Potsdam - Garnisonkirche

  • Zitat von PNN

    Plenarsaal an der Garnisonkirche möglich

    Mal abgesehen von der mangelnden Finanzierbarkeit der Schubertschen Visionen: Was macht es eigentlich für einen Sinn einen Plenarsaal in einer derart großen Entfernung zum Potsdamer Rathaus zu bauen? Zwischen Rathaus und Garnisonkirche liegen grob kalkuliert etwa 1,5 km Fußweg. Soll die regelmäßige Überwindung dieser Distanz einer gedeihlichen parlamentarischen Arbeit tatsächlich dienlich sein? Oder kommen dann vielleicht schwergewichtige Limousinen mit Massagesitzen zum Einsatz? Immerhin wäre die Karre von Frau Schlesinger schon jetzt für neue Besitzer verfügbar.

  • https://www.maz-online.de/lokales/potsda…obox=1661845155

    Aber "nie Sorgenfrei"? Was haben diese Kreativherrschaften denn für Sorgen? Etwa das sie aus dem alten RZ umziehen, und in ein ein moderneres, größeres auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Gebäudequartier ziehen dürfen,können,...?

    In dem Artikel wird nur über einen Link das neuentstehende Gebäudequartier erwähnt ,das nur 30-40 Meter weiter vom RZ entsteht.

    Etwas mehr Offenheit und Zuversicht auf Veränderung und etwas Neues wünsche ich diesen Kreativen.Und nicht das ständige festhalten am alten.(RZ)

    Gerade Kreative Künstler müssten doch eigentlich Offen und Kreativ für neues und anderes sein.Auch was ihr eigenes Tätigkeitsumfeld betrifft.? Diese Kreativen wären gut, beraten sich Gedanklich so langsam ihre zukünftig neue Wirkungstätte positiv anzunehmen,und vom alten RZ innerlich endlich loszulassen.Aber solange sie am alten RZ krampfhaft festgehalten ,wird es weiterhin unnötigen Unfrieden und Streit geben.

  • Es gehr nicht um die Bedürfnisse Kreativer, sondern darum Ärger zu machen, weil man nicht einsehen will, dass es mit der sozialistischen Utopie dem Ende entgegengeht. Da wird das Rechenzentrum mit seinen gewaltverherrlichenden Mosaiken verteidigt, und der OB macht mit, weil er die Stimmen derer haben möchte oder vielleicht so ähnlich denkt.

  • Der Kurfürst

    Es geht da eher weniger um die Befindlichkeiten der tatsächlich Kreativen - die meisten Künstler haben sich (so ein hier vor einiger Zeit eingestellter Zustandsbericht von Konstantindegeer ) auf den baldigen (???) Wechsel eingestellt. Wenn ich es richtig im Hinterkopf habe, dann ist das aber nur etwa ein Viertel der Nutzerschaft - - - die "paar anderen" sind wohl politische Initiativen, die Dank der Vernetzung mit Frau Engel dort Räumlichkeiten nutzen können.

    Was mich bei dem ganzen dort veranstalteten Zirkus regelrecht erbost, ist dieser Einsatz von Leuten, die wider besseren Wissen "Kraft ihrer Ausbildung" (Ingenieure und auch Architekten) die gebäudeenergetischen Zustände am RZ ausblenden und sich aus politischen Gründen für den Erhalt einsetzen.

  • ... weil man nicht einsehen will, dass es mit der sozialistischen Utopie dem Ende entgegengeht.

    Dies könnte sich als bedenklicher Irrtum erweisen. Zur Zeit aktiviert man die Bürger, die sich mit schöner Architektur nicht hinter de Ofen hervor locken lassen, aber sofort hellhörig und beweglich werden, wenn es an den eigenen Geldbeutel geht. Und das ist im Herbst mit Sicherheit zu erwarten.

  • Auf meiner Ostseereisen unternahm ich einen kleinen Ausflug nach Ratzeburg (Herzogtum Lauenburg).

    Unter anderem besichtigte ich die St. Petri Kirche. Eine Frau sprach mich in der Kirche an und erklärte mir, dass für diese Kirche die zerstörte Garnisonkirche in Potsdam als Vorbild diente.

    Angeblich fanden in der St. Petri - Kirche tausend Soldaten Platz.

    Hier ein kleiner Eindruck.

    Erbaut 1797-91 für die Bürgergemeinde und die Garnison anstelle der 1250 errichteten Langhauskirche (letzteres ist natürlich schmerzlich).




    mittelalterliche Figuren aus der Vorgängerkirche

    Hinter den roten Vorhängen saßen die Offiziere



    Beauty matters!

  • Von der Berliner Garnisonkirche hatte ich noch nie etwas gehört.

    Aber dies scheint wohl die Urgarnisonkirche gewesen zu sein.

    Danach folgten zig Umbauten gemäß ihrer Zeit.

    Unter der Garnisonkirche befand sich eine gigantische Gruft.


    "Adolph Menzel sollte unverhofft Gelegenheit bekommen, einige Helden aus der Zeit Friedrichs des Großen persönlich zu Angesicht zu bekommen. Im Jahre 1873 öffnete der Kirchenvorstand in Menzels Anwesenheit viele der 900 Särge in der Gruft zur Feststellung der Namen. In einem Sarg wurde ein preußischer Feldmarschall vollkommen konserviert vorgefunden, mit Haupthaar sowie dem Schwarzen Adlerorden auf der Brust. Menzel sagte sofort: "Das ist Keith, den erkenne ich an der Ähnlichkeit!"

    Mehrfach muß der Künstler in jenem Jahr die Kellertreppe, die von der Seite der Predigerhäuser zum Gewölbe führte, hinab gestiegen sein. An den geöffneten Särgen fertigte er Bleistift-Studien von Leichen und Uniformen, die sich in der Gruft über mehr als ein Jahrhundert zum Teil völlig erhalten hatten."

    Anfang des 19. Jahrhundert brach dann wieder ein Feuer aus, welche die Kirche zerstörte. Der Wiederaufbau erfolgte sofort.

    Und dann kam der zweite Weltkrieg...

    Schade, dass es kaum Innenaufnahmen gibt.

    Die Akustik muss toll gewesen sein. "Beginnend in den dreißiger Jahren, erwies sich die Garnisonkirche wegen ihrer Orgel und Akustik als begehrte Bühne für Musiker aus Berlin und anderen deutschen Städten. "


    Von Adolph von Menzel - Adolph von Menzel 1815-1905. Das Labyrinth der Wirklichkeit. Berlin 1997; Kat.142, Gemeinfrei,

    https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=8288344

    https://de.wikipedia.org/wiki/Leichenpo…ts_%28Menzel%29

    Beauty matters!

  • Jedenfalls ist die Potsdamer Garnisonkirche das Vorbild für die Pankower Hoffnungslkirche.

    05hamburg in dem von dir verlinkten Artikel steht lediglich, dass der Turm Vorbild gewesen sein soll. Und selbst das Zweifel ich an. Fie Mehrstufigkeit des Garnisonkirchturms ist nicht zu erkennen. Und auch der simpelste Bauschmuck des Gerlachbaus findet hier keine Zitate.

    Am ehesten könnte ich mich damit abfinden, wenn der Turm an den der Heilig-Geist-Kirchen angeleht Sein soll. Natürlich abgesehen vom einstigen Turmhelm des Potsdamer Originals.

    Mit der Garnisonkirche haben aber weder Turm noch Schiff signifikante Ähnlichkeiten, als dass sich dort Parallelen ziehen ließen.

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • Potsdamer Neuste Nachrichten (PNN) hat sich am 01.09.2022 in einem Artikel mit dem "Haus der Demokratie" befasst. Die Stadt Potsdam hat eine Baumassenprüfung in Auftrag gegeben und die kommt zum Ergebnis: das im ehemaligen Rechenzentrum (RZ) genug Platz wäre für einen Plenarsaal, ebenso Räume für die Fraktionen und für das Büro der Stadtverordnetenversammlung.

    https://www.pnn.de/potsdam/genug-…h/28639622.html

    https://www.potsdam.de/420-plenarsaal…antage-moeglich

    (Quelle: Stadt Potsdam, Pressemitteilung: 30.08.2022)

  • und die kommt zum Ergebnis: das im ehemaligen Rechenzentrum (RZ) genug Platz wäre für einen Plenarsaal, ebenso Räume für die Fraktionen und für das Büro der Stadtverordnetenversammlung

    Nein, nicht im Rechenzentrum, sondern am Standort des Kirchenschiffs. Niemand wird im Rechenzentrum einen Plenarsaal einbauen. Das RZ ist ein simples Bürogebäude in Skelettbauweise. Das wäre von der Rohbaustruktur her völlig ungeeignet.

    Um die Grundfläche des Kirchenschiffs nutzen zu können - und die wird man brauchen -, muss ein Teil des Rechenzentrums abgerissen werden. Den Rest zu erhalten, wäre idiotisch. Warum sollten sich die Stadtverordneten zwischen Kirchturm und DDR-Hinterlassenschaft einzwängen lassen? Und woher sollte das Geld für die Sanierung des RZ kommen? In der aktuellen Untersuchung ging es aber nur um die Frage, ob der Platz für ein "Haus der Demokratie" reichen könnte. Das wurde bejaht. So kann Herr Schubert erstmal weiterwurschteln.

  • Das Rechenzentrum ist ein Typenbau nach dem Konstruktionssystem SK Ost. Hier findet ihr eine gute Beschreibung dieses Systems:

    bauarchivddr.bbr-server.de/bauarchivddr/archiv/dokumente/3-3-08-konstruktionsbeschr-sk-ost.pdf

    Im vorliegenden Falle wurden vier Flügel aneinandergefügt, die einen Innenhof umschließen. Die ursprüngliche Fassade mit Lamellen ist nicht mehr vorhanden. Der Entwurfsaufwand des Kollektivs Sepp Weber dürfte sich für das gesamte Gebäude in Grenzen gehalten haben. Entwerfen bedeutete hier praktisch, sich aus einem Baukasten zu bedienen. Dabei waren vor allem technische Parameter und Baukosten im Blick zu behalten. Architektonisch ist das RZ ein Langweiler..

  • Ich finde das langsam extrem albern. Gruselt es die Stadtverordneten* innen nicht, auf so einem braun kontaminierten Boden zu Tagen ?

    Adi Geist könnte doch hervorsteigen !!! Omann

    Auch das wieder erstandene "Adlon" war in den 30ern ein Tummelplatz für Nazis. Niemand störte sich daran.

  • Kommt man mal zum eigentlichen Thema zurück. Konstantindegeer hat es schon mal gesagt. Man kann einige Studien in Auftrag geben, was machbar ist oder nicht aber es muss finanziert werden.

    Ein Kompromiss wäre tatsächlich, ähnlich wie bei der Heilig- Geist- Residenz, das Kirchenschiff in der äußeren Form wieder aufzubauen und innen einer anderen Nutzung zukommen zu lassen. Das ist ja beim neuen Stadtschloss (Landtag) auch möglich.

    Aber ich habe das Gefühl, dass der Herr Oberbürgermeister auf jeden Fall das Rechenzentrum erhalten möchte. Er sollte lieber versuchen die Scheuklappen abzulegen um zu prüfen, was möglich wäre bzw. sein kan und sich alle Optionen offen halten. Die FDP hat ja so eine Forderung aufgestellt.

  • So kann Herr Schubert erstmal weiterwurschteln.

    Nein, auch wenn diese Frage jetzt nicht abschliessend beantwortet wird ist nichts mit "weiterwurschteln", weil bis Oktober der Doppelhaushalt 2023/24 unter Dach und Fach kommt. Hier sind für ein Haus der Demokratie keine Mittel eingestellt - und was dort nicht verankert wird auch nicht realisiert. Das gilt völlig jenseits der Tatsache, dass die Stadt ohnehin keinen Zugriff auf das Grundstück hat.

    Die Einsicht in die Realitäten ist aber offenbar schwer. Deshalb versucht die KOOP fortwährend Dinge offenzuhalten, die eigentlich längst entschieden sind. Zum Schluß wird die KOOP mit weitgehend leeren Händen dastehen.

  • Off Topic:

    Auch das wieder erstandene "Adlon" war in den 30ern ein Tummelplatz für Nazis. Niemand störte sich daran.

    Also soweit ich weiß war es genau umgekehrt, das Adlon wurde von den Nazis eher bis ganz gemieden und bevorzugter "Tummelplatz" war das Hotel Kaiserhof. Trotz der Geschichte auch ein grandioser Bau, hatte was weltstädtisches.