Leipzig - Bau- und Sanierungsprojekte

  • SevenUp
    erstmal willkommen, wie ich sehe ein Dortmunder... ich habe ja auch mal eine zeitlang dort gewohnt, in der westlichen Innenstadt. Ich freue mich natürlich auch immer über Infos aus dem Ruhrpott, dort gibt es ja (anders als die allgemeine Meinung) durchaus interessante Ecken, auch wenn diese fast immer sehr verkommen sind. Wenn braucht eben ein wenig Phantasie.

    Anfangs bin ich ja auch fast vom Hocker gefallen, was in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] alles rekonstruiert wird, gerade die Dachlandschaften. Die haben ja hier nicht weniger gelitten als anderswo.


    Zur Käthe-Kollwitz-Str.
    Ich nehme an, du meinst die Nr. 6., ein viergeschossiges Mietshaus in geschlossener Bebauung mit reicher Sandsteinfassade im Stil der französischen Renaissance, kurz nach 1880 (Parzellierung eines Teils von Lehmanns Garten) erbaut. Dieses ist soweit ich weiß Anfang 2007 (im März) versteigert worden. Bisher steht es noch unverändert.

    Im weiteren Verlauf der Straße (ehemalige Plagwitzerstr.- die Durchgängigkeit der Straße wurde ja erst nach 1945 über Trümmergrundstücke hinweg geschaffen) gibt es ja noch weitere prominente unsanierte Häuser, oft auch Villen, aus den 60er bis 90er Jahren des 19. Jhs.

    Im Moment verkauft die LWB einige ihrer unsanierten Gründerzeithäuser. Ich bin sicher, es werden nahezu alle davon in den nächsten Jahren (sagen wir 10-15 Jahren) saniert sein. Bei 50.000 EUR geht es schon los. Kannst ja mal durchgucken, die kleinen Fotos geben allerdings nur einen Bruchteil der morbiden Schönheit der Gebäude wieder
    http://www.lwb.de/index.php?page=10&\r
    http://www.lwb.de/index.php?page=10&

  • Leipziger
    Vielen Dank für die Infos. Ja ich meinte das Haus Nummer 6. es gefällt mir ausserordentlich gut hoffentlich bleibt wenigstens die Fassade erhalten.
    Gerne stelle ich bei Gelegenheit Bilder aus Dortmund ein, auch wenn es hier im Gegensatz zu [lexicon='Leipzig'][/lexicon] nur wenig bis gar nichts zu dokumentieren gibt :weinen: .

    Ich kann die LWB nicht wirklich verstehn was die für tolle Häuser verkauft zum Teil in sehr guter Lage direkt im Zentrum und naturlich alles unsaniert mit Denkmalschutz. Na ja besser sie verkaufen die Häuser bevor sie weiter verfallen. Gibt es hier auch ausreichend Intressenten oder kann man davon ausgehen das sich nicht viel ändern wird?

  • Die Goerdelerschule in der Könneritzstraße (Stadtteil Schleußig), in der ich 5 Jahre lang die Schulbank drückte (war damals noch 'ne dunkelrote Schule für Arbeiterkinder), wird derzeit zur 1. Leipziger International School ausgebaut. Die Sanierungsarbeiten des etwa 100 Jahre alten Hauptgebäudes begleitet das Leipziger Architekturbüro Gregor Fuchshuber & Partner, das ebenso die neue Turnhalle auf dem Schulhofgelände plante.

