Leipzig - Bau- und Sanierungsprojekte

  • Hotel Astoria

    (...) Die historische Fassade mit ihren Holzfenstern und die Dachkonstruktion sollen erhalten bleiben. (...)

    Ist die Dachkonstruktion denn überhaupt noch existent?

    Hat jemand Informationen, warum da nicht weitergebaut wird? Am 22. Juni 2020 hieß es, der Investor wolle die Bauarbeiten "zeitnah" wieder aufnehmen. Seit dem 12. Juni ist der Baustopp aufgehoben.

    Am 02. September 2020 verkündete die Bild-Zeitung, daß das erste Zimmer bereits fertig sei. In dem Artikel heißt es:

    (...) Was ist da los?

    Robert Döring (42), Sprecher des Bauherrn Vivion aus Berlin: „Derzeit prüfen wir die neue Baugenehmigung, anschließend erfolgen eventuell notwendige Neuausschreibungen für Bauleistungen.“ (...)

    Das Amt für Bauordnung hält die Baustelle im Blick und führt wöchentliche Begehungen durch, auf der Suche nach eventuellen Gefahren.

    Es besteht noch Hoffnung, daß dieses Projekt zu einem erfolgreichen Abschluss geführt wird. Doch das Warten ist wirklich lästig.

  • Ist die Dachkonstruktion denn überhaupt noch existent?

    Nein, das Hotel ist seit anderthalb Jahren "oben ohne", der gesamte Dachstuhl- teilweise eine Holz, teilweise eine Betonstruktur- ist abgetragen, das Gebäude entkernt, die historischen Flügel im Hinterhof sind ebenso abgerissen, der historische Teil zur Gerberstraße, der auch noch aus 1912-1915 stammt, wartet noch auf seinen Abriss, so sahen es jedenfalls die Pläne vor

    Die benachbarten schlichten Erweiterungsbauten aus den 1950er Jahren sind in diesem Jahr schon abgerissen worden, die große, neoklassizistische Erweiterung Ecke Ring/Gerberstraße bleibt erhalten.

    Übrigens wurde das Gerüst dazu missbraucht, hinter der Werbeplane einen großen Teil der Fassade mit einem riesigen, blauen Graffito zu überziehen, das nun schon seit Monaten Richtung Hauptbahnhof prangt. Ähnliche fassadenfüllende Graffiti gab es übrigens auch bei der Sanierung der Hauptpost und des Ringmessehauses, teils über Jahre.

    Die Geschichte ähnelt sehr der ewigen Sanierung des Ringmessehauses, wo der jahrelange Baustillstand auch damit begründet wurde, dass die Bausubstanz schlechter ist, als erwartet und man infolge dessen umplanen muss, beim Astoria habe ich dergleichen auch schon mal in in einem Bildzeitungsinterview mit den Verantwortlichen gelesen, als Begründung, warum es nach dem aufgehobenen Baustopp nicht weitergehe.

    Nach vielen Jahren ist dann beim Ringmessehaus doch noch alles gut geworden, auch wenn man es zwischenzeitlich nicht mehr glauben mochte. Hoffen wir für das Astoria das beste.

  • Sicher ist nur, dass Reik ein authentischer Troll ist.

    Wenn die Reputation dieser wertvollen Stütze (nicht Pfeiler!) des APH keinen Schaden nehmen soll, werde ich mich wohl künftig im Leipzig-Forum nicht mehr äußern dürfen.

  • Ich freue mich auf die Kuppel. Was für ein Prachtbau! Leipzig ist (für deutsche Verhältnisse) wahrlich reich an erhaltener Bausubstanz der Gründerzeit, und mir scheint man weiß das dort auch zu schätzen.

    In dubio pro reko

  • Oh, das ist Leipzig wirklich. Ein nächstes wichtiges Projekt wäre die Rekonstruktion der Zentralmarkthalle auf dem nach über 70 Jahren nach Kriegsende immer noch unbebauten Wilhelm-Leuschner-Platz.

  • Laterne,naja Reko der Markthalle?Da bin ich skeptisch.Eher vervollständigt man weiter vereinfacht wiederhergestellte und noch vorhandene historische Gebäude mit Rekos zB Kuppeln ,Stuck usw.Wurde in Leipzig nach dem Krieg überhaupt ein völlig verlorenes Gebäude komplett Vollrekonstruiert?

  • Die Zeichen für eine Reko stehen wahrlich nicht gut, aber in Dresden wird die ganze Altstadt wieder aufgebaut und wie du es sagtest - in Leipzig fällt mir kein Gebäude ein was vollständig rekonstruiert wurde. Viele Fassadenrekos und Teilrekos gab es ja.

  • Das die ganze Altstadt von DD wieder aufgebaut wird kann man nun auch nicht sagen.Ich sage mal ,einige städtebaulich wichtige Altstadtbereiche, sogenannte Traditionsinseln in der Altstadt entstehen neu.

  • Weiß jemand wann die angekündigte Sanierung der Polizeidirektion beginnt?

    Nein.

    Im Inneren soll ja schon einiges passieren - in den Medien war zu lesen, dass im Gebäude ein neuer Situation-Room der Polizei entstanden ist.

    Naja, anlässlich des EU-China-Gipfels, der im September stattfinden sollte, hat sich der Staat nicht lumpen lassen und der Polizeidirektion ein supermodernes Lagezentrum spendiert. Mit einer allgemeinen Sanierung des Gebäudes des Polizeipräsidiums hat das erstmal nichts zu tun. Den Gipfel hat bekanntlich das Coronavirus gekillt, aber das Lagezentrum wurde eröffnet. Das verwendet spezielle Antivirensoftware.

