Leipzig - Bau- und Sanierungsprojekte

  • Das kommt dann beim Thema Südvorstadt. Wir hatten schon einen Blick darauf aus der Richtung Connewitz:

    Von der Windscheidstraße stadteinwärts gesehen (zur beginnenden jetzigen August-Bebel-Straße) ist das die rechte Seite (Richard-Lehmann-Straße und dahinter Kantstraße), die den Krieg bis auf die schmiedeeisernen Gitter und nunmehr restaurierte Umrandungen nicht überlebt hat. Ob das nun "gated" ist, weil dort auch die Polizei angesiedelt wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Auf jeden Fall ist es ganz schön eckig. In der laubfreien Zeit schaue ich mir das mal an.

  • Wo denkst du hin, das ist äußerlich eine exakte Rekonstruktion des Originalzustandes. https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Buchgewerbehaus

    Dank wissen.de haben wir hier noch einige sehr sehr schöne Eindrücke von der Teilrekonstruktion des Buchgewerbehauses bekommen:

    Leipzig - Graphisches Viertel (Galerie)

    (hier im November 2016 hatten wir u.a. auch welche)

  • Eine erfreuliche Meldung:

    Nachdem es nun seit langem wieder erste halbwegs ernstzunehmende Reaktivierungsbestrebungen für das nun bald seit einem viertel Jahrhundert leerstehende Hotel Astoria gibt (diese hätten aber aufgrund der schlechten Bausubstanz nur die Fassade erhalten) soll nun auch das Innere nicht abgerissen sondern saniert werden. Die Raumstruktur soll wie historische Einbauten weitestgehdend erhalten bleiben.
    Soweit ich weiß, ist jedoch innen kaum noch etwas aus der Erbauungszeit erhalten, das meiste ist heute vollkommen ruinöses Spät-DDR-Inventar. Deswegen habe ich eine Total-Entkernung immer nicht ganz so kritisch gesehen, wenn man dafür denn die Fassade erhalten könne, denn ein Verlust des Astorias aus dem Stadtbild wäre wohl die größte städtebauliche Tragödie nach 1990 gewesen. Aber so, wie es jetzt kommen soll ist es natürlich umso besser.

    http://www.lvz.de/Leipzig/Lokale…ere-Restaurants

    Hier gibt es eine kleine Bildserie vom traurigen Innern:
    http://schwarzelichterderstadt.npage.de/dasvergesseneh…rialeipzig.html


    und eine Doku übers Astoria:

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  • Ist Leipzig jetzt quasi "durchsaniert"? Die Updates zu Altbausanierungen sind ja doch rar geworden.
    Einerseits erfreulich für uns Stadtbildfreunde, andererseits auch etwas... spannungsarm. :huh:

    Wobei sich Leipzig jetzt natürlich gern -ähnlich wie Berlin- noch stärker durch neuklassische Neubauten hervortun darf. :thumbup:

  • Eine sehr schöne Meldung aus Leipzig: Am Rabensteinplatz wurde der Froschbrunnen rekonstruiert. Ursprünglich 1911 vom Künstler Werner Stein errichtet und im Zweiten Weltkrieg für Kriegszwecke eingeschmolzen. Danach blieb nur das Becken übrig, welches nach und nach verfiel. Jetzt ist der wasserspeiende Frosch mit den zwei Kindern zurück. :applaus:

    Zitat

    2016 beauftragte die Stadt Leipzig eine spezialisierte Firma mit der Restauration des Mosaikbodens des Beckens. 2017 wurde der gesamte Rabensteinplatz für 250.000 Euro, die teilweise aus dem Fonds „Städtebaulicher Denkmalschutz“ stammten, neu gestaltet. Anhand historischer Aufnahmen hat der Leipziger Bildhauer Markus Gläser ein Modell von Steins Skulptur erstellt, die in Dresden gegossen wurde und nun den Brunnen wieder schmückt. Darüber hinaus wurde die Brunnentechnik den technischen Standards angepasst.


    Froschbrunnen im Leipziger Zentrum wird neu eingeweiht


    Dresdner Straße Leipzig August 2013 021 [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], by Don-kun, from Wikimedia Commons

    Bisheriger Zustand


    Froschbrunnen Leipzig [Public domain], von Louis Glaser († 1911) (Stadtgeschichtliches Museum Leipzig Inv. Nr. PK 42), vom Wikimedia Commons

    Nach seiner Einweihung 1911.

