Potsdam - Garnisonkirche

  • Wie sah denn die Alkoholfahrt aus? Was hat er gemacht?
    Da du meine Aussage scheinbar sehr erschütternd findest, lieber Lingster, kannst du uns das bestimmt sofort sagen.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Guten Abend,

    ich möchte euch gerne sagen warum ich die "Alkoholfahrt" mit ins Spiel gebracht habe. Ich gebe zu es hat nur am Rand etwas mit diesem Thema zu tun.

    Es darf mir erlaubt sein ein wenig Spott auszuüben, da man hier einen C-Prominenten wieder einmal eine Bühne gibt, um seinen Namen wieder in die Köpfe der Menschen zu bringen. Er spricht hier nämlich nicht als Hertha BSC Mitglied oder als Bürger der Stadt Berlin sondern als Ex-PDS Abgeordneter und Grünen Wahlkampfmanager bzw. vermittelt es Potsdams Neuste Nachrichten (pnn).

    Er macht in seinen Brief deutlich das er nicht einverstanden ist das Hertha BSC Berlin den Wiederaufbau der Garnisonkirche unterstützt, da der ehemalige PDS Abgeordnete hier wieder den Tag von Potsdam in Verbindung mit den Nationalsozialisten bringt. Er fordert sogar das Hertha BSC Berlin sein Engagement beendet. Ich finde Kritik darf in der heutigen Demokratie erlaubt sein, und steht jedem zu.

    Aber bevor hier jemand Forderungen aufstellt oder Kritik ausübt, weil ein Fußballverein sich zum Wiederaufbau der Garnisonkirche bekennt, sollte er sich erst mal für seine Autofahrt unter Einfluss von Alkohol bei seinen damaligen Wählerinnen und Wählern entschuldigen und nicht nur sagen "mich hat diese Aktion aus der Kurve geworfen". Genau deswegen habe ich die Worte der ehemaligen EKD Ratsvorsitzenden Margot Käßmann gewählt, die dies in einen Interview nach ihrer Tat gegenüber dem Spiegel gesagt hat und habe dem Ex PDS Abgeordneten diese Worte "in den Mund geschoben", weil ich sie passend gefunden habe.

    Viele Grüße :cool:

  • Man könnte es auch so formulieren:

    "Ewiglich Wasser predigen und Wein saufen!" drink:)

    Dass sich solche Leute dann auch noch bemüßigt fühlen, ihr :blah::blah: weiterhin in die Öffentlichkeit zu tragen, macht diese Persönchen nur unerträglicher. Haben diese peinlichen Leute keine natürliche Scham?

    Aber wie jemand hier schon vorhin richtig schrieb, treiben solche floet:) (Pfeifen) die Leute verstärkt in die Arme der Kirchenbefürworter. Nennen wir einen Andre Stephan besser einen nüztlichen Idioten - spart obendrein teures Werbematerial. So schließt sich dann wieder der Kreis. War doch beim Stadtschloß nicht anders :daumenoben: .

  • Die vermeindlichen "Neuigkeiten" die täglich in der Lokalpresse zu lesen sind, werden doch immer kleinteiliger. Mein Eindruck ist, dass die Parteien der GK-Befürweorter, die bei der Kommunalwahl etwa 70 % der Stimmen bekommen haben, die Sache jetzt auch durchziehen. Gewählt wird erst wieder in 5 Jahren - bis dahin ist Ruhe. Und es gilt der Satz von Jann Jakobs: Jetzt nörgeln wieder alle aber wenn's steht sind alle begeistert.

  • Braucht sich Hertha eigentlich nur noch rasch von Andre Stephan selbst distanzieren und die Welt ist wieder gut. Nach dem Motto: "Hertha distanziert sich von Fans, die a) keine Vorbildwirkung für die Jugend sind und alkoholisert seine Mitbürger vorsätzlich der Lebensgefahr aussetzen und b) Anhänger von Parteien oder Ideologien sind, die sich am Rande des Verfassungsbogens bewegen.

    Andrerseits sind solche peinlichen Personen wie Andre Stephan die zweitbesten Werber für den Wiederaufbau der Garnisonkirche :-): "Wenn so ein Typ gegen den Wiederaufbau dieser Kirche ist, dann wird der Wiederaufbau vermutlich genau das Richtige sein!".

    Andre Stephan hat sich zu Wort gemeldet... Den Wiederaufbau des Ortes zu fördern, der wie kein anderer für den Schulterschluss des wilhelminischen Preußens mit den Nationalsozialisten stehe, schmerze unsagbar.

