Potsdam - Garnisonkirche

  • Eine Gewisse Ähnlichkeit mit der Christianskirche in Kopenhagen ist deutlich. Es ist übrigens eine ehemalige Deutsche Kirche. Der Architekt hat in Dresden und Berlin studiert.. Quelle (Bild): https://www.christianshavnernet.dk/Christianshavn…istiansbro.html

    Bilder

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Hmmm... Gleich der ganzen Welt? Ob das nicht doch etwas zu hoch gegriffen ist?

    Der Turm ist traumhaft schön - da gebe ich dir vollkommen recht . Er ist DAS "große Ereignis", das alle Mühe hier wert ist!!

    Aber übertreibst du da nicht vielleicht ein wenig aus (verständlicher!) Wiederaufbau-Euphorie?

    Der Innenraum der GK war - Entschuldigung! - nichts Tolles. Ein langweiliger leerer, rechteckiger Kasten ohne "Musik". M. E. müsste man den auch nicht 1:1 rekonstruieren. Lieber 'nen schönen zeitgenössssichen Konzersaal in den (akustisch idealen!) Kasten-Umraum einfügen.

    Du hast recht, der Superlativ war zu hoch gegriffen. Da ist die Leidenschaft mit mir durchgegangen :)

  • Soweit ich weiß wurden sowohl die Sophienkirche in Berlin als auch die Garnisonkirche in Potsdam von Philipp Gerlach entworfen. Der Turm der Sophienkirche wurde allerdings erst später und nach oder zeitgleich mit der Garnisonkirche in Potsdam durch Johann Friedrich Grael angefügt, der wiederum auf Andreas Schlüters Entwurf für den Münzturm Bezug nahm. Inwiefern hier wer auf wen Bezug nahm, erschließt sich mir allerdings nicht genau. Vielleicht kann jemand hier genauere Infos liefern?

  • Du hast recht, der Superlativ war zu hoch gegriffen. Da ist die Leidenschaft mit mir durchgegangen

    "Esch scho fei recht so", wie der Schwabe sagen würde.

    Der Turm ist ja auch einfach hinreißend schön und es war ein Verbrechen ohnegleichen, so etwas - Tag von P nebst AH und Hindenburg hin oder her - zu sprengen.

    Ich kenne solchen Idealismus und Gefühlsüberschwang. Der Mensch braucht so etwas, um den immer dröger werdenden Corona- und was auch immer - Alltag zu überstehen.

    Ich bin ja auch total glücklich, dass ich in der schönsten Stadt des Universums (= Dresden) leben darf..... :love::wink:

    Na ja.... Also um es mit Astrerix zu sagen "in der erstaunlichsten Stadt des Universums"

  • Dass die Entscheidung ein Gebäude nicht als Denkmal zu qualifizieren nicht zu Folge hat, dass es nicht trotzdem erhalten werden kann, ist eine Selbstverständlichkeit. Die überwiegende Zahl der Häuser sind keine Baudenkmäler und werden trotzdem nicht abgerissen, einfach aus dem Grund, dass der Eigentümer das nicht möchte.

    Soweit das Denkmalamt auf die Mosaiken verweist, kann dies nicht überzeugen. Diese sollen ja auf jeden Fall erhalten werden. Hätten diese Denkmalswert und wären diese nur am Rechenzentrum selber zu erhalten, hätte dieses ja allein deswegen gegebenenfalls als Denkmal qualifiziert werden können. Das hat aber das Landesdenkmalamt gerade nicht getan.

    Ob ein Gebäude im "Sinne der Nachhaltigkeit" erhaltenswert ist, was ja durchaus ein Argument gegen den Abriss eines Baues sein kann , hat eine Denkmalbehörde nicht zu prüfen.

