Leipzig - Bau- und Sanierungsprojekte

  • Weil es in Berlin nicht nur um einzelne Gebäude geht, deren Fassade durch Rekonstruktion wieder den Anschluss an eine anspruchsvolle Umgebung finden sollen, sondern um lange Straßenzüge und ausgedehnte Quartiere, in denen oftmals kein einziges Haus seinen Fassadenschmuck behalten hat. Warum sollte sich da ein Hauseigentümer exponieren und sich hohe Kosten aufbürden, nur um dann wie ein radschlagender Pfau zwischen lauter unscheinbaren Hühnern zu erscheinen. Nachdem zahlreiche Berliner Viertel seit Jahrzehnten in heillose Schäbigkeit abgesackt sind, hilft nur noch eins: ein Senatsprogramm zur ästhetischen Revitalisierung der Stadt. Dass ein solches Programm nicht schon längst angeschoben worden ist, ist einfach eine Schande und ist kennzeichnend für das geistige Klima dieser Stadt, einschließlich ihrer politischen Führung.

  • Übrigens hat Tschaikowskistraße 13 Ecke Hinrichsenstraße auch ein Staffelgeschoss erhalten, wie man in der Visualisierung erkennen konnte. Beruhigend, dass dieses von der Straße, wie damals schon vermutet, nicht sichtbar ist.

  • @ Dirk:

    - in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] wurde Anfang der neunziger Jahre nahezu der gesamte Baubestand vor 1918 unter Denkmalschutz gestellt
    - die sogenannte Denkmal-AfA sorgt dafür, daß Investitionen in diese Denkmale attraktiv waren / sind / bleiben
    - je höher der Anteil der Denkmalsanierung an den Investitionskosten, desto höher die Abschreibungssumme
    - deshalb werden alte Photos und Baupläne gewälzt, um noch jeden Stuckpfau wieder herzustellen
    - [lexicon='Leipzig'][/lexicon] wächst - für die sanierten Wohnungen gibt es genug Mieter
    - gleichzeitig "muß" man attraktive Wohnungen anbieten, da in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] immer noch ein Mietermarkt herrscht
    - inzwischen ist ein Niveau erreicht, bei dem ein Großteil der Nachfrage einen bestimmten Sanierungsgrad erwartet - bei relativ niedrigen Mieten
    - es ist einfach genügend Potential da - der Stuck wurde auch kaum abgehackt

  • Im Folgenden habe ich noch einige Sanierungsprojekte nett aufbereitet. Die sind nicht alle ganz aktuell, aber überwiegend aus dem letzten Jahr. Die Vorher-Bilder sind z.T. bis zu 4 Jahre alt.

    Hohestr

    Arndtstr. 3

    Brandvorwerkstraße

    Fregestr. 6


    Friedrich-Ebert-Str. 83+85


    Goldschmidtstr. 33


    Doe Fotos sind von mir.

  • Hohe Str. 35

    Karl-Liebknecht-Str. 6b - hat anscheinend keinen Denkmalschutz?!?

    Karl-Liebknecht-Str. 51

    Georg-Schumann-Str. 22

    Friedrich-Ebert-Str., letztes Gebäude der Piano-Fabrik Blüthner

    Kohlgarten- Ecke Comeniusstr.

    Pfaffendorfer Str. 16

    Die Fotos sind von mir.

  • Nikischplatz 1

    Portal am Schulgebäude Scharnhorststr. 15

    Kurt-Eisner-Str. 37 und 39 (Nr. 39 rechts wurde bereits um 2000 äußerlich kurz vor dem Einsturz/Abbruch saniert, jedoch nie fertiggestellt)



    Weißenfelser Str. 63 Ecke Lauchstädter Str.

    Weißenfelser Str. 36


    Weißenfelser Str. 33 - daneben gab es leider einen Abbruch

    Die Fotos sind von mir.

  • UN-GLAUB-LICH. Und ich dachte immer, Fassadenbestuckungen würden meist an den Kosten scheitern - geht doch.

    Form is Function.

