• Wie hier schon richtig gesagt wurde, gibt es in Braunschweig die Traditionsinseln.
    @ Braunschweiger: Weißt du welche der Inseln den Krieg überlebt hat und welche rekonstruiert wurde??

  • Zitat von "AndReco"

    Wie hier schon richtig gesagt wurde, gibt es in Braunschweig die Traditionsinseln.
    @ Braunschweiger: Weißt du welche der Inseln den Krieg überlebt hat und welche rekonstruiert wurde??

    Rekonstruiert wurde meines Wissens in Braunschweig außer der Alten Waage gar nichts, allenfalls schwer beschädigte Bauten repariert. Und von Inseln, die den Krieg überlebt haben, kann man auch nicht sprechen, denn - vor dem Krieg war fast alles aus Fachwerk bzw. historisch, der Stadtkern in seiner Größe und kunstgeschichtlichen Bedeutung locker mit Nürnberg ebenbürtig. Die Tatsache, dass der ganze Stadtkern tagelang (!) und über dutzende Kilometer sichtbar brannte, spricht schon für die ungeheure Menge Holz, die hier in Flammen aufging.

    All das war unseren menschenverachtenden Freunden von der "königlichen" Luftwaffe bekanntlich nicht genug, anschließend mussten noch die beiden bedeutendsten Barockstädte des Kontinents, Dresden und Würzburg daran glauben. :augenrollen:

    Siehe auch hier, ein sehr guter Wikipedia-Artikel:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Bombenangriff_auf_Braunschweig_am_15._Oktober_1944\r
    de.wikipedia.org/wiki/Bombenangr ... tober_1944

    Aber Warnung, harter Tobak.

  • Zitat von "AndReco"

    Wie hier schon richtig gesagt wurde, gibt es in Braunschweig die Traditionsinseln.
    @ Braunschweiger: Weißt du welche der Inseln den Krieg überlebt hat und welche rekonstruiert wurde??

    Richtig überlebt hat keine. Die Traditionsinseln wurden eher nach den Bereichen benannt, die den Krieg am besten überstanden hatten und das alte Braunschweig repräsentieren. Wenn man schon davon sprechen kann, dann würde ich den Altstadtmarkt und das Magniviertel als Ensemble sehen, welche den Krieg gerade so überstanden haben.

    Ich habe Bildbände zuhause von der Jahrhundertwende, da kommen mir regelmäßig die Tränen.
    Wer Interesse hat, dem kann ich gerne Literatur empfehlen oder er oder sie kommt einfach mal auf einen Besuch nach Braunschweig. Würde mich freuen.

    Ricarda Huch:
    Wer rückwärts sieht, gibt sich verloren, wer lebt und leben will, muß vorwärts sehen...

  • Zitat von "RMA"

    Rekonstruiert wurde meines Wissens in Braunschweig außer der Alten Waage gar nichts, allenfalls schwer beschädigte Bauten repariert. Und von Inseln, die den Krieg überlebt haben, kann man auch nicht sprechen, denn - vor dem Krieg war fast alles aus Fachwerk bzw. historisch, der Stadtkern in seiner Größe und kunstgeschichtlichen Bedeutung locker mit Nürnberg ebenbürtig. Die Tatsache, dass der ganze Stadtkern tagelang (!) und über dutzende Kilometer sichtbar brannte, spricht schon für die ungeheure Menge Holz, die hier in Flammen aufging.

    All das war unseren menschenverachtenden Freunden von der "königlichen" Luftwaffe bekanntlich nicht genug, anschließend mussten noch die beiden bedeutendsten Barockstädte des Kontinents, Dresden und Würzburg daran glauben. :augenrollen:

    Siehe auch hier, ein sehr guter Wikipedia-Artikel:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Bombenangriff_auf_Braunschweig_am_15._Oktober_1944\r
    de.wikipedia.org/wiki/Bombenangr ... tober_1944

    Aber Warnung, harter Tobak.

    Ja, das ist hart. Ich kenne die Geschichten von meinen Großeltern. Und die sind noch schlimmer.

    Ricarda Huch:
    Wer rückwärts sieht, gibt sich verloren, wer lebt und leben will, muß vorwärts sehen...

  • Zitat von "Braunschweiger"

    Richtig überlebt hat keine. Die Traditionsinseln wurden eher nach den Bereichen benannt, die den Krieg am besten überstanden hatten und das alte Braunschweig repräsentieren. Wenn man schon davon sprechen kann, dann würde ich den Altstadtmarkt und das Magniviertel als Ensemble sehen, welche den Krieg gerade so überstanden haben.

