Dresden - Prager Straße und Seevorstadt

  • Um das Forum dem Vergessen zu entreißen und dabei etwas aufzulockern, möchte ich auf dieses Werk der Dresdner Amateurfilmkunst mit Bezug zur Prager Straße hinweisen: Klick

    Bitte unbedingt bis zu Ende schauen. Apropos: Ich bin nicht der Produzent und linker Aktivitäten völlig unverdächtig. Gefallen hat mir das Teil dennoch irgendwie, um nicht zu sagen, ich hätte mich köstlich amüsiert...

    Einmal editiert, zuletzt von Zirp (25. November 2013 um 19:46)

  • Und was willst du uns, lieber Zirp, mit diesem kleinen Filmchen sagen? Geht es um die Darstellung Hans-Jürgen Westphals, der so etwas wie ein Dresdner Original sein dürfte?

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Das glaube ich eher nicht. Originale wie die Eierhanne, die Vogelmarliese, der Husar oder der Redenarr haben schließlich auch kein Denkmal gesetzt bekommen und sind heute eigentlich vergessen. :opa:

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  • Dann wäre es doch mal eine nette Idee, einen Dresdner-Originale-Brunnen zu kreieren. Wenn schon diese Originale keine eigenen Denkmäler bekommen haben, wäre doch immerhin möglich, sie alle in einer Figurengruppe des Brunnens zu vereinen. Eine schöne Aufgabe für einen Künstler, denke ich.

    Ich denke an etwas wie diesen Brunnen in Weißenfels: http://www.europa-erfahren.de/upload/gr/1221…weissenfels.jpg

    Oder wie der Ständebrunnen in Osnabrück: http://erinnernundvergessen.blogspot.de/2013/09/meine-…m-anfassen.html

    Oder wie der Reichstädter Brunnen in Aalen: http://fotoforum.schoener-reisen.at/data/media/202…n_IMG_5651a.JPG

    Oder wie die Stele zur Stadtgeschichte in Wendlingen: http://www.wendlingen.de/index.php?id=318

    Na ja, eine Idee eben. Aber eine doch ganz nette, finde ich...

  • Meinem Kenntnisstand nach - ich kann mich auch irren - handelt es sich bei dem Projekt um die große Brache zwischen Lennéplatz, Gerhart-Hauptmann-Straße, Wiener Straße und Gellertstraße.
    In den frühen 90'er Jahren wurde für das Grundstück ein recht schematischer Rahmenplan erstellt, dessen Umsetzung jedoch nie zustande kam. Als problematisch sehe ich bei dem Planungsgebiet die hohe Verkehrsbelastung sowie die Tankstelle an der Gerhart-Hauptmann-Straße an. Wer bitte möchte in einer solchen Umgebung wohnen?

    Hier der Plan von 1999:

    1: Studentenwohnheime Parkstraße (Sanierung, wahrscheinlich nach Plänen von Knerer und Lang, steht bevor)
    2: Neubau Gymnasium Bürgerwiese (Fertigstellung 2014) http://www.competitionline.com/de/ergebnisse/12208
    3: Zoologischer Garten Dresden
    4: Blaues Haus (Sanierung abgeschlossen)
    5: Rentnerresidenz "Domizil am Zoo" http://www.see-architekten.de/archiv/projekt06/daz_dresden.html

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  • Das Areal ist der Lennépark? Ich hatte das Grundstück an der Bürgerwiese vermutet, da lag ich wohl falsch. Zu diesem Areal hab ich sogar paar gute Insiderinformationen. Gekauft hat es die USD. Woher ich das weiß? Ich werde mir eine Wohnung zur Altersvorsorge kaufen, das Consulting arbeitet ausschließlich mit der USD zusammen. Bei einer Besichtigungstour verschiedener USD-Projekte in der Stadt war ich auch in der Penthousewohnung von Herrn Dathe, im sanierten Blauen Haus. Dort wurde mir gesagt, dass die Studentenwohnhäuser an der Parkstraße ebenfalls der USD gehören und 2015 saniert werden. Daraufhin fragte ich, ob das Grundstück worüber wir hier sprechen ebenfalls der USD gehört, das wurde bejaht.

    Da bin ich mal auf erste Visualisierungen gespannt, vielleicht schau ich mir das Stadtmodell die Tage mal an.

