Leipzig - Bau- und Sanierungsprojekte

  • Guten Morgen, es gibt neues aus dem Leipziger Zoo. Das große Aquarium wird derzeit umgebaut und in diesem Zusammenhang wurde mittlerweile auf dem historischen Hauptportal eine Replik des 1943 teilzerstörte und seit 1947 verschwundenen Poseidons wieder aufgestellt. Vorangegangen war eine Suchaktion nach Bildern der 1910 aufgestellten Figur. Es waren keine Zeichnungen oder Detailfotos vorhanden, sodass der Zoo Leipzig zusammen mit der LVZ eine Suchaktion anschob (https://www.lvz.de/Leipzig/Lokale…uarien-Skulptur)

    Der Bilhauer war Markus Gläser, der bekannt ist durch u.a. die Nikolaisäule oder die Grabbronze Kurt Masurs.

    Weiter schreibt der Zoo: "Das sanierte und neugestaltete Aquarium soll nächstes Jahr nach Abschluss aller Arbeiten eröffnet werden."

    Bilder:

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    1398_4_Aquarium_Zoo_Leipzig_Poseidon.jpg?m=1604246213

  • Astoria-Baustelle

    30. November 2020

    Das Astoria macht eine Karriere als Werbeträger. Es gibt jetzt wieder eine riesige Werbefläche an der Fassade, die auch schön beleuchtet ist. Für Zalando. Ansonsten: Kein Kran, kein Dach, keine Bauarbeiter.

    7. Dezember 2020

    Neues auch von der dpa zum Thema Astoria:

    "Wir haben das Gebäude bauseitig in einen wetterfesten Zustand versetzen lassen, da mit einer Wiederaufnahme der Bauarbeiten im Winter dieses Jahres nicht zu rechnen ist", teilte ein Sprecher von Investor Vivion mit.

    Und hier ein aktuelles Foto von Sina Meißgeier (MDR), aufgenommen am 12. Dezember 2020 um 12:25 Uhr - Klick

    Links das Astoria, rechts der Hauptbahnhof. Die große Reklametafel ist wieder verschwunden. Sie befand sich zwischen den senkrechten weißen Streifen. Vielleicht kommt ja bald neue Werbung. Die Fassade ist gesichert und irgendwann werden die Bauarbeiten vermutlich auch wieder aufgenommen.

  • Predigerhaus

    Wie es scheint, könnte das Predigerhaus am Nikolaikirchhof bald seine Fassadenmalerei zurückbekommen. Diese wurde nach den Sanierungen in den Jahren 1930 und 1993 nicht erneuert. Die originalen Pläne dieser Malerei existieren noch, und machen eine detaillierte Wiederherstellung möglich.

    Die Kulturstiftung Leipzig setzt sich dafür ein.

    (...) Die Wiederherstellung dieses bedeutsamen Architekturelements, für Leipzig einmalige Wandmalereien, würde das Denkmalensemble mit besonderer Betonung vollenden. Die zeichnerischen Vorlagen sind vorhanden. (...)

  • Wenn schon keine Gebäuderekos in Leipzig dann wenigstens möglicherweise eine Reko von einer Fassadenmalerei.Immerhin etwas.

    ich bewundere Dich Herr Herrmann. Allerdings frage ich mich, WELCHE Gebäude Du gerne als Rekonstruktion sehen würdest. Sollte es doch rekonstruktionswürdige Gebäude in der Vergangenheit von Leipzig gegeben haben, scheint die Erinnerung daran untergegangen zu sein. Im APH-Lexikon hat Dr. Mises auch die Erklärung dafür geliefert:

    Leider fehlen im Moment die Fotos. Die würden sicherlich das Dilemma bestens illustrieren.

    Und unserem Gast die Wirklichkeit Leipzigs vor Augen führen.

    Sollte dieser hanebüchene Unsinn hier unwidersprochen bleiben? Ich denke nicht - ein Blick in die mehrere hundert Seiten umfassenden Bauerbe-threads im APH und DAF sollten genügen...

  • Reik,,es gab durchaus Reko Kandidaten(wenn auch nicht viele)für Leipzig.Reichlich Diskussionen gab es um die Paulinerkirche am Augustusplatz .Dieses Gebäude war für mich und viele andere ,ein Reko wert.Aber es kam eben leider anders.Erinnerungen an Diskussionen und Themen über mögliche Rekos in Leipzig da ist nichts untergegangen.Die sind und bleiben in der Erinnerung.Auch wenn sie keinen Erfolg hatten.

