Potsdam - Garnisonkirche

  • 2. Um die Beter soll es nicht gehen.

    Unterschätze nicht, die Anziehungskraft von etwas Neuem. Und 0815 wäre die Garnisonskirche ganz sicher nicht.

    Außerdem wäre die evangelische Kirche sicher offen, für Veranstaltungen jeglicher Art.

    Man stelle sich vor, man hätte die Heilig-Geist-Kirche bzw. den Turm wieder hergestellt. Und sich nicht in den 70er Jahren entschieden, den Turmstumpf abzureißen.

    Auch diese Kirche, die innen ja auch wesentlich schlichter war, wäre heute mit seiner Lage am Rande des Wasser ein Anziehungspunkt.

  • Bevor der Turm unter die Haube kommt, hier noch ein Luftbild desselben ohne Kopfbedeckung.

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    Turm der Garnisonkirche, Luftbild aus südöstlicher Richtung (Foto: Raimond Spekking, Elke Wetzig, 27. August 2023, CC-BY-SA-4.0)

    Breite Straße mit Kreuzung der Dortustraße. Hinter dem Turm die Vierflügelanlage des Rechenzentrums, dahinter das Große Militärwaisenhaus in Rosa, diesem gegenüber am linken Bildrand die Hiller-Brandtschen Häuser. Ein paar schöne Altbauten gibt es an der Breiten Straße eben doch noch. Rechts vom obersten Turmgeschoss der Luisenplatz, in der Ferne der eingerüstete Turm der Friedenskirche. Links vom obersten Turmgeschoss der Monopteros des Waisenhauses und noch weiter links die ostmoderne Wohnbebauung an der Neustädter Havelbucht. Direkt über dem Turm in der Ferne die Neuen Kammern und rechts von diesen die Mühle von Sanssouci. Weiter links die Orangerie und noch weiter links, ganz in der Ferne das Belvedere auf dem Klausberg, zu dem ja von der Orangerie aus eine Blickachse besteht. Im Hintergrund der rechten Bildhälfte thront Schloss Sanssouci auf seinem Weinberg. Weit hinter diesem ist der Turm der Bornstedter Kirche auszumachen. Rechts neben Schloss Sanssouci die Bildergalerie. Der hügelige Landschaftshintergrund ist charakteristisch für das Havelland.

    Der Elfenbeinturm ist heute überfüllt mit Aktivisten. Sie sitzen dort aktiv.

    Ludwig Marcuse

    Dulde, gedulde dich fein! / Über ein Stündlein / ist deine Kammer voll Sonne.

    Paul Heyse :applaus:

  • Der werdende Turm der Garnisonkirche. Obwohl noch unvollendet, wunderschön und majestätisch. Irgendwie vermittelt dieser Ort aber dennoch eine seltsame, unangenehme Atmosphäre. Eine laute breite Straße, auf der gefühlt alle richtig "auf die Tube drücken", auf den Verkehrsinseln monströse grelle Flutlichter wie einst an der Zonengrenze, um den Turm herum - abgesehen von den historischen Gebäuden - trostlose oder schmuddelige Bebauung. Dass die in alten Fotos erkennbare einstige Idylle rings um die Kirche nicht ohne Weiteres reaktivierbar ist liegt auf der Hand, dennoch haben die Stadtplaner langfristig hier noch einiges zu tun.

  • So sehr ich als überzeugter Christ mich über jede rekonstruierte Kirche freue, so sehr bin ich auch Realist, der nicht davon ausgeht, dass mehr Kirchen auch zu mehr Christen führen. Man kann ja auch kein Sommerwetter erzeugen, indem möglichst viele in Badehose herumlaufen.

    Christ wird man vielmehr, nachdem man erkennt, dass man sich nicht selbst am Schopfe aus dem Sumpf ziehen kann. Zu dieser Erkenntnis tragen Kirchenbauten leider nur bedingt bei.

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    Gutmensch = Gut gemeint, nicht zuende gedacht, schlecht gemacht

  • Die Haube kommt!

    Ein Potsdamer Unternehmen das sich auf Baudenkmalpflege spezialisiert hat und das bereits am Fortunaportal mitgewirkt hat, hat bei der europaweiten Ausschreibung den Zuschlag erhalten. Fertigstellung ist für den Herbst 2025 anvisiert. 😊

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • Deshalb is es so wichtig, immer mit irgendwas anzufangen, auch wenn man noch nicht weiß, wie man fertigwerden soll - der Rest kommt dann meistens ganz von selber.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Großartige Nachrichten. Ich hatte befürchtet, dass sich wegen der schwierigen Lage am Bau niemand zu den Vorgaben bewerben würde (wenn man sich mal die Ausschreibung durchliest – das ist echt komplex). Nun profitiert sogar die lokale Wirtschaft. Der Turm wird mit Laterne/Haube doppelt so schön aussehen und erstmals seit 1945 wieder die volle Höhe erreichen.

