Ja, ja, die Altmodernisten hattens noch drauf
Man beachte die ausgewogene Massengliederung und wie die Strenge der Baukörper durch gezielt pointiert gesetzte Ornamentik wieder gemildert wird. Die Gebäude verströmen gewissermaßen eine Qualität, die nur ein Architekt mit klassischer Ausbildung und fundierter Kenntnis des klassischen Formenkanons zustande bringt. Wenn ich mir vorstelle, wie eine derart riesige Aufgabe heute "gelöst" würde... Ich sage nur "Gewandhausproblematik".
Halle (Saale) - Innenstadt (Galerie)
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Zitat
Ja, ja, die Altmodernisten hattens noch drauf
Muss ich fast voll und ganz zustimmen! Zwei tolle Gebäude, das Einzige, das mich stört ist, dass sie doch recht massig und blockhaft sind. Ein Erker oder eine Achse mit etwas unterschiedlichen Fenstern hätte das ein bisschen auflockern können.Beim Ratshof finde ich die Eckgestaltung recht gelungen. Die Figuren und besonders diese gotisierende, erkerartige Eckauskragung (oder wie soll man das nenne?) sind mutige Ideen. Sollen die wohl einen Bezug zum gegenüberliegenden Rathaus herstellen, das ja auch (neu)gotische Elemente aufweist?
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Eine kleine Ergänzung zum Marktplatz:
Hier findet sich ein bemerkenswert prägendes Ensemble von zwei durchaus sehenswerten Bauten der Neuen Sachlichkeit, und zwar das 1929 fertiggestellte "Kaufhaus" (rechts im Bild, ich bitte die geringe künstlerische Qualität der Aufnahme zu entschuldigen) sowie den 1930 fertiggestellten Ratshof (links), der sich allerdings ursprünglich als Verwaltungsgebäude hinter dem zerbombten und abgebrochenen Alten Rathaus befand.
Ratshof:
Detail: Bauplastik der Erbauungszeit, die Männer und Frauen an der Ecke symbolisieren die Natur, die Schönheit, die Industrie, den Bergbau und den HandelDer Baumeister des Ratshofs war Wilhelm Jost. Er hat auch unter anderen das Stadtbad (ab 1913) und das Sparkassengebäude (ab 1914) entworfen.
Der Erweiterungsbau des Rathauses ( Ratshof) begann ab 1928. -
Lag ich doch richtig! Ich sag nur "klassische Ausbildung genossen". Der Ratshof-Architekt hat mal ganz klassisch angefangen und das sieht man seinen modernen Gebäuden an. Auch für heutige Architekten wäre das sinnvoll, auch wenn derlei Entwürfe heute nicht mehr gebaut werden, würde es sich sicherlich auf Formempfinden positiv auswirken.
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Teil I
Am südlichen Rande zur Altstadt stehen die Franckeschen Stiftungen. Sie wurden 1698 gegründet und stehen seit 1998 auf der deutschen Vorschlagsliste für das UNESCO Weltkulturerbe. http://www.francke-halle.de/welterbeantrag.html. Eine Großflächige Stadt in der Stadt.Wohngebäude August Hermann Franckes, heute Informationsstelle
im Hintergrund ist der umstrittene Neubau der BundeskulturstiftungDas längste Fachwerkhaus Europas
ehem. Gasthof, seit 1925 Buchhandlung des Waisenhauses
Das Francke-Denkmal vor dem ehemaligen Königlichen Pädagogium
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Das Stadtbad und das Sparkassengebäude sind wirklich ganz wundervolle Exemplare eines monumentalen Jugendstil im Übergang zum Reformstil. Gerne mehr davon.
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Dieses Bundeskulturstiftungsteil beeinträchtigt tatsächlich das ganze Ensemble in diesem Bereich negativ! Mal wieder unglaublich wie es die "Moderne" mal wieder nicht geschafft hat Qualität zu schaffen
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Nachdem ich hier schonmal das Mühlwegviertel mit seinen vielen imposanten Villen vorgestellt habe, gibt es nochmal einen kleinen Nachschlag.
https://www.stadtbild-deutschland.org/forum/index.ph…=1864&pageNo=10
Teil I
Angefangen mit diesen zwei Villen. Die erste ist die um 1902 erbaute Villa Kaehne, leider kenne ich den Namen der zweiten Villa nicht. -
Teil II
Das Landesmuseum für Vorgeschichte wurde von 1911 bis 1913 erbaut und war das erste Museumsgebäude für Vorgeschichte in Deutschland.
Von dem Bestand von ca 15 Millionen Funden gehören auch zahlreiche Stücke weltweiten Ranges, wie z.b. die Himmelsscheibe von Nebra.
Zur Zeit gibt es diese Ausstellung http://www.lda-lsa.de/de/landesmuseu…lungen/3300bc//Der Rote Ochse wurde 1842 als Königlich-Preußische Straf-, Lern- und Besserungsanstalt errichtet
Hier gibt es noch ein paar Infos http://de.wikipedia.org/wiki/Roter_Ochse
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Wow, die erste Villa ist je ein Knaller. Auch die im weiteren gezeigten Straßenzüge wirken exquisit. Vielen Dank!
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Im Ortsteil Giebichenstein im Norden der Stadt steht die Burg Giebichenstein aus dem 10. Jahrhundert, sie ist damit die älteste Burg an der Saale. Hier verweilten schon Kaiser wie Heinrich IV (gang nach Canossa) und auch Friedrich I besser bekannt als Barbarossa. Im 15. Jahrhundert wurde die Burg mit einer Unterburg erweitert. Von der Oberburg hat man einen guten Ausblick ins Saaletal.
