Potsdam - Garnisonkirche

  • Auch das Dresdner Residenzschloss habe ich als Beispiel angeführt, dessen Wiederaufbau in mehreren Bauabschnitten realisiert wird. Das Berliner Stadtschloss war jetzt einfach plakativer, wenn auch künftige Abschnitte noch spekulativ sein mögen. Grundsätzlich natürlich völlig richtig was du sagst, Fusajiro.

    Das Prägende im Stadtbild war bei der Garnisonkirche eben der Turm. Das Schiff war ja eher unspektakulär. Da ist nachher eher der Innenausbau interessant. Insofern ist es völlig richtig, dass man sich derzeit auf den Kirchturm konzentriert.

    Ergänzend drei Ansichten vom Garnisonkirchenschiff:


    Ansicht nach 1928. Die Aufnahme wurde von der Garnison-Plantage gemacht, wo heute das Glockenspiel steht.
    URL: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bund…nisonkirche.jpg


    Fassade des Langen Stalls mit Garnisonkirche, Radierung von F. A. Calau 1813
    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Pots…_Stall_1813.jpg

    "Die Potsdamer Garnisonkirche", Alexander Gläßer (Autor: Andreas Kitschke), 1730

    https://de.wikipedia.org/w/index.php?ti…20070711233415&


    Am besten gefiele mir, man würde gleich die Straßenfassade des Schiffes im Anschluss an den Turm rekonstruieren. Wäre das denkbar?

  • [...] Am besten gefiele mir, man würde gleich die Straßenfassade des Schiffes im Anschluss an den Turm rekonstruieren. Wäre das denkbar?

    Ja, sie beinhalten u.a. die Treppenhäuser, die Bibliothek, Verwaltung, Hausanschluss, Technik und noch ein paar diverse andere Räume. Der Turm an sich nur die Kapelle im EG und den Turmaufstieg mit Aussichtsplattform.

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • @ van Dyk: ich werde versuchen dir deine Frage zu beantworten, denn es ist bis jetzt noch nicht passiert!

    Beim Projekt Wiederaufbau "Garnisonkirche" wird erstmal nur der Turm wieder aufgebaut. Dies geschieht mit privaten Spendengeldern und mit Geldern des Bundes und einem Kredit der Evangelischen Landeskirche. Der Turm soll einen Andachtsraum beinhalten und eine Ausichtsplattform. Sämtlicher Figurenschmuck wird aus Kostengründen erstmal weggelassen.

    Die Stadt Potsdam hat der Verlängerung des Rechenzentrum bis 2023 zugestimmt. Bis zu diesem Zeitpunkt hat man erstmal die Möglichkeit wieder den Turm aufzubauen. Wenn ein Nutzungskonzept und weitere Gelder zusammenkommen, dann wird man auch diskutieren ob das Kirchenschiff als "Versöhnungszentrum" wieder aufgebaut wird.

    Es ist auch noch nicht vorherzusehen, ob es ein moderner Bau wird oder eine komplette Rekonstruktion mit einer einfachen Innenausstattung (weiße Wände, ohne Schmuck und normaler dunkler Kirchenbestuhlung. Hier spielen wieder Spendengelder eine große Rolle und die politische Stimmung.

    Sollte mir jetzt hier ein Fehler unterlaufen sein, bitte ich "Luftpost", "postdam-fan" oder "Konstantindegeer" dies zu korrigieren und ggf. noch weitere Ausführungen vorzunehmen.

  • Was den Turm betrifft ist diese Darstellung richtig. Die ev. Landeskirche beteiligt sich also an dem Wiederaufbau des Turmes ausschliesslich mit Personalkosten. Investitionsmittel werden durch die Kirche nur im Rahmen des Kredites bereitgestellt. Zum Wiederaufbau des Turmes in seiner ganzen Schönheit fehlen noch mindestens 10 Millionen Euro, vermutlich ist der Fehlbetrag durch die Baukostensteigerungen und die Probleme bei der Pfahlgründung noch um ein paar Millionen gestiegen.

    Was das Kirchschiff betrifft wurde eine Nutzung als "Versöhnungszentrum" nie diskutiert, dazu wäre der Raum - der einstmals 2.800 Plätze fasste - auch zu groß. Diese Nutzung sollen die Räume im Turm leisten. Für die Nutzung eines Kirchenschiffes gibt es derzeit viele Ideen. Mir erscheint der Bau als Konzerthaus am sinnvollsten, da der größte Potsdamer Saal (Nikolaisaal) nur 7-800 Plätze hat.

    Die Eigentümerin des Grundstücks, die ev. Kirche, hat sich in einem Bischofswort und einer Synonalentscheidung bis dato nur vobehalten über die Gestaltung bei einer überzeugenden Idee dahingehend Einfluß zu nehmen, dass es kein originalgetreuer Wiederaufbau wird, die Grablege des Soldatenkönigs nicht rekonstruiert wird und ein "erkennbarer Bruch im Äußeren" erkennbar ist.

  • Ich halte dieses Gerede vom "Sichtbaren Bruch" auch für großen Unsinn. Aber warten wir mal ab - ehe der Turm fertig ist (also mit Skulpturenschmuck und allem), wird das Schiff eh nicht begonnen. Das kann noch Jahrzehnte dauern, und wer weiß, welche modische Sau dann durchs Dorf getrieben wird...

  • Der Herr Kramer ist seit Jahren das mediale Sprachrohr der Potsdamer "Neudenker" und macht aus jedem Furz aus deren Lager eine große Schlagzeile. Herr Kramer fungiert damit also durchaus als geistiger Brandstifter.