  • Und unserem Gast die Wirklichkeit Leipzigs vor Augen führen.

    Danke für den Hinweis. Ich lebe in Leipzig und bin Mitglied der hiesigen Denkmalstiftung – einen My Ahnung was in der Stadt vor sich geht habe ich also vermutlich schon. Zumindest aber wohl nicht weniger als jemand, der sich hier offenkundig nur etwas austrollen möchte.

    Die würden sicherlich das Dilemma bestens illustrieren.

    Das mit dem (Stadtbild?)-Dilemma darfst Du mir gerne nochmal erklären. Laut reality-check sieht die Sache etwas anders aus: https://www.leipzig.de/news/news/leip…t-deutschlands/

    Leider fehlen im Moment die Fotos.

    Fehlende Fotos?! Es kann geholfen werden...ich verlinke unten mal was. Einfach einen Blick reinwerfen! Vom prozentual höchsten Baudenkmalbestand von dem mittlerweile ca. 90 Prozent saniert/rekonstruiert ist wirst Du reichlich dokumentiertes Material vorfinden.

    (Unter uns gesagt weiß ich natürlich, dass es Dir nur um Provokation geht und Dir Hinweise auf irgendwelche threads herzlich egal sind).

    Für alle wirklich interessierten Auswärtigen versuche ich mal einen kurzen Abriss zum Geschehen seit 1990 zu geben. Wie angedeutet verfügt Leipzig über ca. 15.600 Baudenkmale. Etwa 1300-1500 sind noch unsaniert. Es wird noch mind. 5-10 Jahre dauern bis diese von der Liste sind. Aufgrund der im Vergleich zu anderen dt. Großstädten außergewöhnlich hohen Zahl an Altbausubstanz, die gegen Ende der DDR in einem katastrophalen Zustand war und es sogar Pläne für weiträumige Flächenabrisse gab, lag der Fokus nach der Wende zuerst einmal auf Rettung des Bestandes. Im Zuge der in verhältnismäßig kurzer Zeit vollzogenen immensen Sanierungsleistung fand zwangsweise meistens auch Rekonstruktion statt (Fassaden, Dachlandschaften, Treppenhäuser). Hier hatte der Denkmalschutz seinen Daumen drauf wohingegen er bei den Wohnungen die Bauherren in den meisten Fällen ihr Ding machen ließ. Zur Wahrheit der Nachwendezeit gehört allerdings auch, dass, befördert durch die extrem starken Einwohnerverluste der 90er, viele Gebäude abgerissen wurden. Oftmals durch die stadteigene Wohnungsbaugesellschaft LWB (Stichwort Stadtumbau Ost) als es hierfür noch ordentlich Fördergelder gab. Bei den Abrisskandidaten Kleine Funkenburg und Märchenhaus formierte sich damals heftiger Widerstand in der Bevölkerung. Beide Gebäude konnten leider nicht gerettet werden. Bei anderen Objekten wie der Wohnanlage Theresienstraße/Dessauer Straße hatte der Protest hingegen Erfolg. Mit dem Wissen von heute stellt sich diese Strategie des Rückbaus natürlich als Fehler dar insbesondere da die Einwohnerzahl seit 2011 wieder stark ansteigt. Andererseits war das Leipzig der ausklingenden 90er und frühen 2000er ein gänzlich anderes als es das Hypezig von heute ist.

    Dennoch bleibt als Fazit festzuhalten, dass die restauratorische Leistung der letzten 30 Jahre sowohl in Umfang als auch Qualität deutschlandweit einmalig ist, vermutlich sogar in Europa. Fördergelder, eine hohe Handwerker- bzw. Restauratorendichte und nicht zuletzt die umfassende Unterdenkmalschutzstellung in Kombi mit der Steuer-AfA haben dafür gesorgt.

    Soviel kurz zur Geschichte. Da hier öfter mal durchklingt Leipzig sei keine richtige „Reko-Stadt“ nachfolgend eine kleine Auswahl von Voll-und Teilrekos, die mit dieser Mär aufräumt. Darunter sind in erster Linie die üblichen Verdächtigen, die einem local als erstes einfallen (einige wurden von anderen usern bereits genannt)...