    Ich habe Bildbände zuhause von der Jahrhundertwende, da kommen mir regelmäßig die Tränen.
    Wer Interesse hat, dem kann ich gerne Literatur empfehlen oder er oder sie kommt einfach mal auf einen Besuch nach Braunschweig. Würde mich freuen.

    Über Literaturtipps, gerade zu Bildbänden, würde ich mich freuen. :)

  • Zitat von "RMA"


    Über Literaturtipps, gerade zu Bildbänden, würde ich mich freuen. :)

    So, hier einige Bücher und Bände, die etwas über das alte Braunschweig, seine Zerstörung und die Geschichte der über 1000jährigen Stadt beschreiben:

    Das Inferno von Braunschweig, 1994, Elm Verlag Cremlingen von Günter K.P. Starke.

    Festgabe Braunschweig MDCCCXCVII von 1897 von Julie Dedekind

    Berühmte Kunststätten Band 31, 1905, Verlag Seemann, von Oscar Döring

    Die Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Braunschweig, 1926, Appelhans und Comp Braunschweig von P.J. Meier und K. Steinacker.

    Führer durch Braunschweig, 1908, Albert Limbach GmbH, von Ernst Stier

    Führer durch Braunschweig mit Stadtkarte und Theaterplänen, um 1900, Druckerei Julius Krampe Braunschweig, von A. Sattler und O. Bütow.

    Braunschweig, Otto Stelzer, 1965 von Willi Birker, Deutscher Kunstverlag

    Braunschweig. Die Deutschen Städte. Von der Staatlichen Bildstelle, Verlag Ludwig Simon, Berlin, um 1930.

    Merian Braunschweig, 1950, Hoffmann und Campe Verlag.

    Merian Braunschweig, November 2006

    Braunschweig, Tradition, Trümmer, Aufbau, Waisenhaus Buchdruckerei Braunschweig, 50er/0er Jahre.

    Braunschweigisches Landesmuseum, Bomben auf Braunschweig, 1994 von Gerd Biegel.

    Braunschweiger Fotoalbum, rot, um 1895.

    Kleine Braunschweig Fibel, 1950, Waisenhaus Buchdruckerei Braunschweig von Albert Trapp.

    Fotoalbum: Brunswick in 12 pictures Series 1, Georg Westermann Verlag Nr. 031100-001

    Brunswick in 12 pictures Series 2, Georg Westermann Verlag Nr. 031100-002

    Brunswick, Postkartenheftchen um 1920/30


    Wer Fragen hat zu Lektüre oder Hilfe bei der Beschaffung braucht, der kann gerne schreiben. Manche Bücher gibt es evtl. nur hier, die besorge ich aber. Bei Bedarf kann ich auch alte Postkarten oder Fotos aus den Büchern scannen und schicken.

    Gruß
    Braunschweiger

    PS: Danke für den netten Empfang hier im Forum :daumenoben:

    Ricarda Huch:
    Wer rückwärts sieht, gibt sich verloren, wer lebt und leben will, muß vorwärts sehen...

  • Staatstheater:

    Stechinelli-Haus:

    Ritter St. Georg in der Knochenhauerstraße:

    Achtermannsche Haus:

    Bilder: wikipedia.de

    Ricarda Huch:
    Wer rückwärts sieht, gibt sich verloren, wer lebt und leben will, muß vorwärts sehen...

  • Technische Universität, Altgebäude:

    Wasserturm (1901):


    Bilder: Wikipedia.de

    Ricarda Huch:
    Wer rückwärts sieht, gibt sich verloren, wer lebt und leben will, muß vorwärts sehen...

  • Ich in einem Braunschweig Forum gelesen, dass es wohl Bestrebungen seitens privater Initiativen gibt, das Mummehaus zu rekonstruieren. Wer weiß mehr zu diesem Thema oder hat hierzu was gelesen? Ich finde diese Geschichte schon sehr interessant und hoffe, dass dies keine Ente ist.

  • Mal eben Wikipedia:

    Zitat

    Das um 1588 erbaute Fachwerkhaus wurde wie so viele andere im Zweiten Weltkrieg am 10. Februar 1944 bei einem der zahlreichen Luftangriffe so schwer beschädigt, dass es – bis auf Teile des Portals, das sich heute an einer anderen Stelle befindet – abgerissen werden musste und nicht wieder aufgebaut wurde. Nach neueren Berichten der Braunschweiger Zeitung, gibt es aber Bestrebungen, das Mummehaus mit Hilfe regionaler Sponsoren an gleicher Stelle wieder aufzubauen.

    Das klingt mir ähnlich nach der Situation wie aktuell in Hildesheim mit dem umgestülpten Zuckerhut - die Stadtpolitik hat nichts dagegen, aber das Geld muss wohl von Sponsoren kommen. Wie so oft vermisse ich dabei irgendwie eine vernünftige PR für so ein Projekt, die das Interesse größerer Teile der Bevölkerung weckt.

