Potsdam - Garnisonkirche

  • Obwohl ich den Garnisonkirchturm quasi täglich sehe (ich wohne 300 m Luftlinie entfernt), war ich nach beginnender Ausrüstung erstaunt, wie schlank er eigentlich ist. Überraschend auch, von wo er überall zu sehen ist (nicht zuletzt von meinem Wohnzimmerfenster)! Man spaziert durch Potsdam, wendet den Kopf nach oben - und da ist er! Wenn der Turmhelm aufgesetzt ist, wird das noch häufiger der Fall sein. Ein Gewinn für das Stadtbild!!!

  • Beziehe mich auf das Bild von oben: "Breite Straße. Von Westen"

    Die reinste Asphaltfetischwüste. Also die Breite Straße muss in Teilen unbedingt neu gebaut werden. Zuasphaltierte Mittelstreifen und trotz Linksabbiegerspur eine plötzliche Aufweitung auf 3 Fahrspuren gehört beseitigt und mit Grünflächen ersetzt. Auch diese völlig überdimensionierten Straßenlampen wirken jetzt erst recht fehl am Platz.

  • Die reinste Asphaltfetischwüste.

    Ja, wirklich. Und die riesigen Flutlicht-Kandelaber aus DDR-Zeiten machen die Atmosphäre noch unwirtlicher. Nur wie soll es hier zu einer Veränderung kommen? Die besagte Straße ist die vielbefahrene Bundesstraße B1, die sich nicht ohne weiteres verschmälern oder verlegen lässt.

  • Ein richtiger Leuchtturm! Ich hatte irgendwie erwartet (oder gehofft?), dass sie diese rosa-rötlich-weiße Farbkobi bekommt, wie Schloss, Marstall, Waisenhaus, Kutschstall. Weiß nicht, wie ich darauf komme, aber irgendwie empfinde ich das als typisch Potsdam.

    A propos Farbe: Finde ja lustig, dass das Museum vorne grün und an der Seite (mal wieder) rosa ist. Sieht auch sonst frischer aus. Hat man hier für ne Sanierung geübt?

    Quote

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  • Obwohl ich den Garnisonkirchturm quasi täglich sehe (ich wohne 300 m Luftlinie entfernt), war ich nach beginnender Ausrüstung erstaunt, wie schlank er eigentlich ist.

    Das wird sich nochmal ändern wenn die Kolossalsäulen des zweiten Turmsegments eingebaut werden. Was wir jetzt sehen sind ja nicht die endgültigen Proportionen, die den Gerlach-Entwurf ausmachten.

    Ansonsten stimme ich dir in Allem zu 😊

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • UrPotsdamer kannst du als Potsdamer unter der Einwohnerschaft in Anbetracht der Sichtbarwerdung des Turmes eine bestimmte Stimmung bezüglich des Projekts Garnisonkirche wahrnehmen? Lässt sich das beobachten? Womöglich sogar eine Veränderung der Wahrnehmung der Garnisonkirche als Ganzes?

  • Ich glaube es dauert nicht mehr lange bis jemand vorschlägt dem Turmstumpf eine moderne Spitze aufzusetzen.

    Deshalb wäre es vielleicht besser gewesen, mit dem Bau zu warten bis die Gelder für die Turmspitze vorhanden sind.

    Ich drück die Daumen, dass der Turm in ein paar Jahren originalgetreu fertig da steht.

    Denn nicht vergessen: Vor Gericht, in der Politik und auf hoher See ist man in Gottes Hand.

    "Moderne Architektur heißt seit über 50 Jahren: Rechtwinklig, weiß, kahl, leer, gebaut von immer schwarzgekleideten Architekten."

    -Gerhard Kocher

  • Deshalb wäre es vielleicht besser gewesen, mit dem Bau zu warten bis die Gelder für die Turmspitze vorhanden sind.

    Die Reihenfolge des Aufbaus des Turms ist schon so richtig.Wenn man noch so lange gewartet hätte bis die Gelder auch noch für die Turmspitze mühsehlig zusammgesammelt sind, würde heute noch nicht einmal der Turm dastehen.Denn die Spendenbereitschaft der GK hat in den letzten Jahren stark abgenommen.Nur Dank einiger Finanzspritzen des Bundes konnte wenigstens der Turm so wie er jetzt ist, gebaut werden.

  • UrPotsdamer kannst du als Potsdamer unter der Einwohnerschaft in Anbetracht der Sichtbarwerdung des Turmes eine bestimmte Stimmung bezüglich des Projekts Garnisonkirche wahrnehmen? Lässt sich das beobachten? Womöglich sogar eine Veränderung der Wahrnehmung der Garnisonkirche als Ganzes?

    Ich will da keine Aussage treffen. Ein paar junge Leute aus meinem Bekanntenkreis, die im Rechenzentrum ihre Probenräume haben, stehen "der blöden Kirche" negativ gegenüber, ohne dass sie mir bisher ihre Gründe erläutert haben. Einige ältere (jenseits des Renteneintrittsalters) Bekannte hingegen äußerst positiv. Aber insgesamt ist die Basis zu schmal, um allgemeine Aussagen daraus abzuleiten. Schon gar nicht möchte ich mich über Veränderungen in der Stimmung auslassen.

    Ic h habe aber auch nicht den Eindruck, dass regelrechte Feindseligkeit weit verbreitet wäre. Deswegen sehe ich dem weiteren Baufortschritt gelassen entgegen ...

  • Also ich bin nach wie vor sehr angetan vom erreichten Bauzustand, selbst ohne Säulen, Schmuck und Turmspitze. Das Ganze wirkt beeindruckend und einige der o. gezeigten Aufnahmen lassen die spätere Schönheit schon erahnen, seine wichtige städtebauliche Wirkung entfaltet der (Teil-) Turm m. E. bereits jetzt!

  • UrPotsdamer kannst du als Potsdamer unter der Einwohnerschaft in Anbetracht der Sichtbarwerdung des Turmes eine bestimmte Stimmung bezüglich des Projekts Garnisonkirche wahrnehmen?

    Ich habe den Eindruck, dass es vielen Leuten egal ist. Insbesondere solchen, die nicht in der barocken Innenstadt oder den direkt angrenzenden Gründerzeitvierteln leben. Die nur einmal im Jahr zum Weihnachtsmarktbummel in die Innenstadt kommen. Diese Themen berühren nicht ihre Lebenswelt.

  • Ich habe den Eindruck, dass es vielen Leuten egal ist. Insbesondere solchen, die nicht in der barocken Innenstadt oder den direkt angrenzenden Gründerzeitvierteln leben. Die nur einmal im Jahr zum Weihnachtsmarktbummel in die Innenstadt kommen. Diese Themen berühren nicht ihre Lebenswelt.

    In der einzig repäsentativen Umfrage zu dem Thema vor ca. zwei Jahren haben 2 (zwei) Prozent diese Frage als wichtig erachtet. Derweil dürften die meisten aufgrund des fortwährenden Hickhacks schlicht abgeschaltet haben. Ich kümmere mich auch nicht mehr um das Thema, da die Kirchenstiftung ohnehin immer alles besser weiß - deshalb müssen die allein klarkommen.

    Nennenswerte Spenden sind ohnehin seit geraumer Zeit nicht mehr eingegeangen. In 2021 waren es rund 100.000 Uhr, in 2022 weniger. Wer hat schon Lust zu spenden und sich dann öffentlich beschimpfen zu lassen.

    Deshalb kann ich den Befürwortern der Kirche nur raten sich auf die Vollendung des Turms zu konzentrieren und nicht auf den Onkel aus Amerika zu warten, der ihnen das Kirchenschiff hinstellt. Die Bundesregierung wird die fehlenden 3-4 Millionen nicht spenden, die Stadt Potsdam auch nicht. Es müsste sich mal die satte Landeskirche bewegen, die bis dato nur einen zinslosen Kredit gegeben hat und ansonsten ihre Funktionäre in der Stiftung mit Spendenmitteln fürstlich alimentiert. Aber damit ist wohl nicht zu rechnen.

  • Es müsste sich mal die satte Landeskirche bewegen, die bis dato nur einen zinslosen Kredit gegeben hat und ansonsten ihre Funktionäre in der Stiftung mit Spendenmitteln fürstlich alimentiert.

    Apropos Kredit: Wer muss diesen eigentlich tilgen (ohne nennenswerte Einnahmen der Stiftung) und in welchem Zeitraum soll das erfolgen?

  • Apropos Kredit: Wer muss diesen eigentlich tilgen (ohne nennenswerte Einnahmen der Stiftung) und in welchem Zeitraum soll das erfolgen?

    Die Stiftung hat der Landeskirche vorgerechnet, dass sie den Kredit mit den Erträgen aus den Einnahmen für die Aussichtsplattform bedienen will. Ein Zeitraum ist mir nicht beekannt. Ich sage dazu jetzt mal nichts.
    Wie die Ausstellung bei den Besuchern ankommt steht ja auch noch dahin. Es wäre wichtig, dass die Stiftung mal mit ihrer Verwaltung (immerhin drei Vorstände - leider keinen fürs Bauen, das war nebensächlich - und diverse Mitarbeiter) in den Turm zieht, sodass die Miete für die Büros in der Urania an der Gutenbergstraße wegfallen. Auch das wird ja aus Spenden bezahlt.

  • Eigentlich tut das hier nichts zur Sache; aber dennoch:

    Es ist schon bemerkenswert, wie peinlich sauber die Fahrbahnen und die Fußwege auf den beiden obigen Fotos sind !

  • Und man muss sich die Gebäude alle zweifarbig vorstellen: Potsdam hatte stets eine Rücklagen und eine Vorlagenfarbe. Vorlagen (Pilaster etc.) waren meist weiß gekalkt, die Rücklagen stets farbig, wobei das oxidrot den königlichen Bauten vorbehalten war.

    Die bürgerlichen Bauten wiesen oft folgende Farben auf: altrosa, gelb, grün oder ein schokobraun - alles auf Kalkfarbbasis, also recht pastellig. Potsdam galt deshalb im 19. Jahrhundert gerade im Gegensatz zu Berlin als bunte Stadt.

    Beispiel: das Ständehaus (die linke Seite ist schon saniert).