Palais Kolle Belle - Prenzlauer Berg

  • Volle Zustimmung, besonders wenn man die Meterware bedenkt, die anderwo in Berlin ausgefuehrt wird. :daumenoben:

    Vielen Dank, Palantir, fuer diese und auch Deine anderen Bilder von Berlin zum Jahresschluss. :applaus:

  • Sehr schön! Solche Bauten sind einer Stadt - und vor allem den Menschen - würdig (APH)! Die Balkongitter hätten aber etwas "voluminöser" ausfallen können (sehen etwas Baumarkt-mäßig aus).

  • Superschòne Winter Bilder!!! Palais Kolle Belle ist wirklich eine Schònheit, wo viele andere Neubauten in die Umgebung nicht einpassen, tut diese Bau das sehr gut!!!

    Palantir: vielen Dank (wie immer!!!)

    Rob

  • Schöne Bauten, die sich (bis auf das fehlende Dach) bestens in die Berliner Straßen einfügen. Schlichte klassische und moderne Eleganz! :daumenoben:
    Danke für die Bilder Palantir, eine wahre Wonne!

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Bin jetzt neugierig ob der Schweizer Architekt Marc Kocher noch dieser eklanter und hoffentlich weit erkannter Erfolg mehr klassische Eleganz in Berlin bauen wird.
    Dann stell ich mich vor um nach Englischer Art und Französischer Art endlich mal die wieder auf alt Berliner Art etwas zu entwerfen.
    Modern, klassisch und richtig Berlinerisch: muss wirklich SUPER sein.
    Dann gibts es riesige Arbeit um noch wenigstens 10.000 Löcher und 750.000 Fassaden auf zu werten, da die heute noch immer "leer" und "armutig" aussehen.
    Kann die GRK-Holding nicht in Berliner behelflig sein?

  • Danke für die Bilder!

    Mit diesem Objekt hat sich Marc Kocher in die Spitzengruppe der Gegenwartsarchitekten eingereiht und weist der längst in der Sackgasse steckenden deutschen Bauwerkelei einen Ausweg in die Zukunft. Kocher vertritt eine traditionelle Architektur, die sich "moderner" und eleganter gibt als etwa die von Patzschke, eine Architektur, die, entwicklungsfähig und flexibel, unendlich vielfältigen Bauaufgaben gerecht wird und dabei dem Auge wie einst noch vor hundert Jahren die Lust am Hinschauen beschert, die die Neugier weckt, wie es wohl in den Wohnungen hinter den attraktiven Fassaden aussehen mag, die dem Geist die Befriedigung über wohlgesetzte Proportionen, elegant gegliederte Flächen und frische Farben vermittelt. Wie wohltuend auch die Wiedererkennungsmerkmale, die Markenzeichen der Kocherschen Bauten: wie einst die Dreiecksgiebel an den Neorenaissancefassaden so bestätigen hier die dichtgesetzten Balkonkonsolen und das Spiel teils kürzerer, teils durchlaufender Balkongitter, dass ansehnliche Details auch in endloser Wiederholung nicht ermüdend wirken sondern das Signum einer Metropole darstellen. Wie selbstverständlich erscheint das alles, und doch, wie lange mussten wir es in Deutschland entbehren!

  • Zu Philoikódomos: es stimmt dass mit Palais Kolle belle dann endlich (nach viel Mist und ungepasste Neubauten) wieder urbaner, angepasster, schöne und würdige Architektur in Berlin (oder Deutschland ) erscheint. Runde Formen (wie die Eckturm, Fenster) und schöne, endlich nicht zu grosse, Sprossenfenster, Balkone und schön gegliederte Fassade. Viele klassische Details also, ohne das es langweilig wirkt, oder "gemacht".
    Mit Abstand der beste Entwurf in Berlin (und tatsächlich etwas besser gelungen dann die Patschke Bauten). Hoffentlich darf dieser Architekt weitere Palais in Berlin bauen.
    Verglichen mit dem hässlichen und ungepassten Entwurf des "Palais" (?) neben die Parochial Kirche, ist dies die Chance um auch in die würdige Pariochial Strasse dann die Löcher mit weit besseren Entwürfe zu füllen.
    Das die Deutsche Architekten denn endlich wach werden.

  • Die Kombination von Schnee und dem weissen Eckgebäude ist ja fast schon traumhaft.
    So stelle ich mir eine sinnvolle Ergänzung des riesigen Berliner Brachflächenvolumes vor.
    Danke für die Bilder.

  • Nett. Wirkt aber irgendwie wie aus Plastik. Wirklicher Fassadenschmuck fehlt weiterhin - das wäre einmal ein wirklicher Quantensprung im heutigen Architekturtraditionalismus, der bisher immer nur mit reduzierten Formen gearbeitet hat.

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Bei öfterem Ansehen der Bilder kommt es mir so vor, als ob sich diese Fassaden recht schnell 'abnützen', um einen mehr musikalischen Terminus zu gebrauchen - man wird ihrer rasch überdrüssig.
    mE ist dieser Stil ideal zum Schließen von Lücken in historischen Beständen, mehr jedoch nicht. Ein ganzer Straßenzug oder horribile dictu Stadtteil (wobei es in den Wiederaufbaustädten tragischerweise von ungleich Schlimmerem bekanntlich nur so wimmelt) wäre mühsam.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Danke für die Bilder.

    Das Gebäude ist recht gut gelungen meiner Ansicht nach. Allerdings paßt zu der sehr altbauartig gestalteten Fassade das Flachdach einfach nicht. Man hat irgendwie den Eindruck, es handele sich um ein später aufgestocktes oder nach Kriegsschäden vereinfacht wiederhergestelltes Gebäude. Merkwürdig, daß es so viele Neubauten gibt, die ein richtiges Mansarddach mit Gauben haben, dafür aber eine eher banale Fassade aufweisen - und hier ist es genau umgekehrt. :?

  • Ich teile eure Bedenken und war nach den tollen Visualisierungen auch eher betrübt ob der vielen Bilder nach Fertigstellung, die trist und abweisend wirkten.
    Nach einem Besuch bin ich jedoch ehrlich gesagt begeistert, wie toll sich die Häuser in den Altbaubestand in der Umgebung einfügen. Das Erdgeschoss wirkt (leider nicht bezogen auf die Qualität des Materials) hervorragend und man hat den Eindruck, dass die Häuser in der Tat historisch gewachsen sind und Altbauten sind.

    Im Ergebnis ein gutes Projekt, welches Mut macht für einen Wandel in eine ähnliche Richtung.

  • Ich sehe es auch als einen sehr guten Füllbau für den Altbaubestand und einen großen (und ausbaubaren) Schritt in die richtige Richtung. Weiter so!

  • Wegen der großen Resonanz noch einige bildliche Ergänzungen zu diesem Projekt.

    Zunächst einige Ansichten des baulichen Umfelds.
    Von der Diedenhofer Straße zur Belforter Straße zeigt sich das Kolle Belle (der Name ist schon albern) hinten in der Bildmitte.

    Direkt gegenüber an der Belforter Straße/Kollwitzstraße sieht man, was dort vor wenigen Jahren in bis heute fast überall gerne gewähltem Baukastenstil entstanden ist - und zum Glück nicht als Maßstab genommen wurde.

    Und schließlich von der Metzer Straße entlang der Kollwitzstraße nach Norden geschaut, das Kolle Belle unmittelbar links des zweiten Straßenschildes.

    Dann noch ein paar Bilder der Hofbebauung:

    Rückseite Belforter Straße

    Der Hof in der Totalen (soweit möglich war)

    Das beste Gartenhaus, das ich überhaupt jemals als Neubau gesehen habe

    Über das Nachbargrundstück Kollwitzstraße zum Gartenhaus und zum Hof geguckt


    Der Auffassung Pilasters im vorangehenden Beitrag ist eigentlich nichts hinzuzufügen.
    Wer sehen will, wie es ansonsten überall wuchert und grds. auch hier hätte sein können, mag sich ja mal hieran delektieren:
    http://www.chorinerhoefe.com
    oder
    http://www.conceptbau-premier.de/einfamilienhae…ienstrasse.html
    oder
    http://www.kastaniengaerten.de

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Danke für die aufschlussreiche Ergänzung, Palantir!

    Ist denn der Schriftzug "Palais Kolle Belle" irgendwo in der
    Fassade verewigt? Wenn nicht wird man den Stumpfsinn
    schnell vergessen.

    Die Hofseite ist mE sogar schöner gestaltet als bei den meisten
    Gründerzeitquartieren.

  • Paris mit Berlin vergleichen ist unfähr: 4 x so viel alter Bausubstanz und alles ist in Paris noch da (alle Palais, alle Bahnhöfe, alle Kirchen, Wohnbauten nicht allen abgestuckt und alles geschlossen, Parks und Garten sind auch noch allen da..........).

    So bietet Paris das 15 Fache was Berlin noch hat und schön macht. Auch die Bauten in 14. Distrikt der neo-Klassiker wie Bofill sind würdig und eindrucksvoll. Dan bietet Berlin kleinteiliger Bauten wie Palais Kolle Belle (schön für Berliner Verhältnissen, aber armselig wenn verglichen mit was Paris an klassische Neubauten bietet).

    Nur Patscke seine Entwürfe für die Voss-strasse hätte etwas richtig Schönes bedeutet mit endlich wieder harmonisches und "grand Boulevard" Denken, aber Patschke wird in Berlin kaum geschätzt und Berlin ist imdessen für ihn zu kleinbürgerlich geworden.

    In Berlin wird nicht "gross" gedachtet. Die Stad hat nach dem Krieg fast alles Eindrucksvolles und Würdiges selber abgebrochen, wenig restauriert und dann noch nur am bestimmten Orten wie die UdL.
    Kurfürstendamm, Bismarck Strasse, Stresemann Strasse, Bülowstrasse, Tauentzien Strasse, Savigny Platz, Stein Platz: sie wurden nirgendwo einigermase eindrucksvoll restauriert oder was noch da war an ehemalige Pracht verschont. Nein, die wurden im Zeitgeist der 50-er und 60-er Jahren "vereinfacht" oder "modernisiert"

    Finde auch das die einmalige Restauration des Neues Museum eine Riesenchance zur Heilung verpasst wurde. Umgang mit verschwunden Schloss und verstümmelte Dom sind auch vielsagend. Die noch immer nicht restaurierte Parochial kirche Spitze............sogar diese feine kleine Merkmalen werden verunlässigt!!!