• Das Haus gehört dem in Wien als Immobilienproleten bekannten Herrn Lenikus! Der Typ hat schon mehrere denkmalgeschütze Häuser auf dem Gewissen gehabt!

    Am Wiener Spittelberg mit seinen geschlossenen Ensemble wollte er doch glatt ein denkmalgeschütztes - ich glaube Barock- Haus abreissen. Von der Baubeörde hat er soviel ich weiß die Abrissgenehmigung erhalten, aber der oberste Wiener Denkmalpfleger hat ihm gehörig einen Strich durch die Rechnung gemacht!!! Nun sucht er einen Käufer für das nun doch nicht mehr baufällige Haus...

    Bei dem nunmehrigen Baumernmarkt 21 hat er die Mieter tyrannisiert, Strom und Heizung abgedreht, die Fensterläden ausgehängt und vorsätzlich Trammdecken herausgerissen! Dann hat er Gutachten erstellen lassen und natürlich nachweisen lassen können, dass das Haus nimmermehr die notwendige Standsicherheit aufweist. Wenn man weiß, was für Ruinen in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] wiedererrichtet wurden, dann muss man auch unsere Behörden in den Allerwertesten treten! Manche Wiener glauben tatsächlich noch, dass Wien die angeblich schönste Stadt der Welt ist - Jo jo, wer den geistigen Horizont mancher Bürger kennt, der kann darüber eh nur schmunzeln. Reisen bildet, möchte man meinen, dann würden auch unsere Stubenhocker bald erkennen, dass Wien in punkto Schönheit längst auf dem abbrechenden Ast sitzt.

    In Wien kommen mehrere unglückliche Ursachen zu tragen: Ungebildetes sowie desinteressiertes Beamtentum und leider auch primitives Immobilienbarbarentum a la Lenikus - es gibt aber auch positive Ausnahmen wie die Wlaschek Gruppe oder Jelitzka&Partner sowie diverse Stiftungen! Die Aberkennung des UNESCO Titels ist nur noch eine Frage der Zeit. Während [lexicon='Leipzig'][/lexicon] von Jahr zu Jahr schöner wird, wird Wien von Jahr zu Jahr durch Abriss und desaströsen Nebau hässlicher.

  • Zitat

    Der größte Prunkraum im Schloss Schönbrunn, die Große Galerie, ist fertig restauriert. Nach zwei Jahren ist das bisher aufwendigste und 2,3 Millionen Euro teure Restaurierprojekt im Schloss abgeschlossen. In insgesamt 40.000 Arbeitsstunden wurden die Deckenfresken restauriert, Vergoldungen überarbeitet und die Polierweißfassung an den Wänden rekonstruiert.

    Schönbrunner Große Galerie in neuem Glanz > Kleine Zeitung

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Bevor Kleist hoffentlich bald seine Reihe "Wiener Barockpalais" fortführt, stelle ich Bilder aus einer Baustellenführung vom Februar herein:

    Den Umbau des Bundesministeriums für Finanz - ein Konglomerat aus 6 Gebäuden! - veranschlagte Kosten Euro 72 Mio.

    Die Bilder betreffen aber nur jene Gebäude, die mit schwarzen Linien umrahmt sind:

    • Himmelpfortgasse Nr. 6: Wohnhaus aus 1720 von Johann Lucas von Hildebrandt (links oben mit blauem Punkt)

      Himmelpfortgasse Nr. 8: Palais des Prinzen Eugen von Savoyen ab 1694/95 von J. B. Fischer von Erlach (bezeichnet mit 6- 8)

      Johannesgasse Nr. 5 - 5a: Palais Questenberg/Kaunitz

    Der rot schraffierte Bereich markierte das "Opfer" des Umbaus: Der 1718 - 24 erbaute Hintertrakt durch Franz Jänggl mit Stuckdecken von G. Alfieri!!


    Aber alles der Reihe nach:

    Aussenaufnahme habe ich keine direkten gemacht, da die beiden Palais fast gesamthaft noch eingerüstet sind - nur der ebenfalls adaptiere Bau Nr. 8 a - Bau aus 1752 - ist bereits ausgerüstet:

    Die Baustelle wird durch die Haupteinfahrt des Palais Prinz Eugens betreten:

    die sich vor dem Hof zu einem oktogonalem Raum mit stuckierter Flachkuppel erweitert:

    Rechts gehts in die eingerüstete Prunkstiege:


    Die Stukaturen sind von Giuliano Giuliani

    Abenteurlich gelangt man über diese T-förmige Treppe in die Beletage - okay im Moment sinds eher sehr geschundene und aufgerissene Räume :biggrin:

    Großer Saal


    das ehemalige Konfrenzzimmer



    über das "offizelle Antichambre" gelangt man dann in die 4 eindruckvollsten Räume ...

    Es darf nie vergessen werden, dass die Kunst eines Landes der Wertmesser nicht allein seines Wohlstandes, sondern vor allem auch seiner Intelligenz ist

  • als 1. betritt man den roten Salon (benannt nach der jetzigen Damastbespannung - früher war es das Audienzzimmer Prinz Eugens:


    Das Deckengemälde ist von A. Lanzani, Quadratura von M. Chiarini


    Türrahmung im Detail - Supraporten entnommen zur Restaurierung!

    In den Tür und Fensterrahmungen befinden sich Groteskenmalerei von J. Drentwett von 1710

    Der darauffolgende Raum wird heute Blauer Salon (natürlich mit blauem Damast) benannt - früher war es das Paradeschlafzimmer des Prinzen:

    Deckengemälde mit der Vermählung Herkules und Hebe von L. Dorigny 1709 -12
    X-Nokia-Ipaddress: 94.245.228.100


    Angefügt eine kleine Kapelle aus 1752 - früher die Garderobe des Prinzen

    Auf der gegenüberliegenden Seite befand sich die große Galerie - fünfachsig - 1752 leider in 2 Räume geteilt (Gelber Salon und Schlafzimmer)
    Hier der Gelbe Salon:

    natürlich sonst mit gelbem Damast bespannt:

    Die Spiegelgwölbedecke mit Rocaillestuck ist auch leider eine rezente Zutat von 1753 - darüber befindet sich in beiden Räumen das große Deckenfresko- Raub der Oreithya durch Boreas von L. Dorigny aus 1712

    und da die Zwischenmauer von 1752, die ins "Schlafzimmer" - früher wie gesagt beides ein Raum - führt:

    Hier nun das anschließende Schlafzimmer:

    Aber wo ist hier die Wandausstattung wie im Gelben Salon? Die wurde abgebaut und 2. verwendet ....

    Es darf nie vergessen werden, dass die Kunst eines Landes der Wertmesser nicht allein seines Wohlstandes, sondern vor allem auch seiner Intelligenz ist

  • Schloss Hof: vielen Dank für deinen Bericht. Wirklich immer wieder beeindruckend zu sehen, wie viele prächtige Palais es in unserer alten Kaiserstadt Wien gibt. Werden die Prunkräume des Finanzministeriums eigentlich nach der Restaurierung zu besichtigen sein?

  • Auch von mir ein Dankeschön!

    Ich bin ja gespannt, ob nun das Finanzministerium wieder einzieht - wenn nicht, was mir lieber wäre, dann könnte man dieses Haus vielleicht für die Öffentlichkeit in irgendeiner Form zugänglich machen.

  • Sehr schöne Bilder. Danke. Immer wieder schade zu wissen das viele sehenswerte Objekte einfach für die Öffentlichkeit unzugänglich sind.
    Wobei, vielleicht auch besser so.

  • Ja die Ministerien sitzen oft in wirklich bedeutenden Objekten!

    Das beste ist ja, wie Exilwiener bereits angedeutet hat, dass die Finanzbeamten nicht mehr rückübersiedln wollen, da ihr Ausweichquartier Ihnen besser gefällt!

    Daraufhin hat man mit jedem Finanzbeamten eine Begehung des geplanten zukünftigen Arbeitsplatzes gemacht, um NACHADAPTIONEN gemäß den jeweiligen persönlichen Wünschen durchzuführen - Kostenpunkt - zusätzlich 8 MILLIONEN - sodaß der Umbau statt insgesamt 72 Mio. nun 80 Mio den Steuerzahler kosten wird! Na hoffentlich steht das dafür!!!

    Wegen der zukünftigen öffentlichen Zugänglichkeit: NEIN wird es nicht geben! Der Architekt meinte, dass wurden die Groteskenmalerein nicht aushalten!
    Wird wahrscheinlich stimmen, aber andererseits, es gibt ja sonst auch Orte mit ähnlicher Ausstattung und die sind aber öffentlich zugänglich! Bin aber nur Laie und daher nicht in der Lage es zu beurteilen!

    Am 22.06. um 15:30 organisierte die "Initiative Denkmalschutz" erneut einen Besichtigungstermin - Ich kann leider nicht - aber vielleicht sonst jemand (Kostenpunkt 20,--)

    Es darf nie vergessen werden, dass die Kunst eines Landes der Wertmesser nicht allein seines Wohlstandes, sondern vor allem auch seiner Intelligenz ist

  • Danke für den Tipp! Ich werde mir den Termin einmal freihalten...warst Du im Jänner dort?

    Ganz toll soll bekanntlich das Stadtpalais Liechtenstein werden! Ich war selbst noch nicht drinnen, aber hoffe, dass es irgendwie klappen wird! Letztstand soll sein, dass das geplante Museum nicht so kommen wird, wie ursprünglich angedacht. Nur mittels "Spezialführungen" wird es angeblich möglich sein, dieses vermutlich rafinierteste Barockpalais Wiens zukünftig besichtigen zu können...wenn ich etwas Neues erfahre, gebe ich Bescheid.

    Derzeit wird gerade am Schottenring das wunderschöne Palais Sturany (innen komplett erhalten und denkmalgeschützt) generalsaniert. Ich glaube dass Saui Araber das Palais gekauft haben? Da würde ich auch gerne einmal noch hinein, bevor es (quasi für immer) dicht gemacht wird!

  • @exilwiener:Ja war am 20.1. bei der Führung dabei! Du kannst dich ungehindert in allen Räumen bewegen in allen 3 Gebäuden, sogar in die Keller- und Dachbodenräume - niemand hindert dich dran - also wenn ich in Wien wäre würde ich wieder die 2 - 3 Stunden investieren, denn die Gelegenheit kommt nicht mehr so schnell!

    Bin ja seit geraumer Zeit Baustellenvoyeur dort! Schade das es wieder nur ein Führungsmuseum wird! Hoffe trotzdem auch als Individualinteressierte hineinzukommen - ja bitte haltte mich am laufenden!

    Das Palais Sturany kenne ich nur von Außen - vielleicht gelingt es dir hineinzukommen - halte dir die Daumen

    Es darf nie vergessen werden, dass die Kunst eines Landes der Wertmesser nicht allein seines Wohlstandes, sondern vor allem auch seiner Intelligenz ist

  • Nochmals Danke für den Tipp! Werde mich einmal anmelden!

    OT aber will jetzt nicht den Schloß Hof Strang bemüßigen: Hast Du noch die Info wegen der Großen Kaskade? Irgednwie tut sich dort nichts mehr...

    ad Liechtenstein: Ich habe die info derzeit auch nur aus zweiter Hand, aber ich werde zusehen, dass ich eine aus erster Hand erhalte -dann gebe ich wieder BEscheid!

  • so aber jetzt weiter im Rundgang:

    Teile der Wandausstattung der großen Galerie wurden hier verwendet:


    das Goldkabinett - Ehemaliges Spiegel- und Porzellanzimmer - originale Wandausstattung 1752 ist ins untere Belvedere transferiert worden mit weiteren Wandausstattungsteilen der Großen Galerie.


    Quelle: Unteres Belvedere - Goldkabinett, Foto@Belvedere, Wien

    Der Rest der Lambris und Wandfelder aus der großen Galerie wurden daher stattdessen hier im neuen Goldkabinett 2.verwendet!

    Deutlich wurde dieser Umstand an den Fensterlaibungen, wo ein Teil der ursprünglichen Ausstattung zum Vorschein kam:

    Das besondere an diesem kleinen Kabinett ist, dass es der einzige Raum ist mit einer vergoldenten Holzdecke!

    Daran anschließend war die Große Biblothek des Prinzen mit Nebenzimmer - diese wurde 1752 "entkernt" d. h. in das Schloss ihres Vaters Karl VI - die Favorita - übertragen:
    Der Bestand an Büchern befindet sich heute noch in der Nationalbiblothek.

    Die 2 daraus hervorgegangen Räume sind eher schlicht:

    der Grüne Salon


    Das Spiegelgewölbe ist erst aus 1890!

    Der 2. Teil der ehemaligen Biblotehk bildet das heute sogenannte Tanzsaal:

    hier fanden die Schlachtenbilder (verhängt) des Prinzen ihre 2. Heimat

    Ins Gebäudeinnere fortsetzend liegt der ehemalige kleine Biblotheksaal:

    Die verhängten Supraporten sind von Peter Strudel und gehörten füher zu einem Großen Deckengemälde - so wie die Wandausstattung hier nicht Original ist sondern 2. verwendet!
    Am Boden lagen laufend Wandpaneelen wie diese:

    So aber jetzt wieder über die Prunktreppe hinunter in die Haupteinfahrt:


    Weiter gehts dann im Haupthof ....

    Es darf nie vergessen werden, dass die Kunst eines Landes der Wertmesser nicht allein seines Wohlstandes, sondern vor allem auch seiner Intelligenz ist

  • Meinen beschaulichen Rundgang im Palais Prinz Eugen unterbreche ich wegen folgender aktuellen Sachlache -->

    Wieder stehen historische Gebäude in Wien vor dem Abriss - siehe folgende Pressemeldung:

    http://www.vienna.at/historische-ak…rikaden/3232802

    Natürlich wurden die Gebäude seit ihrer Errichtung baulich verändert, aber eine Rückführung ist möglich!

    Quelle: Initiative Denkmalschutz

    Für mich als geschichtsbewußtem Bürger Wiens, bedeuten sie viel, da sie vom einstigen Weltruhm Wiens als Medizinhochburg zeugen!

    Sollten andere auch dieser Meinung sein, dann bitte nehmt euch HEUTE noch die Zeit und schreib einen E-Mail Appell an eine der folgenden Adressen:

    email-Adressen:
    post@ma21a.wien.gv.at, post@bv09.wien.gv.at, wien.alsergrund@spoe.at, alsergrund@gruene.at, alsergrund@wien.oevp.at, berndsaurer@hotmail.com, wolf.hans@aon.at, michael.landesmann@gruene.at"cc" oder "bcc" an: office@idms.at

    Ich habe es bereits getan wie folgt:

    "Sehr geehrte Damen und Herren!

    Als Wiener und Mensch der auf die Leistungen unserer Bürger von heute und früher stolz ist - besonders auch auf den früheren Weltruf Wiens als Medizinerhochburg,beunruhigt mich folgende Meldung:

    Im Areal des Neuen AKHs befinden sich die ehem. I Medizinische Klinik samt gegenüberliegendem Nachbarbau der ehem. Kinder-Klinik. Beide Bauten - von dem bekannten Ringstraßenarchitekten Emil von Förster entworfen. Die beiden unzweifelhaft erhaltenswerten Objekte sollten als Schutzzone ausgewiesen werden. Weiters sollte im Sinne der Erhaltung der beiden Gebäude durch den Flächenwidmungs- und Bebauungsplanes die Baufluchtlinien und die Höhenwidmung dem Bestand angepaßt werden. Ebenfalls sollten in einer "Besonderen Bestimmung" die höchstzulässige Hauptgeschoßanzahl mit der bestehenden Anzahl der Hauptgeschoße beschränkt werden. Laut Medienberichten gehen die vorgesehenen Baufluchtlinien in keiner Weise auf den Bestand ein, somit wird seitens der Wiener Stadtplanung offenbar der Abriss der beiden Objekte angestrebt, siehe Erläuterungsbericht (S.9) Zitate: "abgebrochen werden soll", "soll einem neuen Baukörper weichen".
    Hiermit bitte ich Sie eindringlich, dem historischen Erbe Wiens entsprechend zu handeln und diese Bauten für uns und unsere Kinder als Teil unserer augenscheinlichen Geschichte zu erhalten!

    Voller Zuversicht auf Ihr vorausschauendes Handeln verbleibe ich"

    VIELEN DANK FÜR EURE UNTERSTÜTZUNG

    Es darf nie vergessen werden, dass die Kunst eines Landes der Wertmesser nicht allein seines Wohlstandes, sondern vor allem auch seiner Intelligenz ist

  • Ich kenne diese Gebäude sehr gut! Unlängst wurden doch erst im Bereich der Spitalgasse/Lazarettgasse die Jugendstilgebäude des AKH wunderbar saniert. Wenn ich das nun über die absichtlich sehr verwahrlosten Klinikgebäude lese werde ich richtig wütend!!!!!!!!

    Unsere Stadtplanung ist wirklich in miesen Händen - ich hoffe, dass nach der kommenden Wahl unser alkoholkranker Bürgermeister Häupl und seine verfilzte Riege aus der Stadt getrieben werden. Diese Barbaren gefährden durch ihre ständigen Abrisse das Aussehen unsere Stadt unwiederbringlich.

    Ich werde nun auch ein paar Emails schreiben! Danke für die Adressen!

  • Jetzt wurde das Affenhaus im Tiergarten Schönbrunn wieder auf Vordermann gebracht:

    http://www.oepb.at/staedte/wien/h…-affenhaus.html

    Leider war ich noch nicht persönlich dort und besitze keine "vorher"-Bilder aber hier ein historisches Foto und eine Bildstrecke, die zeigen, dass man zwar den historischen Bestand nicht zur Gänze ausgeführt hat - siehe Attikabekrönung und Sprungturm - aber doch Anstrengungen unternommen hat, das ursprüngliche Konzept lesbarer zu machen:

    http://www.google.at/imgres?imgurl=…m%3Disch&itbs=1
    Weiterklicken
    Hier eine historischen Ansicht

    Quelle: Bildarchivaustria - OENB

    Es darf nie vergessen werden, dass die Kunst eines Landes der Wertmesser nicht allein seines Wohlstandes, sondern vor allem auch seiner Intelligenz ist

  • So aber jetzt noch die Fortsetzung meiner Baustellenbesichtigung des Palais Eugen und Questenberg-Kaunitz:

    Wir befinden uns wieder in der Haupteinfahrt des Palais Eugens:

    Über die wir den Haupthof betreten:

    der damals noch total eingerüstet war und daher nicht sehr aussagekräftig ist

    Nur über einen unscheinbaren Seiteneingang

    und einem gedrungenen Erdgeschoßraum

    gelangt man zum "Opfer" - :

    nein ich meine damit nicht den alten Mann :biggrin: sondern den zu Beginn der Besichtigung erwähnten Hintertrakt des Palais Questenberg aus dem 1. Viertel des 18. Jhd.

    Davon blieb nur die Hoffassadenseite zum Palais Questenberg - der Rest fiel der Spitzhacke zum Opfer um Platz für ein monströses Stiegenhaus zu schaffen, das beide Palais verbindet:

    Hier in Richtung Palais Eugen


    Hier Richtung Palais Questenberg

    und hier Richtung Münzgebäude:

    Die Dachböden der Seitentrakte des Palais Questenberg

    wurden zum einen modern adaptiert als Büro wie hier

    oder mit sichtbarem originalem Dachstuhl wie hier:

    noch 2 Steffl Aufnahmen bevors weiter geht ins Innere des Palais Questenberg:

    Es darf nie vergessen werden, dass die Kunst eines Landes der Wertmesser nicht allein seines Wohlstandes, sondern vor allem auch seiner Intelligenz ist

  • Da weder Exilwiener noch ich Mitte Juni Zeit hatten, den Baufortschritt im Palais Prinz Eugen und Questenberg zu begutachten, stell ich doch noch die restlichen Bilder von der Baustellenführung im Jänner ein:

    Während die anderen sich auf den ausgeleuchteten Baustellenwegen gingen, machte ich mich auf die Suche nach den in Einzelteile zersägten Stückdecken, die dann anschließend in andere Räume eingebaut wurden und glaube sie wie folgt gefunden zu haben:


    Sorry wegen der schlechten Qualität, aber es war stockfinster und das war das Beste, was meine Kompakt abliefert!

    Wie Ihr gleich im Vergleich zu den Decken der Beletage an der Straßenfront sehen werden, wirken diese zerfurcht bzw. zersprungen und befanden sich in Zimmern des hinteren Bereichs! Deshalb gehe ich davon aus, dass diese Decken die besagten"zersägten und wieder verwendeten des abgerissenen Hintertrakts sind.

    Hier jetzt die,Spiegeldecken der Beletage:


    Der Stuck ist von G. Alfieri und P. Stelzer von 1701 - 1703

    Bevor es wieder zurück ins Palais Prinz Eugen ging, durften wir uns den alten Dachstuhl anschauen - eine enge Sache! Überall lagen alte Türen und Fensterläden:

    Gleich zum letzten Raum ...

    Es darf nie vergessen werden, dass die Kunst eines Landes der Wertmesser nicht allein seines Wohlstandes, sondern vor allem auch seiner Intelligenz ist

  • Zum Schluss durften wir noch in die sogenannte Sala terrena --> dieser über 2 Geschosse reichendende Raum war bisher durch eine Zwischendecke in 2 Ebenen getrennt und diese dann auch noch in mehrer Zimmer --> sowohl die Zimmereinteilung als auch die Zwischendecke wurde entfernt und nun sind Restauratoren dabei die noch vorhandenen Freseken aus der Ursprungszeit freizulegen - hier der Zustand vor einem halben Jahr:

    Ich hoffe es gibt doch noch mal die Chance, das Endergebnis zu besichtigen - dann gibts eine Fortsetzung!

    Es darf nie vergessen werden, dass die Kunst eines Landes der Wertmesser nicht allein seines Wohlstandes, sondern vor allem auch seiner Intelligenz ist

    Einmal editiert, zuletzt von Schloss Hof (16. August 2012 um 07:47)