Dresden - Prager Straße und Seevorstadt

  • Deshalb würde dieser Entwurf auch nie in Dresden durchkommen.

    Ja das stimmt wohl, deswegen ist in Dresden seit 1990 auch überhaupt nichts im klassischen Stil gebaut, geschweige denn auch nur ein Gebäude rekonstruiert worden. Aber das kann der Dresdener selbstverständlich besser beurteilen, als der dort nur touristisch verweilende Schreiber dieser Zeilen.

    Und abstimmen kann man heutzutage (wenn überhaupt) nur über belanglose Dinge.

    Belanglose wie zum Beispiel die Zusammensetzung des Bundestages, über solche wichtigen Dinge, wie ein Fahrradparkhaus natürlich nicht.

    Das ist aber vielleicht auch ganz gut so, denn ich fürchte, dass bei Abstimmungen über konkrete öffentliche Bauvorhaben meist die billigste Variante die mit den meisten Stimmen sein wird. Ist aber nur eine Vermutung von mir.

  • Auch wenn es auf dem Foto nicht gut herauskommt. Selbst dieses ältere Parkhaus (Frankfurt, Konrad-Adenauer-Straße) hat für mich mehr Qualitäten als die Planung in Dresden. Ein paar Bäumchen hat es sogar auch auf dem Dach.

    Doch, das kommt sogar sehr gut heraus! Kurios, ich kannte dieses Gebäude gar nicht. Ist das in der Nähe der Kurt-Schumacher Strasse ? (Ich muss gestehen, wusste gar nicht dass es in Ffm eine Adenauer-Strasse gibt, wobei ich sagen muss, dass ich mich im Ostteil der City, Konstabler Wache etc, auch fast nie aufhielt. Damals extrem unwirtlich und hässlich. Aber bei meinen Frankfurt -Besuchen der letzten Jahrzehnte fiel mir auf, dass die Gegend recht gut bebaut wurde im Bereich Kurt-Schumacher Strasse).

    Ich muss ganz ehrlich sagen, das Parkhaus sieht sehr gut aus, und zwar vor allem deswegen, das es nicht wie ein Parkhaus wirkt. Könnte man auch fast für ein Kaufhaus halten.

    Ich mag Architektur, die eine "Fassung" hat und klare Formen, nicht durcheinandergeschüttelt mir absurd-chaotischen Fenstern (heute leider üblich bei unkreativen Architekten) , oder Architektur die "zerfliesst".

    Diese hier hat eine klare Fassadengliederung und vor allem einen Abschluss zum Dach hin. Nicht nur ein nackter Kubus. So etwas hätte meinen Segen.

    Aber mit Sicherheit nicht diese Knererismen in Dresden. Oops, ich prägte soeben einen Begriff für unpassende Architektur. ...

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Haha... selbst wenn ne Abstimmung stattfindet, wird sie danach ignoriert oder einkassiert und doch der Willen der Hinterzimmerbande um SPA, einzelnen Politikern und ostromantischen Verwirrten durchzusetzen. Siehe Neustädter Markt.

    Warum sollte das Verständnis von Demokratie denn für die heute anders sein, als zu Zeiten der EinParteienDiktatur mit den best ClubBuddys an neuralgischen Verwaltungs- und Politikpunkten. Was sich damals bewährt hat, hat in Dresden halt immer noch Bestand.

  • Sehr dunkler, fast schwarzer Kubus - wie zu erwarten war, dank verblendender Visualisierungen...

    ENSO

    und so in etwa wird die HTW Bibo, das Radparkhaus, das Technische Rathaus, der Landtagsneubau, und alles am Wiener Platz Ost... mit mal mehr, mal weniger schmalen Fenstern

    Ne Stadt wird zur Ansammlung großer Filteranlagen.

  • Grüner Bogen

    Bürgerbeteiligung zum Südteil der Prager Straße und zur Verbindung zwischen Sankt Petersburger Straße und Reitbahnstraße, "Grüner Bogen" genannt. Es gibt einen Fragebogen sowie eine "digitale Stadtkarte", auf der man selbst Vorschläge platzieren kann.