    Die Garnisonkirche wurde bereits 1724 erbaut - Dass der greise Paul von Hindenburg 1933 das Amt des Reichskanzlers an Hitler übergab und für diesen symbolischen Akt die Garnisonkirche am Tag von Potsdam als Stafffage missbraucht wurde, macht die Kirche m.E. nicht zu einem alleinigen Symbol des Schulterschlusses des wilhelminischen Preußens mit den Nationalsozialisten.

    Aber immer wieder werden gebetsmühlenartig die gleichen Argumente vorgebracht, die durch die Indoktrination in der ehemaligen DDR eingeimpft und weitergegeben wurden. Mich "schmerzt"im Gegensatz zu Herrn Stephan nicht der Wiederaufbau der Garnisonkirche, sondern die Tatsache, dass es vielen Wiederaufbaugegnern offensichtlich auch darum geht, dass Werk der ehemaligen DDR-Machthaber, denen es ganz bewusst darum ging, der Stadt einen neuen "sozialistischen" Stempel aufzudrücken, zu erhalten und dafür zu sorgen, dass die SED-Machthaber von einst auch weiterhin das letzte Wort behalten. Und der Wiederaufbau eines fast 90 Meter hohen Barockkirchturms als neue Höhendominanbte würde dies natürlich gefährden. Daher muss eine solche neue Höhendominante abgstempelt werden als ein Symbol von Faschismus und kriegerischer Geschichte Preußens - nach dem Motto: "das reaktionäre Preußentum gegen den friedlichen Sozialismus in der DDR". Eine friedliche sozialistische DDR, die keinen Krieg gegen andere Länder geführt hat, sondern nur gegen die eigene Bevölkerung, wenn diese das friedliche Land verlassen wollte und dafür erbarmungslos an der Grenze abgeknallt wurde. Oder im Falle regimekritischer Andersdenkender unterdrückt und weggesperrt als Feinde des Sozialimus. Das "schmerzt".

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    "Wie schön ist es doch zu leben." Pippi Langstrumpf

  • Hallo zusammen,

    hier Impressionen von unserer Filmnacht am Portal. Gezeigt wurden Ansichten des historischen Potsdams in der Breiten Straße in der Zeit zwischen 1945 und 1968. Der Höhepunkt war der Film: "Protokoll einer Zerstörung" von Kurz Tetzlaff. Neben dem Regisseur Kurt Tetzlaff selbst, war auch Gebhard Falk anwesend. Letzterer war einer von vier Abgeordneten im Magistrat der Stadt Potsdam, die 1968 gegen den Abriss der Kirche stimmten. Nach dem Film gab es noch die Gelegenheit Worte und Fragen an den Herrn Tetzlaff wie auch Herrn Falk zu stellen. So wurde durch einen Besucher die Frage aufgeworfen, wie Herr Tetzlaff heute das doch im Film recht positiv gezeichnete Bild der ehemaligen Oberbürgermeisterin Brunhilde Hanke darstellen würde, wenn er heute den gleichen Film noch einmal drehen würde. Dann aber in dem Wissen, das die gleiche ehemalige Oberbürgermeisterin Frau Hanke im Film bittere Tränen über den Abriss der Kirche im Jahr 1992 vergoss, Zitat Brunhilde Hanke im Film, die Ihren Mann zitiert: "Dir wird das noch bitter auf die Füße fallen". Im Jahr 2014 jedoch ist Ihr Neffe einer der Initiatoren der Unterschriftenkampagne der Gegner und die werte ehemalige Oberbürgermeisterin unterschreibt dagegen. Auch Herr Tetzlaff fand ob dieser Scheinheiligkeit kaum Worte...

    Hier nun die Bilder:


    Festlich illuminiertes Portal des Langen Stalls. Zusammen mit den Feuerkörben und dem Regen gab es doch eine ganz eigentümliche und wunderbare Stimmung...


    nach dem Film mit Kurt Tetzlaff und Gebhard Falk im Gespräch

    Ach, ja, selbst ein Lutz Bode war mit einem zweiten Gegner anwesend, schaute sich die Ausstellung in der Nagelkreuzkapelle an und war bis ca. 10 Minuten vor Filmende noch anwesend um sehr aufmerksam den Film zu schauen. Ich war erstaunt. Hat er was gelernt?

    Grüße
    Luftpost

    8 Mal editiert, zuletzt von Luftpost (28. September 2014 um 11:37)

  • Warum ist die Frau denn "scheinheilig"?
    Ich kenne einige Leute, die die Zerstörung der Frauenkirche beweinten und aus verschiedenen - auch durchaus guten - Gründen gegen die Rekonstruktion waren. Sowas soll es geben.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Bilderbuch,

    diese Frau beweinte den Abriss der Kirche vielleicht vor der Kamera, aber sie war damals als SEDlerin mit dabei und mitverantwortlich für diese Barbarei! Mit der Unterschrift gegen den Wiederaufbau der Kirche betoniert sie ihre damalige Miterantwortung für dieses Verbrechen. Sie hätte auch ein symbolisches Zeichen setzen können, wenn sie denn wollte. Mitgehangen mitgefangen.