    "Fürchte nicht, unmodern gescholten zu werden. Veränderungen der alten Bauweise sind nur dann erlaubt, wenn sie eine Verbesserung bedeuten, sonst aber bleibe beim Alten. Denn die Wahrheit, und sei sie hunderte von Jahren alt, hat mit uns mehr Zusammenhang als die Lüge, die neben uns schreitet."

    Adolf Loos (Ja, genau der.)


  • So erfreulich diese Sanierung ist, der Anblick der freien Fläche links drückt schwer auf die Stimmung.

    Ich hatte zuerst nicht auf die Adresse geachtet - aber das leere Grundstück kam mir irgendwie bekannt vor; es ist also das Grundstück. sad:) Wenn man sieht, was die allein aus dem ruinösen Hinterhaus gemacht haben, wurmt es einen umso mehr, daß ausgerechnet die 81 unbedingt fallen "mußte".

    Ansonsten aber: Sehr erfreuliche und ermutigende Vorher-Nachher-Bilder aus [lexicon='Leipzig'][/lexicon], vielen Dank!

  • Zitat

    In Lindenthal saniert die Familie die alte Mühle. Von hier zog General von Blücher einst mit seinen Truppen in die Völkerschlacht. Hier soll er das entscheidende Signal zum Angriff auf Möckern gegeben haben. 1892 war der historische Gemäuer grunderneuert worden, zuletzt jedoch in einem maroden Zustand.

    Leipziger Familie restauriert Völkerschlacht-Quartier: Wir retten die Blücher-Mühle -
    Leipzig -
    Bild.de

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Die Grünanlagen und Brunnen vor der Ringbebauung am Roßplatz werden saniert:


    Zitat

    Der Freiraum vor dem Ringcafé am Roßplatz erhält wieder seine historische Gestaltung. Nachdem bauvorbereitende Arbeiten bereits angelaufen sind, hat Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal heute (3. August) den Grundstein zur Sanierung der Grünanlage und der Brunnen gelegt. Im Laufe der Zeit freilich veränderte sie mehrfach ihr Aussehen. Mit den 1969 errichteten Brunnen erlangte sie ihre größte gestalterische Qualität. An jener Zeit orientiert sich nun die Neugestaltung. Geplant ist die Wiederherstellung der Anlage in ihrer ursprünglichen Großzügigkeit.

    Grünanlagen und Brunnen vor der Ringbebauung am Roßplatz werden saniert

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Das Umfeld der soliden Ringbebauung verlangte schon seit langem nach einer Aufwertung, gut das dies nun realisiert wird.
    Ein Foto der Scharnhorststraße Nr. 15 ( Schulhaus ) zeigte über dem Portal ein Oberlichtgitter. Auf einem weiteren Foto ist es nicht mehr zu sehen. Sicher wurde es zur Überarbeitung abgenommen worden ?

  • Frage an die Leipziger unter uns: Stimmt das, dass das Hotel de Pologne doch kein Hotel mehr wird? Irgendwo habe ich unlängst so etwas aufgefangen. Dabei habe ich mich schon so darauf gefreut :(

  • Das stimmt wohl. Jetzt wird nur noch an eine Büronutzung gedacht. Die Ballsäle sollen allerdings weiterhin einer öffentlichen Nutzung zugeführt werden.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Danke Bilderbuch!

    Schade, dass aus dem Hotel nichts wird! Wäre sicher ganz toll geworden. Aber Hauptsache das Haus wird einmal saniert und L wird wieder schöner und schöner.

