Potsdam - Garnisonkirche

  • Das ist alles richtig erbse, aber das Schiff in seiner historischer Form wird von bestimmten Kreisen weiterhin entschieden abgelehnt.

    Ich habe den Eindruck oder vielleicht ist es auch so,das die Stiftung zu einem dauerhaften Verzicht des Kichenschiffs gedrängt wird.Es wird schon regelrecht erwartet ,das die Stiftung das endgültige Aus des Schiffs verkündet.Es wäre und ist eine schwere Entscheidung für die Stiftung,sich dann vom Schiff durch den gegnerischen Druck von aussen zu verabschieden.

  • Es wäre nicht eine schwere Entscheidung, sondern eine dumme. Warum sollten sie verzichten? Wofür?

    Dann müssten die Gegner mit ihrem "Druck" erst mal ein Angebot machen, wenn sie die Fläche haben möchten.

    Ich habe es schon mal geschrieben, wie ich verhandeln würde: "Ihr finanziert die Turmhaube und den Fassadenschmuck. Danach verzichten wir auf den Bau des Kirchenschiffes."

    So lange die Gegner darauf nicht eingehen, sollen sie halt Druck machen oder hetzen, sie würden aber nichts erreichen. Dazu muss man aber endlich mal Eier haben.

  • Weder die Stiftung noch die Stadt haben auch nur ansatzweise eine Finanzierung für ihre Vorhaben. Die Stiftung bastelt nach wie vor am Turm herum, die Stadt steuert auf einen Haushalt zu, der nur durch ehebliche Rückgriffe auf die Rücklagen ausgeglichen werden kann und mit der Biosphäre, der Krankenhausfinanzierung sowie den Mehrkosten für den öff. Dienst noch eine lange Reihe von Problemen aufweist. Zudem wird für den Plenarsaal der SVV ein Raum am Rathauscampus geplant.

    Deshalb ist es völlig abseitig heute Geld und Zeit für ein "Haus der Demokratie" auszugeben, in Brandenburg ist es der öff. Hand sogar untersagt konkrete Planungen für nichtfinanzierte Vorhaben zu veranlassen. In diesen Zeiten wird es auch keinen neuen Bau für das Potsdam-Museum geben.

    Beim Rechenzentrum laufen die Mietverträge zum 31.12.23 aus. Eine erneute Verlängerung der Mietverträge bedingte, dass bei dem Bau der Grundwärmeschutz nach dem Gebäudeenergiegesetz hergestellt werden müsste, mithin also eine Grundsanierung. Den mittleren zweistelligen Millionenbetrag hat die Stadt ebenfalls nicht.

    Deshalb bleibt als einzig realistische Varianten das RZ mit Fördermitteln abzureissen, die "Kreativen" im Kretaivquartier anzusiedeln und das Areal des Kirchenschiffs als temporäre Grünfläche und ggf. zu bespielen. 25 Pyramideneichen hätten nach fünf Jahren die gleiche Höhe wie das Schiff. Offenbar aber ist niemand daran interessiert, sich mit realistischen Szenarien zu befassen.

  • Wenn man eine temporäre Begrünung mit Bäumen macht, sollte man die Bäume so platzieren, dass sie weit genug außerhalb des Grundrisses stehen. Damit ein Wiederaufbau später ohne Entfernung von Bäumen problemlos möglich ist. Diese "kritische Rekonstruktion mit Bäumen" macht immer nur Probleme und wird dann irgendwann verteidigt, siehe Hotel Stadt Rom am Dresdner Neumarkt.

  • Wenn man eine temporäre Begrünung mit Bäumen macht, sollte man die Bäume so platzieren, dass sie weit genug außerhalb des Grundrisses stehen. Damit ein Wiederaufbau später ohne Entfernung von Bäumen problemlos möglich ist. Diese "kritische Rekonstruktion mit Bäumen" macht immer nur Probleme und wird dann irgendwann verteidigt, siehe Hotel Stadt Rom am Dresdner Neumarkt.

