Potsdam - Garnisonkirche

  • Ich denke auch, dass sobald die Kirche sichtbarer wird, auch das Engagement größer wird. Auch das internationale Interesse wird dann zunehmen (bei der Frauenkirche waren es ja nicht zuletzt Touristen, die das Projekt mitfinanzierten). Momentan ist halt noch nicht mal ein Rohbau vorhanden, die Debatte dementsprechend (noch) sehr abstrakt. Wird sich noch ändern.

  • Worum es eigentlich geht:

    Potsdam, Garnisonkirche (Foto: Preußisches Messbild, gemeinfrei)

    ... um den wohl schönsten barocken Kirchturm Preußens. Er ist so gut proportioniert, dass er schon im Rohbau eine positive Wirkung entfalten wird. Wenn der Turm erst mal steht, werden die Kritiker sich wohl verwundert die Augen reiben: Der beißt gar nicht! Er ist friedlich, freundlich und wunderschön! Und ich hätte doch die Hoffnung, dass man sich dann auch daran wagt, den Kirchensaal wiederzuerrichten.

  • Mit dem Zug von Potsdam in die Hauptstadt zu fahren dauerte oft Stunden. Der Zug fuhr erst den ganzen Südrand von Westberlin ab und dann von Süden in die Hauptstadt hinein.

    Ja, daran kann ich mich auch noch gut erinnern, der Regionalzug fuhr außen über Schönefeld nach Potsdam oder Werder. Wir sind ja damals nur nach Potsdam gefahren um das Schloß zu besuchen oder die VW Käfer Werkstatt aufzusuchen. Ansonsten war zu DDR Zeiten Potsdam für uns eher uninteressant - solche Plattenbauten wie diese unsägliche Akademie....das haben wir in Berlin zur Genüge gehabt, da zu braucht man nicht nach Potsdam zu fahren.

    Als ich in den 80iger Jahren mit meinem Vater in Potsdam war und er mir zeigte wo die Garnisionskirche gestanden ist, hatt ich gemeint "die könnt man doch wieder aufbauen" ....er warf mir nur einen wehmutsvollen Blick zu und meinte "das ist Geschichte.

    Wie lang ist daß jetzt her? Und nun wird sie tatsächlich wieder aufgebaut - da hat in den 80iger Jahren niemand dran geglaubt,

  • @Onkel Henry So wird es uns vermutlich in den nächsten Jahren noch des Öfteren ergehen. Bauwerke, deren Wiedererstehung uns heute noch unmöglich erscheint, werden wieder aufgebaut. Alleine was in Dresden in der „Pipeline“ steht (und was alles schon gebaut wurde), ist schier unglaublich, wenn wir uns z.B. ins Jahr 2004 zurückversetzen. Oder Potsdam, als noch darüber diskutiert wurde, ob man überhaupt das Schloss wiederaufbauen sollte- und nun steht bereits der Großteil des es umgebenden alten Marktes wieder. Solche Erlebnisse werden sich häufen, da bin ich zuversichtlich.

  • Die Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ) hat sich am 04.07.2019 mit dem Wiederaufbau der Garnisonkirche beschäftigt. Für Turmbau werden zwei Millionen Euro mehr gebraucht und schon meldet sich Sascha Krämer (die Linke) und Hans- Jürgen Scharfenberg (die Linke) zu Wort.

    "Diese jüngsten Entwicklungen sind für Scharfenberg eine weitere „Bestätigung dafür, dass Überlegungen für einen Wiederaufbau des Kirchenschiffs völlig unreal sind. Die Kirche ist gut beraten, sich wirklich auf den Wiederaufbau des Turms zu konzentrieren“.

    Ich stelle also fest, das der Kirchturm teurer wird und Herr Scharfenberg im gleichen Satz mitteilt, das eine Wiederaufbau des Kirchenschiffs unrealistisch ist. Hier vermischt Herr Scharfenberg aber etwas, es geht um den Turm und nicht um das Kirchenschiff. Das Kirchenschiff steht aktuell garnicht zur Diskussion. Ach ja und auch Sascha Krämer meldet sich aus Afrika und spricht sich gegen ein Abriss des Rechenzentrum aus.

    https://www.maz-online.de/Lokales/Potsda…itiker-auf-Plan

  • Wieder einmal hat es ein Abgeordneter der Linken geschafft, die Garnisonkirchen-Stiftung in ein schlechtes Licht zu stellen und die Arbeit der Stiftung schlecht zu reden, was mich ärgert.

    Die Ankündigung der Garnisonkirchen-Stiftung, das Projekt aus Spendenmitteln zu realisieren, sei offenbar „nichts als Budenzauber.

    Herr Müller sollte sich lieber um die Anliegen der Bürgerinnen/er kümmern und diese im Bundestag ausreichend vertreten als mit dem Wiederaufbau der Garnisonkirche. Grundsätzlich kann man sich immer über Bauvorhaben und deren Kosten erkundigen aber dies für die eigenen Zwecke zu nutzen um sein Wahlvolk zu befriedigen, halte ich nicht nur für ein durchsichtiges Wahlkampfmanöver, nein es ist nichts anderes schlechter Budenzauber.

  • Was soll man von den engstirnigen SED-Nachfolgern auch sonst erwarten. Bis heute haben sie es nicht fertig gebracht die Zerstörung der GK als einen großen kunsthistorischen Frevel anzuerkennen oder gar zu brandmarken. Sie schimpfen wie die Rohrspatzen über weitere 6 Millionen Euro für die GK, wohingegen ihnen 630 Millionen Euro Entwicklungshilfe jährlich für China oder andere tatsächliche Geldverschwendungen ziemlich gleichgültig sind. Ulbrichts Erben sind wieder mal ziemlich durchschaubar.

  • Bei aller Freude über die Nachricht sollte man nicht vergessen, daß die Bundesregierung keineswegs die Kirche mit zusätzlichen 6 Millionen fördert sondern lediglig eine Rückstellung gebildet hat, wenn die Stiftung beim Bund eine Baukostenerhöhung durch die Marktlage beantragt.

  • @Konstantindegeer das muss mal einer diesen Stänkerern von den LINKEN sagen. Die tun ja gerade so als ob die Bundesregierung da ohne Ende Geld reinpumpen würde.

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • Baustellenführungen finden immer an jedem 1. Samstag im Monat um 11 Uhr statt und erfordern keine Anmeldung. Die Mittwochs-Führungen sollen ab September eingestellt werden, da die Bauarbeiten möglichst wenig gestört werden sollen - denn es geht gut voran auf der Baustelle. Hier ein paar Bilder von der heutigen Führung:

    Breite Straße, Blickrichtung Westen:

    Breite Straße, Blickrichtung Osten:

    Von Nordosten aus betrachtet:

    Der schwarze Strich gibt in etwa die aktuelle Höhe des Mauerwerks wieder:

    (Quelle: Arbeitsgemeinschaft Wiederaufbau Garnsisonkirche Potsdam)

    Portal an der Ostseite:

    Detail:

    Südostecke mit - natürlich gegen Stöße gesichertem - Sockelband mit Inschrift:

    Detail:

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Gesims:

    Rückseitiger Eingang zum zukünftigen Café/Gemeindesaal:

    Hinein, Blick nach links/Ost (Innenseite des im Vorbeitrag gezeigten Portals):

    Blick in die Turmkapelle auf die Innenseite des Portals zur Breiten Straße:

    Der Blick nach rechts:

    So soll der recht nüchtern gehaltene Innenraum der Turmkapelle dann aussehen:

    (Man vergleiche die im Rohbau bereits erkennbare Säule im Bild darüber, hier rechts erkennbar)
    Bildquelle: Arbeitsgemeinschaft Wiederaufbau Garnisonkirche Potsdam

    Durchgang nach rechts/West zum Shopbereich:

    Hier könnt Ihr Euch über weitere Planungsdetails informieren (Seite der Fördergesellschaft). Es ist sicherlich wichtig, nochmal zu betonen, dass der nun gebaute Grundriss nicht dem Originalgrundriss des Turms entspricht. Bei diesem waren die Ziegelwände insbesondere im Erdgeschoss wesentlich dicker, so dass dort kaum Platz für nutzbare Räume vorhanden war. Innenaufnahmen des Turmbereichs aus früheren Zeiten konnte ich nicht finden, vielleicht hat jemand anderes diesbezüglich Informationen.

    Und, last but not least:
    Habt Ihr auch schon einen Ziegel mit einem eingeritzten Text Eurer Wahl gespendet, der dann sichtbar im Innenbereich des Turms vermauert werden wird? Könnt Ihr für 100 Euro bestellen. Im Shop kann man unter anderem auch eine sehr schöne Silbermünze mit dem Bild des Turms für 15 Euro kaufen, ein Anteil geht als Spende an die Fördergesellschaft. Ein Besuch lohnt sich!
    Hier nochmal der Link...

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Danke @Snork wir haben zwar noch viel vor uns und können uns noch lange nicht zurücklehnen aber es ist herzerwärmend zu sehen wie der Turm in die Höhe wächst! :) Gerne mehr solcher Bilder! :)

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • Der Bau hat ja schon eine beachtliche Höhe(geschätzt 5-6 Meter).Bei der Höhe könnte man den"Künstlern" im Kreativzentrum durch's Fenster bei ihrer Arbeit zuschauen. :D

  • Frage zum ersten Bild aus Teil II:
    Der Mörtel sieht ja mehr als hingeklatscht aus, wird das noch präziser verarbeitet?
    Auch sind Risse in einem Stein zu erkennen. Spricht nicht gerade für Qualität, oder sehe ich das falsch?

  • Da das Gebäude keine Klinkerfassade hat, denke ich, dass darauf ja Putz kommt und er dann an den rauhen Fugen besser hält. Da machen dann die kleinen Risse auch nichts aus.

    Aber hier ist ja sicher @Konstantin der Experte!

  • Temporäre Träger zur Aufnahme der Lasten...

    Wie muss man das verstehen? Jetzt liegen die Träger ja auf dem Boden, und auf ihnen wird auch nichts abgestützt. Ich kann mir höchstens noch vorstellen, dass darauf Stützen für die Schalung der nächst oberen Decke standen, die zwar mittlerweile auch fertig ist. Aber nur für eine Schalung und das Gewicht des Betons darauf braucht es sicher auch keine Eisenträger. Beim Ausschalen von Betondecken belässt man noch einen Monat lang ein paar Stützen, damit sich die Decke nicht verformt. Und das über alle Geschosse. Aber Eisenträger?