Halle (Saale) - Innenstadt (Galerie)

  • Teil I/ III
    Von der geschichtsträchtigen Moritzburg geht es heute zu einer der geschichtsträchtigsten Straßen. Die erste Erwähnung der großen Märkerstraße stammt aus dem Jahre 1315. Hier lebten viele Gelehrte, Napoleon übernachtete hier und auch Goethe und Schiller weilten hier.

    Blick richtung Marktplatz

    Große Märkerstraße Nr. 23 aus dem 15 Jahrhundert

    Hofansicht mit Flügel aus dem Jahr 1200, im Hintergrund erkennt man die Rückansicht vom "güldenen Schlößchen" in der Schmeerstraße. In diesem Gebäude wohnte Anfang August 1545 Martin Luther

    Vorderansicht des "güldenen Schlößchens" in der Schmeerstraße

    Das Schleiermacherhaus, errichtet 1561. Im angefügtem Link gibt es ein paar Eindrücke vom Zustand zur Wende. Aufgrund des Geldmangels in der ehemaligen DDR, sahen fast alle Häuser in der Straße so schlimm aus.
    http://www.bildindex.de/bilder/d/mi11051g08

    Hofansicht des Schleiermacherhauses, hier trafen sich die damals weltberühmten Denker Voltaire und Christian Wolff, dessen Wohnhaus nur wenige Meter entfernt steht.

    nördlicher Hofflügel des Schleiermacherhauses aus dem Jahre 1200

    Hausnummer 6 und 7 aus dem 16 Jahrhundert

    2 Mal editiert, zuletzt von Homer (23. Juni 2014 um 13:11)

  • Teil II/ III

    Große Märkerstraße 10, erbaut 1558. Hier wohnte Christian Wolff, einer der bedeutendsten Aufklärer. Heute beherbergt das Haus das Stadtmuseum.

    Hier gibt es einen kleinen Platz namens kleiner Berlin. Rechts die Einmündung zur Sternstraße.

    Blick in die Sternstraße mit seinen zahlreichen Cafés, Bars und Kneipen.

    Große Märkerstraße 5, erbaut 1715.

  • Teil III/ III

    Kleiner Berlin mit Blick auf das Christian Wolff Haus.

    Blick von der Kuhgasse, eine für die Altstadt typisch enge Straße, in die große Märkerstraße.

    spätklassizistisches Wohnhaus von 1876.

    Barockes Wonhaus von 1700.

    spätklassizistische Villa von 1853.

    Im Hintergrund das "Riesenhaus" aus dem Jahre 1697. Diesen Namen hat das Gebäude von den Figuren am Portal, Atlas und Herkules.
    1806 zog Napoleon in die Stadt ein und nächtigte im Riesenhaus.

  • Der Altstadt von Halle ist zu wünschen, dass sie wieder die Anziehungskraft erhält, von der im HIER verlinkten Video berichtet wird und die Umlandbewohner den Boulevard bevölkern, statt die diversen Center auf der grünen Wiese.

  • Mein Gott. :schockiert:
    Das sieht ja wirklich schlimm aus. Teilweise total vergammelte Häuser. Die Wiedervereinigung kam für so manches Haus um fünf vor zwölf. Die Aufnahmen sind von 1990? Das könnte aber auch 1950 sein. Glücklicherweise hat sich die ehemalige DDR heute in eine blühende Landschaft verwandelt.

  • Teil I/II
    Das Opernhaus wurde nach Plänen von Christian Heinrich Seeling von 1882 bis 1886 errichtet. Seeling schuf eine Reihe von Theaterbauten, so in Berlin, Gera, [lexicon='Frankfurt am Main'][/lexicon], Nürnberg oder Rostock. Zur Zeit seiner Eröffnung war das Opernhaus neben der Budapester Oper das technisch gesehen modernste Theater Europas. Das Opernhaus ist eines der wenigen Gebäude der Stadt welches im Krieg schwer getroffen wurde. Völlig zerstört wurde der Zuscherraum und die Bühne mit ihrer Kuppel. 1951 wurde es wieder neu eingeweiht, allerdings wurden alle Nischen und Rundbögen etc geschlossen und das Gebäude grau verputzt. Das Haus wird nach und nach wieder rekonstriert, wie man an der Süd.- und der Ostseite sehen kann. Hier ein paar Links zu schönen Fotos:
    Alte Ansicht
    Luftaufnahme 2007
    Luftaufnahme 1913
    Ansicht 1990

    Südseite, sie wurde im Jahre 2000 wieder rekonstruiert.

    Juliot-Curie-Platz mit Oper und Springbrunnen

    Am anderen Ende des Platzes befindet sich die Post.

    die Ostseite, sie wurde 2011 wieder rekonstruiert. Als man die zugemauerten Nischen aufbrach, war man erstaunt, das die Malereien noch vollkommen Intakt waren.