    Der Stiftung gehört nur das Areal des Schiffes, und zwar aussenmauerscharf. Die Stadt wird das sicher nicht machen. Tatsächlich aber wird darüber gar nicht diskutiert, da es nur Menschen gibt, die meinen dass das Schiff vom Himmel fällt oder Menschen, die glauben der Staat müsse das Haus der Demokratie bezahlen. So passiert eben nichts. Auch kein Beinbruch.

  • Wenn man eine temporäre Begrünung mit Bäumen macht

    Warum mit Bäumen? Rasen säen, vielleicht den Kirchenschiff-Grundriss mit einer Buchsbaum-Hecke nachzeichnen. Das reicht.

    P.S.: Du kamst mir mit der Antwort zuvor. :zwinkern:

  • Konstantindegeer , aber das sind doch alles eigentlich gute Entwicklungen. Die Zeit arbeitet ganz klar für den Abriss. Für Träume der Sanierung des RZ wird das Geld fehlen, und in gut einem Jahr sind die ersten Abschnitte vom Kreativzentrum fertig. Die ersten Künstler werden umziehen, und spätestens dann wird es keiner mehr verstehen, warum Millionen für ein marodes RZ ausgegeben werden sollen, wenn die Künstler nebenan einen Luxusneubau zu niedrigen Mieten bekommen. Ich bin da optimistisch, dass sich diese Probleme mit dem RZ auf mittlere Sicht von selbst erledigen werden. Die Stiftung Garnisonkirche muss bis dahin nur die Ruhe bewahren und sich die Option auf den Bau eines Kirchenschiffes offenhalten. Dann macht man nach dem Abriss erstmal ein paar Staudenpflanzungen (gut für die Artenvielfalt) und wartet ab, wie die Situation in 10 Jahren ist. Wenn das RZ erstmal weg ist, kräht kein Hahn mehr danach, siehe FH jetzt.

  • Die Stiftung Garnisonkirche muss bis dahin nur die Ruhe bewahren und sich die Option auf den Bau eines Kirchenschiffes offenhalten. Dann macht man nach dem Abriss erstmal ein paar Staudenpflanzungen (gut für die Artenvielfalt) und wartet ab, wie die Situation in 10 Jahren ist.

    Richtig. Allerdings wage ich zu bezweifeln, dass die Kirche "Ruhe bewahrt".

  • Detailaufnahmen. Jetzt ist auch die finale Farbgebung zu erkennen

    (Bilder by Stiftung Garnisonkirche Potsdam)

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • Stiftung Garnisonkirche fasst weitreichenden Beschluss: Teilerhalt des Rechenzentrums nun doch möglich
    Nach der Sondersitzung des Kuratoriums der Wiederaufbau-Stiftung sieht sich Potsdams Oberbürgermeister in seinem Kurs gestärkt. Eine offizielle Reaktion der…
    www.tagesspiegel.de

    Wenn sich die Zaghafte Stiftung einen Teilerhalt des RZ jetzt vorstellen kann,na dann haben die RZ Erhalter und OB ein leichtes Spiel einen Teilerhalt auch locker durchzusetzen.

    Und um dann dieses 3/4 RZ Gebäude zu Sanieren ,wird der OB auch schon die Milionen € in seiner Tasche Parat haben? :/ Anscheinend muss in Potsdams Stadtkasse noch genug Geld vorhanden sein.

  • https://www.tagesspiegel.de/potsdam/landes…ch-9371531.html

    Wenn sich die Zaghafte Stiftung einen Teilerhalt des RZ jetzt vorstellen kann,na dann haben die RZ Erhalter und OB ein leichtes Spiel einen Teilerhalt auch locker durchzusetzen.

    Und um dann dieses 3/4 RZ Gebäude zu Sanieren ,wird der OB auch schon die Milionen € in seiner Tasche Parat haben? :/ Anscheinend muss in Potsdams Stadtkasse noch genug Geld vorhanden sein.

    Als jemand, dem dieses Vorhaben sehr am Herzen liegt und der dafür gespendet hat, muß ich fragen: Wer ist für diese Entscheidungen zuständig, wie werden diese Entscheidungen getroffen, und wer wird um seinen Beitrag gebeten?

