Leipzig - Bau- und Sanierungsprojekte

  • Hotel Astoria - Baustopp aufgehoben

    Das Hotel Astoria darf nun weiter saniert und umgebaut werden. Die Stadtverwaltung hat eine neue Baugenehmigung erteilt.

    (...) Die neue Baugenehmigung soll nun allen Nachbarn zugestellt werden, teilte die Stadt mit. Diese könnten dagegen erneut juristisch vorgehen. (...)


    Dann wollen wir mal hoffen, daß nun alle Nachbarn zufrieden sind, und die Bauarbeiten bald zu einem erfolgreichen Abschluss geführt werden.

    Weitere Berichte:

    https://www.bild.de/regional/leipz…27740.bild.html

    https://www.tag24.de/leipzig/luxush…ergehen-1545187

  • Zum Neubau in der Pfaffendorfer Straße (siehe mein Beitrag vom 17. Februar 2020):

    Die Gerüste werden abgebaut. Das Haus hat eine graue Putzfassade erhalten, die ganz ordentlich wirkt und sich recht gut in die Umgebung einfügt.

    Nicht weit davon, am Innenstadtring, wird derzeit die Straßenbahnhaltestelle Goerdelerring komplett neugebaut. Die Arbeiten begannen trotz Corona-Krise planmäßig Ende März und sollen bis November andauern. Die Anordnung der Gleise und Bahnsteige am Goerdelerring wird künftig jener an der Haltestelle Hauptbahnhof entsprechen.

    Infos der Stadt Leipzig

  • Wurde die Variante des FGU (Fahrgastunterstand) mit Dachbegrünung schon irgendwo erfolgreich eingesetzt oder ist der Goerdelerring das erste solche Projekt? Die Vorstellung der neuen FGU war ja anscheinend schon im Mai 2019, zumindest haben LVZ und Bild da drüber berichtet.

  • Civitas fortis

    Der Austausch der Fahrgastunterstände (FGU) erfolgt nach und nach seit Sommer 2019. Der von dir verlinkte LVZ-Artikel entspricht in Bildmaterial und Infos schon im Wesentlichen der Realität. Die neuen FGU und sonstigen Außenwerbemittel von RBL Media gefallen mir vom Design gut - bis auf die Dachbegrünung. Sie ist an zahlreichen Haltestellen zu finden. Aus der Fußgängerperspektive sieht man unansehnliche Matten mit niedrigem, irgendwie künstlich wirkendem bräunlichem Bewuchs. Gäbe es nicht das Öko-Argument, so würde sich jeder Designer dagegen aussprechen.

    Eine Regelung im Vertrag ermöglicht es übrigens der Stadt die FGU zu behalten, wenn der Anbieter wechselt.

    Vor einigen Tagen habe ich einen DVB-Bus auf dem Leipziger Innenstadtring gesehen. Er war als Aushilfe im Schienenersatzverkehr im Einsatz. Ich liebe das DVB-Gelb!

  • Aus der Fußgängerperspektive sieht man unansehnliche Matten mit niedrigem, irgendwie künstlich wirkendem bräunlichem Bewuchs.

    Das dachte ich mir schon fast, auf so einer kleinen Fläche und mit so wenig Substrat wächst eben nicht viel "Schönes" - so gut gemeint die Idee ist. Dort werden ja angeblich Flechten und Moose angepflanzt. Wahrscheinlich muss man da erst noch Erfahrungen sammeln. Rasengleis war ja auch anfangs mit Problemen durch zu viel Bremssand und zu wenig Substrat und Wasser behaftet. Anscheinend hat man das mittlerweile ganz gut im Griff. Vielleicht klappt das mit den grünen FGU-Bedachungen ja auch noch. Das Potential, CO2 zu binden, wo es entsteht (an Straßen), auszunutzen, ist ja eigentlich eine sehr gute Sache. Anscheinend gibt es statt Begrünung auch noch die Variante mit Solarzellen.

    Das DVB-Gelb war tatsächlich die beste Idee der Verkehrsbetriebe in Dresden. Ich kenne keine Stadt, bei der so eine starke Identifizierung der Busse und Bahnen mit einer Farbe herrscht, wie in Dresden. Auch die Haltestellen tragen ja das Verkehrsgelb/Schwarzbraun überall in den Stadtraum. Das Leipziger Blau-Grau-Gelb wirkt dagegen eher technisch-kalt. Und auch die Leipziger Tatra-Modernisierung ist, v.a. im Vergleich zu Dresden, äußerst hässlich. Über den ÖPNV in Dresden lässt sich sowieso schwärmen, v.a. wenn man mal gesehen hat, wie das in anderen Städten aussieht.