    • Realisierung: 2006-2007
    • Bauzeit: 12 Monate
    • Nutzfläche: 9.500 qm
    • Baukosten: 10 Mio.Euro

    Sanierung des Hauptgebäudes entlang der Könneritzstraße (fast abgeschlossen):
    http://i196.photobucket.com/albums/aa170/Slache/g06.jpg
    Foto: Fuchshuber & Partner


    Turnhalle:
    http://i196.photobucket.com/albums/aa170/Slache/g09.jpg
    Foto: Fuchshuber & Partner


    Turnhalle und Rückfront des Hauptgebäudes:
    http://i196.photobucket.com/albums/aa170/Slache/g10.jpg
    Foto: Fuchshuber & Partner


    geplanter Schulhof:
    http://i196.photobucket.com/albums/aa170/Slache/g013.jpg
    Foto: Fuchshuber & Partner


    In der Nordvorstadt läuft aktuell die Sanierung der ehemaligen Höheren Töchterschule an (Baujahr um 1900). Die denkmalgerechten Sanierungsarbeiten begleiten auch hier die Architekten von Fuchshuber & Partner, die bis 2008 das Gebäude in hochwertige und familiengerechte Wohneinheiten aufteilen.

    • Realisierung: 2007-2008
    • Bauzeit: 12 Monate
    • Nutzfläche: 5.200qm
    • Wohneinheiten: 42

    Detail des derzeit noch im Dornröschenschlaf befindlichen Gebäudes (zu sehen ist lediglich etwa ein Drittel des Gebäudes):
    http://i196.photobucket.com/albums/aa170/Slache/g03.jpg
    Foto: Fuchshuber & Partner


    Noch ein paar Innenansichten:
    http://i196.photobucket.com/albums/aa170/Slache/g01.jpg
    Foto: Fuchshuber & Partner


    http://i196.photobucket.com/albums/aa170/Slache/g02.jpgFoto: Fuchshuber & Partner


    http://i196.photobucket.com/albums/aa170/Slache/g04.jpg
    Foto: Fuchshuber & Partner

  • Die Töchterschule hätte durchaus für Feuerzangenbowle als Kulisse dienen können... Wie sie allerdings zu Wohnzwecken umgebaut werden soll kann ich mir beim besten Willen kaum vorstellen. Es sei denn man entkernt komplett.

  • Das Schulgebäude Lumumbastr. 2 (von 1907) ist ein hervorragendes Beispiel für eine Gruppe Schulbauten, die in der Amtszeit von Stadtbaurat Wilhelm Scharenberg entstanden sind, wohl unter dem Einfluss des Rathausumbaus (Hintergrund: man entschloss sich unter Scharenberg zur Sanierung des wertvollen Renaissance-Rathauses am Markt, um 1550 von Hyronimus Lotter, nachdem dieses lange zum Abbruch vorgesehen war).
    Im Osten gibt es noch ein schönes Beispiel im Stil der deutschen Renaissance, das Humboldt-Gymnasium. Hier wurde das Portal des Rathauses mit den beiden Gaff-Köpfen nahezu wörtlich kopiert.

    Zuletzt wurde die Lumumbastr. 2 wohl vom Herder-Institut der Universität genutzt. Google findet unter dieser Adresse auch was zu einem „[lexicon='Leipzig'][/lexicon]-Kolleg“...

    Noch mal Fotos, die ich im letzten Winter machte, ohne Blätter auf den Bäumen...

    Ansicht

    Giebeldetail

    Wappen


    Das Schulgebäude Nordplatz 4 (neben dem Leibniz-Gymnasium) wird zur Zeit saniert, nach dem es eine Weile leer gestanden hat. Weiss jemand, was daraus wird?
    Wird auch so kurz nach 1900 unter Scharenberg gebaut worden sein, Details weiss ich leider nicht dazu...


    Hier Fotos vor Beginn der Bauarbeiten...


    Hatte schon mal gedacht, man müsse eigentlich mal eine Galerie nur mit Schulbauten machen. In der Stadt stehen etliche, die ziemlich imposant sind, die sämtlich für die Feuerzangenbowle geeignet wären. Da wird einem erst klar, wie viele Kinder es damals gegeben haben muss...

  • Keine Ahnung, Leipziger, was aus dem Schulgebäude werden wird. Mein Bruder ging jahrelang ins Leibniz-Gymnasium nebendran. Ich habe mich immer gewundert, warum Nordplatz 4 leer steht, es musste ja schon einmal saniert worden sein. Auch die Rückseite des Leibniz-Gymnasiums ist ja noch unsaniert: vorne hui, hinten pfui. Und zwei, drei Schritte weiter steht ja das verwahrloste Stadtbad.