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • :thumbup:

    Comeback für einstiges Luxus-Hotel „Astoria“ in Leipzig

    Gehofft, gebangt über Jahre – und jetzt steht offenbar das Happy-End bevor: Die ehemalige Nobelherberge „Astoria“ bekommt nach rund zwei Jahrzehnten Verfall ein zweites Leben als Hotel in Leipzig. Der Investor stellt die Pläne am Freitag der Öffentlichkeit vor. LVZ.de ist live dabei.

    http://www.lvz.de/Leipzig/Lokale…oria-in-Leipzig

  • Wenn das lokale Zentralorgan zitiert wird, ist es natürlich immer der Wahnsinn, dieses sogar "live dabei" zu haben.

    Aber nix für ungut.

    Ergänzend sollte man bei Brunnen immer deren Funktion mit im Auge haben. Also wer sich dem Thema widmet, bitte genau hinschauen. Zu DDR-Zeiten mußte man ja immer mit Wasser sparen. Wie das heute ist und ob das Foto für den Druck retuschiert wurde, weiß ich nicht. Der Froschbrunnen in Funktion (am 10.9.1913 gelaufen nach Bad Elster):

  • Eine weitere grossartige Meldung aus Leipzig: Im Ortsteil Lützschena-Stahmeln wird ein weiteres bedeutendes Industriedenkmal der Jahrhundertwende revitalisiert, nämlich die ehem. Sternburg-Brauerei, welche seit 1991 leersteht und verfällt. Es soll ein Wohnquartier gepaart mit Einzelhandelsgeschäften entstehen. :applaus:

    Zitat

    1822 erwarb Maximilian Speck von Sternburg das ehemalige Rittergut in Lützschena-Stahmeln und züchtete dort zunächst Schafe. Der fruchtbare Boden begünstigte den Anbau von Gerste, so dass der Hausherr auf dem Gelände Mitte des 19. Jahrhunderts eine Bierbrauerei errichtete. Zu dem Gelände gehören Wohnhäuser im spätbarocken Stil sowie das große Sudhaus im Art-déco-Stil. Die ehemalige Brauerei ist weithin zu sehen. Die noch erhaltenen, überwiegend denkmalgeschützten Gebäude bilden ein wichtiges architekturhistorisches Zeugnis der 1920er-Jahre. Die historischen Bauten sollen erhalten bleiben und durch Neubauten ergänzt werden.


    Leipziger Industriedenkmal wird Wohnquartier


    Sternburg Brauerei [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], by Ges12eta, from Wikimedia Common

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Die Konsumzentrale in derustriestrelbpachnerojektentcklerB, Berlipzig.


    Konsumzentrale Leipzig (Außenansicht) [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], von Thomas Schwenski, vom Wikimedia Commons


    Konsumzentrale Leipzig (Haupteingang) [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], von Thomas Schwenski, vom Wikimedia Commons

    Errichteurddionsumzentranenahrenacläneesrchiteenritz Höger (Chilehaus Hamburg). Die Gebäude stehen unter Denkmachutz.


    Trotzdeolleinzelneebdeteilaufgeockwereielseemble an die veränderteutzungdürfnsnzupassenleestehendeebäudieder nutzbaumacen.

    Einmal editiert, zuletzt von Stahlbauer (1. Oktober 2019 um 21:47)

  • Die letzte Baulücke am Brühl wird geschlossen, das Harmelin-Haus am Brühl wird saniert.

    Zitat von LVZ

    Das direkt angrenzende, historische Harmelin-Haus werde denkmalgerecht saniert. „Dort entsteht ebenfalls ein Hotel. Dafür suchen wir Partner“, so Süsskind.An dieser Stelle muss auf die besondere Geschichte des Areals hingewiesen werden. 1818 wurde der aus Brody in Galizien stammende Pelzwarenhändler Jacob Harmelin vor dem Leipziger Stadtrat als einer der ersten jüdischen Meßmakler vereidigt. Sein Sohn Marcus gründete 1830 eine sehr erfolgreiche Firma für Rauchwaren und Borsten, die ab 1880 die Häuser Brühl 51 und 47 (Krafts Hof) erwarb. Im Brühl 47 entstand 1905 ein repräsentativer Firmensitz.

    http://www.lvz.de/Leipzig/Lokale…-Bruehl-geplant



    Alle Bilder wie immer von mir.

    Es geht um den Altbau im Vordergrund. Dass das in Leipzig sehr berühmte Wandgemälde rechts verschwinden muss, ist etwas schade, aber es war klar, dass es nur ein Werk auf Zeit sein kann. Vielleicht findet man ja eine kreative Lösung, wie man es vielleicht zumindest in Teilen retten kann. Ferner bleibt zu hoffen, dass der Altbau sein historisches Dach zurück erhält, im Artikel ist ein Foto des ursprünglichen Zustands, in der Summe also wieder sehr gute News aus Leipzig, nachdem auch das Astoria auf der anderen Seite gerettet ist und nach 20 Jahren Leerstand aktuell saniert wird!

