Potsdam - Garnisonkirche

  • Die Stiftung war nicht gegen Linken und ehemalige SED-Anhänger aufgewachsen. Die SED-Betonköpfen lieben ihren Betonblocks. Die Garnison Kirche ist ein Symbol ihrer Gegner. Sie werden alles tun um ein "Gesammtkunstwerk Potsdam" zu verhindern.

  • Dieser tragische "Wiederaufbau" dieser Kirche (Kirche? Dieses Gebäudes? nicht einmal das, dieses (Glocken-)Turms?) ist eine reise Katastrophe und ein Paradebeispiel für wie man NICHT vorgehen sollte... Schade das dabei so-etwas raus gekommen ist. Dabei hätte man wirklich viele Argumente bringen können um zumindest irgendwie den Turm samt Glockenspiel bauen hätte können. (kommt dass denn im Endeffekt überhaupt in den Turm, ich meine gelesen zu haben dass die Glocken wie sie heute sind verkauft wurden und der Turm neue bekommt?).

    Jetzt haben wir einen nicht finanzierten Turm, der Mitten im Bau steckt, hoffentlich nicht als Bauruine endet, sozusagen "geköpft", denn der Turm wird ohne seinen Körper stehen und an das (renovierte?, Teils abgerissene, Teils neukonzipierte?) ehemalige Rechenzentrum anschließen. Dabei hätte man die Kirche auch als Teil eines "Creative Campus" einkoorperieren können wie viele Neubaugebiete heutzutage welche teilweise Altes sanieren, manche sogar rekonstruieren und das mit zeitgenössischer Architektur ergänzen. Nun naja.. das was wir jetzt haben ist wie ein Obstsalat in den man salzige Sardellen reingemischt hätte.

  • Naja, beim Rechenzentrum passiert 2022 und 2023 erstmal gar nichts. da läuft noch die baurechtliche Duldung der bauordnungswidrigen Zustände im Haus. Im übrigen ist das RZ ökologisch ein Dinosaurier mit quasi null Wärmedämmung und einer Fernwärmeheizung, die mit Russengas läuft. Die Nutzer zahlen deshalb über drei Euro Nebenkosten/qm. Aber die Mieter sitze immer auf einem hohen moralischen Roß.

    Beim Turm wird Dressler spätestens im März fertig sein und unter Mitnahme seines Krans abrücken. Die Turmhaube aus Holz, die mit Kupfer beschlagen werden soll, sollte schon im Bau sein ist aber wg. mangelnden Geldes noch nicht beauftragt. Woher das Geld kommen soll erschließt sich in Potsdam niemandem, Spender werden für diesen geplanten polymorphen Klops sicher nichts mehr geben.

  • Ich sage es nochmal: diese "Um Gottes Willen, bloß keine Bauruine ohne Turmhaube"-Mentalität hat uns den Schlamassel eingebrockt, in dem wir heute stecken. Manche älteren Herrschaften wollen um jeden Preis noch den kompletten Turm erleben und haben sich darum auf einen Haufen unmoralische Angebote und faule Kompromisse eingelassen. Was wäre denn so schlimm daran, wenn der Turm ohne Haube für 10 oder 20 Jahre da steht?

    Edit: die kursiv gesetzte Passage wurde korrigiert. Ich bitte für die unpassende Wortwahl um Entschuldigung.

    Einmal editiert, zuletzt von UrPotsdamer (25. Dezember 2021 um 23:24)

  • Ich sage es nochmal: diese "Um Gottes Willen, bloß keine Bauruine ohne Turmhaube"-Mentalität hat uns den Schlamassel eingebrockt, in dem wir heute stecken. Die Mumien im Förderverein wollen um jeden Preis noch den kompletten Turm erleben und haben sich darum auf einen Haufen unmoralische Angebote und faule Kompromisse eingelassen. Was wäre denn so schlimm daran, wenn der Turm ohne Haube für 10 oder 20 Jahre da steht?

