Ehrlich gesagt, frage ich mich, warum ausgrechnet diese beiden Säulen rekonstruiert werden sollen...
Meiner Meinung nach gäbe es da anderes, welches eine Reko nötiger hätte. Warum z.B. rekonstruiert man nicht die Skulpturen, die das Charlottenburger Tor krönten? So sieht es einfach verstümmelt aus. Man sieht doch sofort, dass da etwas fehlt. Aber man rekonstruiert lieber zwei Kandellaber dahinter... 
Naja...hauptsache man macht sich überhaupt heute wieder die Mühe verlorenes zu rekontruieren. 
Die freistehenden Säulen zu rekonstruieren ist meiner Ansicht nach die beste Wahl, da der fehlende skulpturale Schmuck auf den Torflügeln Ergänzungscharakter hat und daher vom psychologischen Standpunkt her später mit kaum nennenswertem Widerstand wiedergestellt werden könnte.
Das Tor könnte durch die seperat stehenden Säulen sogar derart an räumlicher Tiefe gewinnen ( wobei so auch die dazugehörige Brücke miteinbezogen wird ) daß beim Durchqueren viel eher eine Ensemblewirkung entsteht, was in der Folge dem Wunsch nach Vervollständigung ( durch die Metallskulpturen ) 'ne Menge Raum gibt.
hier obiges Bild in höherer Qualität:
weitere Bilder ( in hoher Auflösung 
-->Bild 1
-->Luftaufnahme vor Straßenverbreiterung
-->Entwurfszeichnung zum Bau
-->Grundriß zur Straßenerweiterung
-->Ansicht mit Kutschenverkehr
-->Nachkriegsaufnahme mit Panzersperren
-->Nachkriegsaufnahme
-->Vorkriegsaufnahme mit Blickrichtung zum heutigen Ernst-Reuter Platz
-->mit Gartenanlage
-->mit alter Brückenform
-->mit neuer Brückenform ( Straßenverbreiterung )
Quelle:Bildindex.de
Auf den Bildern in hoher Auflösung kann man übrigens erkennen, daß das Problem der Straßenbahnoberleitungen recht elegant gelöst wurde. Dabei stellt sich mir immer die Frage, wie man wohl Ampeln gestaltet hätte, wenn diese damals schon im Straßenraum nötig gewesen wären ( ähnlich den Flughäfen, die der technische Fortschritt auch erst weit später brachte, so daß fast ausschließlich wenig ansprechende Flughäfen existieren ).
Im ( vierteljährlichen? ) Berliner Denkmalsspiegel war nebenbei gesagt auch noch die Rede davon, die Absicht zu haben, die Speerschen Laternen, die durch die Bauaktivitäten im Rahmen der Ost-West-Achse dorthin gekommen sind, durch die Alten zu ersetzen.
Vielen, vielen Dank für die Infos und Bilder! 
Es ist/war ja ein wirklich schönes Ensemble. Ihr habt mich überzeugt, die tollen Säulen müssen wieder her! Und was die Figurengruppen auf dem Tor angeht, wenn man keine detailgetreuen Aufzeichnungen mehr hat, würden zwei einfache Obelisken wirklich perfekt passen. Und sie würden sicherlich keine großen Kosten verursachen.
Etwas was mich interessieren würde...stehen auf der anderen Seite der Brücke am Brückenkopf noch diese Stehlen? Oder wurden sie entfernt? Auf dem unmittelbaren Nachkriegsfoto waren sie anscheinend noch vorhanden. :?
Etwas was mich interessieren würde...stehen auf der anderen Seite der Brücke am Brückenkopf noch diese Stehlen? Oder wurden sie entfernt? Auf dem unmittelbaren Nachkriegsfoto waren sie anscheinend noch vorhanden. :?
Das weiß ich leider auch nicht, obwohl ich mich dafür interessiere und dort einigermaßen häufig vorbeigehe.
..'ne Antwort in der Art hätte ich mir natürlich auch sparen können, aber ich will damit nur mal verdeutlichen, daß die derzeitige Situation mit den fehlenden Säulen es einfach nicht schafft, einen Bezug zwischen Tor und Brücke aufzubauen und dort einfach niemand hinsieht ( die Steinelemente der Brücke sind auch nicht in die Restaurierungsarbeiten mit einbezogen worden ).
EDIT: Habe ein Bild ( größeres Bild nach Mausklick ) gefunden. Leider fehlt der angesprochene Abschluß des Brückengeländers. Ich denke, das wird wohl mit der Seitenstraße zusammenhängen, die u.U. in der Nachkriegszeit verbreitert wurde.
An die Moderatoren: Wär's vielleicht möglich, die Beiträge zum Ch.Tor in einen eigenen Themenstrang 'rüberzuschieben?
Eigentlich ist diese Nachricht doch nichts neues...? Davon und von noch einigen Details war schon Anfang des Jahres oder so die Rede.
Ich muss sagen, jetzt, wo das Tor wieder ausgepackt ist, empfinde ich das fehlen der Figuren gar nicht mal mehr als So störend. Dachte, man würde es deutlicher sehen. Mich wundert aber schon, dass man bereit ist, sowas preußisch-imperialistisches zu rekonstruieren...Oder auch, dass das königl. Paar nicht im Krieg eingeschmolzen wurde, wie die vielen anderen Denkmäler.
Dachte immer, das Tor wär in diese sog. Bation hineingeschoben worden. Es wirkt dort sehr eingequetscht. Aber wie man auf dem Grundriss sieht, wurde diese mit demR Rest der Brücke verschoben...
Treverer
Nein, auf der Brücke stehen nur noch die Speer-Laternen.
Och...hab ich mir fast schon gedacht.
Furchtbar, dass es kaum unverstümmelte Bauten/Denkmäler in Berlin gibt. Kaum etwas oder sogar nichts (?), was sich original erhalten hätte.
Was mich mal interessieren würde: weiß jemand etwas detaillierter über die Straßenverbreiterung´in den 30ern bescheid? Wurde das Tor verschoben oder trug man die eine Seite ab, um sie an anderer Stelle wieder aufzubauen?
Da kann ich Dir zwei Planbilder aus dem Bildindex anbieten. Demnach zu urteilen wurden beide Seiten abgebaut und versetzt wieder aufgebaut ( vgl. Siegessäule, die im Zuge des gleichen Projekts vom Platz vor dem Reichstag zum Großen Stern versetzt wurde ).
wächst in unmittelbarer Nähe schon das nächste: Das neue Gerüst wird künftig die Werbung jenes Sponsors tragen, der für die originalgetreue Herstellung der ursprünglich zwei fast 22 Meter hohen Kandelaber am Tor sorgen wird.
ganzer Kurzartikel aus meinberlin.de:
-->Erneut gerüstet
Ich hoffe, daß unter dem Schriftzug des Sponsors auf den Werbeplanen eine photorealistischen Darstellung der zu rekonstruierenden Kandelaber zu sehen sein wird, ähnlich wie es beim Brandenburger und Charlottenburger Tor und bei anderen Projekten der Fall war. Damit ließe sich die Bevölkerung für die Ensemblewirkung des Charlottenburger Tors sensibilisieren und vor allem das Interesse an dem Potential des Ortes wecken.
Die Fundamente der Kandelaber sind übrigens noch erhalten...
Initiatoren der gerade abgeschlossenen Sanierung ( wobei es nötig war, großflächig Substanz zu ersetzen ) und der kommenden Reko, beides unter Schirmherrschaft der Stiftung Denkmalschutz:
-->Freundeskreis Charlottenburger Tor
Wiki-Seite zum Ch.Tor:
-->Charlottenburger Tor @Wikipedia
Die Gesellschaft Historisches Berlin gibt Raum für einen Vortrag zum Charlottenburger Tor und dessen Umfeld, welcher am Montag, den 26. März '07 um 19 Uhr im Opernpalais Unter den Linden stattfinden soll.
Vielleicht findet sich ja jemand, der Interesse daran hat.
Gibts was neues zum Charlottenburger Tor, bzw. zu den Kandelabern?
mfg
Dieses Thema verdient mal ein Update:
Reko der Kandelaber geht in die nächste Phase. Der Rohabu ist fertig, jetzt kommt der Schmuck.
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitu…07934/index.php
Viele Infos und auch ein Bild bei der Stiftung Denkmalschutz Berlin
Außerdem habe ich am Sa. mal die Kandelaber fotografiert, war in dem "Museum" unter dem Tor und im Zuge dessen auch auf dem Tor.
Schön beleuchtet...
Auf jeder Seite der Brücke stehen zwei dieser an sich schönen Laternen. Aber irgendwie wirkt es etwas durcheinander: Entlang der ganzen Straße stehen die Speer-Laternen, dazwischen plötzlich diese vier und dann noch die beiden "Leuchttürme"...
Nach altem Vorbild wiederhergestellte "Bastion"
Was diese Betondinger sollen, konnte man mir auch nicht wirklich sagen. Ich war der Meinung, dass die Kandelaber später auf die Dinger geschoben werden, auch wenn ich nicht wüsste, wozu. Vielleicht hat es was mit den Stromleitungen zu tun? Im Museum konnte man mir auch nichts sagen. Der eine wusste es nicht und die andere hat mir meine Vermutung soweit bestätigt, allerdings kam sie mir nicht sonderlich Kompetent vor. Mal schauen...
Im Museum sind einige Bilder zu sehen. Entwürfe, Bilder von vor dem Krieg, Bilder von der Versetzung, von nach dem Krieg und aus der jüngeren Vergangenheit. Außerdem noch ein Paar Originalteile.
Der Untergrund ist wie man sieht Beton und stammt aus der Nazizeit. Diese Keller dienten der Stromversorgung der vielen neu aufgestellten Speer-Laternen An den Wänden steht noch "Trafo 1/2/3 etc.".
Originalteile und der Rest eine Granate oder so...
Von oben hat man eine wirklich schön ;)...
Im Treppenhaus...
Daher die tollen Lichteffekte 
Sehe ich das richtig das die Uni eingerüstet ist?
Wenn ja weiß jemand warum?
Das die Uni-Fassade zur Straße hin nicht wieder in Ihren Vorkriegszustand verstezt wurde ist ja schon ein Verbrechen...
Aber dann auch noch diese Platte da einzubauen ist wirklich das Letzte...
Die Reko der Kandelaber ist natürlich klasse.
Kenne außer Paris so gut wie keine Stadt die solche wirklich großen Prachtstraßen hat wie Berlin. (Ich meine von der Straßengröße her, nicht von der Bebauung..., die ist nur teils schön, größtenteils schrecklich, wie wir alle wissen.)
Ich meine schaut euch das an: Man kann vom Kaiserdamm bis zum Rathaus sehen...welche Stadt hat das schon...
Habe auch in Google Earth mal die Strecke vermessen. Von der Einfahrt in den Kaiserdamm, (wo die Stadtautobahn kreutz) bis zum Brandenburger Tor, sind es genau 6,22 km. Vom Platz de la Concorde in Paris bis zu den Hochhäusern in La Defense sind es gereade mal 5,8 km.
Ach ja habe ich gerade erfahren wusstet ihr das jemand gegen das Charlottenburger Tor gefahren ist...?
http://www.flickr.com/photos/andreas-markus/2785739515/sizes/l/\r
http://www.flickr.com/photos/andreas-ma ... 5/sizes/l/
18.08.2008 gg. 02:00h Straße des 17 Juni höhe Salzufer
Charlottenburger Tor Berlin-CharlottenburgLebensgefährlich verletzt wurde heute früh ein 39-Jähriger Verkehrsteilnehmer. Als er aus bisher ungeklärter Ursache die Gewalt über sein Fahrzeug verlor mit dem Leihwagen der Firma Robben&Wientjes gegen das Charlottenburger Tor fuhr. Beim Aufprall auf den Sockel des Tores überschlug sich der Transporter und blieb Senkrecht auf der Front liegen. Die Feuerwehr mußte den schwer Verletzten Fahrer aus seinem Fahrzeug schneiden. Zur Zeit schwebt der Fahrer noch in Lebensgefahr. Der Kleintransporter wurde wegen Verdachts auf technische Mängel sichergestellt.
Die Verkehrsunfallbereitschaft ermittelt.
@TU
Tja, auch eine Platte muss mal saniert werden.
Hinterm Theodor-Heuss-Platz geht diese Straße oder besser gesagt Achse ja noch weiter. Und hinter der Arc de Triomphe führt die Straße ja auch bis La Défense.
Danke fuer die neuen updates, Benni und flyer. Das sieht mir ja alles ein wenig seltsam und unfertig aus.
Und, Benni, lies nochmal nach was flyer oben geschrieben hat:
Habe auch in Google Earth mal die Strecke vermessen. Von der Einfahrt in den Kaiserdamm, (wo die Stadtautobahn kreutz) bis zum Brandenburger Tor, sind es genau 6,22 km. Vom Platz de la Concorde in Paris bis zu den Hochhäusern in La Defense sind es gereade mal 5,8 km.
Was sieht denn deiner Meinung nach unfertig aus? Das Innere des Tores? Ist eben Bunker-Style. Der Bürgersteig um die Kandelaber wird natürlich noch dem restl. neu verlegten Bürgersteig auf der Brücke angepasst, wenn die Teile fertig sind.
Ja, ich hab schon verstanden, was er gesagt hat. Ich habe nur ergänzt, dass diese beiden Achsen eben sogar noch weitergehen, als nur von den jeweils beiden Ausgangspunkten.
Vielen Dank für die vielen Einsichten und Aussichten, sehr interessant!!
Dieser Blick erfreut mich auch immer (aus Potsdam über die AVUS kommend). Vielleicht doch die schönste Stadt der Welt?
Wär doch eigentlich das ideale Pendant zu den Champs Elysées, oder? Die Häuser sind zum Großteil noch gründerzeitl. Ursprungs und die Siegessäule dient als Arc de Triomphe (passt ja vom "Motto" her auch). Schade, dass es dort nichts zu sehen oder zu tun gibt...Wär doch als Verlängerung der Linden eigentlich geeigneter als Einkaufsboulevard gewesen als der Kudamm...