  • Das Gerücht kursiert schon seit einigen Jahren.
    Leider ist da nichts dran, da wollte sich nur jemand wichtig machen.

    Prinzipiell würde ich den Wiederaufbau natürlich begrüßen, sowie einige andere Dinge.

    PS: Als es die Kaiser-Wilhelm-Straße noch gab, war die Welt in Ordnung :anbeten: .

    Ricarda Huch:
    Wer rückwärts sieht, gibt sich verloren, wer lebt und leben will, muß vorwärts sehen...

  • Plaene fuer einen Neubau am Ringerbrunnen:

    Zitat

    Architekt Rainer Ottinger beschreibt den modernen Neubau "als Bekenntnis zur Lücke", die er ausfüllt. In der Sichtachse zum Burgplatz und zwischen einem neuen und einem alten Haus nehme er die Dachhöhe der Nachbarn auf, bewahre im Obergeschoss Distanz zum historischen Geschäftshaus auf der rechten Seite. "Der Bau spricht eine moderne Sprache, aber nicht zu laut", beschreibt Ottinger seinen Entwurf.


    Quelle: Braunschweiger Zeitung
    Ein Bau als Bekenntnis zur Luecke!

    Zitat

    Als Erinnerung an den Bunker, der im Krieg Tausenden von Menschen das Leben rettete, wird auf der rechten Seite des Neubaus ein Stück der alten Bunkerwand erhalten, verspricht Malonn.

    Vielleicht wird es einmal eine "Bekennende Architektur" geben..

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Das wird wohl wieder mal einer der üblichen Klötze sein. Hat jemand ein Bild von dem geplanten Objekt gefunden?

  • hallo Freunde,
    ich habe schon ein Bild in der Braunschweiger zeitung gesehen. Es wird ein Glasklotz der in oberen Breich Abstand zu den benachbarten Bauten aus dem 18 jahrhundert hält. Es ist mal wieder das allerletzte. nach den positiven tendenzen in Braunschweig in den letztem jahren eine herbe Enttäuschung. Insbesondere auch deshalb, weil die Umgebung relativ gut erhalten ist !

  • Beschwerdebriefe an die Braunschweiger Zeitung unter:
    mailto:redaktion.bs@bzv.de">redaktion.bs@bzv.de
    Alles was ihr über die sog. "Moderne" in halbwegs erhaltener Umgebung schreibt, passt. Dazu braucht man nicht mal den Entwurf sehen. Es ist ein vier- bis fünfgeschössiger Bau, große Glasflächen und natürlich kein normales Dach. Sieht eher aus wie Priscos Staffeldach an der Töpfergasse, nur nicht aus Glas.

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Zitat

    nach den positiven tendenzen in Braunschweig in den letztem jahren eine herbe Enttäuschung. Insbesondere auch deshalb, weil die Umgebung relativ gut erhalten ist !

    Besonders das Letzte finde ich so schlimm. Man ist wieder dabei, eine der letzten heilen Ecken in dieser so geschundenen Stadt zu versauen. Und das dort, wo sich eine Verbesserung durch einen klassischen Bau geradezu anbietet.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Zitat von "Brandmauer"

    ...eine der letzten heilen Ecken...

    Ich lese das erst jetzt und bin schockiert!
    Das Grundstück liegt wirklich an der letzten Ecke mit komplex erhaltener großstädtisch-braunschweigischer Fachwerkarchitektur. Und wenn ich lese, dass das Haus 'respektvollerweise' in den Obergeschossen Abstand von dem Altbau halten soll, finde ich das fast noch schlimmer als einene moderne Glasfassade.
    Der Blick vom Burgplatz wird so nicht geheilt, sondern manifestiert.

  • Hallo, ich habe bereits eine Abbildung des Neubaues gesehen, das Gebäude ist peinlich und provinziell, und es ist eine Schande, dass es am Sack, ( ja so heisst der Platz) entstehen soll, der halbwegs geschlossen wirkt, allerdings von umgebenden Kaufhausklötzen bedrängt wird. Es ist eine Schande !

  • Zitat von "Der Herzog"

    Hallo, ich habe bereits eine Abbildung des Neubaues gesehen, das Gebäude ist peinlich und provinziell, und es ist eine Schande, dass es am Sack, ( ja so heisst der Platz) entstehen soll, der halbwegs geschlossen wirkt, allerdings von umgebenden Kaufhausklötzen bedrängt wird. Es ist eine Schande !

    @Herzog:

    Hast du die Möglichkeit, die Abbildung einzuscannen oder abzufotografieren? Wäre sehr nett.