• Das hatten wir, so glaube ich, noch nicht. Die mittelalterliche Kemenate Hagenbrücke 5 musste unbedingt zum Veranstaltungszentrum umgebaut werden und ein rostfarbenes Fernrohr als Anbau erhalten.

    Es versteht sich eigentlich von selbst, dass das einfühlsam und zugleich mutig gestaltete Gebilde einen Preis des BdA erhalten hat.

    vorher
    https://goo.gl/images/GdXebm

    jetzt
    https://goo.gl/images/8dqqZf

    https://bda-bund.de/awards/kemenate-hagenbruecke-2/

    https://www.kemenaten-braunschweig.de/kemenate-hagenbr%C3%BCcke/

    https://www.braunschweig.de/tourismus/uebe…genbruecke.html

    Aber, das Ganze hat in Braunschweig ja Tradition. Auch bei der Jakob Kemenate hatte man die Verbindung alter Stein/Rost bereits erfolgreich geprobt. Wenngleich noch etwas zaghaft mit Satteldach.

    https://goo.gl/images/QmfV6d

    https://goo.gl/images/9j6TfH

  • Bauantrag für die Renovierung des ältesten datierten Fachwerkhauses in Deutschland eingereicht:

    news38.de

    Es handelt sich um das oben gezeigte Fachwerkhaus im Magniviertel, das in einem desolaten Zustand zu sein scheint.

  • Nach langem vergeblichem Suchen in meinen Unterlagen nach einer Rekonstruktionszeichnung, die ich mal vor etwa zehn Jahren sah, bin ich schliesslich bei einem Wikipedia-Artikel fündig geworden. Allerdings handelte es sich bei der Zeichnung um eine isometrische Darstellung, bei der man auch die Balken im Hausinnern darstellte. Die Rekonstruktionsansicht bei Wikipdia ist eine Visualisierung mit texturierten Oberflächen. Aus dem Jahr 2004 stammt der Bauforschungsbericht.

    Ältestes Haus in... von...
    Der Erste schreibt "Ältestes Fachwerkhaus in Braunschweig"
    der Zweite fügt hinzu "und möglicherweise ganz Deutschlands"
    und der Dritte dichtet dann "Ältestes Fachwerkhaus Deutschlands"...

  • Na ja. Da gibt es doch bekanntlich ältere Fachwerkhäuser. Das Haus in der Esslinger Heugasse 3, soll von 1261 sein.

    Ich habe das so verstanden, dass dies das älteste Haus ist, das das Jahr seiner Erbauung als Inschrift trägt.

  • So meinte ich das auch und so steht es auch im Link ("ältestes datiertes Fachwerkhaus"). 1432 lautet die Inschrift am Haus. Dies sei nach den mir zur Verfügung stehenden Quellen die früheste Jahreszahl an einem Fachwerkhaus in Deutschland.

  • Wenn man das so versteht, dass es sich um eine am Haus angebrachte Jahrzahl handelt, dann ist das möglich. Ich habe es automatisch als 'ältestes dendrodatiertes' Fachwerkhaus aufgefasst.

  • Vor einigen Jahren kam in der Presse mal das Thema Ackerhof-Portal auf. Die Wiedererrichtung sollte geprüft werden. Weil ich seither nichts mehr von der Thematik gehört habe, schrieb ich die Stadt Braunschweig an. Die Antwort könnte hier vielleicht auch interessieren.

  • Der Lindenhof soll im kommenden Jahr saniert werden. Das wichtigste Detail bei der Maßnahme, ist aber wohl dieses:

    (...) Das Dach soll nach altem Vorbild rekonstruiert werden und wieder Turm und Giebel erhalten, die 1944 im Krieg zerstört wurden. „Statisch ist das nicht so einfach wie ursprünglich gedacht“, hat die Eigentümerin erfahren müssen. Die Pläne, die sie vom Vorbesitzer übernommen hatte, hätten noch einmal überarbeitet werden müssen. „Ich hoffe, dass wir Anfang kommenden Jahres mit den Bauarbeiten anfangen können“, so Eiswirt. (...)

    So sah das Haus einmal aus:

    https://scontent.fdtm2-2.fna.fbcdn.net/v/t1.0-9/18011…627&oe=5E70F987

    Man darf sehr gespannt sein. Das Haus wurde in den Jahren ja ganz schön verunstaltet.

  • Der Platz ist noch recht ansehnlich und besitzt noch zahlreiche ältere Bauten aus verschiedenen Epochen (Renaissance, Barock, Klassizismus, Historismus), aber auch den einen oder anderen Neubau:https://www.stadtpanoramen.de/braunschweig/k…kt_full_hd.html

    Ansehnlich sind auch der Altstadtmarkt:https://www.stadtpanoramen.de/braunschweig/a…us_full_hd.html

    und natürlich der Burgplatz:https://www.stadtpanoramen.de/braunschweig/burgplatz.html

    Michaelisviertel:https://www.stadtpanoramen.de/braunschweig/michaelisviertel.html

  • https://www.stadtpanoramen.de/braunschweig/s…se_full_hd.html

    Es ist wirklich erstaunlich, wieviel im innersten Kern dieser so vielbombardierten Stadt stehen geblieben ist. Wenn man das mit Kassel, HIldesheim oder auch Nürnberg vergleicht...