    Ich kann an dem Artikel nichts Tendenziöses erkennen. Er ist doch absolut sachlich und wohl auch zutreffend.

    Mir scheint aber tatsächlich, dass es in Potsdam Menschen gibt, die sich radikalisiert haben. Nicht auszudenken, wenn so etwas passiert, wenn der Bau weit fortgeschritten ist. Ich denke, Sicherheitsvorkehrungen während der gesamten Bauarbeiten wären eine nicht übertriebene Maßnahme.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Unter diesem Titel berichtete "Brandenburg aktuell" (rbb) am 23.06.2018 über die Sprengung unserer Kirche. Da die rbb-Mediathek recht schnell ihre Berichte löscht, sollte man mal schnell reinschauen.

    "Es ist das wohl eines der umstrittensten Bauprojekte Deutschlands: der Wiederaufbau der Garnisonkirche. Vor 50 Jahren entschied die DDR-Führung, die kriegszerstörten Überreste der Kirche zu sprengen - trotz der Proteste von Potsdamer Bürgern. Im vergangenen Herbst begannen dann die Arbeiten für den Wiederaufbau des Turms - und auch dagegen gibt es Proteste. Zum Jahrestag der Sprengung kamen nun Befürworter und Gegner an den Ort, an dem der Kirchturm wiedererrichtet wird."

  • Ja,es ist für einige Bürger ein umstrittnes Gebäude.Aber es ist nun nicht das umstrittenste Gebäude Deutschlands.Man darf sich nicht durch den tumben Lärm einiger linker Kräfte in Potsdam die gegen das Projekt sind,täuschen lassen, dass gleich eine "Merhheit"dagegen sei.
    Ich denke eher,der sogenannten"Merheit" ist es eher egal,was da geschieht.Nicht egal aber ist es den zumeist meist linken gegnerischen Aktivisten die versuchen den Potsdamer Bürgern ihre eigene Meinung/Ansicht zum GK Projekt aber auch generell zur Umgestaltung der Potsdamer Mitte einzureden(in den Mund zu legen).Und sie versuchen das immer wieder gern,mit irgendwelchen selbstinitierten Bürgerbegehren/Befragungen wo sie den Bürger direkt mit ihrer Meinung beeinflussen und steuern zu können.Man sollte auch mal nachlesen welche Persönlichkeiten aus dem In und Ausland hinter dem GK Projekt stehen.Es ist ein nationales Wiederaufbauprojekt das der Bund unterstützt.Das sich Wiederstand gegen den Aufbau regt ist normal aber man darf die Gegnerschaft nicht überbewerten.

  • Ich nahm Gestern am Gottesdienst zum 50. Jahrestag der Sprengung Teil.Unter anderen hielt Bischof Huber eine Rede.Der ganze Gottesdienst bewegte mich sehr.
    Die Gegnerschaft durfte natürlich vor der Kapelle auch nicht fehlen.Aber nur ca. 8-10 Leutchen mit Transparenten erschienen.(wo war da die angebliche" Mehheit"?)Und was das merkwürdige ist,wann und wo auch immer diese "patzifistischen und sozialen"Linken Aktivisten aktiv sind,ist immer Polizei vor Ort .

  • Was ist daran denn "merkwürdig"? Die Protestanten haben doch fast alle Verfahren wegen Störung der Religionsausübung an der Hacke und es spricht ja viel dafür, dass die Herrschaften diese Störungen wiederholen wollten. Deshalb ist die Polizei schon aus guten Gründen da.

    Offenbar führen die Ermittlungsverfahren dazu, dass sich die Proteste im gesetzlichen Rahmen hielten und dieser scheint für die üblichen Verdächtigen ein unattraktiver Rahmen zu sein.

  • Potsdamer Neuste Nachrichten (PNN) berichtet in Ihrer Ausgabe vom 24.06.2018, das zum 50. Jahrestag der Sprengung der Potsdamer Garnisonkirche die Fördergesellschaft zum Wiederaufbau der einstigen Militärkirche eine positive Zwischenbilanz gezogen hat. „Wir sind sehr froh, dass wir nun alle 38 Gründungspfähle für die Fundamentplatte gesetzt haben, so dass unsere Unterstützer bald sehen können, wie der Turm hochgezogen wird“, sagte der Vorsitzende Matthias Dombert am Samstag vor der nichtöffentlichen Mitgliederversammlung.

    http://www.pnn.de/potsdam/1296175/

    Der Bericht, der Märkischen Allgemeinen Zeitung (MAZ) vom 25.06.2018 finde ich auch sehr gut.

    http://www.maz-online.de/Lokales/Potsda…enst-in-Potsdam

    Störung eines Gottesdienstes in der Nagelkreuz-Kapelle am Samstagabend: Zwei Männer werfen eine Bierflasche in Richtung Veranstaltungsgelände. Dämliche Idee – vor allem, wenn die Polizei zuguckt und man die Taschen voller Drogen hat :| .

  • Ganz schon dumm von diese Neu oder Nichtdenker :-), aber bessere Antiwerbung fuer die Wiederaufbau Gegener gibt nicht.

    Wenigsten zwei Aktivisten weniger in Potsdam. Dann waren nur noch sechs.

  • Der Aushub für das Fundament scheint zu beginnen wie auf der Webcam zu sehen ist:

    Webcambild in HD

    :thumbup:

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)