    Es scheint, daß in der Welt des Wiederaufbaus (nicht nur in Deutschland) immer wieder solche offensichtlich schrecklichen Entscheidungen getroffen werden... scheinbar gegen den Willen der meisten Menschen, die tatsächlich an dem Vorhaben interessiert, davon betroffen und bereit sind, es mit ihrem Geld zu unterstützen.

    Leider kann ich den ganzen Beitrag nicht lesen und habe wenig Lust, eine solche Einrichtung mit meinem wenigen Geld zu unterstützen.

    Aber ja, sehr traurig; ich kann nur hoffen, daß die Fördergesellschaft diese Entscheidung entschieden zurückweisen wird.

  • Was ich nicht verstehe und evtl. könnt ihr mir weiterhelfen.

    1. Die Künstler ziehen in den kommenden Jahren in das neue Künstlerquartier um

    2. Der neue Saal für die Stadtverordneten wird im Innenhof des Rathaus gebaut

    Wofür wird das "Haus der Demokratie" eigentlich noch gebraucht? Und wie weit verzahnt Stiftung ist die Stiftung Garnisonkirche Potsdam und die Fördergesellschaft Garnisonkirche?

  • Wofür wird das "Haus der Demokratie" eigentlich noch gebraucht? Und wie weit verzahnt Stiftung ist die Stiftung Garnisonkirche Potsdam und die Fördergesellschaft Garnisonkirche?

    Das "Haus der Demokratie" wird in erster Linie dazu gebraucht, um das Kirchenschiff zu verhindern.

    Das ist glaublich die "Logik" dahinter, wenn ich das ganze Theater hier hoffentlich richtig mitverfolgt habe. Man kann nur hoffen, dass die Entscheidungsträger "Gottvertrauen" und genug stoische Ruhe besitzen, damit am Ende des Tages hier wieder auf die bereits beschlossene Sachlage zurückkehrt. Der OB Herr Schubert hat zum Glück und im Gegensatz zum Garnisonskirchenturm und dem vorerst einmal leeren Kirchenschiffgrundstück eine sehr kurze Halbwertszeit.

  • Die Meldung zeigt die Politik von OB Schubert, der in vier Jahren kein einziges Projekt aus seiner ohnehin kurzen Agenda weitergebracht hat. Die meisten Potsdamer Initiativen fürchten sich ja derweil, dass der OB ihr Projekt als "Herzensporojekt" bezeichnet, weil es dann tot ist.

    Das Wahrscheinlichste ist, dass die Abrißentscheidung zum Rechenzentrum erneut vertagt wird. Das wird wiederum Geld aus dem Stadthaushalt kosten, aber Schubert will wohl bis zur Bezugsfertigkeit des Kunst- und Kreativquartiers eine Brücke schaffen - trotz der vielen leerstehenden Läden in Potsdam.

    Ein langfristiger Bestand des RZ, auch nach einem Teilabriss, würde einen mittleren, zweistelligen Millionenbetrag kosten. Das bestätigigen auch ähnlich Projekte wie das Haus der Statistik in Berlin.

    Das "Haus der Demokratie" soll einen SVV-Saal beinhalten, der nicht benötigt wird. Hintergrund ist natürlich das Schiff zu verhindern - aber weder hat die Kirche die 50 Millionen für das Schiff noch die Stadt die 30 Millionen für ein haus der Demokratie. Hinzu kommt, dass auf dem Kirchengrundstück nur für gemeinnützige Zwecke gebaut werden darf - die SVV ist aber nicht gemeinnützig.

    Der OB macht deshalb jetzt soviel Druck, weil im Mai 2023 mit dem neuen Haushalt die Finanznotlage Potsdam für jeden überdeutlich wird. Alternative Finanzierungsquellen für RZ oder HdD hat der OB auch nicht. Das ist Politik à la Schubert. 98,5 Prozent der Potsdamer haben sich ohnehin mit Grausen abgewendet. Und gespendet wird auch nicht mehr, warum auch. Insofern ist es den Linken inkl. Schubert gelungen der Stiftung Garnisonkirche relativ systematisch den Geldhahn zuzudrehen.