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • @UC

    Genialer Link! Danke!

    Ich hätte auch nicht für möglich gehalten, dass in Braunschweig noch so viele historische Gebäude im Zentrum stehen geblieben sind! Das freut mein Herz bei all dem Schmerz.

  • Ich kenne Braunschweig seit kurz nach dem Mauerfall. Es war ja "Zonenrandgebiet". Mir hat die Stadt ganz gut gefallen. Nach dem Krieg hatte man hier auf den Erhalt von "Traditionsinseln" gesetzt. Ich denke, das war eine ganz gute Idee. Eine Fachwerkstadt nach schwerer Kriegszerstörung wiederaufzubauen, ist schwierig. Das Fachwerk verbrennt und weg ist es. Und da alte Fachwerkhäuser meist nicht den Nutzungsbedürfnissen nach 1945 entsprachen, kann man schon nachvollziehen, dass es hier keine Komplettrekos gab. Immerhin hat man später mit dem Schloss und der Alten Waage noch nachgesteuert.

    In Hildesheim kann man die Rekonstruktion des Marktplatzes in den 80er Jahren gar nicht genug loben. Diese Großtat der Rekobewegung sollten wir nie vergessen. Ich konnte sie dank der Grenzöffnung relativ zeitnah begutachten. Ich mag übrigens auch Hannover ganz gerne.

    Im Vergleich zu Halberstadt schneidet Braunschweig schon ganz gut ab. Eine richtig schöne alte Stadt mit vielen Fachwerkhäusern ist dann das benachbarte Wolfenbüttel. Und wer Fachwerk bis zum Abwinken sehen will, der fährt nach Celle.

    Wir haben zu Braunschweig auch einen Galeriestrang im Forum, in dem der Wiederaufbau ebenfalls diskutiert wird. Ich denke, alte Fotos als Maßstab anzulegen, ist ein bisschen problematisch.

  • Als Liebhaber niedersächsischen Fachwerks bin ich immer wieder gern in Braunschweig. Trotz grausamer Zerstörung gibt es dort grossartige Häuser von allerbester Qualität: die Häuser Hunborstel, Veltheim und Burgplatz 22 im Hinterhof; Knochenhauerstrasse 13,12,11; Hinter St. Magni Nr.1, Ulrici Pfarre, am Magnitor 1; Damm Nr. 4 mit Apostelfiguren; Güldenstrasse 7 mit reichem Beschlagwerk; und natürlich die unvergleichbar schöne rekonstruierte Alte Waage. Diese Meisterstücke befinden sich meistens in ansehnlichen Gruppen z.B. im Burgplatz bzw. Magniviertel.

    Was allerdings fehlt, sind die langen Strassen voll von sehr alten, z. T. riesigen Häusern wie beispielsweise die Webergasse mit Blick auf die hohe Fassade der Andreaskirche. Braunschweig hatte ja vor dem Krieg schätzungsweise 2000 Fachwerkhäuser: und war neben Rouen, die grösste Fachwerkstadt der Welt. Jetzt sind es nur noch etwa 120. Von den ehemaligen 1300 in Hildesheim sind nur etwa 130 geblieben. Von den drei größten FW Städten, besitzt nur Halberstadt eine echte "Altstadt" mit zwischen 300 und 400 erhaltenen Häusern aus ehemals 1600. Allerdings hatte Halberstadt nach dem Krieg noch über 900....!

    Ich finde alle drei Städte schön und faszinierend trotz ihrer tragischen Schicksale: die besitzen ja Kirchen, Kunstwerke und Museen von Weltrang. Braunschweig hat ausserdem noch viel Gründerzeitler vom ersten Rang, wie oben am Kohlmarkt!

  • Ja, Braunschweig und Hildesheim fliegen hier etwas unterm Radar, wohl, weil die entscheidenden Projekte alle schon etwas länger her sind und der Fokus im Moment stark auf den Residenzstädten im Osten liegt. Aber die Marktplatz-Reko in Hildesheim ist wahnsinnig gut geworden. Und an den eingestellten Panoramabildern von Braunschweig kann man sehen, was noch alles steht und grob abschätzen, was alles verloren gegangen ist.

    Wenn man auf niedersächsisches Fachwerk steht, bleibt für mich Goslar "Benchmark", gefolgt von vielen kleinen und untereinander nur schwer in eine Rangfolge zu bringenden Städten wie Hann. Münden, Einbeck, Duderstadt, Osterode (für mich eine Überraschung), Celle, Wolfenbüttel und vielleicht noch Hameln, Göttingen mit Abstrichen.