Unterhalb der Burg findet man mehrere Fahrgastschiffe auf denen verschiedene Saalefahrten angeboten werden.
Blick über die Saale zum Ortsteil Kröllwitz.
links erkennt man den Reilsberg mit seinem Aussichtsturm auf dem 1901 der Bergzoo angelegt wurde.
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Sehr schöne Bilder. Danke! Das macht richtig Lust auf Urlaub in Deutschland.
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Teil I
Heute gehts zum Universitätsplatz am nördlichen Rande der Altstadt. Um 1224 entstand an diesem Platz das Franziskanerkloster. Im Jahre 1828 wurde das Kloster abgetragen und der Grundstein für den Universitätsplatz gelegt.Hauptgebäude auch Löwengebäude gennant
Hauptgebäude mit Freitreppe und Robertinum (Archäologisches Museum der Uni)
Rektoratsgebäude und Thomasium
rechts das Juridicum, im hintergrund das Audimax
Franz-von-Liszt-Haus, dahinter der Ackerbürgerhof aus dem 16. Jahrhundert.
links nebem dem Juridicum erkennt man das neue Theater (Kulturinsel)
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Ich muss unbedingt mal wieder nach Halle...es ist fast unglaublich, wie viel in den letzten Jahren saniert wurde.
Tolle Aufnahmen Homer! -
Teil II Universitätsplatz
Hier erkennt man gut, warum das Hauptgebäude auch Löwengebäude genannt wird.
Treppenaufgang im Löwengebäude.
Hinterer Teil der Kulturinsel (neues Theater)
Hier mal eine Luftansicht.
http://www.mz-web.de/image/view/201…5640%252529.jpg
Eingang zum neuen Theater an der großen Ullrichsstraße.
Hinter dem Universitätsplatz befindet sich der Uniring (Teil des Altstadtrings). Das mittlere Gebäude ist die Burse der Universität. Links daneben, das Löwengebäude.
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Teil I/ III
Heute gehts vom letzten mal vorgestelltem Universitätsplatz über dem Universitätsring zur Moritzburg.
Der Universitätsring gehört zum Teil des Altstadtrings und grenzt die Altstadt von der nördlichen Innenstadt.rechts sieht man das Urania 70, früher Schauspielhaus beherbergt es heute die Musikkneipe Flower Power. Dahinter erkennt man schon die Moritzburg.
nach wenigen hundert Metern kommt man dann zur Moritzburg, die ich dann in den nächsten Teilen weiter Vorstelle.
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Teil II/ III
Der Grundstein für die Moritzburg wurde 1484 gelegt. Neben der vor kurzem hier vorgestellten Burg Giebichenstein aus dem 10. Jahrhundert, besitzt die Stadt damit die jüngste und die älteste Burg an der Saale. 1829 schuf Karl Friedrich Schinkel einen Entwurf zum Ausbau als Universitätsgebäude, dieser wurde allerdings verworfen und der Bau des von mir hier schon vorgestellten Uniplatzes 300m östlich verlegt. Seit dem 19. Jahrhundert beherbergt die Burg ein bekanntes Kunstmuseum.
http://stiftung-moritzburg.de/moritzburg/baugeschichte/die zur Altstadt hin zeigende Ostseite mit dem Burgtor in der mitte und dem Südostturm
Maria-Magdalenen-Kapelle mit dem Nordostturm
der Burghof mit der Maria-Magdalenen-Kapelle
das Talamt, im angefügtem link gibt es ein paar Darstellungen der Festzimmer
http://www.google.de/imgres?imgurl=…ved=0CFYQrQMwEgder Westflügel mit dem Mittelrisalit, laut Wikipedia eine der ersten Treppen im deutschsprachigen Raum überhaupt, die in den Baukörper hineingreift und nicht außen vorgebildet ist.
die Südseite mit der Südost-Bastion
die Westseite mit der Nordwest-Bastion, am rechtem Bildrand erkennt man die Mauerstärke des im 30 Jährigen Krieg gesprengtem Südwestturms
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Teil III/ III
Und nun zum dritten Teil der Moritzburg.
die Ostseite mit Burggraben und Eingang zur Burg. Im Hintergrund erkennt man die Leopoldina.
Das "weiße Haus" der Leopoldina auf dem Jägerberg direkt neben der Moritzburg.
die Nordseite mit dem alten Burgtor mit Wappenfries (rechts), dieser Eingang wurde 1616 zugemauert und an die Ostseite verlegt.
die Nordseite, rechts erkennt man die Stützmauer des Jägerberges auf dem das Hauptgebäude der Leopoldina steht.
der im zweitem Teil schon näher beschriebene Mittelrisalit von nahen.
westllich der Moritzburg am Mühlgraben.
Gegenüber dem Eingang zur Burg steht das Gebäude des Physikalischen Instituts.
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Danke für die schönen Bilder Homer, hier noch ein Link zu Bildern des Um-/Aufbaus des Nord-/Westflügels (auch sonst eine sehr interessante Seite mir vielen Infos zur Geschichte der Moritzburg).
http://www.moritzburg-halle.de/bauphasen-2005.phpSo unterschiedlich sind die Zeiten: Vor hundert Jahren, als der erste Teil der Burg wieder aufgebaut wurde, hat man sich selbstverständlich für eine bruch-/und kontrastlose Architektur entschieden, die dem Besucher ein harmonisches Bild vermittelt. Heute hingegen muss der Bruch, der Kontrast, die "Zeitschicht" sichtbar bleiben, auch auf Kosten einer nachhaltigen ästhetischen Qualität jenseits von irgenwelchen Moden uund Geschmäckern. Und so spielt sich der Neubau zumindest im Innenhof penetrant in den Mittelpunkt und negiert die Historizität dieses Ortes.
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