    Albertina

    Nordflügel Städtisches Kaufhaus (ehem. Ratsbibliothek)

    Palais Schlobach

    Barfußgäßchen 15

    Deutsches Buchgewerbehaus

    Grassi-Museum (Bauhausfenster, Pfeilerhalle, Dachbekrönung)

    Kongresshalle (Großer Saal + Wandelhalle)

    Salles de Pologne

    Reichshof Fassade

    Barthels Hof

    Hainstraße 5

    Webers Hof (Zustand 1662)

    ...aber auch Projekte, die weniger bekannt sind:

    Strohsack (Ritterstraße)

    Hansahaus Lichthof

    Wohnhaus Uferstraße Ecke Pfaffendorfer

    Villa Erich-Zeigner-Allee 11

    Villa Tauchnitz

    Hainstraße 4

    Belvedere Romanushaus

    Riquethaus (Turm + Ladenausstattung)

    Turm Industriepalast

    Rundling (fünf Blöcke)

    Horns Erben

    Schweizerhäuschen

    Katharinenstraße 13 (Hofgebäude)

    Brühl Nr. 4

    Schönbachstraße 76

    Gloecks Haus

    Karl-Liebknecht-Str. 107

    Bienenstockhaus

    Villa Kösser

    Wenn wir über Rekonstruktion sprechen dann ist damit natürlich nicht nur Vorkriegsbausubstanz gemeint sondern jegliches Bauwerk kann potentiell darunter verortet werden. Ein aktuelles Beispiel wäre in diesem Fall das Gästehaus am Park als Vertreter der Ostmoderne bei dem man zumindest die Eingangshalle wiederherstellt.

    Es fallen darunter aber auch Projekte wie das Mendelssohn-Denkmal, die Epitaphien der Universitätskirche, der Figurenschmuck am Schinkeltor oder die histor. Fahnenmasten auf dem Rathausvorplatz, die man wiederherstellen will.

    Auch ganze Denkmalanlagen gehören dazu wie z.B. der Richard-Wagner-Hain, der Rabensteinplatz inkl. Froschbrunnen, der Schlosspark Lützschena oder die Gartenanlage Kantstraße 6.

    Was werden wir an Rekonstruktionen zukünftig mit Sicherheit sehen?

    • Fassade Deutrichs Hof

    • Ostflügel Bayerischer Bahnhof

    • Kuppel Polizeidirektion

    • Astoria Fassade

    • Sicher ist wohl auch eine Realisierung der histor. Dachlandschaft vom Alten Grassimuseum (heute Stadtbibliothek). Beim Umbau wurde damals aus Kostengründen darauf verzichtet allerdings hat man die baulichen Voraussetzungen geschaffen dies zu einem späteren Zeitpunkt nachholen zu können.

    Im Bereich der Spekulation könnte man nun über folgende Objekte sinnieren, die zumindest kurz-bis mittelfristig im Bereich des Möglichen liegen:

    • Johanniskirchturm (laut Stadtratsbeschluss als Dominante am Standort vorzugsweise vorgesehen) mglw. als Teil einer geplanten Erweiterung des Grassi-Museums inkl. Offenlegung der Bach-Gellert-Gruft.

    • Für das Matthäiviertel beginnen ab diesem Jahr die ersten konkreten Planungen. Der Stasibau wird so gut wie sicher abgerissen damit ist Raum für eine komplette Neuausrichtung. Die Umgebung ist überwiegend kleinteilig geprägt und weist einen hohen Grad an Altbausubstanz auf. Evtl. greift man diese Vorlage zumindest in Teilen auf und rekonstruiert einzelne Fassaden oder kleinere Ensembles.

    • Am Leuschner-Platz steht die Errichtung einer Markthalle im Raum. Es kursieren Ideen von hiesigen Architekten den Turm der alten Halle an einem Neubau zu realisieren.

    • Budde-Haus Ostflügel

    • Last but not least gibt es evtl. doch noch irgendwann eine Reko des 1932er-Zustandes der Königshauspassage. Der Besitzer hatte urspr. angekündigt das Haus peu à peu in den Vorkriegszustand zurückversetzen zu lassen.

    Da schöne Bilder viel mehr als viele Worte sagen abschließend noch einige Eindrücke zum Thema aus dem SC-Forum: https://www.skyscrapercity.com/threads/leipzi…uktion.1692118/

  • @ LEonline

    Warum die Aufregung? Leipzig ist sicherlich modern. Aber Rekos? Ich habe jetzt nicht groß gesucht:

    Ich finde die Frage gar nicht so abwegig - trotz intensiver Beschäftigung mit der Stadt fällt mir keine Vollkreko ein - das Palais Schlobach und andere sind ja alle nur Teilrekos.

    Laterne,naja Reko der Markthalle?Da bin ich skeptisch.Eher vervollständigt man weiter vereinfacht wiederhergestellte und noch vorhandene historische Gebäude mit Rekos zB Kuppeln ,Stuck usw.Wurde in Leipzig nach dem Krieg überhaupt ein völlig verlorenes Gebäude komplett Vollrekonstruiert?

    Auf meine Vermutung, dass auch in Zukunft im APH - DEM Forum für Rekonstruktion und neue klassische Architektur- kaum Fotos aus dieser Stadt gezeigt werden, verweist Du auf ein Hochhausforum.

    Da schöne Bilder viel mehr als viele Worte sagen abschließend noch einige Eindrücke zum Thema aus dem SC-Forum: https://www.skyscrapercity.com/threads/leipzi…uktion.1692118/

    Das sagt doch alles.


    Auslöser dieser dieser Diskussion war ja die Frage von User Herr Hermann, welche Rekoprojekte in dieser Stadt realisiert werden könnten, wie es Frankfurt, Potsdam oder Dresden vorbildhaft vormachen (sinngemäß).

    Wenn ich mir diese Wikipedia-Liste zu Barockbauten ansehe, kann ich kein zu realisierendes Rekoprojekt finden.

    Zu der Frage zu interessanten Rekoprojekten steht eine Antwort noch aus.

  • Zu der Frage zu interessanten Rekoprojekten steht eine Antwort noch aus.

    Also ich würde mich sehr über diese beiden Rekonstruktionen sehr freuen - zumindest der Fassaden!

    1. Deutrichs Hof: Leipzig - Deutrichs Hof

    2. Künstlerhaus: https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BCnstlerhaus_(Leipzig)

    (Wenn einmal der Plattenbau ebenfalls am Nikischplatz zur Dispo steht, dann würde ich mir das Märchenhaus (https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%A4rc…_(Nikischplatz)) zurückwünschen, aber das wird vermutlich schwerer umzusetzen sein...

    Meiner Meinung nach beides möglich und sinnvoll sowieso!

  • Auf meine Vermutung, dass auch in Zukunft im APH - DEM Forum für Rekonstruktion und neue klassische Architektur- kaum Fotos aus dieser Stadt gezeigt werden, verweist Du auf ein Hochhausforum.

    Als ich mich 2008 im APH angemeldet habe war es für Architekturinteressierte das Forum mit dem meisten traffic in Bezug auf Leipzig. Der Bauerbe-thread z.B. war zu dieser Zeit einer der beliebtesten im ganzen APH. Über die Jahre verlagerte sich dann alles mehr und mehr in Richtung DAF, wo heute die Bausituation der Stadt weit umfassender behandelt wird als hier und im SCC. Bei der genannten Bildergalerie ist es übrigens vollkommen egal wer sie wo einstellt – dafür ist sie zu anschaulich und gut recherchiert. Der user Carot hat dort tolle Arbeit geleistet.

    Leipzig ist sicherlich modern. Aber Rekos? Ich habe jetzt nicht groß gesucht:

    Ernsthaft? Anscheinend hast Du meinen post nicht durchgelesen.

    Auslöser dieser dieser Diskussion war ja die Frage von User Herr Hermann, welche Rekoprojekte in dieser Stadt realisiert werden könnten, wie es Frankfurt, Potsdam oder Dresden vorbildhaft vormachen (sinngemäß).

    Wenn ich mir diese Wikipedia-Liste zu Barockbauten ansehe, kann ich kein zu realisierendes Rekoprojekt finden.

    Warum unbedingt Barock? Und warum wie in den genannten Städten Teile der Altstadt rekonstruieren wenn in Leipzig ein Großteil der Innenstadt bereits über originalen Altbaubestand verfügt? Was im Umkehrschluss ja nicht bedeutet, dass man dennoch hier und da rekonstruiert und zwar da wo es Sinn macht. Man müsste hier vielleicht auch mal klären was Rekonstruktion eigentlich bedeutet. Kann es so etwas wie „Vollrekonstruktion“ überhaupt geben bzw. sind nicht alle Bautätigkeiten dieser Art nur Annäherungen?! Wer garantiert denn, dass ein Objekt nach Wiedererrichtung exakt deckungsgleich ist. Das fängt bei der 100%igen Farbgebung in sämtlichen Bereichen an und müsste in originalen Baustoffen und auf den Mikrometer passenden Proportionen in allen Räumen, Fenstern, Dachträgern, Kellern usw. enden. Das ist unter den heutigen techn. Möglichkeiten doch utopisch. Wenn man es so betrachtet kann es (heutzutage und in Zukunft) nie 100%ige Voll-Rekonstruktion geben sondern eben immer nur gut oder weniger gut ans Original Angenähertes da auch die Datengrundlage (kein Objekt wurde früher 3D-gescannt) immer lückenhaft bleiben wird. Nun ja, ich schweife ab und soll auch gar nicht thematisiert werden.

    Zu der Frage zu interessanten Rekoprojekten steht eine Antwort noch aus.

    Nein steht sie nicht – einige Projekte habe ich in meinem vorherigen post bereits genannt. Ergänzend dazu gibt es natürlich noch weitere die aufgrund ihrer kunsthistorischen, architektonisch-wertvollen oder stadtbildprägenden Bedeutung erstrebenswert wären. Exilwiener verwies auf das Künstlerhaus. Das Märchenhaus ist nicht ganz so bedeutsam aber wäre evtl. ein ebensolcher Kandidat um dem Nikischplatz eine noch ansprechendere Fassung zu geben. Diskutieren könnte man z.B. auch über das Hôtel de Saxe in der Klostergasse bei dem die Stadt dem Eigentümer die Reko der Barockfassade angeraten hat aber dieser leider den 70er-Jahre-Zustand sanieren ließ. Immerhin logierten hier illustre Gäste wie Goethe, Napoleon, Chopin, Liebknecht, Bebel und wahrscheinlich Mozart. Darüber hinaus wäre es ein echter Rahmenspränger würde man sämtliches aufzählen was unter den genannten Gesichtspunkten einen benefit für die Stadt darstellen würde. Rein persönlich würde ich mich neben den bereits genannten Projekten wie der Dachlandschaft vom Alten Grassimuseum und dem Johanniskirchturm auch über die Wiederherstellung des Volkshauses in der 20er-Jahre-Version sowie des Niederländischen Hauses am Augustusplatz freuen (Architekt: Hendrik Petrus Berlage) - im Gegensatz zu den vorher genannten Projekten ist dieses allerdings leider sehr unwahrscheinlich bzw. nicht realisierbar.

  • Exilwiener verwies auf das Künstlerhaus. Das Märchenhaus ist nicht ganz so bedeutsam aber wäre evtl. ein ebensolcher Kandidat um dem Nikischplatz eine noch ansprechendere Fassung zu geben. Diskutieren könnte man z.B. auch über das Hôtel de Saxe in der Klostergasse bei dem die Stadt dem Eigentümer die Reko der Barockfassade angeraten hat aber dieser leider den 70er-Jahre-Zustand sanieren ließ.

    Deine Beispiele zeigen doch nur, das kein besonders großes Interesse an Rekos in Leipzig besteht.

    Seit vielen Jahren übrigens:

    Schon 1929 nannte Paul Zucker in "Entwicklung des Stadtbildes - Die Stadt als Form", dass Leipzig wie Spandau oder Manchester Beispiel für die ästhetische Indifferenz plastisch-amorpher Städte der Ebene sei. Leipzig kann in städtebaulicher Hinsicht einfach nicht als Kunstwerk wahrgenommen werden. Dazu fehlt Leipzig einfach die Landschaft. In einer absolut ebenen Gegend liegend, ist Trostlosigkeit halt das Schicksal von Leipzig.

    Seit 1929 hat sich daran nichts geändert. Oder doch: Seitdem wurden die wenigen vorzeigbaren Bauten noch reduziert. Man schaue nur den Augustusplatz an. Der könnte doch weiter Karl-Marx-Platz heißen, bei den Klötzen, die dort stehen.