    Hier, an der Westseite, erkennt man noch den schlichten Putz mit dem das Haus 1951 überzogen wurde.

  • Die Verdachungen an den Fenstern der rekonstruierten Westseite sehen irgendwie komisch aus. Ein bisschen wie Beton Stuckkatalog Fertigteile. Waren die so auch original dran?

  • Teil II/II

    Hallo Naumburg, du meintest sicherlich die Ostfassade, die Westfassade soll erst in naher Zukunft in Angriff genommen werden.
    1951 wurde dies alles abgeschlagen und die Nischen zugemauert. Hier ein Link zu einem Foto was die Ostfassade noch ohne Reko zeigt. Opernhaus 2004
    Im ersten Teil hab ich auch ein paar Links mit Fotos angefügt.

    alte Ansicht der Westseite.

    am Unterberg, direkt hinter dem Opernhaus und gegenüber dem von mir hier schonmal vorgestelltem Universitätsplatz. Halle (Saale) - Innenstadt
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    Hinter der Oper, blick zum Hauptgebäude der Universität.

    Juliot-Curie-Platz

    mit dem Postgebäude am anderen Ende.

  • Ja, Ostfassade. Danke für das Bild, im Netz findet man nur unscharfe alte Postkarten. Was fehlt ist der Blüten und Akanhtusschmuck in der grossen mittleren Verdachung. Dadurch hat das dünne Bogen-Profil eine schlechte Proportion, zur grossen freien Fläche darunter. Eine klassische Verdachung mit dem vollen aufgehenden Karniesprofil und nur Stab und Fläche im Architrav hätte vielleicht gefälliger ausgesehen.

  • Ich denke, man findet immer ein Haar in der Suppe, man muß nur lange genug suchen. Selbst wenn es sich um Kunststein handelt, sollte man sich immer den unwürdigen Zustand von 1990 vor Augen führen. Wenn auch Details fehlen, so ist das doch eine großartige Leistung. Wie ja bekannt sein dürfte, gefallen mir leicht purifizierte Gründerzeitbauten manchmal sogar besser als der Ursprungszustand. Die Gründerzeit neigte in vieler Hinsicht einfach zur Überdekoration, vokalem in Preußen.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Teil I/II
    Die kleine Ulrichstraße zieht sich vom Altstadtring ca 400m bis zum Händelhaus.

    Am Universitätsring befindet sich dieses Jugendstilhaus aus dem Jahr 1897. Links davon geht es in die große Ulrichstraße, rechts in die kleine Ulrichstraße. In der rechten Bildhälfte sieht man das Urania 70 von 1913. Früher Astoria Lichtspielhaus, heute befindet sich dort das Flower Power, eine 70ziger Jahre Disco.

    Blick in die kleine Ulrichstraße.

    Bergstraße mit Blick zur Moritzburg.

    und wieder mit Blick zurück zur kleinen Ulrichstraße.

    Die Front des Fachwerkhauses in der Bildmitte wurde ziemlich verunstaltet. Wäre es ein Neubau, wäre die Optik ok.

    Hier ein Bild von August 2013.


  • Blick in die kleine Ulrichstraße.

    Das DKV-Gebäude ist wirklich ein ganz außergewöhnliches und gelungenes Gebäude. Und es zeigt, wie man die Anforderungen eines modernen Geschäftshauses mit viel Licht und großen Fenstern dennoch in einem traditionellen Geist und viel romantischem Herz umsetzen kann. Vielen Dank für das Foto.

  • Teil II/II

    Hier gibt es viele kleine Bars, Cafes und Kneipen.

    Barockes Bürgerhaus.

    Fachwerkgiebelhaus aus dem Jahr 1591. So ähnlich könnte auch das Fachwerkhaus in der kleinen Steinstraße aussehen,
    Was man im Beitrag 302 sehen kann. Link: kleine Steinstraße

    Blick zum Händelhaus. links sieht man ein Teil der Neu und altbauten des Händelkarres. Hier befinden sich mehrere Musikbibliotheken. Darunter die der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik und die des Händel-Hauses.

    Gegenüber geht es in die Kanzleigasse mit Blick zum Domplatz.

    Am Übergang von der kleinen Ulrichstraße zur großen Klausstraße findet man dieses Wandgemälde mit einigen witzigen Details aus dem Jahre 1988.
    Hier eine Erklärung dazu: Wandgemälde

    Blick in die große Klaustraße mit dem Händelhaus.

  • Danke für die Fortsetzung. Immer wieder stelle ich bei den Halle-Galerien fest, dass man zwar selten auf herausragende Architekturensembles trifft, aber so gut wie alle Straßenzüge sehr schön, einheitlich und gepflegt sind. Fast nie sieht man schlecht gelungene Lösungen oder unpassende Gebäude, die Häuser sind zwar meist unspektakulär, aber sämtlich gelungen und qualitätsvoll.


    Zitat

    Die Front des Fachwerkhauses in der Bildmitte wurde ziemlich verunstaltet. Wäre es ein Neubau, wäre die Optik ok.


    Das ist ein sehr interessanter Fall. Ich habe anfangs gedacht, du meinst das linke Haus und habe mich ein wenig gewundert. Die Fassade des mittleren Hauses ist ja eigentlich sehr gut gelungen. Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte ich nie einen Altbau dahinter vermutet! Schade natürlich, dass hier die alte Erscheinung des Hauses draufgegangen ist; trotzdem finde ich die Lösung in diesem Fall ok, da ja die alte Fassade nicht besonders beeindruckend war und die neue sehr gut ist. Toll zumindest, dass man nicht abgerissen und so doch die alte Substanz erhalten hat.

  • Vielen Dank für die Bilder!

    Ich bin mir garnicht so sicher, ob das genannte Haus ein Altbau ist. Auf folgendem Bild von denkmal.de ist das Haus mit der Boutique zu sehen und nebenan wird grad ein Haus gebaut. Die ganzen denkmal.de-Fotos sind alle in den frühen 90ern aufgenommen. Jedenfalls gefiel mit die Variante vor dem Umbau auch besser ;).

  • Mich als "Zugezogenen" fasziniert vor allem an Halles Gründerzeithäusern, dass sie oft über die Grundstücksgrenze hinaus entworfen wurden. Ein Gebäude kann dadurch z.B. die scheinbare Größe eines italienischen Palazzos haben, obwohl es sich über drei Grundstücke (mit jeweils eigener Haustür) erstreckt. Zuweilen wurden zwei Häuser an der Grundstückskante Mauer an Mauer gespiegelt, wodurch man erst auf den dritten Blick entdeckt, dass es sich nicht um eine symmetrische Villa handelt. Glücklicherweise überformen die heutigen Besitzer diesen Zustand nicht durch "bewusstes Farb-Absetzen" von ihrem Nachbarn.

    Leider wird dennoch viel abgerissen. So musste das klassizistische Wohnhaus hinter dem Ankerhof, das Stahlbauer am 09.05.2011 eingestellt hat, inzwischen einem Parkplatz weichen. Dafür wird das Wohnhaus daneben saniert. (Fotos folgen).

    Auch der Rückbau des ehemals "größten Güterbahnhofs der Republik'" nimmt inzwischen bedenkliche Ausmaße an. Zuletzt wurden zwei große Ringlokschuppen an der Berliner Straße abgebrochen.

    Und ja, es macht Spaß, hier zu studieren. Mal sehen, wie das wird, wenn jetzt die Geisteswissenschaften am Steintor "konzentriert" werden.

    Über das sich nun schließende Loch am Hallmarkt werde ich baldmöglichst berichten.

    Diese Fotos (sofern nicht anders angegeben) habe ich selbst gemacht.

  • Am ehemaligen Umspannwerk (heute Lebensmittelladen) unter der Marktkirche hängt dieses Bild. Es ist bislang das einzige, was ich von der alten Westbebauung kenne. Es waren nach unterschiedlicher Auskunft Lager- oder Produktionsräume der Gerber.

    Die Tafel zeigt, wie es mal werden soll. Auch hier: http://www.competitionline.com/de/projekte/53617 und hier: http://www.radiosaw.de/halle-bekommt-neues-finanzamt (Architekturmodell). Die Südfassade verlängert dann die Talamtstraße bis zur Ecke des Händelhauses, dem in den Neunzigern dieses überragende Kunstwerk neuer Sgraffitotechniken spendiert wurde. Leider haben sich noch keine Bürgerinitiativen gegen die Verdeckung des Meisterwerks gegründet. Stattdessen haben Studenten angesichts der Finanzierungsstreitigkeiten zwischen Land und Uni versucht, die Grundsteinlegung zu verhindern. Davon stammt aber nicht das Foto zu Anfang. Die Originale dazu sind vom 13. Juni 1953. Die anderen Bilder stammen von vor etwa sechs Wochen, als die Bodenplatte fertig war und man ungehinderte Sicht auf die übrige Bebauung hatte. Zumindest auf die Gebäude am Hallorenring werden so nicht mehr zu sehen sein.

    Diese Fotos (sofern nicht anders angegeben) habe ich selbst gemacht.

    Einmal editiert, zuletzt von fatari (22. November 2014 um 13:37)