  • Ein paar Schritte weiter stehen diese im Karree gebauten Arbeiterwohnungen, Bj. um 1900, Gebäude unbewohnt, Dach saniert. Das sog. Salomonstift ist ein wichtiges frühes Zeugnis des frühen sozialen Wohnungsbaus in [lexicon='Leipzig'][/lexicon]. Die insgesamt 7 Arbeiterhäuser Oststr./ Riebeckstr./Eilenburgerstr. wurden 1889 nach Entwürfen von Arwed Rossbach (das hätte man der Architektur nach zu urteilen nicht gedacht, oder?) für Hedwig von Holstein, eine Tochter des Stadtrates Salomon (Salomonstraße in der Ostvorstadt) errichtet. Eine weitere Besonderheit ist, dass sich erstmalig die Häuser nicht mehr ausschließlich zur Straße orientieren, sondern zum Innenhof, der auf einmal eine gewisse Aufenthaltsqualität bekommt. Der Innenhof ist allerdings dann noch kein Vergleich zum Innenhof der nahegelegenen sog. „Meyerschen Häuser“ Reudnitz, Hofer Str. 8-64a. Es handelt sich um insgesamt 64 Häuser, die in offener Bauweise(!) in zwei parallelen Zeilen einen geräumigen Gartenhof begrenzen, ca. 1903-08 für den Verleger Julius Meyer von Architekt Max Pommer. Das sog. Salomonstift ist ein wichtiges frühes Zeugnis des frühen sozialen Wohnungsbaus in [lexicon='Leipzig'][/lexicon]. Die insgesamt 7 Arbeiterhäuser Oststr./ Riebeckstr./Eilenburgerstr. wurden 1889 nach Entwürfen von Arwed Rossbach (das hätte man der Architektur nach zu urteilen nicht gedacht, oder?) für Hedwig von Holstein, eine Tochter des Stadtrates Salomon (Salomonstraße in der Ostvorstadt) errichtet. Eine weitere Besonderheit ist, dass sich erstmalig die Häuser nicht mehr ausschließlich zur Straße orientieren, sondern zum Innenhof, der auf einmal eine gewisse Aufenthaltsqualität bekommt.

    Damals wie heute trifft das Salomonstift auf eine wachsende Leipziger Bevölkerungsentwicklung. Seit August befinden sich mit dem Holsteinhaus und dem Hedwighaus die ersten beiden der insgesamt 7 Häuser im Vertrieb an Kapitalanleger. Die beiden zur Eilenburger Strasse und dem Lene-Voigt-Park liegenden Häuser erhalten als erstes eine aufwendige Kernsanierung. Vom Frühjahr 2013 bis Ende 2014 soll das gesamte Ensemble sowie ein angrenzendes Gebäude vollständig saniert werden. Aufzüge werden eingebaut und zum Innenhof moderne Balkone ergänzt. Die Wohnungsgrundrisse ergeben 1-Raum bis 4-Raum Wohnungen. Alle Wohnungen erhalten Tageslicht-Bäder. Die alte Kapelle wird zum modernen Wohnraum über zwei Etagen gestaltet. Um den Straßenlärm aus dem parkähnlichen Innenhof fernzuhalten, werden die beiden Toreinfahrten zur Eilenburger Str. und zur Oststrasse mit Glasfassaden überbaut, die den Eckwohnungen nützliche "Wintergärten" und zusätzliches Licht bieten. Informationen zur Objektsanierung und Anmeldung zu Besichtigungen unter salomonstift-leipzig.de
    So schön soll es im Salomonstift bald schon werden.


    Im Innenhof sind Duplexparker geplant. Zudem entstehen im alten Waschhaus 8 Carports.

  • Die Bilder des Salomonstifts machen einen gehörigen Appetit, das Geschehen weiterhin zu verfolgen. Wenn alles in dieser Form realisiert wird wie hier abgebildet, entsteht eine Wohn- und Aufenthaltsqualität, daß es nur so zischt; unnötig zu sagen, daß man für viele Projekte im Inland wünschen müßte, daß man sich an diesem Projekt ein Beispiel nimmt. Die Bewohner werden zu beneiden sein.

  • 2 neue Sanierungen in [lexicon='Leipzig'][/lexicon]:

    Das berühmte gründerzeitliche Capa-Haus wird nach jahrelangem Verfall saniert.


    Zitat

    Demnach will die LS Immobiliengruppe das Haus denkmalgerecht sanieren. Am Capa-Haus und dem an die Luppestraße angrenzenden Nachbargebäude sollen die Fassaden, Zierelemente und die Treppenhäuser möglichst originalgetreu restauriert werden. Auch die Fassadengliederung soll erhalten und wiederhergestellt werden.


    http://www.bild.de/regional/leipz…32126.bild.html

    Ausserdem wird der Turm der Russischen Kirche saniert.

    http://www.lvz-online.de/leipzig/cityne…s-a-176529.html

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.