  • Ja, Leipzig liegt in einer faden, flachen Landschaft, aber diese Stadt hat wunderbar sanierte, geschlossene Gründerzeitviertel in seiner Innenstadt, die ich in dieser Form nirgendwo sonst in deutschen Großstädten bis dato gesehen habe.

  • aber diese Stadt hat wunderbar sanierte,

    Das wird von den Einheimischen aber offensichtlich wesentlich kritischer gesehen:

    Diese häßlichen Klötze beeinträchtigen derzeit die über Jahrhunderte gewachsene Stadtsilhouette der Stadt Leipzig. D.h. es sind keine neuen Sehenswürdigkeiten als Hochhaus entstanden, sondern armselige, beliebige Quader mit fadenscheinigen Attributen ("aufgeschlagenes Buch" beim ehemaligen Universitätshochhaus).

    Glücklicherweise schwindet auch langsam der Einfluß der ehemaligen SED-Kader wie Siegfried Schlegel, Uta Nickel, Prof. Thomas Topfstedt, Wolfgang Hocquél etc.
    D.h. das Zurechtlügen der Geschichte, daß man schon immer Hochhäuser haben wollte, wird mit den Schadfolgen (Verschattung, Mikroklima, Infrastrukturüberfrachtungen, Anonymisierung u.v.a.) genauer hinterfragt, gerade wenn es aktuell u.a. um den Bereich des Pleißemühlgrabens geht.
    Selbst zu DDR-Zeiten flohen die teuren Genossen schnellstmöglich wieder aus den 16-Geschossern nach dem Parteiauftrag, auch wenn sie wie Prof. Horst Siegel öffentlich bekundeten, "natürlich" in einem Neubau in Grünau zu wohnen. Das hatte einfach auch die Ursache, daß man einem der führenden Genossen vom Rat des Bezirkes Leipzig die Tür eintrat und bei der Unsicherheit der Fahrstühle und der Anonymität der Wohnsilos deren Sicherheit nicht mehr garantieren konnte …

    Sehe ich genauso. Leipzig ist bereits eine Hochhausstadt und war nie für seine historische Silhouette bekannt, es gibt ja auch kaum Orte, wo man eine solche wirklich wahrnehmen könnte. Wie der Großteil von Berlin profitiert Leipzig eher von markanten Hochpunkten am Rande der Innenstadt und in ausgewählten Stadtviertelzentren, die aus den genannten Gründen ja schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts geplant wurden. Gerade die Anordnung um den Leipziger Ring finde ich interessant als Landmarken, das hat etwas von neu interpretierten mittelalterlichen Wehrtürmen, die ja in Leipzsch nicht geblieben sind. Auch das Neue Rathaus griff ja eine ähnliche Idee auf und kann in diese Reihe gestellt werden. Selbst das Völkerschlachtdenkmal.

  • Tut mir leid, Reik, aber Du wirkst in der Tat wie ein Troll mit Deinen seltsamen Versuchen, Leipzig zu diskreditieren. Es herrscht nicht nur hier der vollkommen berechtigte Konsens, dass dies eine der am besten erhaltenen und sanierten/wiederhergestellten deutschen Großstädte ist. Das heißt selbstverständlich nicht, dass es im Originalzustand 1930 vor uns steht, aber wäre das nicht auch ein wenig traurig, nach all dem, was in dieser Stadt im 20. Jahrhundert passiert ist?

    Es gibt überall Luft nach oben und auch in Leipzig sind viele Dinge geschehen, die man im Nachhinein als Fehler bezeichnen würde. Vielleicht könntest Du Dich mit ähnlicher Verve mal verbal um Duisburg oder Kiel kümmern, die hätten es nötiger (auch wenn ich nicht glaube, dass Dir überhaupt an einer Lösung oder Verbesserung gelegen ist, es scheint eher um "Stänkern" zu gehen, ums "Gegen-den-Strom-schwimmen").

    Manche Leute finden es auch irgendwie schön, mit konträren Meinungen online irgendwo anzuecken und freuen sich über die vielen, teilweise aufwändig argumentierten Reaktionen, um sie dann wieder in hingerotzten, meist weitgehend bezugsfreien Dreizeilern kontern zu können. Du scheinst einer dieser Menschen zu sein. Es wird hier kein Erkenntnisgewinn entstehen im Austausch mit Dir.