Potsdam - Garnisonkirche

  • Davon ist tatsächlich auszugehen. Es wäre spannend zu wissen was da in den Hinterzimmern gekungelt worden ist. Noch im Oktober diesen Jahres hieß es seitens der Stiftung:

    Zwei Monate später dann die wundersame 180-Grad-Kehrtwende. Ein Schelm wer dabei Böses denkt. :/

    P.S. auf der Homepage der Stiftung seit Tagen eisernes Schweigen zum "Kompromiss".

    .

    https://m.maz-online.de/Lokales/Potsda…Buergerstiftung

    Bereits nach diesem Artikel hatte ich eine vage "Befürchtung", dass der frühere OBM aufgesattelt werden wird zur "Wiedergutmachung" - - - allerdings nicht zur Wiedergutmachung gegenüber der Stiftung und dem Wiederaufbauprojekt (denen er mit der Zwischennutzung nicht erst aus heutiger Sicht mächtige Felsen in den Weg gelegt hatte) - sondern zur Wiedergutmachung gegenüber der Stadtgesellschaft und seiner Partei, die trotz aller Zustimmung zum Projekt Garnisonkirche den "heftigen Gegenwind" einer kleinen dafür aber umso lauteren Gruppe von Gegnern des Wiederaufbau spürte.

    Inzwischen ist es bei Facebook in diversen Gruppen mit Potsdam-Bezug leider auch so, dass die wenigen Lauten sich gegenseitig pushen und die vielen Befürworter oder "Dulder" sich in dieser Vielzahl auch zurückgezogen haben.

  • Von einem "Kompromiß" kann ja nicht die Rede sein, was angesichts der Beteiligten auch nicht verwundert. Wenn man eigentlich nur die Nutzer des Rechenzentrums, für die mit viel Geld ein Ersatzquartier auf dem Areal der Feuerwache errichtet wird, und die Stiftung als Vertreter der Kirche einlädt ist das nicht verwunderlich. Die FWG, die seit vielen Jahren die Kirche unterstützt oder die Initiative Mitteschön waren bewußt aussen vor gelassen.

    Völlig unabhängig von der Zustimmung der Kirchenstiftung, die sicher mit irgendeiner Zuwendung/Versperung erkauft wurde, bleibt die Frage wie das alles finanziert werden soll. Jedes Projekt in Potsdam wird stets mit Verweis auf die fehlenden Finanzmittel von der Tagesordnung gestrichen, aber:

    - für das Haus der Demokratie, dessen Kern der SVV-Saal der Stadt werden soll und

    - für den Ankauf des Grundstück des Rechenzentrums und deren Grundsanierung

    ist offenbar Geld genug da. Das RZ wird nicht unter 15-20 Millionen kosten und das Ersatzgebäude für das Kirchenscoff wird auch einen zweistelligen Millionenbetrag verschlingen. Offenbar soll das RZ zusätzlich dauerhaft als "soziokulturelles Zentrum" subventioniert werden.

    Angesichts der vielen Ideen, die mangels Geld nicht realisiert werden können, ist dieses Programm schwer nachvollziehbar. Hinzu kommt, daß der Protest gegen den Turm ja keineswegs unetrlassen wird sondern weiterhin ein Verzicht auf Bauschmuck und ein Verzicht auf die Kapelle in der Kirche gefordert wird. Zu lesen hier...

  • bleibt die Frage wie das alles finanziert werden soll

    Das ist ein ideologisches Projekt. Und für solche findet sich immer Geld. Notfalls durch Zuwendungen des Bundes.

    sondern weiterhin ein Verzicht auf Bauschmuck und ein Verzicht auf die Kapelle in der Kirche gefordert wird. Zu lesen hier...

    Witzig bei dem Link wider die "mehrheitlich alten grauen Männer" ist, dass sie mit der von Ihnen propagierten Gender-Sprache selbst durcheinander kommen.

    Einerseits ist von "Bürger:innen- und Mieter:inneninitiativen" mit Doppelpunkt die Rede, dann von "Spender*innen" mit Sternchen. Schreibweise wird zur Willkür.

    Dann steht da: "Die Debatten um die Spenden für das Berliner Stadtschloss und ihre neue wie alten Rechten Gönner, macht die Zukunft nicht leichter." Es sind also nicht die "Gönner:innen" oder "Gönner*innen", sondern nur die männlichen "Gönner", über die geschrieben ist. Frauen und Diverse sind plötzlich ausgenommen. Und dann stellt sich die Frage, was "ihre" meint. Wenn es um das Stadtschloss ginge, müsste es "seine Gönner" heißen. "Ihre Gönner" meint dann also die Gönner der Spenden. Welchen Sinn soll das machen?

    Dann ist wieder vom "Bürgerinnenhaushalt" die Rede. Mag ja sein, dass das in Potsdam offiziell so heißt. Aber wird der Haushalt nur für Frauen gemacht, spielen andere Geschlechter darin keine Rolle? Zahlen Männer und Trans-Menschen nicht auch Steuergelder in den Stadthaushalt ein?

    Das ist alles ziemlich wirr.

  • Das stimmt, weil Du "eigentlich" geschrieben hast. Denn es hat ja insofern damit zu tun, als es auf einen Link von "Konstantindegeer" direkt Bezug nimmt, dessen Inhalt zitiert und somit auch zu Schlussfolgerungen kommt, welche Leute es sind, die hinter diesen Initiativen stecken. Sprache ist dabei in Indiz, sich in die Denke bzw. Gedankenverirrungen dieser Leute hineinzuversetzen. Denn es handelt sich ja um eine offizielle Verlautbarung.

    Aber dieser kleine Exkurs muss Dich ja jetzt ziemlich gestört haben, dass Du bereits zwei Minuten später darauf reagierst. :zwinkern:

  • Heimdall Was da für Leute beteiligt sind dürfte wohl allen klar sein und dem Löwenanteil hier widerstrebt dieser Genderunsinn.

    Es hat hat aber etwas mit Professionalität in der Sache zutun sich nicht an den sprachlichen Veranstaltungen aufzuhalten sondern sich mit dem Inhalt zu befassen.

    Alles andere macht unser Anliegen unglaubwürdig und bietet denen Zündstoff die hier mitlesen und sowohl Mitteschön als auch Stadtbild Deutschland e.V versuchen in die rechte Ecke zu drängen.

    Deswegen bitte ich jetzt darum diesen offtopic Unsinn so schnell zu beenden wie er begonnen hat.

    Und bitte unterlassen Sie solche Abschweifungen in Zukunft.

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • "Knobbelsdorff", Deine Bitte nehme ich gerne zur Kenntnis. Ob ich sie erfüllen kann, weiß ich nicht. Denn das was "off-topic" ist, ergibt sich ja stets aus den Empfindlichkeiten des jeweiligen Lesers. Ein Großteil der Äußerungen in diesen Forum sind "off-topic". Und damit sind nicht nur Äußerungen gemeint, die einigen nicht in den Kram passen. Aber wenn das nächste Mal einer zum 1000ten Mal z.B. über die "Anderen" klagt, kann ich mir ja denken, dass das längst bekannt ist, allen klar, somit unwert, gepostet zu werden. Wenn also z.B. wieder einer darüber klagt, dass es Vorwürfe gäbe, man sei "rechts", kann ich dann auch sagen: Längst bekannt, alter Hut, off-topic, trägt nichts zur Diskussion bei.

    Doch kommen wir mal zu etwas anderem, das ich an Deinen Informationen interessant finde. Wurde "Mitteschön" denn einmal "in die rechte Ecke gedrängt"? (Selbst bei "Stadtbild" bin ich mir ziemlich unsicher) Ich habe die "Mitteschön"-Leute einmal kennengelernt. Für mich waren das völlig angepasste, politisch-korrekte Leute, an denen es ja vielleicht einiges zu kritisieren gäbe. Aber "rechts" war an diesen überhaupt nichts. Also, gab es wirklich solche "Vorwürfe", und wie wurden sie begründet? Das interessiert mich wirklich, ist also keine Polemik.

  • Ja,ich bin Entäuscht von diesem Ausgang,aber ich versuche mich jetzt im Nachhinein auch mal ...

    Lieber Herrmann, den Ausgang kennen wir noch gar nicht.

    Glaube nicht den Zeitungen.

    Als erstes ist der Buergermeister in Zugzwang. Dieser muss viele Fragen noch Erklaeren.

    Diese Zeit wird noch zum zereissen seiner Plaene genutzt werden. Garantiert.

    Der Man hat ja eigentlich alle vor dem Kopf gestossen.

    Vieleicht kahm die Veroefentlichung gerade jetzt, weil Ihm in einem offenen Brief alle

    Fraktionen und Parteien wegen der Kanaldebatte ans Fitiche wollten.

    Dafuer duerfte es ja jetzt auch kein Geld mehr geben. Ebenso fuer alle anderen Projekte

    in Potsdam. Auch jene, die mit uns nichts zu tun haben.

    Ich glaube, die Flickschusterei koennte fuer uns hier sehr, sehr gut ausgehen.

    Dieser Man verlaeuft sich Heillos. Er hat neben Finanzen auch die Justitz voellig ausser Acht

    gelassen. Hat eine lange, lange Kette von "wenn und aber" aufgebaut. Eine lange Kette mit

    vielen schwachen Gliedern! (Um eine Kirche zu verhindern)

  • Heimdall, bevor die Diskussion sich hier noch bis ins Weihnachtsfest fortsetzt, sei mir noch ein kurzer Hinweis gestattet. Jeder Versuch einer sachlichen Auseinandersetzung ist nutzlos:

    “Der Politischen Korrektheit geht es nicht darum, eine abweichende Meinung als falsch zu erweisen, sondern den abweichend Meinenden als unmoralisch zu verurteilen. Man kritisiert abweichende Meinungen nicht mehr, sondern hasst sie einfach. Wer widerspricht, wird nicht widerlegt, sondern zum Schweigen gebracht.”

    Prof.Dr. Norbert Bolz, Medienwissenschaftler

    Einen noch größeren Angriff auf unsere Demokratie kann ich mir nicht vorstellen.

  • Heimdall die Bürgerinitiative Mitteschön wird ob ihrer Unterstützung für den Wiederaufbau der Garnisonkirche STÄNDIG in die rechte Ecke gepresst - so zumindest von den Gegnern dieses Projektes, die alle, die nicht gegen den "zukünftigen Aufmarschort von Neonazis und neuen Rechten" tun, in Gesamtheit der rechten Ideologie zuordnen.

    Anwesenheit von AfD-Mitgliedern bei ÖFFENTLICHEN Veranstaltungen wird zum Anlass genommen, dieser BI eine Rechtslastigkeit und Unterwanderung bis hin zur Vereinnahmung zu unterstellen.

    Ich weiß - off topic - - - - aber gehört zur Klarstellung mit dazu.

  • Potsdamer Neuste Nachrichten (PNN), hat sich ebenfalls in einem Artikel mit dem Wiederaufbau des Turms bzw. einen Erhalt des Rechenzentrum (Haus der Demokratie) befasst.

    Auch der Bundespräsident Frank Walter Steinmeier (SPD) begrüsst den Kompromiss zur Garnisonkirche. Einzig von CDU und AfD kommt Kritik zu dem gefundenen Kompromiss.

    https://www.pnn.de/potsdam/ruecke…e/27892088.html

    (Quelle: Potsdamer Neuste Nachrichten, 15.12.2021)

  • https://www.pnn.de/potsdam/ruecke…e/27892088.html

    (Quelle: Potsdamer Neuste Nachrichten, 15.12.2021)

    Quelle PNN vom 14.12.2021 // 15:35 Uhr - gestern bereits veröffentlicht gegen 19 Uhr in diesem Thema :/

    Um es mal in die richtigen (eigentlich unrichtige) Bahnen der aktuellen Bezeichnungen zu lenken: das "Haus der Demokratie" soll der mehrgeschossige Holzbau werden, der anstelle des Teils des Rechenzentrums, der auf dem Grundstück des Kirchenschiffs steht und deshalb in ebendiesen Grundstücksgrenzen abgerissen werden soll, als Verbindungsbau zwischen Kirchturm und Rechenzentrums-Rest errichtet werden soll.

    Also dieses sollte und könnte gilt nunmehr für die aktuelle Idee des Herrn OBM.

    Meine Fragestellung im Beitrag, in dem der Artikel bereits verlinkt wurde, bleibt bestehen: warum kann man nicht ein äußerlich historisch nachgebildetes Kirchenschiff errichten und dieses innen nach dem Nutzungskonzept eines "Haus der Demokratie" gestalten.

    Beim Stadtschloß als Landtagssitz ging es doch auch.

  • warum kann man nicht ein äußerlich historisch nachgebildetes Kirchenschiff errichten und dieses innen nach dem Nutzungskonzept eines "Haus der Demokratie" gestalten.

    Beim Stadtschloß als Landtagssitz ging es doch auch.

    Ist doch ganz klar:

    Weil man das gehasste Projekt "Garnisonkirche" größtmöglich beschädigen will.