  • Und gespendet wird auch nicht mehr, warum auch. Insofern ist es den Linken inkl. Schubert gelungen der Stiftung Garnisonkirche relativ systematisch den Geldhahn zuzudrehen.

    Und das ist für mich das wirklich Perfide. Mit denen packeln, die die Kirche zuerst vor lauter Hass auf die eigene Geschichte gesprengt und erst die Rekonstruktion des Garnisonskirchenturm notwendig gemacht haben. Da reden die SPDler ständig von Demokratie und tun sich mit der mehrfach umbenannten SED immer wieder zusammen.

  • Und das ist für mich das wirklich Perfide. Mit denen packeln, die die Kirche zuerst vor lauter Hass auf die eigene Geschichte gesprengt und erst die Rekonstruktion des Garnisonskirchenturm notwendig gemacht haben. Da reden die SPDler ständig von Demokratie und tun sich mit der mehrfach umbenannten SED immer wieder zusammen.

    Die "mehrfach umbenannte SED" ist hier gar nicht das Problem. Ich kann verstehen, dass die Sozialisten wenig Freude daran haben die Fehler ihrer eigenen Geschichte zu reflektieren. Viel gefährlicher sind die links von den Linken stehenden "Anderen", die tatsächlich viel ideologischer sind und selbst den Turm der linksliberalen ev. Landeskirche als "rechtes Rekonstruktionsprojekt" bezeichnen. Da ist mit Sachargumenten kaum mehr etwas zu machen.

    Die (knappe) Mehrheit kommt aber erst zustanden, wenn SPD und Grüne mitmachen (und die ehem. FDP-Generalsekretätin Linda Teuteberg mal wieder die SVV schwänzt). Bei den Grünen gewinnt die woke aus Berlin zugezogenen Fundifraktion immer mehr Zulauf und bei den Sozen glauben wirklich einige, darunter der OB, dass man mit dieser Politik den verschiedenen Linksgruppen Wählerstimmen abjagen kann - was ich für völlig abseitig halte. Zuem hält die geistig völlig verkommene ev. Landeskirche brav ihre Wange zum Ohrfeigen hin und widerspricht den abstrusen Rechtsradikalismusvorwürfen nie. Somit hat die Stiftung eine gehörige Portion Mitschuld.

    Da weder ein "Haus der Demokratie" noch eine Sanierung eines Rest-Rechenzentrum finzierbar sind wird - so es seitens Schubert überhaupt eine Strategie gibt - das Ziel sein den abschließenden Abbruch des RZ über die nächste Kommunalwahl im Mai 2024 zu verzögern. Das kostet vermutlich viel Geld des Steuerzahlers aber sich Zeit für Nicht-Entscheidungen zu kaufen ist ja üblich.

  • Konstantindegeer

    Vielen Dank für Deine stets wichtigen wie richtigen Hintergrundinformationen! Je mehr hier - hoffentlich auch von den Potsdamern - hier mitlesen, umso besser und umso schneller läuft diese linkslinke Intrige hoffentlich ins Leere! Für mich im Ausland ist es so oder so schier unvorstellbar, dass es nach dieser so blutigen Geschichte überhaupt noch Personen gibt, die den Linken oder wie Du meinst, einer noch extremeren Linken wie den „Anderen“ ihre wertvolle Stimme geben (dass es noch extremere Linken neben den Linken gibt, das hätte ich noch viel weniger für möglich gehalten - sic! - ich bin schockiert)!

    Wie auch immer, ich drücke Potsdam die Daumen, dass hier alles gut ausgeht! Es ist schon sehr viel geschafft worden und vor noch 20 Jahren hätte ich mir das, was jetzt schon Wunderbares in P rekonstruiert wurde, nicht einmal erträumen lassen!

  • trotz der vielen leerstehenden Läden in Potsdam

    Das ist ein interessanter Impuls. In Potsdam gibt's doch einen Marketingverein für die Innenstadt o.ä., erinnere ich mich.
    Wie groß ist denn die aktuell freie Ladenfläche? Wenn man temporär die Künstler und Kreativen darauf verteilt, haben gleich verschiedene Teile der Stadt was von deren Wirken und Belebung. :)