    Das Astoria, auch dieser Zustand ist bald Geschichte. Es wird historisch korrekt saniert, wie in Leipzig auch nicht anders denkbar :thumbup::thumbup:

    APH - am Puls der Zeit

  • Auf den ersten Blick wirkt das 1910 gebaute Haus in Anger-Crottendorf unspektakulär, Putzfassaden wie diese, irgendwo zwischen Späthistorismus, Jugendstil und Reformstil, gibt es hunderte in Leipzig:

    In den letzten Jahren präsentierte sich das Gebäude so:

    https://www.google.com/maps/@51.33538…!7i13312!8i6656

    Doch durch die ganz frische Sanierung offenbart sich das vorher durch ein Sicherungsnetz verhüllte Traufgesims und damit ein ganz und gar vorzügliches Jugendstil-Kleinod:

    Wirklich eine Gewinn für den Leipziger Osten und es reiht sich wunderbar in den qualitätvollen, aber oft unscheinbaren und subtilen hiesigen Jugendstil ein. Auch der Dachstuhl wurde neu aufgebaut und ersetzte das wohl nicht historische Teerpappen-Flachdach. Leider wurden die alten doppelten Holzfenster nicht aufgearbeitet, wie es innen zB. im Treppenhaus aussieht, weiß ich nicht.

    Das Erdgeschoss ist noch nicht fertig. Da ich dem Maler auf dem Gerüst nicht zu sehr auf die Pelle rücken wollte konnte ich kein gescheites Detailbild des etwas neobarock wirkenden Typanon über der Eingangstür machen. Dafür aber habe ich darauf geachtet, die Augen des Reliefkopfes durch die Gerüststange zu verdecken und dessen Persönlichkeitsrechte somit zu wahren ;)

  • Schräg gegenüber, an der Grenze zu Reudnitz, ist nun diese Sanierung in Vollendung:

    Das Dach mitsamt Giebel wurde rekonstruiert.

    Es wirkt leider ein bisschen so, als hätte das Haus eine dünne Dämmung erhalten, sicher bin ich mir aber nicht. (Wie ist es eigentlich beim Capa-Haus in der Jahnallee? Dort wirkt die Fassade ganz ähnlich) die Traufkante -Gesims mag ich dazu gar nicht sagen- ist nun auch nicht wirklich fein, aber auch urpsrünglich war es wohl schon keine Offenbarung.

    Vorher sah es wirklich gar nicht gut mit dem Haus aus; im "Modetreff" hat sich auch schon lange keiner mehr mit gar niemandem getroffen:

    http://www.lvz.de/var/storage/im…r_reference.jpg

    Um 1910:


    Der historische Gebäudebestand an der Kreuzung Täubchenweg/Riebeckstraße/Zweinaundorferstraße/Breite Straße hat in den letzten zwei Jahrzehnten wirklich schwere Einbußen zu verzeichnen gehabt. Zwei von vier Eckgebäuden sowie mehrere Nachbargebäude wurden weggerissen. So sah die Gegenseite zum oberen Bild vor den Abrissen aus:

    https://static.panoramio.com.storage.googleapis.com/photos/original/8971467.jpg

    Und so ganz früher:

    Zitat von Dr.Mises

    (Die Straßenbahn im Täubchenweg fuhr bis in die 1950er Jahre und wurde aufgrund von Materialmangel abgebaut, man brauchte die Schienen woanders; die Straßenbahn in der Zweinaundorfer fuhr bis 1997 und wurde aufgrund von Kurzsichtigkeit eingestellt, man brauchte das Geld woanders, jedenfalls nicht bei den kommunalen Verkehrsbetrieben)

    Umso erfreulicher ist es, dass dieses schlichte, aber städtebaulich wichtige Eckhaus gerettet wurde und somit wenigstens für Anger-Crottendorf mit seinem Gegenüber eine Art Tor bildet. Beim Einzug in die ehemalige Gemeinde Reudnitz präsentiert man sich indes so:

    https://mapio.net/images-immo-ex…dnitz-img-2.jpg

    (statt des rechten Eckauses auf der letzten SW Postkarte)

    und das linke Haus :

    https://www.heimverzeichnis.de/media/res_01/697.jpg

    Das also soll der adequate Ersatz für die verlorenen Eckhäuser darstellen, na dann.

    Einmal editiert, zuletzt von Kaoru (11. Dezember 2018 um 00:13)