  • Weil man es nicht möchte dass, dass Kirchenschiff in Kubatur errichtet wird. Das Projekt steht seit Jahren unter keinem guten Stern und die Kritiker des Wiederaufbaus haben alles dafür getan dass es auch so bleibt (Oswalt, Trüby, Boede).

  • Nehmen wir mal einen völlig unaufgeregten Fahrplan:
    Fertigstellung des Turms - 2022
    Fertigstellung Kreativquartier - 2023
    Umzug der Kunst- und Kreativ-Mieter (mit allen Verzögerungen) bis Mitte 2024
    Abriß des Rechenzentrums - bis Mitte/Ende 2025
    Planung der Neubebauung mit dem Kirchenschiff - von 2025 bis 2027
    Baubeginn des Kirchenschiffs - ab etwa 2030

    _________________________________________________________-

    Das ganze würde ohne öffentliche Mittel laufen können, wenn diese widersinnige Dauertorpedierung, die zur Reduzierung bis zum Ausbleiben von Spendenmitteln geführt hat, unterbleiben würde.

    Dem entgegen steht jetzt dieser "gesichtswahrende Schnellschuß", der weder eine schneller Umsetzung generieren könnte noch die öffentliche Hand entlasten kann. Es sind plötzlich alle Finanzmittel außerhalb der Zuständigkeit der Stiftung aufzubringen.
    Die Mieter müssten mE auch für Sanierungsarbeiten das Haus mindestens mittelfristig freiziehen.

    Ob nunmehr die "Regierungsparteien" in Potsdam diesem "Kompromiss" zustimmen werden, das würde ich nach bisherigen Gesprächen eher bezweifeln - denn sooooo hat sich das auch keiner vorgestellt, dass im Tausch gegen die Errichtung des äußerlich nachgestalteten Kirchenschiffs nunmehr ca 40 bis 50 Mio Euro aus öffentlichen Haushalten aufgebracht werden müssten.

    Warten wir mal die weitere Diskussion ab - der ersten Euphorie dürfte bereits die Ernüchterung ob der Zahlen gefolgt sein.

  • Mit der Kaiser Wilhelm Gedächtniskirche wollte man ähnlich Brutal umgehen, wie mit der Garnisonkirche. So begannen die Abrissarbeiten am Chor 1958, obwohl die Kirche seit dem Krieg wieder genutzt wurde. Der Chor war allerdings nicht so stark beschädigt und hätte mit überschaubarem Aufwand wiederaufgebaut werden können. Man wollte aber unbedingt einen Modernen Neubau an dieser Stelle. So begann man, mit dem Abriss des Chores schlicht Fakten zu schaffen. Letztendlich ist es nur dem großen Wiederstand der Bevölkerung zu verdanken, dass zumindest die Turmruine erhalten werden konnte.

    Zumindest was den Turm der Gedächtniskirche angeht, würde ich mir wünschen, dass man ihn eines Tages rekonstruiert.

    Eine sehr interessante Dokumentation zur Gedächtniskirche aus der Reihe "Geheimnisvolle Orte" lief am Dienstag im RBB.

    https://www.ardmediathek.de/video/geheimni…Nobmlza2lyY2hl/

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kaiser-Wi…%A4chtniskirche

    Der große Unterschied zur Gedächtniskirche ist, dass die Garnisonkirche letztlich trotz eines großen Wiederstands in der Bevölkerung auf Geheiß der DDR-Führung komplett abgerissen wurde. Die Proteste dagegen wurden einfach ignoriert. Nicht einmal der Erhalt des Turmes der Garnisonkirche als Mahnmal gegen den Krieg wie bei der Gedächtniskirche war möglich.

  • Proteste der Bürger fanden keine Beachtung als das Potsdamer Stadtschloss, das Berliner Stadtschloss, das Braunschweiger Stadtschloss und die Garnisonkirche abgerissen worden ist.

    Potsdamer Neuste Nachrichten hat am 15.12.2021 bei den "Kreativen" nachgefragt was Sie von der favorisierten Lösung halten.

    "Wir freuen uns, dass das Rechenzentrum als Zeitzeuge der DDR und Nachkriegsmoderne erhalten bleiben kann“.

    https://www.pnn.de/kultur/kreativ…r/27894674.html

  • Laut einer CDU-internen Informationsmail erfolgte übrigens das Votum des Vorsitzende der Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Garnisonkirche e.V. (FWG) ohne Gremienbeschluss seines Vorstandes. Dementsprechend gab es in diesem Vorstand auch schon die ersten Rücktritte.