, ist der Kas g'essen, wie bei uns gesagt wird. Das so entstehende groteske Nebeneinander wird nicht unter Berufung auf besondere bundesdeutsche (=neomarxistisch indoktrinierte) Befindlichkeiten aufrechtzuerhalten sein. Ab einem gewissen Grad macht man sich nur noch lächerlich. Wir ham jetzn da zwar so einen schönen Turm und auch gleich die ganze Vorderfassade, aber den Rest müssen wir hässlich und verkrüppelt bauen, weil wir das unserer bösen Geschichte schuldig sind und auf unsere linken Mitbürger im RZ schauen müssen. Da würde doch nur jeder den Kopf schütteln. Es ist so wie am Alten Markt - der Abriss der FHS ist nur noch Formsache, die Entscheidung ist längst gefallen, auch wenn man die Umsetzung noch hinauszögern kann.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Die von Dir gezeigten Beispiele sind aber m.E. nicht ganz vergleichbar mit der Garnisonkirche. Es handelt sich jeweils um historische Kirchen, bei denen der Turm stehenblieb und das Kirchenschiff - ob wegen Kriegszerstörung oder Abriss oder beidem - durch einen modernen Bau ersetzt wurde. Aber mir ist kein Kirchturm bekannt, der aufgrund von Krieg und Abrissbirne komplett von der Bildfläche verschwunden war und dann originalgetreu rekonstruiert, aber mit einem modernen Neubau verbunden wurde. Das wäre ein Novum.

    Es gibt auch Fälle, in denen nur der Kirchturm ohne Schiff erhalten ist, wie z.B. der Turm der Stadtkirche Gießen. Nicht dass ich das irgendwie begrüßen würde, und das Rechenzentrum muss selbstverständlich fallen. Aber wenn ein fieses modernistisches Kirchenschiff die einzige Alternative wäre, dann wäre ein originalgetreuer Kirchturm als Solitär sicher die zweitschlechteste bzw. zweitbeste Lösung - es bliebe immer die Hoffnung auf spätere Zeiten und künftige Generationen. Eine Hoffnung, die in Leipzig mit dem peinlichen Paulinum wohl für immer (und wohl absichtlich) zerstört wurde.