    Übrigens stand jetzt ein Artikel in der "lizzy", dass beim Stadtumbau bzw. Stadtabriss Ost in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] radikal umgedacht werden muss. Angeblich sind die Leerstandszahlen in der Messestadt von ca. 52000 Wohnungen im Jahr 2001 auf nur noch 16000 im Jahr 2006 zurückgegangen, was eine angenehme Leerstandsquote von 5 Prozent ausmacht. Bevorzugte Wohngebiete seien bereits "dicht", so dass dort jetzt schon hastig die letzten unsanierten Altbauten auf Vordermann gebracht werden, um den Bedarf an Wohnraum zu decken (siehe jetzt Umnutzung des ehem. Schulgebäudes Lumumbastraße 2).

  • Mal wieder ein Update:

    Südvorstadt

    Härtelstraße 7
    ein 1879 durch Richard Hagemann errichtetes Wohnhaus mit gelber Klinkerfassade mit Sandsteingliederungen und Scheinbalkon in der Mittelachse – zwei Kryatiden tragen das Gebälk....

    vor Beginn der Sanierung

    aktuell...


    Floßplatz 29
    erbaut um 1870 (nach fast gleiche Nachbarhaus Nr. 30 wurde vor 1872 (Kühn/Rothbauer) erbaut, Bildindex nennt 1869....)

    vor Beginn der Sanierung

    jetzt...

    die neuen Fenster sind schon drin...


    Audorfstraße 2
    Hier gibt es Eigentumswohnungen zu kaufen (siehe Wohnfinder.de etc.), ca. 200.000 EUR für eine „normale“ Wohnung (halbe Etage...), Sanierung hat begonnen...

    Erbaut 1877 für einen Herrn Friedrich, der das ganze Quartier Audorfstraße/ Floßplatz/ Dofourstraße zubaute... heute ist nach Kriegszerstörung nur noch Audorfstraße 2 und Floßplatz 13 erhalten. Entwerfer wohl ein örtlicher Maurermeister Oehler.... (Kühn/Rothbauer...)


    Paul-Gruner-Straße 1 / Kohlenstraße (mit Blick auf die Bahnanlagen am Bayerischen Bahnhof – totale Abecke eigentlich....) erbaut 1895/96.... auch hier gibt es Eigentumswohnungen zu kaufen, die Sanierung hat noch nicht begonnen.


    noch ein Haus in der Paul-Gruner-Str.


    August-Bebel-Straße 47 Ecke Kurt-Eisener-Straße
    erbaut 1903, Sanierung hat mit den Kellerfundamenten begonnen... auch hier gibt’s Eigentumswohnungen zu kaufen (GRK-Holding)


    An der Karl-Liebknecht-Str.- schon in Connewitz, hat fast unbemerkt der Neubau der HTWK begonnen... Architekten Leon Wolhage Wernik, Berlin, wird ein scheußliches Ding, wie ich finde (ignoriert alle Baufluchten....)


    Schreberstraße 4, im Bachviertel in der westlichen Innenstadt,
    Haus an der Haustür bezeichnet 1875, Sanierung läuft schon länger...

    Schon fertig: Die Grünewaldstraße Ecke Leplaystraße, Teil der wertvollen „neoklassizistischen“ Bebauung Rossplatz/Grünewaldstraße/Windmühlenstraße, dieses Haus wohl von 1958
    siehe http://www.casa-gobau.de">http://www.casa-gobau.de

    ein Blick auf das unsanierte Pendant Ecke Brüderstraße

  • @ Leipziger

    Danke für die Bilder und deine Erläuterungen. Neben der Dresdner Bausituation mag ich keinen Sprang so sehr wie diesen hier. Ein großes Lob an dich und alle anderen vor Ort, die sich die Mühe machen, um die Leute vom APH auf dem Laufenden halten. Vielen Dank.