    Luftpost,

    vielen Dank für deine Zusammenfassung über dieses Ereignis!

    Einmal editiert, zuletzt von Gardone (28. September 2014 um 18:18)

  • Warum ist die Frau denn "scheinheilig"?
    Ich kenne einige Leute, die die Zerstörung der Frauenkirche beweinten und aus verschiedenen - auch durchaus guten - Gründen gegen die Rekonstruktion waren. Sowas soll es geben.

    Ich glaube dennoch, dass das nicht vergleichbar ist.
    Brunhilde Hanke sprach davon, dass in der Entscheidung, entweder gegen den Abriss der Garnisonkirche zu sein und damit den Oberbürgermeisterstuhl räumen zu müssen oder aber den Oberbürgermeisterstuhl zu behalten und darum die Abriss-Entscheidung mitzutragen, sie sich für das Zweite entschieden habe. Weil sie die Garnisonkirche als vergleichsweise unwichtiger angesehen habe.

    Ihr Mann habe gesagt, dass ihr diese Kulturbarbarei noch einmal schwer auf die Füße fallen würde. Die in DIESEM KONTEXT gefallenen Tränen schienen ja das Ergebnis einer ehrlichen Reflektion zu sein, dass sie vor sich selbst die Gewichte falsch gesetzt hätte. Also seinerzeit für die Beibehaltung der Garnisonkirche(nruine) hätte eintreten müssen.

    Vor diesem Hintergrund rückt die abermalige Kehrtwendung die Tränen in den Ruch der Heuchelei.

    Sie muss ja nicht unbedingt für den Wiederaufbau sein, aber eine Unterschrift spezifisch gegen den Wiederaufbau zu leisten und damit das Projekt verhindern zu wolen, ist dann doch etwas anderes. Es ist etwas anderes, als nicht dafür zu sein aus den "anderweitigen Gründen" und sich dann der Stimme faktisch zu enthalten.

  • Die Sache ist ganz einfach. Ob die Tränen der Frau Brunhilde unecht waren oder nicht, ist letztlich wurscht. Der Befund über ihre Person fällt dessen ungeachtet negativ aus.
    Falls die Tränen unecht waren, muss man diese Scheinheiligkeit, überhaupt verbunden mit dem Vorsatz, den Liebhabern der GK weiterhin nach Kräften zu schaden, als hochgradig unanständig bezeichnen.
    Und diese Unanständigkeit bleibt auch für den Fall bestehen, dass die Tränen echt waren. Denn, wenn sie auch sicher nicht als Hauptschuldige für den Abriss anzusehen war, hat sie als Oberbürgermeisterin letztlich ihr Scherflein dazu beigetragen. Und eingedenk dieser Tatsache würde sich ein anständiger Mensch in dieser Angelegenheit mit allfälligen Unterschriften sehr zurückhalten.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • und auch hier möchte ich dies kurz melden: am Stand der Bürgerinitiative Potsdamer Mitte zum Wiederaufbau der Garnisonkirche in der Brandenburger Straße wurde heute eine gefüllte Unterschriftenliste entwendet.

    Luftpost

  • Guten Abend,

    wie Potsdams Neuste Nachrichten (pnn) am 10.10.2014 berichtet hat Luke Comer, Mitbegründer der Comer Group 10.000 Euro der Fördergesellschaft zum Wiederaufbau der Garnisonkirche übergeben weil er von dem Projekt des Wiederaufbau der Garnisonkirche überzeugt ist.

    http://www.pnn.de/potsdam/900211/

    Viele Grüße :cool:

  • Guten Tag,

    heute ist ein ganz wichtiger Termin für viele Potsdamer Bürger (Luftpost und potsdam-fan!) die sich für oder gegen den Wiederaufbau der Garnisonkirche interessieren, denn es wird endlich die Möglichkeit geben das sich darüber an einen Tisch zu setzen.

    Termin: 13.11.2014
    Uhrzeit: 18.00 Uhr
    Veranstaltungsort: Potsdamer Bildungsforum Am Kanal
    Veranstalter: Stadtforum Potsdam

    http://www.pnn.de/potsdam/909493/
    (Quelle: Potsdamer Neuste Nachrichten -pnn)

    Viele Grüße :cool:

    Einmal editiert, zuletzt von Meister Lampe (13. November 2014 um 20:17)