Brücken im Umfeld des Berliner Schlosses

  • Sind die Berliner halt mal wieder unfähiger als die Bayern :augenrollen:

    Ich glaube gar nicht unfähig, ich glaube, man will in Berlin einfach nicht. Da gefällt man sich als Schmuddelhauptstadt.
    Kai Wegner hat womöglich sogar Angst, er würde nicht wiedergewählt werden, wenn auch nur der Anschein bestünde, die Stadt würde sauberer und konservativer werden. Allein der bloße Gedanke!! :schockiert:

  • Nicolaiviertel am Mühlendamm

    Alte Gertraudenbrücke

    Schlossbrücke, Nordseite

    Liebknechtbrücke

    Eiserne Brücke am Lustgarten

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • So sauber und gepflegt! :applaus:
    Alle, die anderes behaupten, betreiben nur Berlin-Bashing und sollten sich schämen.

    Vielen Dank für die Eindrücke, Mantikor.

  • Einfach nur peinlich, dieses ganze Geschmiere. In Pompei wurden ja jetzt deutliche Worte gesprochen und entsprechende Strafen verhängt, Man weiß jetzt, dass ein wenig Gekritzel im Weltkulturerbe 20 K € kostet und mit 4 Jahren Gefängnis auf Bewährung bestraft wird. Dieses Vorbild würde ich in Berlin auch einführen. Wer beim ersten Mal erwischt wird, zahlt 2000 € pauschal und bekommt dazu 4 Monate Haft auf Bewährung, beim 2. Mal gibt es dann das 10-fache und keine Bewährung mehr. Die Stadt wäre im Nu ihre finanziellen Probleme los. LOL

  • Ist einfach nur widerlich, dass wirklich so gut wie alles voll von Graffiti und irgendwelchen Aufklebern ist.

    Gibt's da nicht mal eine Strategie seitens der Stadt, das mal irgendwie zu ändern?

  • Wie sagte Karl Lagerfeld so schön: "Wer Jogginghosen trägt hat die Kontrolle über sein Leben verloren"

    Berlin steht hier typologisch für das "Jogginhosen" Problem alias Graffiti Problem, das ein Ausdruck einer verlorenen Kontrolle über zivilisatorische Massstäbe darstellt. Gemeinsam mit der Vermüllung und Verwahrlosung des öffentlichen Raumes sind sie ein Spiegelbild einer Kultur, die nicht mehr bereit ist ihre eigenen Werte zu verteidigen, sondern sie großzügig der Beliebigkeit eines intellektuell prekären Proletariats überläßt.

  • So etwas ist weder das Problem fehlender Werte - als ob Herr Lagerfeld beurteilen konnte, wie das Leben des nicht-privilegierten Deutschen aussieht - noch fehlender Strafen. Das deutsche Strafrecht stuft Graffiti in der nicht genehmigten Form als Sachbeschädigung ein. Das Hindernis, hier erfolgreicher zu agieren, dürfte aber vor allem in der Möglichkeit liegen, die Täter ausfindig zu machen. Die setzen nun in aller Regel nicht ihren Namen unter ihre "Werke". Mal ganz abgesehen vom grundsätzlichem Personalmangel bei der Polizei, der andere Strafverfolgungen als dringlicher erscheinen lässt.

    Diese Diskussion ist hier so alt wie das Forum. Einen wirklichen Lösungsansatz konnte ich bei aller Empörung, die zum Teil berechtigt erscheint, aber nicht herauslesen.

  • Das Graffiti-Problem kenne ich schon aus den Neunziger. Meiner Meinung nach hängt das damit zusammen, dass Architektur keinen gesellschaftlichen Wert genießt. Von daher ist die moralische Hemmschwelle niedrig.

    Eine Lösung wäre, welche ich hier schon mal erwähnt wurde, dass man Graffiti schnellmöglichst entfernt. Ich habe selbst ein Barockhaus, welches an einem Fußgängergang grenzt. Während die gegenüberliegende Wand voller Graffiti beschmiert wurde, blieb die meinige Wand relativ lange sauber, bis dann einer anfing und dann wurde es plötzlich mehr und mehr. In meinem Urlaub werde ich die Wand schnellstens übermalen müssen.