    APH - am Puls der Zeit

  • nur noch ein schwung...

    Käthe-Kollwitz-Str. 75 - Bachviertel
    - eines der ältesten Häuser der Straße, um 1870, ist nun auch eingerüstet, die Arbeiten laufen...
    hier vor der Sanierung


    Erich-Weinert-Straße 8, Nordvorstadt, 1878, nun fertig, schade nur, dass der Balkon da nicht hingehört... ich finde, der stört in diesem Fall


    Humboldstraße 13, Nordvorstadt, nun auch fast fertig, um 1880


    Jacobstraße 2, um 1880, kommt nicht so richtig weiter, aber an der Ecke rechts sind Fortschritte erkennbar


    Die Haustür des schon gezeigten Gebäudes Tschaikowskystr. 5

    ...und Erkeruntersicht von Nr. 3


    Die Jahnallee 42-44, jetzt 10-12, um 1912
    Weiter im Forum geistert ein Bild vor der Sanierung rum


    Mal ein Blick auf die Uni-Baustelle ohne Kommentar


    ....und gestern begannen die Einrüstungsarbeiten am Handelshof...
    (ohne Bild)

  • Zitat

    ...Ein großes Lob an dich und alle anderen vor Ort, die sich die Mühe machen, um die Leute vom APH auf dem Laufenden halten. Vielen Dank.


    Dem schließe ich mich voll und ganz an. Die Vergleichsansichten Vorher/Nachher sind einfach toll :applaus:

    Leipziger: hattest du eigentlich damals bei deinen Aufnahmen schon gewußt, dass die Gebäude saniert werden, oder ist es zum Teil auch für dich überraschend gewesen, was aus den Gebäuden geworden ist?

    Es ist natürlich vorbildlich wieviel in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] saniert wird. Aber ich frage mich dabei, wie lange sich diese Altbausanierungen für die Baufirmen überhaupt noch finanziell lohnen und solche Sanierungen damit auch in Zukunft durchgeführt werden können? Die Nachfrage nach solchen Wohnungen müßte doch irgendwann gedeckt sein, oder?

  • Wieder mal tolle Bilder und fast nur gute Nachrichten aus [lexicon='Leipzig'][/lexicon], super. Danke für alles, Leipziger. :D

  • Zitat von "MunichFrank"


    Dem schließe ich mich voll und ganz an. Die Vergleichsansichten Vorher/Nachher sind einfach toll :applaus:

    Leipziger: hattest du eigentlich damals bei deinen Aufnahmen schon gewußt, dass die Gebäude saniert werden, oder ist es zum Teil auch für dich überraschend gewesen, was aus den Gebäuden geworden ist?

    Es ist natürlich vorbildlich wieviel in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] saniert wird. Aber ich frage mich dabei, wie lange sich diese Altbausanierungen für die Baufirmen überhaupt noch finanziell lohnen und solche Sanierungen damit auch in Zukunft durchgeführt werden können? Die Nachfrage nach solchen Wohnungen müßte doch irgendwann gedeckt sein, oder?

    an alle: gern geschehen. Es ist hier einfach baulich extrem spannend mit positiven Ergebnissen, das muss ich euch einfach zeigen. Es ist ja in "Echt" noch viel beeindruckender als auf den wenigen Fotos.

    Manchmal ist es auch für mich überraschend, was da so kommt. Manchmal ist es vorher bekannt. Du gehst einfach rum, fotografierst die unsanierten Häuser. Schneller als du denkst, werden die saniert.
    Audorfstraße 2, Floßplatz 29, Härtelstr. 7 habe ich letztes Jahr fotografiert, irgendwann. Bei Paul-Gruner-Str. 1 habe ich in den Immobilienanzeigen aufgestöbert und aktuell noch mal fotografiert (die Adresse steht zwar nicht dabei, ist aber eindeutig aus den Bildern erkennbar...),
    Die Projektentwickler haben offenbar keine wirklichen Absatzprobleme, zumindest nicht in den "guten" Lagen (Innenstadt West, Süd, Nordwest (=Waldstraßenviertel)). Ich habe den Eindruck, das es den Leuten einfach gefällt und sich dieses auch aus den Verkauf/Vermietung auswirkt. Wenn in der Nachbarschaft nur hochwertig saniert wird, sanierst du auch selber hochwertig.

  • @munich frank:
    deine frage ist sehr berechtigt. vor ein paar jahren war der sanierungsschub auch schon mal ziemlich abgeebbt.
    seit zwei, drei jahren wird aber wieder mehr saniert. gründe dafür dürften vor allem sein:
    - steigende einwohnerzahl
    - grössere wohnungsnachfrage (immer mehr single-haushalte)
    - ende der eigenheimzulage (im prinzip werden nur noch eigentumswohnungen in denkmalgeschützten häusern gefördert)

    und jeder sanierte altbau wertet auch sein umfeld auf, so dass die gründerzeitviertel als wohngegenden immer attraktiver werden.

    interessant ist auch, dass heute viele gebäude durch darauf spezialisierte immobilienfirmen saniert und vermarktet werden. die haben schon vor ein paar jahren zu absoluten tiefstpreisen massenhaft häuser gekauft, sanieren nun teilweise en bloc ("blüthner-carré", "kaisergärten", ...) und haben wirtschaftlich einen langen atem.

    problematisch bleibt es für altbauten in schlechten lagen und natürlich bei denen mit ungeklärten eigentumsverhältnissen.


    zur jakobstrasse 2:
    die sanierung ging bislang schleppend voran, weil vor dem haus der zusammenfluss von elster- und pleissemühlgraben wiederhergestellt/umgebaut wurde. ursprünglich floss der elstermühlgraben direkt an der südseite des hauses entlang. seit seiner öffnung fliesst er nun auf der anderen strassenseite. weil aber in der alten verrohrung eine extrem seltene fledermausart (nicht die kleine hufnase) nistet, hat man darüber hinaus den alten elstermühlgrabenverlauf auf 50 metern erhalten. (auf dem bild von leipziger unterhalb des dixi-klos zu sehen.
    ich glaube, so etwas kann man sich nur in deutschland vorstellen.

  • Interessant wieder, dass die DDR-Reklametafeln auch nach der Sanierung des neo(neo)klasszistischen Gebäudes bestand haben. Ansonsten schließe ich mich Leipziger und rakete an, in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] passiert wieder sehr viel in Sachen Sanierung. Besondere Berücksichtigung finden immer mehr die unbeliebten Hauptstraßen wie es die Beispiele aus der Käthe-Kollwitz-Straße, Floßplatz und der Jahnallee zeigen. Bleibt mir nur noch zu sagen, vielen Dank Leipziger, weiter so!

  • Da ihr euch alle so gefreut habt... gibt’s noch eine Zugabe:


    Waldstraße 56, das linke der uns alle inzwischen schon bekannten Zwillinge:

    Turm ist wieder drauf....

    ....und einmal neugierig in die Eingangshalle geguckt...


    Dann: ein Blick in die Innenstadt, auf den Handelshof, Grimmaische Str. 1-7.
    Die Hintergrunddaten dürften im wesentlichen bekannt sein: gebaut als zweiter städtischer Messepalast durch das Architekturbüro Weidenbach&Tschammer kurz nach 1900, hierfür musste ein ganzes Altstadtquartier weichen, darunter Barockbauten (das Wohnhaus des Baumeisters David Schatz am Naschmarkt), aber auch noch wohl erhaltene Renaissancebauten (Reichsstraße 3, sog. Fleischbänke). Das Quartier war seit den 70er Jahren des 19. Jhs. durch die Stadt für den Rathausneubau angekauft worden, der ab 1899 an anderer Stelle realisiert wurde.
    Nach dem Umzug der Messe auf das neue Messegelände wurde der Bau als Interim des Bildermuseums genutzt, nun startet hier offensichtlich der Umbau zum Hotel mit den Gerüstarbeiten.

  • Ich habe mal deine Vergleichsbilder herausgesucht, die mittlerweile einige Seiten zurückliegen:

  • Hallo,

    hallo, nach langem Mitlesen endlich mal eine Gelegenheit für mich als (nur noch) Teilzeit-Leipziger, ein wenig zu diesem Thread beizutragen.

    Zunächst Ausschnitte aus einem LVZ-Artikel vom Montag über das LWB Projekt am Ranstädter Steinweg:

    Zitat

    Im Ranstädter Steinweg bekommt eines der ehrgeizigsten Leipziger Sanierungsprojekte Konturen: Das während der Olympiabewerbung als „City-Residenzen“ initiierte und anschließend vom städtischen Wohnungsunternehmen LWB vergeblich in Angriff genommene Großvorhaben wird jetzt von Investoren aus Erlangen vorangetrieben, die dort rund 15,5 Millionen Euro investieren. Die ersten beiden der insgesamt acht Häuser sind nahezu fertig – bis zum Jahresende soll in die gesamte Zeile Leben einziehen. (...)

    Zu erkennen ist auch schon die Durchfahrt im Erdgeschoss des Hauses 20, über die Autofahrer demnächst vom Ranstädter Steinweg in den Hinterhof der Häuserzeile gelangen können. Dort werden Verkaufsflächen für einen Supermarkt angebaut und ringsum wächst ein Parkplatz mit 70 Stellflächen. „Hier zieht die Handelskette Plus ein“, erzählt Helmut Pritsch, Geschäftsführer der Erlangener Investorengemeinschaft. „Der Markt wird 1000 Quadratmeter Verkaufsfläche besitzen und soll schon in diesem Jahr zum Weihnachtsgeschäft geöffnet sein.“

    Auch in den anderen Häusern sind die Ladenzonen fast komplett vergeben. „In Haus 22 zieht eine Apotheke ein, daneben ein Bäcker, dann der Supermarkt und ein Fleischer“, listet Geschäftsführer Pritsch auf. „Auch ein Frisör, ein Reisebüro, ein Schlecker-Markt, eine gemeinsame Filiale der Dresdner Bank und der Allianz sowie ein Handy-Händler und ein Fan-Artikel-Geschäft haben sich eingemietet – und alle wollen bis zum Jahreswechsel hier sein.“ Nur noch ein Ladengeschäft mit 140 Quadratmeter Fläche sei frei. (...)

    Hier nochmal Infos zum Projekt: http://www.domizil-am-ring.de/

    Das Gerüst am westlichsten Gebäude ist bereits gefallen:

    Detail:

    Hier noch ein live maps link mit dem unsanierten Gebäude:

    http://maps.live.com/default.aspx?v…95178&encType=1

  • Schaut doch für einen 50er Jahre Bau (?) ziemlich gut aus. Die Ikonografie in dem von dir gezeigten Detail bezieht sich wohl auf die Jugendweltfestspiele, für die es einmal erbaut wurde? Die rechts daran anschließenden, im Moment wohl noch eingerüsteten Gebäude sehen noch weit interessanter aus (nach dem, was man in der Fliegeraufnahme erkennen kann) - gibt's da vielleicht Bilder von?

  • Zitat von "RMA"

    Die rechts daran anschließenden, im Moment wohl noch eingerüsteten Gebäude sehen noch weit interessanter aus (nach dem, was man in der Fliegeraufnahme erkennen kann) - gibt's da vielleicht Bilder von?

    Ja, gerade das direkt rechts daneben liegende Gebäude wird sicherlich am interessantesten. Außer dem gezeigten waren vor anderthalb Wochen allerdings alle Gebäude noch eingerüstet. Laut LVZ-Artikel sollen sie bis Jahresende fertiggestellt werden. Da dürften also auch in nächster Zeit die Gerüste fallen.