    Ein Turm ohne Haube ist aber keine Bauruine? Manche Rekos kommen etappenweise, das beschränkt sich ja auch nicht nur auf Rekos, auch Restaurierungen passieren teilweise Etappenweise. Manche "geköpften" Türme, mussten auch 30 oder 40 Jahre auf ihren Turm warten (hätte ich jetzt den Potsdamern nicht gewünscht, aber es geht ums Prinzip), bei anderen dauerte es nur 5 Jahre.

    Bauruine war (von mir) auf den (zumindest laut Berichterstattungen) von mir schwer einzuschätzenden Zustand des "Hauptschiffes" oder wie man das auch nennen kann bezogen bzw. die "Halle" die da an dem Turm angebaut werden soll anstatt des "Kirchenschiffes" oder eben einer Halle welche im Stil des Kirchenschiffes rekonstruiert ist.

  • Ich sage es nochmal: diese "Um Gottes Willen, bloß keine Bauruine ohne Turmhaube"-Mentalität hat uns den Schlamassel eingebrockt, in dem wir heute stecken. Xxxxxxxxxxxxxxxxx wollen um jeden Preis noch den kompletten Turm erleben und haben sich darum auf einen Haufen unmoralische Angebote und faule Kompromisse eingelassen. Was wäre denn so schlimm daran, wenn der Turm ohne Haube für 10 oder 20 Jahre da steht?

    Also lieber Freund des Wiederaufbau in altem Antlitz :thumbup:

    Zum einen - Mumien klingt so boshaft, denn wir werden alle mal älter - - - - und

    Zum anderen - der Förderverein hat mit dem Kompromiss nix zu tun, das war irgendwas mit Stiftung was da als Bauherr und Gesprächspartner unterwegs ist

    Sei es, wie es nun mal ist - - - - selbst unter der Gegnerschaft des Projektes Wiederaufbau der Garnisonkirche ist der Kompromiss als faules Ei angesehen (zumindest bei diversen Fratzenbuch-Kommentaren), da sowohl die Frage der Finanzierung des Änderungsvorschlags als auch die Herstellung einer Mehrheit zur Änderung der baurechtlichen Randbedingungen derzeit völlig unklar ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Andersdenkender (26. Dezember 2021 um 00:13) aus folgendem Grund: Nach Änderung des Ursprungsbeitrags die "anstößige" Formulierung unkenntlich gemacht :-)

  • Die "Mumien" der Fördergesellschaft sind ziemlich brassig und der Abwahlantrag gegen den Vorsitzenden der FWG ist schon gestellt. Die FWG hat damit nichts am Hut: das war eine Entscheidung von Bischof Huber und dem Verwaltungsvorstand Leinemann von der SGP.

  • Danke für die konstruktive Kritik, habe meinen Beitrag formal und inhaltlich korrigiert. Es bleibt allerdings dabei: die Panik vor einem nicht vollendeten Kirchturm hat uns dahin geführt, wo wir jetzt sind...

  • Es bleibt allerdings dabei: die Panik vor einem nicht vollendeten Kirchturm hat uns dahin geführt, wo wir jetzt sind...

    Wenn es denn die Panik gewesen ist, die die Handelnden der Stiftung zur Zustimmung gebracht hat, müßte es jetzt, nach der Zustimmung für die Finanzierung des Garnisonkirchenturms, ja besser werden. Deshalb besteht in Potsdam ja von vielen Seiten die Vermutung, daß die SGP für ihre Zustimmung irgendetwas bekommen wird, um den Turm fertig zu bauen. Nur was?

    Bis dato hat die Stadt aber nur etwas von einem Erbbaurecht gefaselt, die SGP hat sich garnicht erklärt. Bei einem Grundstück, daß irgendwas um zwei Millionen Euro wert ist, kann man sich eine jährliche Rate ja ausrechnen. Davon baut man den Turm nicht zuende, da müßte schon der ganze 50-Jahres-Vertrag diskontiert ausgezahlt werden. Dem steht allerdings der Grundsatzbeschluß der Stadt entgegen den Turmbau nicht mit kommunalem Geld zu unterstützen. Der OB hat schon gesagt die Zahlungen aus dem Erbbaurechtsvertrag dürften nur für den "Betrieb des Turmes" verwendet werden.

    Die Vermutung, daß sich der SPD-OB für weitere Fördermittel beim Bund einsetzt mag stimmen, wird aber nicht kurzfristig helfen. Bundeskulturminsterin Claudia Roth hat sicher andere Schwerpunkte als die Potsdamer Garnisonkirche und bei der neuen Bundesbauministerun, der Potsdamerin Klara Geywitz, müsste alles neu beantragt werden, sowas dauert. Ausserdem habe ich Zweifel ob der Potsdamer OB wirklich so gut im Bundeskabinett vernetzt ist.

    Deshalb bleibt es kryptisch, was mit dem "Deal" denn nun wirklich vereinbart wurde. Das gibt die Beschlußvorlage für die SVV auch nicht her. Klar ist: die Stiftung braucht kurzfristig zwei, drei Millionen Euro. Die Frage ist nur, woher?

  • Da steht zur auch nichts Neues drin. Recht bizarr: man erwarte durch den "Deal" viele neue Spenden un alle, die die historische Kirche wenigstens von aussen wiederhaben wollten seien immer schon auf dem Holzweg gewesen.

    Welcher Gestalt der "Deal" ist - Fehlanzeige. Dr PDS-nahe Reporter hat allerdings auch nicht gefragt,

  • Nun ja - von "viele neue Spenden" spricht er nicht gerade.

    Er erhofft sich vom "Kompromiss" weniger Streit und dadurch eine erhöhte Spendenbereitschaft.

    Wie heißt es so treffend: Die Hoffnung stirbt zuletzt.

    (Screenshot entfernt. Das Posten von Screenshots von Zeitungsartikeln verstößt gegen das Urheberrecht. Mod.)

  • Wenn man die Aussagen zu den letzten beiden Fragen zusammenfasst, dann ist der ganze Schmuh nur ein vorweggenommener Vorschlag ohne irgendeine Bindungskraft.

    Ich sehe es nach wie vor so, dass spätestens wenn es ums Geld geht, die SVV und auch die RZ-Nutzergemeinschaft die Hände heben werden um festzustellen, dass der Kompromiss gar keiner ist.

    Im Interview weist Herr Dombert nochmals auf den durch die evangelische Kirche als Darlehensbedingung geforderten "Bruch" hin, ohne dies zu konkretisieren. Ein Bruch am Bau muss nicht zwingend ein "MMH-Keil" sein - es reicht bereits die Änderung der Beschriftung und/oder Ornamentierung. Da wird noch viel Wasser die Havel runterfliessen, bevor alles in trockenen Tüchern ist - - - und wer weiß: vielleicht ist der Stadtkanal noch vor der Garnisonkirche fertig und im Zuge der auch durch grüne und sozialdemokratische Politik geforderte Reduzierung des Autoverkehrs in der Innenstadt erleben wir noch die Rückverwandlung der Breiten Straße in eine Anliegerstraße.

    (Screenshot entfernt, siehe Vorbeitrag. Mod.)

  • Die FWG und deren Vorsitzender Dombert sind doch in der ganzen Geschichte nur eine Randerscheinung. Die FWG hat im letzten Jahr nicht mehr als 100.000 Euro an Spenden gesammt und spielt deshalb für die Umsetzung des Projektes des Wideraufbaus der Garnisonkirche keine Rolle.