    Generell muss man sagen, dass eine Rekonstruktion der Kuppel der Polizei keinen praktischen Gewinn bringen würde. Im Gegensatz zu dem Lagezentrum, neuen Polizeifahrzeugen oder anderen für die Polizeiarbeit nützlichen Dingen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Gebäudesanierung noch zurückgestellt wird. Der sächsische Staat hat - pandemiebedingt - gerade kein Geld.

    Ein nächstes wichtiges Projekt wäre die Rekonstruktion der Zentralmarkthalle auf dem nach über 70 Jahren nach Kriegsende immer noch unbebauten Wilhelm-Leuschner-Platz

    Mit der Bebauung des Wilhelm-Leuschner-Platzes geht es wohl bald oder zumindest irgendwann mal los. Das wird uns dann auch nicht verborgen bleiben. Die Planungen sehen meines Wissens moderne Gebäude für verschiedene Nutzungen vor.

    Wurde in Leipzig nach dem Krieg überhaupt ein völlig verlorenes Gebäude komplett vollrekonstruiert?

    Ach Gott! Ihr habt Fragen! Das Mendelssohn-Denkmal ist eine Vollreko. (Aber kein Gebäude, ich weiß. Trotzdem schön.) Bei Gebäuden gab es viele Teilrekos. Die Paulinerkirche würde ich dazuzählen. Beim Buchgewerbehaus oder bei der Universitätsbibliothek waren noch Ruinen vorhanden. Trotzdem sind es bemerkenswerte Aufbauleistungen. Vor allem ist anzumerken, dass man keine modernen Brüche eingebaut hat.

    Die Zeichen für eine Reko stehen wahrlich nicht gut, aber in Dresden wird die ganze Altstadt wieder aufgebaut und wie du es sagtest - in Leipzig fällt mir kein Gebäude ein was vollständig rekonstruiert wurde.

    Ich finde trotzdem, dass Leipzig besser dasteht als Dresden.

    Eine Frage habt ihr noch vergessen.

    Zitat

    Weiß jemand, wie es mit dem Hotel Astoria weitergeht?

    Das Astoria macht eine Karriere als Werbeträger. Es gibt jetzt wieder eine riesige Werbefläche an der Fassade, die auch schön beleuchtet ist. Für Zalando. Ansonsten: Kein Kran, kein Dach, keine Bauarbeiter.

  • Ich finde die Frage gar nicht so abwegig - trotz intensiver Beschäftigung mit der Stadt fällt mir keine Vollkreko ein - das Palais Schlobach und andere sind ja alle nur Teilrekos.

    Und die Aussage zur Markthalle war eine persönliche Meinung, da es aktuell gerade wirklich nach Neubabauung und Sanierung des Bowlingtreffs aussieht.

  • Ich finde die Frage gar nicht so abwegig - trotz intensiver Beschäftigung mit der Stadt fällt mir keine Vollkreko ein - das Palais Schlobach und andere sind ja alle nur Teilrekos

    Wenn das NUR Teilkonstruktionen sind, ergibt sich die Frage: Was sind richtige, vollwertige, akzeptable Rekonstruktionen?

  • Hmm, daran hatte ich nicht gedacht - weil auch das ja nicht ganz "von Grund auf" rekonsturiert wurde, aber zu vllt 85%. Jetzt sind wir nur noch auf der Suche nach einem 100er! :thumbup:

    Naja, Barfußgäschen Nr. 15 ist eine 100% Rekonstruktion.Die erhaltenen Reste wurden ja vor dem Wiederaufbau abgebrochen.

    Lübeck, mein Lübeck, an der Waterkant
    Königin der Hanse, Perle am Ostseestrand.

  • Der Bowlingtreff wird saniert. Da soll das Naturkundemuseum unterkommen.

    Das Trifugium gehört zur großen Gruppe der Teilrekos. Ich kenne die Ecke noch aus der Zeit vor Beginn der Sanierung. Wenn man bei einem von drei Teilen des Projektes die Reste im Rahmen der Sanierung zurückgebaut und dann neu aufgebaut hat, ist das etwas anderes, als wenn dort über viele Jahre nichts mehr gewesen wäre. Da, wo in der Innenstadt tatsächlich keine alten Reste mehr vorhanden waren, an die man hätte anknüpfen können, wurden nach 1990 Neubauten errichtet.

    Aber sollen wir uns über ein Gebäude weniger freuen, weil es eine Teilreko und keine Vollreko ist? Die Frauenkirche, die Semperoper und das Residenzschloss in Dresden sind ebenfalls Teilrekos. Es ist immer gut, wenn noch Ruinen vorhanden sind, an die man anknüpfen kann. Und wo nichts mehr vorhanden war, wird oft nur eine Fassade rekonstruiert und dahinter ein modernes Gebäude errichtet. Echte Vollrekos dürften sehr sehr selten sein. Rekonstruktionsleistungen sind bei größeren Projekten in der Regel Teilleistungen. Aber das macht sie nicht weniger wertvoll.

  • Hotel Astoria

    Das Haus wird aktuell in der Leipziger Volkszeitung behandelt. Neuigkeiten gibt es jedoch nicht.

    (...) Vivion sei weiter bestrebt, das Hotel zügig fertig zu stellen. (...)

    Den Eindruck habe ich allerdings nicht. Der Baustopp wurde ja bereits im Juni wieder aufgehoben. Passiert ist seitdem nichts. Doch wenigstens bleibt das Vorhaben in den Medien präsent. Das ist doch ein gutes Zeichen.