    Beauty matters!

  • Es ist allgemein bekannt, dass wenn Graffiti regelmäßig entfernt wird, es auch tatsächlich weniger schnell zurückkommt, und vor allem sich nicht so schnell vermehrt. Da wo ein Schmierfink angefangen hat, und ungestört bleibt, breiten sich die Schmierereien schnell aus.
    Das selbe gilt für diese bescheuerte Angewohnheit alles mit Stickern zuzukleben. Da wo ein oder wenige Sticker nicht entfernt werden, ist nach einer Weile bald alles zugekleistert.

    Unweit von meinem Haus ist ein kleines Kulturzentrum. Nirgends in der Nachbarschaft ist Graffiti, aber im letzten Jahr fingen plötzlich Schmierfinken (wahrscheinlich das selbe Klientel wie im Kulturzentrum) an, das Kulturzentrum zu beschmieren. Die Stadt ging ungewöhnlich schnell und gründlich vor. Es wurde alles entfernt, dann kamen nach dem ersten Entfernen nochmal ein paar Graffiti nach, die wurden wieder direkt entfernt, und seit Monaten kamen keine mehr nach.

    Es geht schon, Maßnahmen sind seit Jahrzehnten rund um die Welt bekannt, wie man gegen das Problem vorgehen kann. Man muss es nur als Problem ansehen und es angehen, und das ist das Problem in Berlin und einigen anderen Städten.

    Es tut echt weh, die Schlossbrücke, ein so kostbares Kleinod, so beschmiert und beklebt zu sehen, und die Stadt sieht einfach zu. Ich würde sagen, Berlin sollte sich in Grund und Boden schämen, aber die Stadt (und damit meine ich die Verantwortlichen in den Ämtern) ist wohl leider absolut schamlos.

  • Finde alle Graffiti einfach schrecklich, eine Verschmutzung und Verelendung der Hauptstadt.

    Besonders in der Mitte soll das nicht sein. Es zeugt von eine Respektlosigkeit der Bevölkerung Berlins.

    Sprayer mit Farben sollen verboten werden und Kammerabewachung und Gesetzen sollen Graffite verhindern.

    In Deutschland besonders anwesend, in die Niederlanden nur noch entlang das Spur.

  • Finde alle Graffiti einfach schrecklich

    Ich glaube, dass wir diese Diskussion schon häufig geführt haben. Graffiti ist nicht gleich Graffiti. Es gibt auch unzählige Kunstwerke darunter, die das Stadtbild aufwerten. Hier gibt es einen sehr langen Strang dazu, der mit zahlreichen guten Beispielen aufwartet:

    Graffiti, Tags u. Co. - Deutsches Architekturforum
    Weil immer noch beliebt bei Künstlern und Nichtkünstlern, bei Wandbeschmierern und Botschaftern, für 'Alles, Jenes und Nichts', nun dieses Thema, um sozusagen…
    www.deutsches-architekturforum.de
  • Schlossbrücke, Nordseite

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    St. Petersburg, Anitschkow-Brücke, Nordseite (Foto: Kora27, 1. April 2017, CC-BY-SA-4.0)

    Das von Schinkel entworfene Geländer der Berliner Schlossbrücke finden wir in ähnlicher Form auch an der Petersburger Anitschkow-Brücke. Dort jedoch ohne Aufkleber und Schmierereien. Diese Form der Sauberkeit ist in Petersburg nicht nur im Stadtzentrum üblich.

    Völlig uinverständlich bleibt es nach wie vor, dass in Berlin die Zweitgüsse von zwei der vier Rossebändiger der Petersburger Anitschkow-Brücke im Kleistpark versteckt werden - noch dazu in einer ungünstigen Aufstellung, die ihrem kunsthistorischen Rang nicht ansatzweise gerecht wird..

  • Ist einfach nur widerlich, dass wirklich so gut wie alles voll von Graffiti und irgendwelchen Aufklebern ist.

    Ich bin einmal im Jahr im Sommer immer für eine Woche in Weimar und auch Weimar ist mit Schmierereien und vor allem mit Aufklebern übersät.

    Gibt's da nicht mal eine Strategie seitens der Stadt, das mal irgendwie zu ändern?

    Ich meine, dass das in Berlin (aber auch anderswo) von den Stadtverantwortlichen überhaupt nicht als Problem erkannt wird und dass diese eher ein Problem mit den Menschen haben, die sich an derlei street art stören.

    Sie freuen sich wohl sogar wenn ungeliebte historische Architektur durch Graffitis in Beschlag genommen wird.


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    P.S.: Mich zieht schon seit einigen Jahren nichts mehr nach Berlin

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)

  • Was Graffiti betrifft, hast Du Berlin überall. Meine Gemeinde wird auch regelmäßig mit Sprayern heimgesucht. An manchen Stellen werden sie entfernt, an anderen Stellen bleiben sie jahrelang.

    Ich sah mir die Galerie an. Ich tu mir mit Graffiti schwer, Graffiti mit Malgrund „Architektur“ als Kunstform anzuerkennen. Auf Leinwänden finde ich Graffiti-Werke wunderbar. Vereinzelt auch im öffentlichen Raum auch als Kunstform. Nur künstlerische Graffiti werden in der Öffentlichkeit nicht so bleiben. In der Szene gibt es zwar einen Ehrenkodex nicht andere „Pieces“ zu „crossen“, aber ich kenne kein Werk in meiner Umgebung mit Bestand. Die Szene ist auf Zerstörung ausgelegt.

    https://www.stimme.de/archiv/stadt-hn/streetart-am-suelmertor-an-vielen-stellen-verschandelt-art-3843822#:~:text=30.000%20Euro%20hat%20es%20gekostet,an%20vielen%20Stellen%20übersprüht%20worden.

    Kunstwerk an der Mauritiusbrücke verschandelt – TV Westsachsen
    Das Areal rund um die Mauritiusbrücke ist voll davon. Graffitis. Für die einen ist es Kunst,...
    www.westsachsen.tv
    Unbekannte Sprüher brechen Ehrenkodex der Graffiti-Szene | Honnef heute - Presse, Nachrichten, News Bad Honnef, Siebengebirge und Region https://honnef-heute.de/wp-content/uploads/2024/03/grafitti.jpg
    Bad Honnef - In der Graffitiszene gilt ein Ehrenkodex: Crosse niemals ein Bild, das besser ist, als dein eigenes. Auf der Insel Grafenwerth wurde er gebrochen.
    honnef-heute.de

    Zweitens seh ich bei 99,99 % aller besseren Werke, keine Einbeziehung der Architektur. Architektur fungiert nur als Fläche über alle Sockel und Fenster hinweg. Fenster wirken dann wie ausgeplottet.

    Außerdem ist der Stil oft grell, aufdringlich und wirkt wie eine riesige Werbung für ein kryptisches Produkt. Nichts, was mich emotional berührt.

    Würde man Graffiti für echte Fassadengestaltung mit Kontrasten und interessanten (und milderen) Farbkombinationen (1. oder 2. Stock) verwenden, könnte dieses Malmittel tatsächlich das Straßenbild aufwerten.

    Beauty matters!

  • Bin Jahrgang 64, in der DDR großgeworden. Es gab damals nicht dieses heutige Übel der Graffitischmierereien. Habe das nie vermisst. Wir hatten damals in der Schule sogenannte Klassenobjekte ( glaube Pionierobjekt hieß das sogar). Diese wurden regelmäßig saubergemacht. Kann mich noch an einen Rasen an der Kaufhalle (heute Supermarkt) erinnern. Wäre das nicht mal ne Idee für heutige Schulklassen, bestimmte Objekte sauberzuhalten? Aber da gibt's ja leider unwahrscheinlich viele Vorschriften und Verbote und zig Genehmigungen müssen eingeholt werden. Schade und traurig.

    In der Architektur muß sich ausdrücken, was eine Stadt zu sagen hat.
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten