Die Präsentation zeigt auf Folie 9 eines der beiden Probleme, die der Wiener Platz eigentlich schon immer hatte. Er hat nur einen "Ausgang" an der Ostseite. Im Gegensatz zu vielen anderen Bahnhofsvorplätzen verteilt sich die Nutzung daher nicht gleichmäßig über den ganzen Platz. Der Platz war allerdings auch schon immer vom zunehmendem Verkehr geprägt und dementsprechend wohl wenig einladend als Verweilstätte. Man vergleiche den Zustand um 1900 mit dem um 1930 und heute.
Wenn die Platzanlage an sich schon nichts anderes hergibt, dann sollte wenigstens - Problem Nummer zwei - die Architektur das Ganze erträglich machen, doch die Bebauung der Nordseite ist abweisend in Glas und Beton gefasst und da kann auch das Kugelhaus nichts mehr wett machen. Dem selbst schon technisch-stählernen Hauptbahnhof fehlt das "heimelige" Pendant. Von der städtebaulichen Fehl-/Nicht-Einbindung der Gebäude in ein Nutzungsgefüge und daraus folgenden toten Räumen drumherum mal ganz zu schweigen.
Ergo: Hier ist tatsächlich durch "Gestaltung" der Platzanlage nicht viel zu erreichen. Ich kann auch nur der geplanten Begrünung durch Bäume etwas Positives abgewinnen, nicht einmal Pflanzkübeln, denn wie die nach einer Saison aussehen werden, kann man sich vorstellen.
Ich bin gespannt, wie sich die Situation ändert, wenn es irgendwann einmal einen Busbahnhof geben wird, dann wird wenigstens Problem Nummer eins etwas abgeschwächt und der Platz bekommt eine veränderte Funktion. Insofern betrachte ich die aktuelle Planung als Zwischenlösung.