    Trotzdem wird es da jetzt Verwerfungen geben, weil sich der Vorsitzende Dombert fortwährend gegen die Satzung stellt: der Zweck des Vereins ist nicht die Förderung eines Hauses der Demokratie sondern der Wiederaufbau der Kirche. Das kann man in der Satzung der FWG nachlesen. Zudem ist nicht zur ein Abberufungsantrag gegen Dombert gestellt, weshalb dieser zu einer ordendlichen Mitgliederversammlung laden müsste. Stattdessen läß der Vorsitzende zu einer nicht beschlußfähigen Sitzung am 15. Januar, um die Konzepte zu diskutieren und ein satzungswidriges "Meinungsbild" zu erstellen. Die Vierwochen-Frist wurde mit der Zustellung der Einladung am 21./22.12.21 nicht eingehalten. Da Dombert Rechtsanwalt ist gehe ich davon aus, daß er um seine Satzungsverstöße weiss und sich mit der Versammlung am 15.1.22 ein Mandat für sein Stimmverhalten im Kuratorium der SGP zwei Tage später holen will.

    Aber selbst wenn die FWG im Kuratorium dagegen stimmte (was Dombert schon ausgeschlossen hat) wird die SGP am 17.1.22 die Zustimmung zu dem Schubertschen "Deal" beschließen. Nur, das fragt sich jeder klar denkende Mensch, was nützt das dem Projekt, wenigstens dem Turmbau, dem noch 3-4 Millionen Euro fehlen, und zwar nicht langfristig sondern jetzt. Denn Dressler wird im Februar/März fertig sein und beim Abzug seinen Kran mitnehmen. Wenn bis dahin die Turmhaube mangels Liquidität noch immer nicht beauftragt ist wird es für Huber, Leinemann und Dombert peinlich. Oder wie drückte sich OB Schubert vor SPD-Verordneten aus: wenn die SGP dem "Deal" nicht zugestimmt hätte müsste sie spätestens im April 22 Insolvenz anmelden.

    Wodurch aber sollte das verhindert werden? Neue Bundesfördermittel dauern in der Beantragung und Bewilligung viel zu lange. Setzt die Stiftung wirklich auf neue Spenden mit dem "Deal"? Ich kann das nicht wirklich glauben.

  • Die Turmhaube wird NICHT mit dem jetzt dort arbeitenden Turmdrehkran aufgesetzt werden können - dazu ist das Gerät sowohl zu schwach als auch zu niedrig.

    Unabhängig vom weiteren Ablauf wird da ein etwas größeres Gerät zB von Thömen oder Banzhaff oder oder zum Einsatz kommen müssen. Bei den jetzigen Aufstellmöglichkeiten wird da mindestens ein Mobilkran der 500-Tonnen-Klasse benötigt. Das hat eher nichts mit Dressler zu tun.

    Was die Spendenzuflüsse angeht - da bin ich auch noch weit weg vom Glauben an Wunder.

  • Dann steht das "Mahnmal gegen den Krieg" wie von 1945 bis 1968 und wird als Zeichen des erneuten Sieges zum zukünftigen "Aufmarschort für alte und neue Linke" (statt Rechte).

    Ich befürchte, dass im Falle der Umsetzung dieses "Kompromisses" der Schaden für das Stadtbild noch größer werden wird - - - - also in Relation zum bisher geplanten. Wenn sich eine laute Gruppe von wenigen Personen hinsichtlich Rechenzentrum durchzusetzen vermag, dann sehe ich dies als schlechtes Vorzeichen für die weiteren Abläufe am Staudenhof-Areal.

  • Bei allen geschichtlichen Unterschieden erinnert mich das Ganze architektonisch frappierend an Berlins Hohlen Zahn und Egon Eiermanns achteckige Entgleisung der späten 50er: Die originale Architektur bleibt Torso, die Nachkriegsarchitektur wird als Fortschritt der "Moderne" daneben gestellt, und die sich ergebende, ästhetisch völlig unpassende Mischung wird als gelungener Kompromiss gefeiert.

    Immerhin wurde damals die Kirchenfunktion wiederhergestellt, während in Potsdam ein Tempel der moralischen Beliebigkeit entstehen soll.

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    Gutmensch = Gut gemeint, nicht zuende gedacht, schlecht gemacht