  • Civitas fortis

    Aus der Fußgängerperspektive sieht man unansehnliche Matten mit niedrigem, irgendwie künstlich wirkendem bräunlichem Bewuchs.

    Sorry, aber diesen Unsinn kann man nicht unkommentiert stehen lassen. Weder sieht man irgendwelche Matten (?) aus dieser Perspektive noch wirkt der Bewuchs künstlich. Im Gegenteil - im Gegensatz zu den alten Unterständen (welche nun auch nicht unansehnlich waren) wirken die neuen nochmal eine ganze Spur ansprechender und zeitgemäßer. Das Dachgrün ist dabei der besondere eyecatcher durch den die Unterstände definitiv gewinnen.

  • Also ich habe das mehrfach und an verschiedenen Haltestellen mit eigenen Augen gesehen. Es ist ein Bewuchs aus Moosen und Flechten. Wenn man auf Moose nicht von oben draufschauen kann, dann gibt es da nicht viel zu sehen. Das Ganze ist auch nicht grasgrün oder frischgrün, sondern changiert allenfalls zwischen Grün und Braun.

    Ein Eyecatcher ist das Ganze bestimmt nicht. Im Alltag schaut man nicht an die Dachkante eines FGU. Überlegt mal, was der normale ÖPNV-Nutzer und Fußgänger so in den Blick nimmt! Sicherlich nicht das Flachdach eines FGU. Übrigens wünscht sich die Betreiberfirma ja auch, dass man die Werbung ins Visier nimmt und nicht das Moos.

    Einen künstlichen Eindruck macht es auf mich schon deshalb, weil auf einem FGU normalerweise kein Grünzeug wächst. Für mich passt das nicht zusammen. Wenn es kein ökologisch wertvoller Pflanzenbewuchs wäre, sondern tatsächlich etwas Künstliches, würde man das nie aufs Dach packen. Es gibt ja auch zahlreiche FGU, die nicht begrünt wurden. Diese gefallen mir besser. Die anderen stören aber auch nicht, und wenn es das Klima rettet, dann soll es halt so sein.

    Ach ja, und den Begriff "Matten" kenne ich aus den alpinen Hochlagen.

  • Civitas fortis

    Gut, dann ist es Sedum und kein Moos. Botanik ist nicht meine Stärke. Aber wer eine ästhetische Wirkung haben will, platziert solche Bodenbedecker so, dass sie von schräg oben betrachtet werden können. Das wird auch in dem Filmchen von Sachsen-Fernsehen deutlich. Nur am Anfang wird ganz kurz eine realistische Ansicht eines neuen FGU mit Begrünung gezeigt. Dann schwenkt die Kamera auf eine Nahansicht von schräg oben ein. Aus dieser Perspektive sieht die Fetthenne ganz schön aus. Das hat aber nichts mit der realen Wirkung im Stadtraum zu tun. Die Begründung für die Begrünung ist ja auch eine rein ökologische und keine ästhetische.

    Hier noch Infos der Stadt zum Austausch der FGU (Wartehäuschen)

    Der Unterschied zwischen alten und neuen FGU ist gering und dürfte den meisten Menschen kaum ins Auge fallen. Das ist ja auch beabsichtigt. Die alten FGU sahen auch nach 25 Jahren nicht altbacken aus. Das Design könnte man also als "zeitlos" bezeichnen. Die neuen FGU wollen kein Kontrastprogramm bilden. Positiv ist, dass es jetzt mehr FGU gibt als früher.

  • Das DVB-Gelb war tatsächlich die beste Idee der Verkehrsbetriebe in Dresden. Ich kenne keine Stadt, bei der so eine starke Identifizierung der Busse und Bahnen mit einer Farbe herrscht, wie in Dresden.

    Berlin sei noch zu nennen. Vorallem die Farbe der S-Bahn sind sehr beliebt, was dazu geführt hat, dass sich beispielweise das westberliner silberne Design oder das Cola-Dosen-Design nicht durchgesetzt haben.

    Leider wurde die klassische S-bahn-Farbgebung bei der neuen S-Bahn-Baureihe 483/484 deutlich reduziert, so fehlen alle schwarzen Konturlinien sowie der rote Zierstreifen über den Fenstern.

    Weitere bekannte Farbssoziationen mit Verkehrsbetrieben, die zumindest unterbewusst bekannt sein dürften: Wien und Prag: Weiß-Rot, Hannoveraner ÜSTRA-Grün oder weiß-blau in München.

    Dass das Dresdner Gelb dem Leipziger Silber haushoch überlegen ist, darf man gerade auf dem Schienenersatzverkehr Linie 8 bewundern. Dieser wird mit mit aus Dresden angemieteten Bussen geleistet. Das Leipziger Silberpfeil-Design lässt die Busse und Straßenbahnen nach billigen Blechdosen aussehen und optisch im Stadtbild komplett untergehen. Da funktioniert auch das alte Leipziger Olympiablau-Melonengelb noch besser. Über die alten Blau-Gelben Leipziger T4 Tatras freu ich mich jeden Tag, sie werden im Stadtbild fehlen (selbst die Barrierefreiheit war meist gewahrt, da einem Großzug meistens auch aus einem angehängten Niederflurwagen besteht, da ist es das größere Problem, dass viele Haltestellen noch nicht barrierearm umgebaut wurden.)

  • @Kaoru

    In Prag haben die Straßenbahnen seit einigen Jahren ein modernes Design mit Silbergrau und Rot. Die Metro war schon immer silbergrau und rot. Nur die Stadtbusse haben noch das alte Weiß. Als Alternative zu Prag empfehle ich dir Halle (Saale). Die Busse und Straßenbahnen der HAVAG sind durchgängig weiß-rot, abgeleitet aus den Stadtfarben. Diesen Farben begegnet man auch im Inneren der Fahrzeuge. Überdies wirken die Halleschen Straßenbahnen angenehm schlank, da sie nur auf Meterspur unterwegs sind.

    Auch das Erfurter Rot-Weiß ist ganz nett. Aber ich glaube, wir schweifen ab ...

  • Neubau Pfaffendorfer Straße 5, 7, 9

    Es geht hier um die Schließung einer großen Baulücke zwischen Altbauten aus dem 19. Jahrhundert, die, dem Stil nach zu urteilen, teilweise aus der Vorgründerzeit stammen. Die Pfaffendorfer Straße führt von der Nordwestecke der Innenstadt nach Norden, am Zoo vorbei bis zum Nordplatz. Der älteste Teil der Pfaffendorfer ist der südliche Abschnitt bis zur Emil-Fuchs-Straße. Hier schließt das Bauprojekt der Bonava GmbH eine große Lücke, und zwar vom Zentrum aus gesehen auf der linken Straßenseite hinter den beiden ersten Häusern.

    Blick von der Straßenbahnhaltestelle Goerdelerring zum Naturkundemusem (Mitte) und in die Pfaffendorfer Straße (rechts)

    (Foto: Frank Vincentz, August 2016, CC-BY-SA-3.0)

    Das Haus ist soweit straßenseitig fertig. Gehen wir vom Standort auf dem oben zitierten Foto weiter in die Pfaffendorfer Straße, so bietet sich nun folgendes Bild:

    Foto 1

    Foto 2

    Foto 3

    Alle drei Aufnahmen stammen von QM-magd aus dem DAF und zeigen den Stand Ende August. Mit den Restarbeiten ist man inzwischen weiter. Der achtzehnachsige Bau mit sechs Erkern wurde in drei verschiedenen Grautönen gestrichen: hellgrau, dunkelgrau, mittelgrau (von Süd nach Nord). Es gibt fünf Obergeschosse, in der Dachschräge ein sechstes Vollgeschoss und darüber noch drei große Dachaufbauten (Belvedere), die vom Straßenraum aus kaum zu sehen sind und sicherlich exklusive Wohnungen enthalten. Die Erdgeschosszone ist, wie bei vielen Neubauten unserer Zeit, abweisend und schlecht proportioniert. Insgesamt ist das Projekt aber doch ein recht positives Beispiel für neoklassisches Bauen im Bestand.

  • Neußer meldete hier am 17. Juni 2020, dass am Hotel Astoria weitergebaut werden darf. Hier zwei recht aktuelle Fotos:

    Die Straßenbahnhaltestelle Hauptbahnhof, im Hintergrund das im Umbau befindliche Hotel Astoria (Foto: Falk2, 25. Juli 2020, CC-BY-SA-4.0)

    Das Bahnhofsgebäude liegt rechts außerhalb des Bildes. Eigentlich müssten wir oberhalb der gestreiften Bauplanen einen gelben Kranausleger sehen. Aber wir sehen: Er ist nicht mehr da.