  • Das Areal ist der Lennépark? Ich hatte das Grundstück an der Bürgerwiese vermutet, da lag ich wohl falsch. Zu diesem Areal hab ich sogar paar gute Insiderinformationen. Gekauft hat es die USD.

    Es handelt sich um eine Vermutung, die aus der einfachen Tatsache resultiert, dass das Grundstück in grauer Vergangenheit mit diesem Namen in Verbindung gebracht wurde. Da er - der Name - vermutlich aber nicht geschützt ist, kann sich das Baufeld auch an einer ganz anderen Stelle befinden.
    Wenn du es aber an der Bürgerwiese vermutet hast, frage ich mich, warum du deinen Beitrag erst im Strang zur Wilsdruffer Vorstadt gepostet hast. Außerdem würde ich gern wissen, ob sich deine "Insiderinformationen" auf eben das von mir angesprochene Grundstück beziehen. Leider ist deine Formulierung in dieser Hinsicht nicht wirklich eindeutig.

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  • Es handelt sich um eine Vermutung, die aus der einfachen Tatsache resultiert, dass das Grundstück in grauer Vergangenheit mit diesem Namen in Verbindung gebracht wurde. Da er - der Name - vermutlich aber nicht geschützt ist, kann sich das Baufeld auch an einer ganz anderen Stelle befinden.
    Wenn du es aber an der Bürgerwiese vermutet hast, frage ich mich, warum du deinen Beitrag erst im Strang zur Wilsdruffer Vorstadt gepostet hast. Außerdem würde ich gern wissen, ob sich deine "Insiderinformationen" auf eben das von mir angesprochene Grundstück beziehen. Leider ist deine Formulierung in dieser Hinsicht nicht wirklich eindeutig.

    Ja Bilderbuch, ich meinte das von dir beschriebene Grundstück zwischen Wiener Straße und Lennéstraße. Dies hat die USD gekauft.

  • Herzlichen Dank für diese schnelle Information!
    Scheinbar sucht sich die USD, nun da der Bau der sogenannten Hafen-City langsam anzulaufen scheint, weitere neue Aufgabenfelder. Es würde mich nicht wundern, wenn diese Firma in den nächsten Jahren auch Teile des Robotron-Areals bebauen würde. Hier stecken ja noch die größten Flächenreserven der Dresdner Innenstadt.

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  • Dieser Tage hatte ich tatsächlich die Gelegenheit, mir die Präsentation des Werkstattverfahrens in aller Ruhe anzusehen. An diesem in weiten Teilen ernüchternden Erlebnis, möchte ich euch natürlich teilhaben lassen. Geteiltes Leid ist ja bekanntermaßen halbiertes Leid.

    Hier ein kleines Bild zur Einrordnung des Geländes innerhalb der Innenstadt:


    Quod erat demonstrandum.

    Als Vertreter der Grundstückseigentümer nahmen folgende Personen teil:

    - Herr Manfred Weingärtner, Lennépark Grundstücksgesellschaft mbH, Berlin
    - Herr Armin-Matthias Schramm, Terra Mater GmbH
    - Herr Markus Hummel

    Die geladenen Teilnehmer am Werkstattverfahren waren:

    1. Meyer, Bassin und Partner, Dresden
    2. Rohdecan Architekten GmbH, Dresden
    3. O+M Architekten, Dresden
    4. Kister, Scheithauer, Gross, [lexicon='Leipzig'][/lexicon]
    5. Team 51,5° Architekten, Wuppertal
    6. Prof. Moritz Hauschild, Darmstadt
    7. Stephan Braunfels Architekten, Berlin

    Kommen wir nach diesen ermüdenden Präliminarien zu den Entwürfen!

    1. Meyer, Bassin und Partner

    2. Rohdecan Architekten GmbH

    3. O+M Architekten

    4. Kister, Scheithauer, Gross, [lexicon='Leipzig'][/lexicon]

    Fortsetzung folgt.

    Bilder sind von mir.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Teil 2

    5. Team 51,5° Architekten

    6. Prof. Moritz Hauschild

    7. Stephan Braunfels Architekten

    Schlussendlich hat die Jury den sperrig-introvertierten Entwurf von Team 51,5° Architekten zur Weiterbearbeitung empfohlen, dessen starre, den Stadtraum negiernde Struktur, mich frappierend an den krangleisoptimierten Städtebau so mancher DDR-Großsiedlung errinnert. Glaubten wir diese Zeit nicht schon überwunden zu haben?!