    Die Vorplanung ist nun abgeschlossen. Folgendes ist vorgesehen:

    • Trinkbrunnen
    • Boule-Fläche
    • Tischtennisplatte
    • 47 Bäume
    • Sitzmöglichkeiten
    • Spiel- und Fitnesselemente

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    Bildnachweis: © Ulrich Krüger Landschaftsarchitekten in: Landeshauptstadt Dresden

    Für eine größere Version auf das Bild klicken. Mehr Informationen gibt es auf der Website der Stadt.

    Na Mensch, da hat sich die Bürgerbeteiligung mit 210 Einsendungen ja richtig gelohnt. Für so ein bisschen Stadtmöblierung mit Kinderspielplatz zwischen Wohnhochhäusern und Bürogebäuden braucht es heutzutage solch einen Prozess?

  • Geb ich dir recht. Da ist nichts spektakuläres dabei, was ein Landschafts- oder Stadtplaner gestalterisch nicht an nem Montag morgen ohne Kaffee aus dem Ärmel schütteln können müsste. So viel Anspruch darf man an diese studierte Profession doch noch haben. Eigentlich. Aber wir sind ja in Dresden, da dillettieren die Beamten und Profis und Bürger müssen einschreiten um es besser gemacht zu bekommen.

  • Aber wenn die Verwaltung es im Alleingang erledigt hätte: ein Aufschrei! Die Bürger wurden nicht gehört! Auf die Bedürfnisse der Nutzer würde nicht eingegangen! Arrogante Beamte, ohne Kontakt zum Volk!

  • Kann man in dieser völlig verunstalteten Gegend noch irgendwas retten? Wie sieht RobBerg das? Du kennst dich da besser aus als ich. Was würdest du dort hinbauen oder umgestalten (abgesehen vom Totalabriss weiter Teile der Umgebung?).

  • Ich denke, diese Bürgerbeteiligung ist nur ein Feigenblatt und Ablenkungsmanöver des SPA von den echten Aufgaben der Stadt.

    Die Missachtung der Ergebnisse des gleichen - ungleich größeren - Prozesses am Königsufer soll hier und an anderer Stelle durch ziemlich unnötige Beteiligungs-Veranstaltungen "geheilt" werden...

    Da ist nichts spektakuläres dabei, was ein Landschafts- oder Stadtplaner gestalterisch nicht an nem Montag morgen ohne Kaffee aus dem Ärmel schütteln können müsste.

    Dem kann man nur zustimmen.

    • Trinkbrunnen
    • Boule-Fläche
    • Tischtennisplatte
    • 47 Bäume
    • Sitzmöglichkeiten
    • Spiel- und Fitnesselemente

    Genau DAS wird man auch am Neustädter Markt implizieren wollen.

    Und genau DAS wird hier wie dort keine "Stadt" erzeugen. Urbane Qualitäten entstehen nämlich anders.

    Hier - im Niemandsland am HbF - ist es ohnehin egal und zu spät, für die nächsten 100 Jahre...

    Am Neustädter Markt könnte man auch in die richtige Richtung weiter entwickeln... Wenn man wollte.

  • Ich denke, diese Bürgerbeteiligung ist nur ein Feigenblatt und Ablenkungsmanöver des SPA von den echten Aufgaben der Stadt.

    Genau diesen Gedanken hatte ich auch. Für die bearbeitete Fläche hätte es diese Bürgerbeteiligung nicht gebraucht, zumal durch zahlreiche unterirdische Leitungen und sonstige Zwangspunkte kaum Gestaltung möglich ist.

    Was dort noch zu retten wäre:

    • Wiederherstellung/Aufwertung Touristengarten als zentralen öffentlichen Park
    • bauliche Fassung der Reitbahnstraße im Blockrand (v.a. Ostseite), ggf. Verlegung der Straße entlang der westlichen Bestandsgebäude
    • Verdichtung anderer Straßen im Blockrand (und nicht wie in der Seidnitzer Straße), perspektivisch mit Ausbildung von Ecksituationen
  • Was dort noch zu retten wäre:

    Wiederherstellung/Aufwertung Touristengarten als zentralen öffentlichen Park
    bauliche Fassung der Reitbahnstraße im Blockrand (v.a. Ostseite), ggf. Verlegung der Straße entlang der westlichen Bestandsgebäude
    Verdichtung anderer Straßen im Blockrand (und nicht wie in der Seidnitzer Straße), perspektivisch mit Ausbildung von Ecksituationen

    Macht es deiner Meinung nach Sinn, dass wir uns diesbezüglich äußern?

  • Ja, das wäre sinnvoll, aber vielleicht erst nach Bekanntgabe der Ergebnisse der das Gebiet mit umfassenden Umfrage, die ich bereits in Dresden - Allgemeines erwähnt hatte, aus denen die Stadt einen Antrag zur Erklärung als Fördergebiet im Rahmen der Stadterneuerung formulieren möchte. Dann gibt es ein Stimmungsbild, auf das man Bezug nehmen kann. Denn im Grunde geht es um die gesamte westliche Seevorstadt bis zur Budapester Straße, für die es bereits 1998 einen Wettbewerb zur Gestaltung gab, dessen Ergebnis zwar in die richtige Richtung geht, aber nicht mehr als das, siehe Informationen der Stadt. Ich sehe da z.B. erheblichen Verbesserungsbedarf rund um den ehemaligen Plauenschen Platz.

  • Aber wenn die Verwaltung es im Alleingang erledigt hätte: ein Aufschrei! Die Bürger wurden nicht gehört! Auf die Bedürfnisse der Nutzer würde nicht eingegangen! Arrogante Beamte, ohne Kontakt zum Volk!

    Blödsinn. Das war von Anfang an in der Diskussion um einen Neubau im Wiener Loch beinhaltet. Was zuerst besänftigt wurde, als der Bauherr von Park und begrünter Fläche sprach. Für alle zugänglich. Bis natürlich ganz Dresden typisch alle behumpst worden waren und sogar Absperrgitter für den Innenhof jeden aussperrte. Außenanlagen gepflegt vergessen oder ignoriert.

    Die Stadtverwaltung juckte das nicht. Verkehrssicherheit wurde hergestellt. Reicht.

    Und ich bleib bei der Aussage oben: für mich ist das Ergebnis ein Minimalanspruch an Landschafts- oder Stadtgestaltung im innerstädtischen Bereich. Kein großer Wurf, wenngleich eine deutliche Verbesserung, die medienwirksam und mit Bürgerbeteiligungstheater endlich ein Ergebnis hat.

    Im übrigen ist auch während eines Prozesses den die Verwaltung von allein beginnt, nicht schlecht den Bürger zu befragen. Ob die drauf eingeht, wenns gegen eigne Ziele geht, steht auf nen andern Blatt.

  • Auf dem Gelände des zukünftigen Busbahnhofes, parallel zum Simmel-Gebäude, wurde die Tage kräftig gerodet.

    Zu erahnen ist wieder der frühere Brückenkopf der Hohen Brücke, die bis 1960 hier noch über die Gleise führte.

    Zum Vorschein gekommen nach dem Roden ist ein Sandsteinelement, von dem auf der gegenüber liegenden Seite

    an der Bayrischen Straßen auch noch 2 vorhanden sind.

    Infos zur Hohen Brücke gibts hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Hohe_Br%C3%BCcke_(Dresden)

    und so sah sie mal aus: https://www.andreas-schwarze.de/img/dresden_hi…ruecke_1903.png

  • "Mobilitätshub" für Dresden auf dem Areal des Hauptbahnhofs. Kostenpunkt: 90-100 Mio. €


    Zitat

    In den oberen Geschossen sind 15.000 Quadratmeter Büroflächen für 1500 Menschen und 100 Mini-Apartments vorgesehen, die für temporäre Arbeitsgruppen angemietet werden können. Hinzu kommen Co-Working-, Konferenz- und Veranstaltungsräume und eine hausinterne Gastronomie. Außerdem sind eine öffentliche Dachterrasse, die über eine repräsentative Außentreppe erschlossen wird, begrünte Fassaden und Dächer sowie Photovoltaikanlagen angekündigt.

    Umsteigen und arbeiten - Knerer und Lang Architekten planen Mobilitätshub in Dresden

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.