  • Die Denkmalpflege kann tatsächlich einzelne Teile eines Gebäudes unter Schutz stellen, ohne dass diese unbedingt am angestammten Platz erhalten werden müssen. Dass dies in der Praxis auch so gehandhabt wird, sieht man Beispielsweise von Nürnberg in diesem Ausschnitt des Denkmalatlas des bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege:

    https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/in…&catalogNodes=1

    Die lila eingefärbten Quadrate entlang des Hauptmarkts bezeichnen Spolien, die beim Wiederaufbau in die Neubauten eingesetzt wurden. Meistens handelt es sich um ein Hauszeichen, eine Heiligenstatue oder Chörlein (Erker), die bei Neubauabsichten nicht an Ort erhalten, sondern wieder an einem adäquaten Ort eingebaut werden müssen. Aber auch dies bedeutet noch keine Sicherheit für diese Bauteile, wie man am geschredderten Dacherker im Augustinerhofareal sehen konnte. Dieser wurde nach dem Abbau und Einlagern aus Unvorsichtigkeit und Nicht-wissen einer einzelnen Person trotz Denkmalstatus zerstört...

    Das Wandmosaik des Rechenzentrums ist nicht unzertrennlich - weder symbolisch noch bautechnisch - mit diesem verbunden und könnte jederzeit an einem andern Gebäude wieder eingesetzt werden. Insofern würde die Denkmaleigenschaft des Mosaiks bei einem Abbruch des Rechenzentrums weder geschmälert noch aufgehoben.

    Gleich verhält es sich mit den geschützten Bodenmosaiken des Nationaldenkmals in Berlin. Diese sind auch ausgebaut worden und kehren offensichtlich nicht mehr an ihren angestammten Platz zurück.

  • https://m.maz-online.de/Lokales/Potsda…obox=1636544666

    Wenn das mal keine gute Nachricht ist. Neben dem Voranschreiten des Turmbaus gibt es für das Nachbarbauwerk keinen Denkmalstatus.

    Der Artikel von Märkischer Allgemeiner Zeitung (MAZ) ist ja gesperrt. Hier nun der Beitrag von Potsdamer Neuste Nachrichten (PNN, vom 10.11.2021.

    https://www.pnn.de/potsdam/entsch…m/27786408.html

    @ Moderatoren: bitte die Beiträge zum Rechenzentrum in den jeweiligen Thread verschieben. Herzlichen Dank!

  • Der Artikel von Märkischer Allgemeiner Zeitung (MAZ) ist ja gesperrt. Hier nun der Beitrag von Potsdamer Neuste Nachrichten (PNN, vom 10.11.2021.

    https://www.pnn.de/potsdam/entsch…m/27786408.html

    @ Moderatoren: bitte die Beiträge zum Rechenzentrum in den jeweiligen Thread verschieben. Herzlichen Dank!

    Ich habe in zwei verschiedenen Beiträgen beide Artikel verlinkt.

    Sicherlich hat die MAZ in diesem Falle eine Bezahlschranke - der Artikel ist nicht "gesperrt" sondern er ist für Inhaber eines Abos lesbar. Auf Grund des direkten Zusammenhangs der versuchten Unterschutzstellung mindestens eines Teils des früheren Rechenzentrums zum Bauprojekt Garnisonkirche gehören dies Informationen durchaus in diesen Strang.

  • https://m.pnn.de/potsdam/entsch…hsWDH_IUTX_SNv8

    Fraktionschef Stefan Wollenberg hatte gesagt, als einer der letzten DDR-Typenbauten gelte es, das Rechenzentrum als Zeugnis zu bewahren und als Teil der Geschichte zu dokumentieren.


    Als Zeugnis wofür? Für eine zunehmende Entfremdung zwischen DDR-Führung und Bevölkerung in Architekturfragen? Passend zu den Arbeiterschließfächern in Ostberlin, Magdeburg und anderswo?

    Wer sich hier für einen Erhalt ausspricht, muss sich vorwerfen lassen, sich im Zusammenhang mit dieser Entfremdung mit der falschen Seite zu solidarisieren - mit dem Kommunistischen Verbrecher-Regime, welches Millionen von Deutschen über Jahrzehnte unterdrückt hatte.

    Und dann wird ein Denkmalschutz nicht TROTZ dieser Geschichte gefordert, sondern WEGEN ihr???

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    Gutmensch = Gut gemeint, nicht zuende gedacht, schlecht gemacht

  • Ich sehe da nichts besonderes, solche öden Kisten gibt es millionenfach in Europa. Ich verstehe auch nicht, was der Kult mit dem DDR Mosaik soll ??

    Meines Erachtens gehört das ganze Ding in die Bütt !