Frankfurt a. M. in alten Ansichten

  • Snork 26. Oktober 2023 um 17:25

    Hat den Titel des Themas von „Frankfurt in alten Ansichten“ zu „Frankfurt a. M. in alten Ansichten“ geändert.
  • Das dürfte im Fritschengäßchen aufgenommen worden sein. Blickrichtung ist Richtung Elisabethenstraße. Orientiere dich an dem turmartigen Gebäude, das in der Sichtachse zum Kuhhirtenturm rechts davon steht und nutze Googel Eearth zu Bestimmung. Dann kommst du sicher zum gleichen Ergebnis.

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Ja, der Fotograf stand unmittelbar vor dem Haus mit dem verschieferten Quergiebel: Google maps. Anstelle der Häuser links (auch jenes mit den spätgotischen konkaven Knaggen!) steht heute der rotgestrichene 0815-Wohnblock. Die Biegung des Fritschengässchens wurde durch das rote Haus fast egalisiert.

  • steht heute der rotgestrichene 0815-Wohnblock.

    Bei diesem dürfte es sich aber eher um den bereits auf dem letzten Bild stehenden 8 Achsigen Bau handeln. Der Brandgiebel auf dem GoogleStreetviewbild sieht jedenfalls alt aus. Das Haus mit dem Zwerchgiebel steht auch hinter diesem Bau (bzw. auf dem ersten Bild vor diesem).

    An der Stelle der Biegung un der kleineren Häuser steht heute der Querriegel zur Elisabethenstraße.

  • Gottfried Vömel, Frankfurt, Unbekanntes Gebäude, Abzug nach einer alten Platte von Carl Friedrich Mylius von 1880, ca. 1905.

    Hinweis auf die umfassende regionalgeschichtliche Sammlung von Dr. Stefan Naas, aus der diese Aufnahme stammt.

    Frankfurt ist mit vielen Bildern vertreten, die interessante 'Sammlung Gottfried Vömel' scheint mir erst jüngst hinzugefügt worden zu sein:

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Eine Ansicht aus den 1930er Jahren eines recht eigenwilligen Gebäudes: Eschenheimer Anlage 38.

    Escheinheimer-Anlage-38-um-1935.jpg

    Ansichtskarte vor 1939, unbekannter Verlag.

    Eine kunsthistorische Umschreibung des Gebäudes fällt mir recht schwer. Auf den ersten Blick meine ich hier einen purifizierten Gründerzeitstumpf zu sehen. Der kräftig vorstehende Sockel (Souterraingeschoss) mit seinen Stichbogenfenstern, das hohe Erdgeschoss und der oktogonale Vorbau könnten dafür sprechen. Die beiden runden Eckbalkone sehen aber nach Bauhaus aus. Die Fensterrahmen am 1. Obergeschoss und vor allem das mittlere Fenster am 2. Obergeschoss mit seinen drei Säulchen und dem Architrav als Fenstersturz würde ich in die 1920er Jahre datieren. Irgendwie faszinierend empfinde ich zuoberst die geschlossene Terrassenbrüstung, die an zwei Stellen für den Schriftzug 'Falk - Cafe' ausgeschnitten ist.

    Die Marke und damit das Stempeldatum sind leider entfernt worden, aber der Werbestempel lautet 'Deine Stimme dem Führer!'. Der Fotograf stand mit dem Rücken zum Eschenheimer Torturm. Weiss jemand mehr über das Gebäude? Heute steht hier ein 50er Jahre-Bau.

    Heutige Ansicht: Google maps.

  • Also Bebaut war die EA 38 wie man an einem Bewässerungsplan (ISG FFM, A.63.04, 5709) sieht von 1893 bis 1953. Eine Foto (ISG FFM Bestand S7B Nr. 2007-16) zeigt die zerstörte EA38 in 2/1943 und im Geoportal Hessen Luftbilder 1952 noch das zerstörte Gebäude.

    Interessanterweise zeigt der Ravenstein Plan 1:5000 von 1895 einen ähnlichen Grundriss für die EA38, wie der von 1950 in 1:2000.

    Die EA38 war seit mindesten nach dem 1. WK im Besitz von Martens, der dort einen Modeverlag und eine private Berufsschule für Zuschneider betrieb. In den frühen 20er vereinigt sich die Berufsschule Martens mit der Berufsschule Günther (Zuschneider). Bis mindestens August 1925 ist die Berufsschule Martens in der EA38 zu finden und ab Februar 1926 in der Goethe 27. Grund könnte der Tod vom Besitzer Martens sein, bis 1929 der Günther Besitzer der EA28 ist und ab 1929 der Konditor Falk. Eröffnung des gezeigten Cafés soll ja der 6.6.1929 sein.

    Anhand einer Akte Berufsschulen Zuschneider (HHStAW Bestand 405 Nr. 3063) kann man die Verlegung der Schule von der EA38 in die Goethe nachvollziehen, aber keine Unterbrechung des Schulbetriebes vor der Verlegung wegen eines möglichen Neubaus.