Potsdam - Garnisonkirche

  • Dieser Trend wird doch - zumindest was Potsdam betrifft - durch den Wegzug der Mittelklassebevölkerung aus Berlin in den Speckgürtel, dem Potsdam zählt, überkompensiert. Ich empfehle einen Besuch morgens um 8:30 Uhr an der Langen Brücke und ein Blick in ein RE1 nach Berlin. Der kommt ja schon gesteckt voll in Potsdam an, weil bis Brandenburg/Havel die Berliner herausgezogen sind.

    Diese Entwicklung wird sich fortsetzen, da die Berliner Innenstadt aus vielen, auch hier diskutierten Gründen immer teurer und weniger lebenswert ist. Für Städte wie Brandenburg/Havel, Jüterbog oder Luckenwalde ist das ja auch ein Segen - die Gymnasien sind wieder voll und die Städte werden immer schöner. Es ist ja auch wünschenwert, daß der unterbevölkerte Teil Brandenburgs erschlossen und mit Berlin verzahnt wird.

    Deshalb treten die versäumnisse der Verkehrsverbindungen von den Brandenburgischen Oberzentren nach Berlin immer krasser zutage. Abhilfe scheint von einem Land wie Berlin, daß es unter einer grünen Verkehrssenatorin nicht mal schafft Radwege rechtssicher zu errichten kaum zu erhoffen. Wir wären alle schon froh, wenn wenigstens die Verkehrsverbindungen der unmittelbaren Vorkriegszeit wieder liefen - aber vom Entwicklungstsnad des Bahnverkehrs im Frühajher 1937 sind wir ja noch weit entfernt, zumindst was Potsdam betrifft

    Deshalb ist es m.E. nach notwendig, den ÖPNV deutlich zu verbessern durch:

    - Reaktivierung der Stammbahn zum Potsdamer Platz als Regio

    - Verlängerung der Straßenbahn von der Glienicker Brücke zum Bahnhof-Wannsee
    - Bessere Taktverzahnung des kommunalen Straßenbahnverkehrs mit den Regios der DB

    - Radschnellwege nach Babelsberg und nach Brlin

    - Schnellfähren, gern Elektro, Jungfernsee-Bahnhof Wannsee im Berufsverkehr

    - Einrichtung von P+R-Plätzen an en Bahnhöfen Golm und Marquardt mit besseren Verbindungen nach Berlin

    - Verlängerung der U-Bahn von Berlin-Krumme Lange nach Kleinmachnow mit Kreuzungspunkt Stahndorf zum Regio

    plus

    - Bau der Havelspange (Kfz-Brücke in Pirschheide parallel zur Bahnbrucke mit weterführung durch den Wald zur Anschlußstelle Michendorf des Berliner Rings.

    Bis das realisiert ist sollte man die Breite Straße von der Dortustraße bis zur Zeppelinstraße von 6 auf 4 Spuren verschmälern. Wenn die obigen Maßnahmen halbswegs fertig sind kann mna die mitteleren beiden Farstreifen zu einer Grünfläche in Anlahnung an das historische Vorbild zusammenfassen.

    Tatsächlich plant allerdings Potsdam die Lange Brücke 6-spurig neu zu bauen. Wenn das umgesetzt wird sind alle Bemühungen dahin.

  • Wenn auch mit etwas weniger Verkehr und verschmälerungen ,die Breite Straße wird auch zukünftig eine unverzichtbare Durchgangsstraße leider bleiben.Die Vorstellung das die Br.Str. wieder diese Romantik der Vorkriegszeit haben wird, bleibt eine Illusion.

  • Natürlich braust in der Breiten Straße täglich der Verkehr, denn man hat über Jahrzehnte die Verkehrsnachfrage durch ein -Angebot erschaffen und solche "alternativlosen" Strukturen erst etabliert. Wenn dieses Angebot wieder weg ist, wird die Nachfrage ebenfalls verschwinden. Anfangs gibt es noch etwas Gemecker, dann sind wieder alle glücklich. Die Beschreibung des Ist-Zustandes ist kein Argument für die Alternativlosigkeit des Ist-Zustandes. Das Zusammenfahren muss täglich neu ausgehandelt werden

    Dass die Autos verschwinden, wenn man die Straßen wegnimmt, ist eine der typischen Vereinfachungen, die grünem Wunschdenken entstammen. Das ist so ähnlich wie der Versuch, den Regen zu stoppen, indem alle ihre Schirme zuklappen.

    Wir haben schon vor Jahren in größeren Städten mit Verkehrswende-Ideologen am Ruder sehen können, dass eine "Parkraumverknappung" nicht zu weniger Verkehr geführt hat, sondern zu mehr Parkplatzsuchverkehr. Und ein gezieltes Schikanieren von Autofahrern wie beispielsweise in Bonn führt nicht zu weniger Autos, sondern mangels Alternativen zu stinksauren Autofahrern (was der Bürgermeisterin nichts ausmacht, da auswärtige Pendler in Bonn nicht mitwählen dürfen...)

    An einer ehrlichen, auch mühsamen Diskussion, wie sie Konstantindegeer weiter oben angestoßen hat, wird nicht vorbeikommen, wer tatsächlich eine Lösung finden möchte. Linksgrüne Schlagworte helfen hier nicht weiter.

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    Gutmensch = Gut gemeint, nicht zuende gedacht, schlecht gemacht

  • Reden wir jetzt eigentlich hier über den Wiederaufbau der Garnisonkirche? Oder diskutieren wir über den Umbau der Breiten Straße? Oder reden wir über eine Verkehrswende in Deutschland?

    Die Garnisonkirche ist sehr eng mit einem Teilstück der Breiten Straße verbunden aber die Verkehrswende und einen möglichen Umbau der Breiten Straße sollten wir dann hier nicht diskutieren.

  • Es ist recht knapp zw. Garnisonkirche zur verengten BS, da werden wohl Zäune oder Poller dauerhaft notwendig.

    Nö. Die neue Verkehrsführung von Fußgänger- und Radweg besteht schon seit Jahren, schon bevor die Baustelle der Garnisonkirche begann. Bisher waren dort keine Poller notwendig; falls sich an der Gesetzgebung nichts ändert, werden sie auch in Zukunft nicht notwendig sein.

  • Dieses Bild verdeutlicht, dass die Hochhäuser in der Havelstädter Bucht wie Riesen wirken die über die Altstadt wachen. Ich bin gespannt ob der Turm der Garnisonkirche, wenn dieser fertiggestellt ist, daran etwas ändern wird.

    Eine Mietpreisbremse ist laut Bauminister Guido Beermann (CDU) kein Allheilmittel.

    (Bild: Ottmar Winter, Potsdamer Neuste Nachrichten, 31.03.2021)

    https://www.maz-online.de/Lokales/Potsda…-Potsdam-weiter

    (Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, MAZ, 16.04.2019)

  • Nö. Die neue Verkehrsführung von Fußgänger- und Radweg besteht schon seit Jahren, schon bevor die Baustelle der Garnisonkirche begann. Bisher waren dort keine Poller notwendig; falls sich an der Gesetzgebung nichts ändert, werden sie auch in Zukunft nicht notwendig sein.

    Die GK verändert die Situation und jetzt stehen dort die recht massiven Betonstreifen am Rand, um diese Verengung des Gehwegs zu sichern. Ob man diese wieder entfernen will ohne funktionalen Ersatz? Theoretisch gelten dort 30kmh aber nur nachts, so dass tagsüber die üblichen 60kmh gefahren werden und dies auch mit LKWs.

  • Fahrradweg und Bürgersteig hatten vor Beginn der Bauarbeiten genau dieselbe Breite, die sie nach Beendigung der Bauarbeiten haben werden, da die Fläche des Turmes schon vorher durch einen Zaun abgetrennt war. Die Betonelemente stehen dort für die Dauer der Baustelle, weil durch Aufstellung des Gerüstes der Abstand vom GK-Grundstück zur Straße um die Breite des Gerüsts vermindert wurde. Sobald das Gerüst entfernt ist, wird der Abstand wieder wie vorher sein, was die Aufstellung von Betonelementen, Pollern u.ä. zumindest nach derzeit gültiger Rechtslage unnötig macht.

    Wenn Du Dich mit den örtlichen Gegebenheiten nicht auskennst, dann glaube doch einfach mal jemandem, der 150 m von der Garnisonkirche entfernt wohnt und täglich die Baustelle passiert.

  • ^ Was willst du mit diesen Ratschlägen erreichen? Der Gehweg verengt sich auf ein Nadelöhr vor dem Haupteingang einer zukünftigen Attraktion, wo sich Menschen sammeln und gleichzeitig Lastwagen mit Armabstand vorbei brausen. Diese völlig unbefriedigende Lösung in Fragen Sicherheit und Stadterlebnis wird doch auch dir auffallen, oder?

  • Diese "unbefriedgende Lösung" ist mit exakter Kenntnis des Wiederaufbaus genau so geplant worden. Das sind von der Außenkante des Turms bis zum Fahrradweg ca. 2,30 bis 2,40 Meter. Wir sind in der Innenstadt.

  • Warum sollten sich die Menschen an der Stelle versammeln, wo sie die Attraktion überhaupt nicht wahrnehmen können? Der Turm wird knapp 90 m hoch werden. Ein Mensch ist durchschnittlich 1,80 m groß. Das Sichtfeld beträgt ca 45 Grad nach oben und unten. Selbst wenn jemand auf dem Bordstein stünde, würde er nur ca 10% des Turmes zu Gesicht bekommen - es sei denn er legt den Kopf in den Nacken. Da würde ich schon eher die gegenüberliegende Straßenseite mit einem Gitter versehen.

  • Wie soll eigentlich die Rückseite des Turms bzw. die Übergänge zum ehemaligen Kirchenschiff gestaltet werden? Bzw.: Werden diese Übergänge betont sichtbar sein, vielleicht sogar in Form einer "Wunde", wie bei der Marienkirche in Wismar??

  • Maecenas,weder ein architektonischer Bruch noch der völlige Verzicht auf das Schiff ist zumindest bis jetzt von Seiten der Stiftung nichts bekannt.Es ist immer noch das offiziell erklärte Ziel ,das Kirchengebäude Äußerlich mit Schiff historisch wiederaufzubauen(Brüche nur im inneren).Für einen sichtbar äußeren Bruch und der Verzicht auf das Schiff an der Rückseite des Turm's,daran halten sich nur die Gegner der GK schon seit Jahren fest ,natürlich immer alles mit Blick auf den Erhalt des maroden RZ.

  • Der Kurfürst,Authentzität(architektonisch) wird, wenn es alles so bleibt mit Schiff, nur im Außen geben.Im Innern,so wie beim Berliner Schloss wird es auch eine zeitgemäße Nutzung geben,sowie vom Grundriss der Räumlichkeiten als auch Architektonisch alles der heutigen Zeit und Bedürfnissen entsprechen.Was,wie ich finde, so ok ist.