Potsdam - Garnisonkirche

  • Ich kann dir garantieren, dass du nicht durch die Werner-Seelenbinder-Straße (ehemals Mammonstraße) gegangen bist. Dort verirrt sich niemand hin, der nicht in der Straße zu tun hat.

    Damals stand dort auch noch keine Garnisonskirche. Das war mein Gedanke dabei. Dass man so wie Du (ich denke ziemlich exakt richtig) meinen Weg nachvollzogen hast durch Potsdam wandelt und dann noch vom Landtag den Abstecher zur Garnisonskirche macht. Dann wäre die Werner-Seelenbinder-Straße eventuell ja doch wieder von Bedeutung, wenn man nicht an der Bundesstraße gehen möchte. Wir waren damals auf Studienreise dort und an der Bundesstraße hat Uns dann Unser gecharterter Bus abgeholt Richtung Berlin weiter.

  • Das Kirchenschiff ist doch erst das, was Nutzfläche bringt. Einen Kirchturm allein kostendeckend zu betreiben stelle ich mir schon herausfordernder vor.

    Kennst Du eine ev. Kirche, die kostendeckend betrieben wird?

  • Garnisonkirche 24.5.23


    Der Hauptgrund, aus dem ich mir mehr Rekonstruktionen wünsche, wird vielleicht aus diesem Vergleich der Fassadengestaltung damals vs. heute ersichtlich. Ich finde das IHK-Gebäude sogar noch schlimmer als die sanierten Plattenbauten (Studentenwohnheime) in der Straße.

  • Nun ist die IHK aber auch wirklich ein sehr schlechtes Beispiel. Es müssen nicht immer Rekonstruktionen sein. Sicher wäre es schön. Aber gerade am Alten Markt zeigt sich gerade an vielen Stellen, dass auch heute noch dir Möglichkeiten besteht adäquat neu zu bauen.........wenn man denn will.

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • Kennst Du eine ev. Kirche, die kostendeckend betrieben wird?

    Säkularisierte Kirchgebäude werden mitunter schon wirtschaftlich betrieben. Neulich war ich z.B. in einer Veranstaltung in der ehemaligen neuapostolischen Kirche in Charlottenburg, die heute als Veranstaltungszentrum Asanta profitabel betrieben wird. Solche Orte gibt's in Berlin und andernorts einige.

    Ob das die evangelische Kirche als Betreiber auch irgendwo schafft, vermag ich nicht zu sagen. Vielleicht in kleinen bis mittelgroßen Kirchen, die viel gebucht werden.

  • Ich finde das IHK-Gebäude sogar noch schlimmer als die sanierten Plattenbauten (Studentenwohnheime) in der Straße.

    Naja. Die IHK hat immerhin einen gegliederten Baukörper, der sich ins Format der Straße fügt, im Gegensatz zu dem zu hohen, monotonen Klotz des Studentenwohnheims.

    Das ist hier und hier schon in der Fernwirkung gut zu erkennen.

    Oder hier:

    1280px-Lustgarten_in_Potsdam.jpg

    Angel-marie, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons



    Ebenso vom Straßenniveau aus (links IHK, rechts Studentenwerk), wobei da vor allem die Punkthochhäuser sehr negativ ins Auge stechen (die würden von abgeschrägten Dachausbauten etwas profitieren):

    1280px-Breite_Stra%C3%9Fe_Potsdam_nach_Westen.jpg
    Oursana, CC0, via Wikimedia Commons

  • Säkularisierte Kirchgebäude werden mitunter schon wirtschaftlich betrieben. Neulich war ich z.B. in einer Veranstaltung in der ehemaligen neuapostolischen Kirche in Charlottenburg, die heute als Veranstaltungszentrum Asanta profitabel betrieben wird. Solche Orte gibt's in Berlin und andernorts einige.

    Ob das die evangelische Kirche als Betreiber auch irgendwo schafft, vermag ich nicht zu sagen. Vielleicht in kleinen bis mittelgroßen Kirchen, die viel gebucht werden.

    Es geht hier aber nicht um "sakularisierte Kirchgebäude" sondern um die Potsdamer Garnisonkirche, die als Kirche von der Kirche wiederaufgebaut wird.


    Natürlich kann man KIrchen, deren Errichtung abgeschrieben ist, durch Umnutzung wirtschaftlich betreiben. Da gibt es viele Beispiele. Aber hier hat die Stadt Potsdam der kirchlichen Stiftung Garnisonkirche ein Grundstück zugestiftet um die Kirche als Kirche wiederaufzubauen - wenn man da jetzt ein Großbordell oder einen Baumarkt errichtet muss die Stiftung das Grundstück zurückgeben. Insofern ist die Debatte abseitig.


    Die Frage ist, ob man ein wiederzuerrichtenden Kircehnschiff, das als Kirche nutzbar ist zusätzlich noch anders nutzen kann um die Erstellungskoetn zu refinanzieren. Hier lautet die Antwort angesichts der Pläne von über 50 Millionen Euro klar: nein. Da die Stadt oder das Land Brandenburg sich hier nicht involvieren ist ein solcher Wiederaufbau unrealistisch, angesicht der Unfertigkeit des Turms auch nciht wünschenswert.


    Wenn der Turm fertig ist und die kirchliche Tätigkeit in der Turmkapelle etabliert ist kann man gern über alternative Nutzungen des Kirchenschiffgrundstücks diskutieren - es muss einem nur klar sein, was daraus dann folgt. Das Beispiel der Christuskirche in Köln zeigt die Konsewuenzen deutlich. Deshalb plädiere ich dafür das Areal des Kirchenschiffes vorherst zu begrünen, d.h. mit Säuleneichen die Kubatur des Schiffes nachzuzeichnen und sich an der Freifläche zu erfreuen, bevor wieder solch Unsinn wie in Köln passiert.


  • Die Frage ist, ob man ein wiederzuerrichtenden Kircehnschiff, das als Kirche nutzbar ist zusätzlich noch anders nutzen kann um die Erstellungskoetn zu refinanzieren. Hier lautet die Antwort angesichts der Pläne von über 50 Millionen Euro klar: nein.

    Vermutlich ist die Antwort richtig, aber für mich ist das immer noch die falsche Frage.


    Man fragt ja üblicherweise auch nicht, ob ein Denkmal wirtschaftlich nutzbar ist.


    Für mich gibt es zwei Erwägungen, die für eine Rekonstruktion zerstörter Gebäude mit hohem architektonischem Wert relevant sind:

    1) Ist eine Wiederherstellung aus gesellschaftlichen Gründen wünschenswert? (Denkmal-Gedanke)

    2) Wird eine Stadt insgesamt attraktiver? (indirekt kommerzieller Gedanke)


    In beiden Punkten muss die Antwort in diesem Fall klar lauten: JA

    _______________________________________
    Gutmensch = Gut gemeint, nicht zuende gedacht, schlecht gemacht

  • Bei Youtube gibt es noch ein schönes Video über die Zerstörung und Wiederaufbau der Garnisonkirche.


    External Content www.youtube.com
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    (Quelle: Youtoube)

  • Die wiederaufgebaute Garnisonkirche ist aber kein Denkmal, sonden eben ein freiwilliger Wiederaufbau.


    Die Stadt hat den B-Plan aus städtebaulichen Gründen aufgestellt - unter der Voraussetzung, dass der Wiederaufbau privat finanziert wird. Davon ist nicht mehr zu erkennen: der weitaus größere Teil der bisher verbauten Wiederaufbaumittel sind öffentliche Mittel.


    Man kann sich natürlich weiterhin auf den Standpunkt stellen, dass der Staat mit Steuermitteln solche Wiederaufbauten für die Kirche finanzieren sollte - eine Mehrheit in der Stadt gibt es für eine solche Haltung nicht, dessen muss man sich bewußt sein. Deshalb wird auch diese Haltung der Wiederaufbaufreunde das Projekt nicht weiterbringen.

  • Offenbar gibt es jetzt die reale Möglichkeit die Machbarkeitsstudie von Oberbürgermeister Schubert in der Stadtverordnetenversammlung zu verhindern. Gleichzeitig wollen die Befürworter das Geld in die Renovierung des Rechenzentrums investieren. Das wird noch eine Debatte geben und bei Fragen zum Rechenzentrum als ganzes muss die Stiftung Garnisonkirche sowieso zustimmen.

    Garnisonkirche und Rechenzentrum: Die Andere und Linke wollen Machbarkeitsstudie final beerdigen
    Die Fraktionen wollen die Kompromisssuche des Oberbürgermeisters als beendet erklären - um sich auf die Rettung des Rechenzentrums zu konzentrieren. Eine…
    www.tagesspiegel.de

  • Offenbar gibt es jetzt die reale Möglichkeit die Machbarkeitsstudie von Oberbürgermeister Schubert in der Stadtverordnetenversammlung zu verhindern. Gleichzeitig wollen die Befürworter das Geld in die Renovierung des Rechenzentrums investieren. Das wird noch eine Debatte geben und bei Fragen zum Rechenzentrum als ganzes muss die Stiftung Garnisonkirche sowieso zustimmen.

    1. Die Kosten für die Machbarkeitsstudie sind vom OB aus dem Haushalt gemommen worde. Wie der Haushalt zum Schluß tatsächlich aussieht weiss jedoch nur die Kooperation, Abstimmung am 7. Juni. Bei fast 200 Millionen neuer Schulden sind jedenfalls solche Studien, denen darüber hiansu weder das Rechenzentrum noch die Kirchenstiftung zustimmen, kaum durchstzbar.


    2. Um eine "Renovierung" des Rechenzentrums geht es schon lange nicht mehr. Für den Bau müsste nicht nur der Abrißbeschluß aufgehoben und der B-Plan Nr. 1 geändert sondern in der Konsequenz auch das Rechenzentrum saniert werden.


    3. Für eine solche "Sanierung" unter den Rahmenbedingung des GEG sind ca. 30 Millionen Euro zu veranschlagen. Das zeigen auch die Kosten aus dem Haus der Statistik in Berlin. Ich wüsste nicht, woher sich diese Millionen eintreiben liessen.