    Eine Straßenbahn verlässt die Haltestelle Hauptbahnhof. Dahinter die Astoria-Baustelle, dahinter die Hochhäuser der Sparkasse (grün) und des Hotels The Westin Leipzig (Foto: Falk2, 25. Juli 2020, CC-BY-SA-4.0)

    Hier sehen wir es noch deutlicher: Kein Kran erhebt sich mehr über der Baustelle. Er wurde einfach abgebaut. Kein Dach, kein Kran. Allerneueste Errungenschaft ist eine große Werbetafel am Baugerüst. Für Netflix. Serien schauen ist interessanter, als die Astoria-Baustelle zu beobachten.

  • Die Thematik rund um das Hotel Astoria droht immer mehr zu einer Tragödie zu werden. Seit über 8 Monaten herrscht Baustopp und die Bausubstanz wird durch das mittlerweile fehlende Dach auch nicht besser. Fraglich auch, ob das Ensemble durch die pendemiebedingte mangelnde Investitionslust derGroßunternehmerso fertiggestellt wird, wie ursprünglich geplant.

    Auch, dass das benachbarte Best-Western solche Angriffe auf das Astoria fährt, stößt bei vielen auf Unverständnis. Das wird wohl als Leipziger Hotelkrieg in die jüngere Stadtgeschichte eingehen.

  • Sinnfälligerweise beim Hotel Stadt Leipzig in Dresden scheint es eine ebenso schlimme Geschichte zu werden. Und ich hatte mich so gefreut, dass endlich Rettung naht für's altehrwürdige Astoria :(

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Bayerischer Bahnhof

    Sollte diese Meldung schon bekannt sein, möge man mir verzeihen. Über die Suchfunktion fand ich den aktuellsten Beitrag zum Bay. Bahnhof von 2017.

    (...) Der Bayerische Bahnhof wird nach historischem Vorbild vervollständigt. Stadtbau-Vorstandschef Patrik Fahrenkamp: „Wir wollen den fehlenden Teil des Bahnhofsgebäudes wieder errichten.“ (...)

    Außerdem wird die Bahnhofshalle neu aufgebaut und als Wetterschutzdach/Halle von einer Gaststätte genutz. Auf dem Areal werden 1600 Wohnungen gebaut.

    https://www.bayerischerbahnhofleipzig.de/

  • Am 23. September schrieb ich über die Baustelle Hotel Astoria:

    Allerneueste Errungenschaft ist eine große Werbetafel am Baugerüst. Für Netflix. Serien schauen ist interessanter, als die Astoria-Baustelle zu beobachten.

    Die Netflix-Reklame ist inzwischen wieder verschwunden. Hinter der Straßenfassade ist (zumindest in größeren Bereichen) kaum noch etwas von dem Gebäude vorhanden, das mal das Hotel Astoria war. Da fällt es auch nicht mehr ins Gewicht, dass in der gegenwärtigen Regenzeit das Dach fehlt. Denn was sollte noch nass werden? Der Kran fehlt weiterhin. Es herrscht offenbar Stillstand auf der Baustelle.

    Das Hotel Astoria, in bester Lage direkt neben dem Hauptbahnhof, war auch zu DDR-Zeiten in gutem Zustand. Der Verfall setzte erst in den 90er Jahren ein. Seitdem wurden in Leipzig zahlreiche Hotels neu gebaut, während das Astoria geschlossen blieb. Nun ist es eine Bauruine. Hier noch ein Bild aus besseren Tagen:

    Links das Hotel Astoria, ganz rechts der Hauptbahnhof im Jahre 1928 (Foto: Privatarchiv Urbach / Sammlung Fortepan, 1928, CC-BY-SA-3.0)

  • Das tut wirklich weh! Dieses Projekt sollte in Leipzig zur Chefsache gemacht werden! Es ist schon irgendwie eine Schande und bezeichnend für unsere heutige Zeit, dass dieses einst wunderbare Hotel die Nazi- als auch die DDR Diktatur relativ gut überstand und erst heute vollends zu Ruine verkam! Ich drücke Leipzig beide Daumen, dass hier noch eine Rettung gelingt. Man kann nur hoffen, dass sehr bald ein Impfstoff gegen die China-Grippe gefunden wird, damit auch wieder der Tourismus wieder hochgefahren werden kann und damit auch wieder Hotels benötigt werden!