Potsdam - Garnisonkirche

  • Die Mosaike sollte man m.E. auf jeden Fall erhalten, das Rechenzentrum nicht. Aber es wird ja wohl nicht unmöglich sein diese Mosaike vor Ort oder in einem Museum gescheit aufzustellen.

  • Der Erhalt der Mosaik ist in Potsdam nicht strittig, auch weil sie unter Denkmalschutz stehen. Dies hindern natürlich nicht einige Aktivisten daran den Garnisonkirchenbefürwortern üble Absichten zu unterstellen, aber das kennen wir ja schon.

    Wahrscheinlich werden sie in der Plantage integriert, ggf. nicht alle Teile sondern nur die markantesten. Ich hatte mal vorgeschlagen die Mosaike als Bauchbinde bei einem Hochhaus zu verwenden, wie beim Haus des Lehrers in Berlin. Dann wäre man auch gleich das Vandalismusproblem los. Nur werden in Potsdam keine Hochhäuser mehr errichtet...

  • Im Lustgarten gibt es noch mehr für Fans von DDR-Memorabilia:

    Eigentlich solltem man so etwas, wenn man es stehen lässt, wenigsten mit einer erklärenden Tafel versehen. Sonst nehmen Leute wie Gunar Heimlich das noch ernst.

    Stammt ja auch aus der Breiten Straße. Vielleicht wird die Ecke ja ein Freilicht-Museum.

    Und beim Bundesamt für zentrale Dienste und off. Vermögensfragen konnte man für ein Mindestgebot von 999 Euros noch was nettes dazukaufen - ganz ohne politische Aussage.

  • Zitat

    Zitat Gunar:
    Das Mosaik soll den Forschrittsglauben dieser Zeit dokumentieren. Entsprechent der dalmaligen Ideologie auch die Breitschaft die "Errungenschaften" des Sozialismus zu verteidigen. Es ist ein Zeitzeuge und zeigt somit auch Fehler. Und weil es ein Zeitzeuge ist soll es vor Ort bleiben


    Diese Argumentation kennen wir schon in Bezug auf die Fachhochschule, das Hotel Mercure oder den Staudenhof, alles bauten die den "Fortschrittsglauben" der Roten Diktatur dokumentieren. Selbst wenn man solch krude Thesen a la "Die Anderen" teilt muss man wohl kaum jeden 'Fortschritts-Schrott' in unseren Innenstädten für alle Zeiten dulden. eye:)
    Übrigens: Die kotzhässliche Domplatte um den Kölner Dom stand auch für den "Fortschrittsglauben" der 60-er Jahre, jetzt kommt sie gottseidank endlich weg!

  • In seiner Aussage thematisch bezogen und räumlich tausendmal besser zugeordnet als es in der Umgebung des Großen Waisenhauses, der Hiller-Brandtschen Häuser, des Ochsenkopfhauses und des Kopfbaus des Langen Stalls zu belassen, wäre das Mosaik am Johannes-Kepler-Platz (Wohngebiet Stern) aufgehoben.

    Unstrittig war immer sein Erhalt, gleich wo es steht. Dies aufgrund der Weltraum-Utopien, die Menschen beidseits des so bezeichneten Eisernen Vorhangs gegeneinander ausfochten.

  • Mal zur Richtigstellung.
    Die Stadt hat das Grundstück nicht verkauft sondern kostenlos übertragen.
    Beim Studentenheim geht es um die Wiederherstellung des Stadtplatzes neben dem Turm der eventuell entstehenden Kopie des Turmes der GK.

    Die Kommune hatte die zwingende Auflage seitens der Treuhandanstalt, jedem Käufer das Grundstück kostenlos zu übertragen, mit der Verpflichtung, das der Käufer egal wer, sich verpflichten musste, die GK wieder originalgetreu aufzubauen. Wo sie war- wie sie war! Zudem hat Herr Franck von der Fördergesellschaft öffentlich gesagt, dass das Studentenwohnheim überhaupt nichts mit dem Wiederaufbau der Kirche zu tun hat.

  • Aber es wird ja wohl nicht unmöglich sein diese Mosaike vor Ort oder in einem Museum gescheit aufzustellen.

    Sehe ich auch so, es wird ja wohl zu realisieren sein diese Dinger abzumontieren, und für dessen Bewunderer woanders aufzustellen, oder besser noch - wie Konstantin schon andeutete - einfach an Privateleute versteigern.