    Meine persönliche Rangfolge wäre (von gut nach miserabel):

    1. Rohdecan Architekten GmbH
    2. Kister, Scheithauer, Gross
    3. O+M Architekten
    4. Meyer, Bassin und Partner
    5. Prof. Moritz Hauschild
    6. Team 51,5° Architekten
    7. Stephan Braunfels Architekten

    Was sagt ihr?

    Bilder sind von mir.

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  • Was fuer ein Gruselkabinett.

    Edit: Auf den Stadtraum bezogen halte ich ebenfalls Nr. 1 und 2 fuer am wenigsten schlecht. Die Gebaeude ansich sind aber auch in diesen Entwuerfen wieder mal nur Wuerfelware aus der CAD Software-Grabbelkiste.

  • Es ist zum sich übergeben! Was soll das denn sein? Als empfindender Mensch neigt man angesichts solcher Banalität dazu einen Haß auf die heute tonangebende Architektenschaft zu entwickeln. Geht`s noch? Das ist Dresden! Nicht irgendeine Stadt. Dazu ist die Lage an der Bürgerwiese ein sensibles Terrain. Hier wäre Stadtreparatur angebracht, nicht mal wieder Massenware. Banal ist die mildeste Kritik, die man anbringen kann. Neben den üblichen Würfeln und Kisten ragt der letzte Entwurf an Einfallslosigkeit und Häßlichkeit sogar noch heraus. Dem "Architekten" ist es tatsächlich gelungen in seinem "Entwurf" jeden rechten nicht-rechten Winkel zu vermeiden. Auch eine Leistung. Da werden bestimmt auch Leitungen und Kabel mit quadratischen Durchmesser verlegt. :kopfschuetteln: Da zeigt der Braunfels mal wieder sein wahres Gesicht. In Berlin rumschleimen um an den lukrativen Schlossauftrag zu kommen und den pseudohistorischen Entwurf der Spreefassade liefern und in Dresden derartigen Murks abliefern. :daumenunten:

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Sicher - hässlich, aber hässlicher als die sonstige Plattenbauwüste in der restlichen Altstadt-No-Go-Area außerhalb des Neumarkts ist es auch wieder nicht. Egal welcher Schrott dort gebaut wird...wenn es nicht sein muss, wird man dort nie vorbeikommen.

  • Der Sozialismus lebt weiter in Dresden...wirklich schlimm. Das Schlimmste aber ist, dass mit diesem Schund in Dresden Wettbewerbe gewonnen werden. So eine Unmoderne, dass man brechen könnte.

    Mit Team 51,5° Architekten hat zudem mal wieder einer der allerschwächsten Entwürfe gewonnen. Hier kann ich nichts positiv Hervorhebendes finden, während bei "Braunfels" noch das Wasserbecken als nettes Gimmick dienen kann und "Rohdecan" und "Kister, Scheithauer, Gross" zumindest so etwas wie Stadträume schaffen wollen, Blockränder und schwungvolle Durchwegungen hinbekommen, ist das beim 0815(1,5er)-Entwurf nicht zu finden. Die Hausschildchen Ellipsen sehen von oben ja interessant aus...aber von oben sieht's und erlebt's eben fast kein Mensch...ungeeignet und viel zu luftig an der Stelle.

    Meyer, Bassin, sowie O&M sind ähnlich desaströs wie der 51,5er-Entwurf.

    Die Architektur empfinde ich durchweg als schlimm, langweilig, klotzig....wenngleich Hausschild zumindest die kreativsten Solitäre abgeliefert hat. Als Quartierausführung aber wie gesagt ungeeignet.

    Danke bilderbuch für's Zeigen, dennoch hat mir das Ganze hier wieder mächtig die Stimmung verdorben...Kann denen im SPA und dem Murx-Marx mal einer sagen, dass die 70er und erst recht die DDR vorbei sind? Dagegen sind die architektonischen Weiterentwicklungen in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] und Berlin eine absolute Wohltat.

    Die USD ist bei mir übrigens nun gänzlich unten durch...die sollen ihren Namen ändern in "UKD" - Unser Klotziges Dresden.

    bediente Grüße

    DV

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia