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hallo jungs,
war vor kurzem in moskau und habe mir wie immer einmal die neubauprojekte angesehen...
tendenz: 50 -70% aller grossbauten (hochhausensembles etc) sind aesthetisch annehmbar gestaltet, mit ornamentik etc
im zentrum wurden und werden die (wenigen) bausuenden abgerissen
hotel intourist oder hotel sport etwa, beides 70er jahre raster riegel a la ernst reuter platz.
abgerissen und durch kopien der ehemals dort stehenden palais ersetzt!das hotel rossia, ein bunker a la pdR direkt am kreml, nur 4mal so gross, wird abgerissen und durch ansehnlicheres ersetzt, sogar eine kirche wird an alter stelle dort wieder errichtet.
was wuerden die deutschen wieder schreien: unser kultur-hotel blabla...
folgendes geschieht dort:
buergermeister und freunde verdienen millionen mit ihren beteiligungen an den lokalen baugesellschaften, es wird abgerissen und neues erbaut, und zwar ueberwiegend unorthodoxe! kopien mit sinn fuer aesthetik, die denkmalschuetzer in deutschland schreien wie ueblich, die haetten lieber ihre originale halbruinen a la museumsinsel.mich freuts, von aussen siehts authentisch aus, homogenes stadtzentrum, und innen funktionieren die geheizten, modernen aufzuege
bei meinem naechsten aufenthalt mache ich dazu mal eine fotoserie...
lustig auch, das man sich mittlerweile in moskau heimeliger fuehlt als in der sogenannten HEIMAT selber... -
Heißt das die ehemaligen Palais werden rekonstruiert? Oder sind die Neubauten an den Stellen nur den alten Gebäuden angenähert? Richtige Rekonstruktionen wären ja fantastisch. Hast du Bilder oder eine Seite?
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also sie werden ausserlich richtig rekonstruiert, inwieweit die detailtreue stimmt, kann ich natuerlich nicht wissen, sichert ist nur, dass sie fuer den nicht-fachmann auch nicht als kopien erkennbar sind, der kontext gewahrt wurde und das stadtbild gewinnt.
und zwar nicht schlecht, quasi keine BRUECHE im (recht grossen) innenstadtbereich!deutsche denkmalschuetzer jammern zwar ob der kopien, aber uns freut es. ich find es sogar sehr genial, sozusagen spaete rache an den modernistischen betonkoepfen in D, die jetzt alle weinen.
aussen alt, innen neu, passt.(ANMERKUNG: gleiches phaenomen gilt uebrigens auch fuer andere gesellschaftsbereiche, siehe dicke deutsche kurzhaar-kampf-emanzen, NOCH VOR 5 JAHREN AUFSTREBENDES GESELLSCHAFTSELEMENT IN D,
jetzt bald im globalisierungs-kultur-konkurrenzkampf mit wunderschoenen UND intelligenten osteuropaeerinnen :gg: )daher ist m.E auch der titel des threads hier ziemlich falsch, es gibt naemlich gar keine gefaehrdung, aus unserer sicht ist dort eher alles im lot, da ganz einfach mit gesundem menschenverstand pragmatisch gehandelt wird...
ohne und im gegensatz zur deutsch-ideologischen architekturkatastrophe
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Interessant, daß jetzt mit Putin die Stalinarchitektur wieder einen neuen
Schub bekommt. Mir gefallen diese Bauwerke wegen der Überdimensionierung
aber nicht so gut. -
siehste, so ist dass mit den meinungen, ich zB finde diese 2, 3 Retro-Projekte, 'zuckerbaeckerhochhaus' usw ziemlich passend und ergaenzend fuer moskau
ich haette auch in berlin nichts gegen das ein oder andere speer projekt einzuzwenden
allerdings sollte ab und an trotzdem ein architektonisches augenzwinkern erkennbar sein, zum mitdenken fuer die 1.grades intellos
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ich sehe das wie marc.
leider ist es immer wieder dasselbe: in deutschland wird (vermeintlich schlau) geredet und anderswo gehandelt. und vor lauter nichtstun kommt dann irgendwann eine blitzaktion minderer qualität.
da fehlt hierzulande einfach die gelassenheit. alles wird gleich ideologisch aufgeladen bis es zerplatzt.
dabei könnte es so einfach sein: man rekonstruiert mal hier, baut mal modernistisch dort, aber nein, wer die macht hat, wird zum diktator mit etwas scheindemokratischem blendwerk.
im moment haben die modernisten die macht. dies zeigt sich ja überdeutlich am stil der bauten der öffentlichen hand. dabei wäre z.b. kaum einer der neuen bundesbauten in berlin bei einer basisdemokratischen abstimmung mehrheitsfähig gewesen.
in anderen ländern, wie z.b. in moskau, läuft das alles viel entspannter ab. ich weiß wirklich nicht, warum wir das hier nicht hinbekommen. -
Zum ersten: die besten Wunschen für das neue Jahr
Einst hat es in Moskau ein Schloss Annenhof gegeben, das Petershof von Moskau, gebaut durch den Archtitekten Rastrelli für Tsarina Anna. Dieses Schloss ist verschwunden in 19 Jahrhundert, und heute gibt es Pläne für die Wiedererrichtung des Parkes und vielleicht das Palast. Ich glaube nicht ob dies ein gutes Plan wird sein, aber ich weiss auch nicht wie konkret die Pläne sind.
http://english.mn.ru/english/issue.php?2003-43-10
und noch ein Artikel:
http://www.vor.ru/German/moskau_…ve.phtml?act=18
ipflo
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Leider is nicht alle Wiederaufbau ein gutes Idee. Hier ein Beispiel von etwas schreckliches:
ZitatCatherine the Great's palace gets PVC makeover
By Andrew Osborn in Moscow
Published: 25 May 2006The Mayor of Moscow, Yuri Luzhkov, has been accused of vandalism for steaming ahead with plans to build a mock Tsarist complex on the substantial remains of an 18th-century palace that belonged to Catherine the Great.
Construction of Tsaritsyno, a Gothic red-brick palace conceived as a summer residence for Catherine the Great, began in 1775 on the crest of a hill in southern Moscow. The estate was supposed to rival her magnificent retreats in St Petersburg but the palace was never completed due to architectural disputes and the death of the Empress in 1796. Until now Muscovites assumed it would remain that way.
But more than 200 years after its foundations were first laid, Mr Luzhkov is taking up where Catherine left off with a project that some see as a self-indulgent attempt to leave behind a historical legacy.
To general disbelief, the palace is being completed according to a design personally approved by the Mayor that bears little resemblance to the original.
An army of migrant workers from the former Soviet Union is rushing to do the Mayor's bidding fitting roofs where there were no roofs, erecting grand entrances, and replacing stone blocks with breeze blocks.
The palace's kitchens, a grand quadrangular structure called the Bread House, appear to be sporting white PVC windows. Brushing aside historical authenticity, the Mayor is also adding underground space to the palace to get some "added value" out of it.
He is in such a rush to get the new palace ready by 2008 that construction work began illegally at the end of 2005 without planning permission.
The project was initially welcomed by art historians who thought Mr Luzhkov would preserve the estate's substantial remains.
Now many fear the worst and believe Tsaritsyno is the latest victim of Mr Luzhkov's obsession with knocking down old buildings only to rebuild them from scratch with modern materials and "more practical designs".
"It [the new palace] is being built too quickly using many modern materials," Marina Khrustaleva,from the Moscow Architecture Preservation Society, said.
"Restoration is something that is done on the basis of what you can prove was once there, and is expensive. Here something altogether new is being built. I am afraid that Tsaritsyno will be spoilt."
http://news.independent.co.uk/europe/article571677.ece\r
news.independent.co.uk/europe/article571677.ece -
Dem Kreml und dem Roten Platz droht der Verlust des Welterbestatus:
ZitatDie UN-Organisation kritisiere, dass die Behörden ohne zwingend notwendige Absprache innerhalb des Denkmals Erweiterungen und Renovierungen vornehmen, berichtete die Zeitung "Iswestija". In einem Brief habe die Unesco ihre "extreme Sorge" erklärt und bis zum 1. Februar 2013 einen Bericht gefordert.
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Heißa, juchhee: Moskau bekommt sein eigenes Disneyland! So viel zum "angespannten" amerikanisch-russischen Verhältnis, die machen beide gerade richtig Reibach.
Und der deitsche Michel kiekt mit seinen Jammerlappen-Sanktionen bleed auser Wäsche. Offenbar setzt man in der Stadt selbst auf mehr Attraktivität für Familien und Besucher, so will man mehr Fußgängerzonen einrichten.Amerika erobert Russlands Kinder:
Disneyland kommt nach MoskauMoskau · 06.04.2014
"Wegen der Ukraine-Krise ist das Verhältnis zu den USA so schlecht wie lange nicht. Doch wenn es um Entertainment geht, lässt man den Feind gern ins Land.
Die wichtigste Stadt Russlands setzt auf die glitzernde Märchenwelt der USA: Ein Vergnügungspark nach dem Vorbild von Disneyland soll bald Millionen Besucher nach Moskau locken. Seit Jahren plant die russische Hauptstadt bereits eine moderne Freizeitstätte vor allem für Familien mit Kindern. Der Zoo oder auch das sowjetisch geprägte Areal des Allrussischen Ausstellungszentrums wirken längst nicht mehr zeitgemäß. Nun drückt die größte Stadt Europas aufs Tempo: Bereits Ende des Jahres soll der Bau des ersten Disneylands auf dem Gebiet der Ex-Sowjetunion beginnen.Vorgesehen als russische Heimat von Shrek und Co ist ein brachliegender Park direkt am Moskwa-Fluss, im Stadtteil Nagatino. Bis 2017 soll hier eine zauberhafte Kulisse aus fahnenbesetzten Türmchen und wasserspeienden Fontänen entstehen. So zeigen es jedenfalls Entwürfe, die das Moskauer Komitee für Architektur und Städtebau veröffentlicht hat. Geplant ist – außer einem modernen 3D-Kino, einem riesigen Konzertsaal und einem Hotel – auch eine eigene neue Station der berühmten Metro. (...) Der Auftrag für den Bau – nach offiziellen Angaben als Franchise der US-Filmfabrik DreamWorks („Antz“, „Madagascar“) – kommt direkt vom kremltreuen Bürgermeister Sergej Sobjanin.
Der enge Vertraute von Präsident Wladimir Putin hat der Millionenmetropole eine Generalüberholung verordnet. Fußgängerzonen im Moskauer Zentrum – bis vor kurzem in Moskau noch so gut wie unbekannt – sollen die Betonwüste auflockern und familienfreundlicher machen."
Komplett: http://www.nordkurier.de/politik-und-wi…-066163404.html
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Hier ist wohl die Setzung eins links fällig:
https://www.youtube.com/watch?v=4NAM3rIBG5k
Bals also steht nicht nur vor Paris Micky Maus!
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Beim engsten Verbündeten der USA, nämlich Großbritannien mit seiner "special relationship", gibt es auch kein Disneyland. Komisch, oder?
Der schönste Freizeitpark Deutschlands ist sowieso der Europapark Rust. Der kann in vielen Dingen mit einem Disneyland mithalten.
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Disney World in Orlando/Florida fand ich schon sehr imposant. Klar, Kitsch wohin man blickt (Epcot World Showcase hat ein "nachgebautes Deutschland") - aber irgendwie durchaus amüsant und erfrischend inszeniert. Für ein paar Tage Alltagsflucht schon genau das Richtige, dafür ist es ja auch konzipiert. Die deutschen Parks wie Europa-Park, Phantasialand, Movie Park und Heide-Park sind aber auch gut gemacht - da kann in Europa sonst nur der Pariser Park mithalten.
Ich denke mal, dass es in UK deshalb noch keinen Disney-Park gibt und wohl auch nicht geben wird, weil das Land traditionell eine sehr starke Freizeitparkaufstellung hat. Fast jede größere Stadt hat einen eigenen Park mit Achterbahnen (hier ein Einblick). Zudem wird bei London gerade der Paramount-Park errichtet.
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Fußgängerzonen im Moskauer Zentrum – bis vor kurzem in Moskau noch so gut wie unbekannt – sollen die Betonwüste auflockern und familienfreundlicher machen
Bitte, liebe Russen, lasst die Finger von Fußgängerzonen! Sie machen eure Innenstädte zu Friedhöfen - spätestens nachdem die letzte Blini-Bude ihre Tore geschlossen hat. Erklärt eure Innenstädte zu Fußgängerzonenfreien Zonen!Im Übrigen ist der von einem Journalisten schnell dahingeschriebene Satz, dass Moskaus Zentrum eine Betonwüste sei, Blödsinn. Ich war vor drei Jahren in Moskau und habe die Stadt als überraschend angenehm in Erinnerung - auch in architektonischer Hinsicht. Zwar ist das Zentrum um Bolschoi-Theater und Roter Platz ein Sammelsurium unterschiedlicher Stile, wobei man oft nicht weiß, was jetzt echter (russischer) Klassizismus ist und was die roten Zaren beigesteuert haben. An Beton-Brutalismus kann ich mich jedoch nicht erinnern. Insgesamt ergibt sich ein recht harmonisches Bild, das mich mehr angesprochen hat als das etwas museale Sankt Petersburg.
Merkwürdig fand ich immer, dass in russischen Großstädten - auch in Metropolen wie Moskau - so viele zwei- bis dreigeschossige Bauten stehen und die Gebäude insgesamt mehr in die Breite als in die Höhe gehen. Echte Hochhäuser findet man eigentlich selten. Vielleicht liegt es ja daran, dass sie in Russland so viel Platz haben.
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Im Übrigen ist der von einem Journalisten schnell dahingeschriebene Satz, dass Moskaus Zentrum eine Betonwüste sei, Blödsinn. Ich war vor drei Jahren in Moskau und habe die Stadt als überraschend angenehm in Erinnerung - auch in architektonischer Hinsicht. Zwar ist das Zentrum um Bolschoi-Theater und Roter Platz ein Sammelsurium unterschiedlicher Stile, wobei man oft nicht weiß, was jetzt echter (russischer) Klassizismus ist und was die roten Zaren beigesteuert haben. An Beton-Brutalismus kann ich mich jedoch nicht erinnern. Insgesamt ergibt sich ein recht harmonisches Bild, das mich mehr angesprochen hat als das etwas museale Sankt Petersburg.Ich hätte es nicht Beton-Wüste sondern eine Asphalt-Wüste genannt. Denn durch das Zentrum Wälzen sich 8-spurige Straßen. Das muss nun wirklich nicht sein und ist einfach nur fußgänger-, ja sogar, menschenfeindlich. Daher wirkt Moskau so weit und leer und ungemütlich. Eine meiner Meinung nach total verbaute Stadt.
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Eben. Die extrem überbetonte Autozentriertheit, wie sie vielen sozialistisch geprägten Städten eigen ist, soll eben etwas abgemildert werden. Das finde ich erfreulich. Und Moskau ist nun beileibe viel zu groß und gut besucht, als dass dort im Zentrum "tote Fußgängerwüsten" wie in manchen Klein- und Mittelstädten entstünden.
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In der Nähe des Kremels wurde das 1918 von den Bolschewiki zerstörte Denkmal zu Ehren des ermordeten Großherzogs Sergei Alexandrowitsch Romanow wieder hergestellt und geweiht.
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Welchem Architekturstil ist die Basilius-Kathedrale eigentlich zuzuordnen? Im Internet findet man nirgends genaue Angaben dazu. Gebaut in der Mitte des 16. Jahrhunderts ist sie ja eigentlich in die Renaissance einzuordnen, aber gab es eine eigene Stilrichtung in dieser Zeit, die nur in Russland auftrat und in der sie errichtet wurde?
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