  • Grundsätzlich sollte man endlich einmal die ästhetisch-baugeschichtliche und städtebauliche Qualität der Garnisonkirche von ihrer frühren Nutzung und dem "Tag von Potsdam" abkoppeln. Die Kirche alleine ist nicht "böse", wie kein Bauwerk, sondern der Mensch. Ein KZ ist auch nicht per se böse, sondern die Menschen und die menschenverachtende Ideologie, die dahintersteht. Wollte man alle Gebäude, die in ihrer Geschichte einmal Schauplatz grausamer oder menschenverachtender Aktionen waren vernichten wo kämen wir da hin. Ganz Jerusalem müsste bodeneben gemacht werden. Darüber sollte man mal nachdenken. Was kann eine wunderschöne Kirche dafür, dass ein Depp darin mal den Reichstag eröffnen musste? In erster Linie hat die Kirche auch nichts Militärisches an sich. Sie war halt die Kirche der Potsdamer Garnison, was soll daran bitte böse sein? Auch von anderen Altären und Kanzeln aus wurden Soldaten in den Krieg geschickt für Gott und Vaterland.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Die Kirche alleine ist nicht "böse", wie kein Bauwerk, sondern der Mensch. Ein KZ ist auch nicht per se böse, sondern die Menschen und die menschenverachtende Ideologie, die dahintersteht.


    Der Unterschied ist aber schon, dass ein KZ allein zu dem Zweck errichtet wurde Menschen darin einzusperren oder sogar zu ermorden. Eine "gute" Nutzung für ein KZ gibt es, ausser als Erinnerungsstätte an die "böse" Nutzung, nicht.

    Das ist bei einer Kirche sicher nicht der Fall. Insbesondere ist die Garnisionkirche nicht deswegen errichtet worden, damit Jahrhunderte später ein Diktator die Gelegenheit erhalten kann, vorzugeben, er stünde in der Tradition dessen für was diese Kirche als Symbol steht.

    2 Mal editiert, zuletzt von Andreas (6. Mai 2015 um 17:22)

  • Ob die Übertragung des Baugrundstückes an die Stiftung nun endgeltlich oder unendgeltlich erfolgte mag für einige politisch interessant sein, die daraus erwachsenden Eigentümerrechte hingegen berührt dies nicht. Auch die steten Einlassungen Lutz Boedes, das Grundstücke fiele 2030 (also in 15 Jahren) wieder an die Stadt zurück ist Babelsberger Kneipengeschwätz, ändert aber nichts am besagten Eigentumsrecht. Es gibt keine Grundeigentümer 1. und 2. Klasse.

    Und nochmals: wenn die Stiftung morgen einen Bauvorbescheid für das Kirchenschiff beantragte, der die gleiche Rechtskraft wie eine Baugenehmigung entfaltet (6 Jahre), müsste die Stadt diesen positiv bescheiden, da der B-Plan Nr. 1 "Neuer Markt/Plantage" von der SVV rechtskräftig verabschiedet wurde.

  • Guten Tag,

    wenn ich mir die Diskussion der letzten Tage hier im Thread "Wiederaufbau der Garnisonkirche" anschaue, werden Fragen diskutiert die alle schon einmal besprochen worden sind. Ich glaube nicht das unser neues Forumsmitglied "Gunar Heimlich" als Kritiker einer Rekonstruktion des Wiederaufbau der Garnisonkirche, sich mit diesem Fragen nicht schon beschäftigt hat, entweder als Besucher hier im Forum der sicher öfters mal mitgelesen hat oder auf diversen Homepages die sich mit dem Thema Potsdamer Garnisonkirche befassen.

    Emotional scheint das Thema auf jeden Fall einigen Forumsmitgliedern sehr nahe zu gehen (siehe verschiedene Diskussionsbeiträge), was sicher auch damit zusammenhängt das man mit dem Wiederaufbau des Turms noch nicht begonnen hat, die Spendeneinnahmen vielleicht nicht so hoch sind wie erwartet und man sich ein wenig mehr Unterstützung aus den Reihen der Evangelischen Kirche wünschen würde. Es kommt natürlich auch noch erschwerdend hinzu das man seit 25 Jahren für den Wiederaufbau der Garnisonkirche kämpft aber in den letzten 3-5 Jahen ein negativer Wind durch Potsdam zieht, was sicher auch mit verschiedenen Personengruppen, Parteien oder Medien zusammenhängt die den Wiederaufbau der Garnisonkirche um jeden Preis verhindern möchten.

    Viele Grüße :cool:

  • Das stimmt doch nicht. In Potsdam wird nicht "seit 25 Jahren" für einen Wiederaufbau der Garnisonkirche "gekämpft". Der Startschuss war 2004 mit dem "Ruf auf Potsdam". Vorher hatten Mitglieder eines Iserlohner Fallschirmjägerbattallions (seit 1984) in Westdeutschland Geld für das Glockenspiel gesammelt. Das spielte aber in Potsdam keine Rolle.

    Der angeblich "negativer Wind", der durch Potsdam pfeift, ist nicht negativer als in anderen Städten auch. Auch in Berlin gibt es bis heute massive Opposition gegen den Wiederaufbau des Schlosses, in Frankfurt und Lübeck gegen die Pläne Teile der Altstadt zu rekonstruieren. Den Gegener geht es fast immer um die geschichtspolitische Deutungshoheit und nicht um Architektur. Die Gruppierungen, die diese Bewegung tragen, sind bei Kommunalwahlen immer deutlich im einstelligen Bereich geblieben. Diese Opposition ist doch in unserem Gesellschaftssystem völllig normal.

  • Jetzt ist endlich wieder eine spannende Phase in der man Neuigkeiten zur GK erwarten könnte und dann wird der Thread mit bereits zig mal durchgekautem überschwemmt. Echt zum kotzen. Wenn ihr unbedingt mit Troll Heimlich das ganze noch mal von vorne bis hinten durchgehen wollt macht das doch im Auerbachkeller. Das ist hier ja schlimmer als im DAF GK-Thread.

    98% of everything that is built and designed today is pure shit. There's no sense of design, no respect for humanity or for anything else. Frank Gehry

  • Wahrscheinlich kann Gunar Heimlich auch nachweisen, dass die Milch im Kaffee vom Leguan stammt und die Schrippen beim Bäcker aus Tropenholz sind. Wie kann man sich nur so unfassbar viel Zeit nehmen um vergleichweise einfache Sachverhalte so zu verdrehen.

    Die Stiftung hat einen Bauantrag zum Turm eingereicht, der genehmigt wurde. Somit besteht Baurecht für den Turm, Gültigkeit 6 Jahre nach Erteilung der BauG. Die Stiftung kann morgen einen Bauantrag, oder die kubaturbegrenzenden Teile nebst Ansichten, als Bauvorbescheid abgeben und Fragen:

    1. Ist das Vorhaben nach B-Plan Nr 1 planungsrechtlich genehmigungfähig?
    2. Ist das Vorhaben denkmalrechtlich zulässig?
    3. Ist das Vorhaben bauordnungsrechtlich zulässig?

    In allen drei Fragen müsste die Stadt i. V. m. dem Grundstücksübetragungsvertrag und dem beschlossenen B-Plan Nr. 1 mit "ja" antworten.

    Aber ehrlicher gesagt muss man sich ja Lingster anschliessen: dont feed the trolls. Das gilt auch für Zeitdiebe.

  • Wahrscheinlich kann Gunar Heimlich auch nachweisen, dass die Milch im Kaffee vom Leguan stammt und die Schrippen beim Bäcker aus Tropenholz sind.


    Meinen Kaffee trinke ich in Zukunft nur noch so wie aus dem Filter, politisch korrekt, denn erst dann habe ich die ultimative Sicherheit, daß die Milch nicht von einer Kuh stammt, die schwarz oder braun ist. Der reale Sozialist trinkt natürlich die die Milch von der lila Kuh. Tropenholz ist übrigens auch nicht politisch korrekt.
    Zur Problematik von Forumstrollen, deren Stasi-Vergangenheit mit Hartz 4 alimentiert wird, würde ich mir wünschen, daß unsere User durchaus viel mehr Gelassenheit an den Tag legen, denn man darf davon ausgehen, daß es in der Zukunft noch viele weitere Themengebiete geben wird, die sich als interessant entwickeln werden. Im Jahr 2015 ist sozialistisch-stalinistische Hetzpropaganda nichts anderes als eine in aller Welt verhaßte deutsche Vergangenheit. Man sollte ansonsten ein Mosaik mit Motiven der Luftfahrt in Potse nicht allzu ernst nehmen. Der NSDAP war diese so wichtig, daß sie deswegen einen eigenen Reichsluftballonminister dafür bemüht haben. Dessen Spezi, gelernter österreichischer "Kunstmaler" und Berghofbewohnender Politdarsteller, war Vegetarier und Nudelliebhaber. Zur politischen Korrektheit in der Deutschen Nudelfrage und deren Geschichte bleibt dem natürlich ebenso politisch korrekten Brandenburger also mathematisch gar keine andere Möglichkeit mehr übrig, als alle Italiener aus dem Land zu werfen und China den Krieg zu erklären.

  • Mal ganz abgesehen davon, und ohne Berücksichtigung aller Paragraphenschlachten hier, sei mir eine, nur eine einzige Frage gestattet: Warum hat der gute Gunar (ha, schon wieder eine Alliteration! Das wird ja langsam zur Gewohnheit) eigentlich noch keine Frage bezüglich dessen beantwortet, warum er etwas gegen die Garnisonkirche bzw. deren Rekonstruktion hat?
    Ich meine, eure Sachkundigkeit und Debattenfreudigkeit in allen Ehren, aber schließlich ist der Name dieser Seite "ARCHITECTURA pro homine". Ich finde, bevor wir alles weitere diskutieren, sollten wir erstmal diesem Motto Rechnung tragen. Es heißt ja nicht "rechtsparagraphen pro homine", "geschichtsunterricht pro homine", "ideologienkollision pro homine" oder "heiteres durcheinandergeschreibsel pro homine".

    Form is Function.

    "Fürchte nicht, unmodern gescholten zu werden. Veränderungen der alten Bauweise sind nur dann erlaubt, wenn sie eine Verbesserung bedeuten, sonst aber bleibe beim Alten. Denn die Wahrheit, und sei sie hunderte von Jahren alt, hat mit uns mehr Zusammenhang als die Lüge, die neben uns schreitet."

    Adolf Loos (Ja, genau der.)