  • Spannende Entwicklung. Dann wäre es jetzt aber auch an der Zeit, für den noch fehlenden Bauschmuck zu spenden.

    Welche Gesamtsumme muss dafür erreicht werden?

  • Dann wäre es jetzt aber auch an der Zeit, für den noch fehlenden Bauschmuck zu spenden.

    und für das schöne Glockenspiel.

    Sogar alte Standuhren hatten früher das Glockenspiel aus Potsdam:

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    Heute gibt es nur noch den Westminster, weil die Garnisonkirche ja nicht mehr steht. Schade

  • Dass diese alte Standuhr allerdings bereits von 1700 ist, darf wohl bezweifelt werden. DIESE Melodie dürfte wohl frühestens im späten 18. Jahrhundert vom Garnisonkirchturm vernommen worden sein...

    Im Sommer geht für mich ein lang gehegter Wunsch in Erfülllung und ich werde nach Potsdam übersiedeln. Ich freue mich bereits, unter dem stündlichen Erklingen von "Üb' immer Treu und Redlichkeit..." alt werden zu dürfen. Hoffentlich schallt es dann auch bis in die Jägerstraße hinüber :smile:

  • Dass diese alte Standuhr allerdings bereits von 1700 ist, darf wohl bezweifelt werden. DIESE Melodie dürfte wohl frühestens im späten 18. Jahrhundert vom Garnisonkirchturm vernommen worden sein...

    Ich habe mir die Bschreibung des Videos nochmal angeschaut. Da steht, dass das Uhrwerk neuer ist. Also ist wohl nur das schöne Holzgehäuse und das Zifferblatt mit 1700 gemeint. Das Werk wird dann wohl aus dem 19. Jahrhundert sein.

  • DIESE Melodie dürfte wohl frühestens im späten 18. Jahrhundert vom Garnisonkirchturm vernommen worden sein...

    Genauer seit 1797, nämlich dem Regierungsantritt FWs III. Damit war dieser eigentlich recht schnell bei der Sache, nämlich binnen 6 Jahren ab der Uraufführung. Wir wollen hier FW mit der Auswahl just einer Melodie aus einem (jedenfalls textlich gesehen) ziemlich sinistren Machwerk nicht gewisser Umtriebe bezichtigen, wurde doch zur vollen Stunde das rechtschaffene "Lobe den Herrn" gespielt. Interessant ist jedoch, dass der Volksmund demnach noch weniger Zeit gebraucht haben muss, um der Melodie diesen Text zu unterlegen. Erst 1816 wurde das Singspiel in Berlin aufgeführt...

    Dresden, Leipzig uva Städte, darunter auch Warschau (trotz Katholizismus!), waren schon 1792 dran.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Dass diese alte Standuhr allerdings bereits von 1700 ist, darf wohl bezweifelt werden. DIESE Melodie dürfte wohl frühestens im späten 18. Jahrhundert vom Garnisonkirchturm vernommen worden sein...

    Im Sommer geht für mich ein lang gehegter Wunsch in Erfülllung und ich werde nach Potsdam übersiedeln. Ich freue mich bereits, unter dem stündlichen Erklingen von "Üb' immer Treu und Redlichkeit..." alt werden zu dürfen. Hoffentlich schallt es dann auch bis in die Jägerstraße hinüber :smile:

    Du bist nicht der Einzige. Aber der Wohnungsmarkt in Potsdam - unbezahlbar.

  • Dass diese alte Standuhr allerdings bereits von 1700 ist, darf wohl bezweifelt werden. DIESE Melodie dürfte wohl frühestens im späten 18. Jahrhundert vom Garnisonkirchturm vernommen worden sein...

    Im Sommer geht für mich ein lang gehegter Wunsch in Erfülllung und ich werde nach Potsdam übersiedeln. Ich freue mich bereits, unter dem stündlichen Erklingen von "Üb' immer Treu und Redlichkeit..." alt werden zu dürfen. Hoffentlich schallt es dann auch bis in die Jägerstraße hinüber :smile:

    Wilkommen. Jägerstraße ist keine schlechte Wahl. Da geht der Abensspaziergang nach Sanssouci oder in die Alexandrowka.

  • Wilkommen. Jägerstraße ist keine schlechte Wahl. Da geht der Abensspaziergang nach Sanssouci oder in die Alexandrowka.

    Vielen Dank für dieses freundliche Willkommen - ich freue mich tatsächlich schon sehr auf die dann möglich werdenden Spaziergänge zu diesen Orten, aber auch sicherlich viele in den Neuen Garten zu dem lieben Marmorpalais und an dessen andere Seite zum häufigen Abtauchen im Heiligen See.

    Unsere Garnisonkirche wird wohl bis auf Weiteres keine Gemeinde aufweisen, oder?! Sicherlich wird man dann aber wohl in die Nikolaigemeinde eintreten können, wenn man in der zweiten Stadterweiterung wohnt - auch darauf freue ich mich schon sehr.