Potsdam - Garnisonkirche

  • Nein, an der Wand werden sich nur die Nottreppe und temporäre Flächen für die Technik befinden.

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • https://garnisonkirche-potsdam.de/fileadmin/user…Ansicht_Web.pdf

    Auf Blatt/ Seite 7 ist eine Ansichtszeichnung der Nordseite abgedruckt - dort befindet sich die Wendeltreppe allerdings - abweichend zum hier voranstehend zu sehenden Grundriss - im Bereich des über die seitlichen Anbauten hinausstrebenden Turmschaftes. Welche Zeichnung den aktuelleren Planungsstand abbildet, vermag ich nicht zu sagen...

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • Hat jemand eine Ahnung wie der Turm von "hinten", an der Übergangsstelle zum Kirchenschiff genau gestaltet werden soll?? Die im Vorbeitrag verlinke Zeichnung ist nicht wirklich erhellend.

  • So wie ich diesen Grundrissplan lese, handelt es sich um eine Korrektur der ursprünglichen Baueingabe (oder heisst das in Deutschland "Bauanfrage?). Rot heisst immer "neue Bauteile" und gelb "Abbruch". Wenn ein Korrekturgesuch eingegeben wird, werden in denselben Farben nur die Veränderungen gegenüber dem ursprünglichen Baugesuch eingefärbt.

    Offenbar war im ursprünglichen Gesuch eine achteckige Kapelle im Turmerdgeschoss vorgesehen. Neu werden beim Altarbereich zwei einspringende Ecken gemauert, sodass eine Chorraumnische entsteht (rot). Ich vermute, dass dies nicht nur aus raumwirkenden Gründen geschieht, sondern auch aus statischen, weils sonst die schrägen Mauerquerschnitte zu schwach gewesen wären. Neben dem südlichen Eingangsbereich werden die Abschrägungen nun weggelassen und dafür die Raumecken voll ausgebildet (gelb). Zusätzlich sind dort zwei neue Stützen vorgesehen (rot).

    Von den zwei vorgesehenen Fluchttreppen an der 'Brandwand' wird die östliche nun weggelassen (gelb). Weitere Änderungen betreffen diverse Türen (Öffnungsrichtungen, ein- statt zweiflügelige Türen) sowie diverse Technikschächte (gelb). Im von Ein_Hannoveraner angegebenen Link ist die Fluchttreppe tatsächlich mehr in Richtung Turmschaft verschoben, was zu den Fluchttüren nun die beiden Galerien bedingt. Auf Traufhöhe ist ein weiterer solcher Galeriegang zu sehen. Welche der beiden Versionen der Fluchtwendeltreppe nun die endgültige Fassung ist, geht aus diesen beiden Dokumenten nicht hervor. Ich persönlich fände die Version mit der Fluchttreppe gemäss Grundrissplan optisch besser, da dann keine Galerien nötig wären.

    Ich vermute aber, dass aus Gründen der Fluchtwege die Wendeltreppe nicht unmittelbar vor den Türen stehen darf, sondern mittels den Galerien ein Stauraum für die Flüchtenden geschaffen werden muss. Man stelle sich das so vor: wenn im schlimmsten Fall hundert Personen von den Dachterrassen via die Wendeltreppe flüchten müssen, haben diejenigen, die von den oberen Stockwerken auch auf die Fluchttreppe gelangen wollen, keine Chance, auf die Treppe zu gelangen. So können diese wenigsten eine Weile auf den Galerien (Stauraum) im Freien warten, bis die Treppe wieder einigermassen frei wird. Andernfalls müssten sie in den verrauchten Räumen warten, was nicht sein darf.

    In diesem Dokument ist ein kleiner Längsquerschnitt zu sehen, und im Text darüber sind die Nutzungen beschrieben:
    https://garnisonkirche-potsdam.de/das-projekt/wiederaufbau/

    Einmal editiert, zuletzt von Riegel (7. Dezember 2018 um 01:26)

  • Glaube dass der link von Ein_Hannoveraner der aktuelle ist. Bei dem von potsdam-fan gezeigte Plan, ragt die Fluchttreppe in das Rechenzentrum hinein. Wahrscheinlich hat man zu diesem Zeitpunkt noch mit dem Abriss des Rechenzentrums gerechnet.

  • Die Nähe des Rechenzentrums hatte ich als Auswärtiger natürlich übersehen... es ist ja im Grundrissplan eingezeichnet, und dort sieht man diese Überschneidung. Ich hatte gestern bei einem Bauprojekt mit Fluchtwegen zu tun, wo eben ein solcher Stauraum eingeplant werden musste, und deshalb mein ausführlicher Post als Folge davon. ;)

  • Glaube dass der link von Ein_Hannoveraner der aktuelle ist. Bei dem von potsdam-fan gezeigte Plan, ragt die Fluchttreppe in das Rechenzentrum hinein.

    Die Fluchttreppe scheint also im Übergangsbereich zwischen Turm und westlichem Turm-Seitenflügel gebaut zu werden.
    Damit wird sich die Fluchttreppe direkt und ganz eng an der Gebäudeecke des Rechenzentrums befinden, vgl. Webcam.
    Zudem verdeutlicht der Blick in die Webcam auch, dass das westliche Turm-Seitenschiff zukünftig direkt vor der Fassade des Rechenzentrums stehen wird, womit die Notwendigkeit für dessen Abriss um dringlicher erscheint. Solange aber keine Entscheidung für ein neues Kirchenschiff oder ein angebauten Veranstaltungsort (natürlich mit "architektonischem Bruch") gefallen ist, werden die Neudenker alles in Bewegung setzen, um die 'Bau-Ikone' des Sozialismus zu erhalten.
    .

  • Bismark,ein Abriss des RZ wird es vor 2023(leider)nicht geben.Da ein kleiner Teil des Turm-Seitenschiffs zukünftig sehr dicht vor der Fassade des RZ stehen wird,werden die betroffenen Fenster des RZ zugemauert.
    Das in den nächsten 5Jahren das Geschrei nach Erhalt des RZ anhalten wird,ist sicher!

  • Man kann nur Glück haben und die Heizungsanlage geht kaputt. Dafür gibt es ein Sonderkündgungsrecht des Rechenzentrums, eine neue Heizung lohnt nicht.

    Die Mieter haben sich jedenfalls stark geändert - weg von "Kreativen" hin zu Vereinen und Initiativen.

  • Guten Abend zusammen,

    weiß jemand von Ihnen / euch, ob eventuell angedacht ist, das Glockenspiel der Garnisonkirche vielleicht doch in seiner alten Form zu rekonstruieren?
    Bislang hörte ich nur davon, dass das in den 1970er-Jahren gestiftete Glockenspiel mit in den neuen Turm übernommen werden soll und die Läuteglocken auf die anderen Geläute der Stadt Potsdam abgestimmt sein sollen.
    Das wäre, so finde ich, in Bezug auf die Rekonstruktion der Garnisonkirche doch sehr inkonsequent, wenn man ein a) modernes Glockenspiel, welches auch musikalisch nicht wirklich befriedigend ist (man achte auf die sehr harte und obertönige Klangsprache der einzelnen Glocken!), mit in den Turm der rekonstruierten Kirche übernimmt und b) die Läuteglocken so ergänzt, dass sie klanglich nicht dem Original entsprechen (was der Fall wäre, wenn sie tatsächlich auf die benachbarten Geläute abgestimmt werden sollen).

    Viele Grüße,
    Matthias

    Kultur ist der Sieg der Überzeugung über die Gewalt. - Platon

  • Das Glockenspiel auf der Plantage ist einem Gutachten zufolge ungeeignet für den Turm. Es soll dafür völlig neu angefertigt werden. In einem Katalog für einzeln zu spendende Teile für den Wiederaufbau sind auch sämtliche Glocken und die jeweils dazu gehörigen Klöppel als Spendenobjekte ausgeschrieben. Auch ein schwingendes Geläut ist bereits disponiert und die entsprechenden Glocken sind für Großspenden ausgeschrieben.

    Katalog hier:
    https://garnisonkirche-potsdam.de/fileadmin/user…Ansicht_Web.pdf
    (Glocken siehe Blatt 26 - 28)

    Das Glockenspiel auf der Plantage wurde übrigens Mitte der 80er Jahre aus Spenden finanziert und stand zunächst in Iserlohn auf einem Kasernengelände. Nach der Wiedervereinigung kam es dann nach Potsdam.

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • Danke für die schnelle Antwort! Ja stimmt, da hatte ich wohl einen falschen Zeitraum im Kopf, was das Gussjahr des Glockenspiels betrifft...
    Dann gibt es doch wohl Hoffnung, dass zumindest das Glockenspiel in den Rippen Jan Albert de Graves und in mitteltöniger Stimmung rekonstruiert wird! Oder ist hier erneut ein modernes Glockenspiel nach heutigen Standards geplant?

    Kultur ist der Sieg der Überzeugung über die Gewalt. - Platon

  • schön klingt anders.

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  • Schief klingt es nicht wirklich. Die Schlagtöne (bzw. Primen und Oktaven) der einzelnen Glocken sind exakt getroffen worden, allerdings entspricht das obertönig-metallische Timbre (bedingt durch zu reines Material, starke Tonkorrekturen und zu dünne bzw. leichte Rippen; eine c'-Glocke wiegt z. B. im Normalfall 2,4 und nicht 1,9 Tonnen) nicht dem, was man in der Glockenwelt als historisch bezeichnen würde...

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