• Wirkt jetzt nicht wirklich schlecht, ehrlich gesagt. Die ganze Aufregung umsonst.

    Die Kritik des die weiteren Kommentare auslösenden Zeitungsartikels kam also eher aus Sicht von Fans der Nachkriegsmoderne. Hier geschieht - mal wieder, muss man sagen - also das glatte Gegenteil dessen, was immer an die Wand gemalt wird. Bei vielen Umnutzungsprojekten wird mittlerweile fast alles an Architektur aus der Vorkriegszeit erhalten, und die meisten Nachkriegsergänzungen abgerissen. Läuft genauso auch in Bremen bei vielen von mir vorgestellten Umnutzungsprojekten.

  • Der Plan zeigt aber nicht das Finale Ergebnis des Wettbewerbs, sondern gibt nur eine Einschätzung was erhaltenswert wäre.

    ...

  • also das glatte Gegenteil dessen, was immer an die Wand gemalt wird

    Was soll damit denn nun wieder gemeint sein?

    Es geht bei der "Sanierung statt Abriss"-Forderung in der Regel selbstverständlich um den Erhalt modernistischer Bausubstanz.

    Beispiele:

    - Hier wird von einem Vertreter der Gruppe "Architects for Future (AFF)" der Abriss des Berlinhyp-Gebäudes in der Budapester Straße, Berlin, beklagt.

    Baubranche sucht Wege zur Nachhaltigkeit
    In der Klimakrise gerät einer der größten Verschmutzer häufig aus dem Blick: Der Bausektor steht für rund 40 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Nachhaltige…
    www.haz.de

    Das Gebäude: https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin_Hy…z_in_Berlin.jpg

    Im selben Artikel wird die Sanierung des Verwaltungsgebäudes des Tierparks Berlin begrüßt. Zitat: "`Ein tolles Projekt´, lobt Burgbacher von Architects For Future."

    Das Gebäude: https://www.zrs.berlin/de/project/ver…aeude-tierpark/

    - Hier wird der Erhalt der Münchner BayWa-Konzernzentrale begrüßt. Für Hochhausfans doch der feuchte Traum.

    Nachhaltige Architektur: Sanieren statt Abreißen
    Nachhaltige Architektur: Sanieren statt Abreißen - Der Dämmstoff - www.der-daemmstoff.de informiert rund ums dämmen!
    www.der-daemmstoff.de

    - Hier wird der Abriss der Tortenschachtel in Ludwigshafen beklagt. Zitat: "Graue Energie wird immer wieder verschwendet."

    Sanieren statt abreißen
    Viele alte Gebäude werden heute abgebrochen, obwohl sie modernisiert werden könnten. Architekten fordern dringend ein Umdenken bei allen Beteiligten, auch um…
    www.klimareporter.de

    Das Gebäude: https://rhein-neckar-wiki.de/Tortenschachte…enschachtel.jpg

    - Hier werden unter der Überschrift "Klimabewusste Architekten raten zu Sanierung statt Abriss" typische Nachkriegshäuser gezeigt:

    Klimabewusste Architekten raten zu Sanierung statt Abriss
    Neubauten verursachen deutlich mehr CO2-Emissionen als eine Sanierung oder ein Umbau von Bestandsgebäuden. Architekten und Umweltschützer fordern deshalb ein…
    www.rbb24.de

    - Hier setzt sich Peter Cachola Schmal vom Deutschen Architekturmuseum für den Erhalt des Telekomgebäudes am Frankfurter Ostbahnhof ein.

    Gebäude und Klimaschutz: Lieber nichts Neues bauen
    In kaum einer anderen Stadt wird so viel abgerissen und neu gebaut wie in Frankfurt. Doch der Erhalt von Gebäuden nutzt auch dem Klimaschutz.
    www.faz.net

    Das Gebäude: https://images.app.goo.gl/dNBeENeX2poVy54w9

    Nochmals: Es geht primär um den Erhalt modernistischer Architektur. Somit städtebaulicher Stillstand.

    Es ist wirklich unglaublich zeitraubend und mühselig, diesen schönfärberischen Kurzstatements, wie dem obigen, ein paar Fakten entgegen zu setzen. Dabei ist das eigentlich völlig klar, um was es geht, wenn man mit offenen Augen die Diskussion verfolgt. Dass eventuell ein paar nicht denkmalgeschützte Altbauten auch erhalten bleiben, aber eventuell optisch völlig entstellt werden, ist allenfalls ein Nebenprodukt des beschriebenen Anliegens.

    Und nun zurück nach Braunschweig.

  • Was soll damit denn nun wieder gemeint sein?

    Da hast Du mich offenbar missverstanden. Ich habe zumindest nichts dergleichen behauptet. Es ist mir durchaus klar, dass gewisse modernistische Kreise das "Sanierung vor Abriss"-Dogma für sich just in dem Moment entdecken, da viele Gebäude aus der Nachkriegszeit saniert werden müssen und/oder zum Abriss anstehen.

    Mir ging es -ehrlich gesagt eher freundlich-belustigt- um den Aufruhr, den die Meldung aus Braunschweig hier ausgelöst hatte. Auch ich hatte den von Ravensberger verlinkten FAZ-Artikel so verstanden, dass das abgebildete Hauptgebäude zum Abriss geplant sei und hätte hier einen schäumenden Einzeiler hinterlassen können.

    Im Prinzip schrabbt der Artikel scharf an der Desinformation vorbei, denn unter einem reißerischen Titel und unter Abbildung eines gerade ganz sicher nicht zum Abriss stehenden Gebäudes geht es in ihm dann eher um den Erhalt von Nachkriegsbausubstanz. Das kann man ihm aber erst in Kenntnis des veröffentlichten Plans entnehmen, auch ich war wie gesagt von einem großflächigen Abriss von Vorkriegsbausubstanz ausgegangen.

  • Der Braunschweiger Dom bekommt nun eine neue, zusätzliche Chor - Orgel. Allerdings wird diese direkt hinter bzw seitlich des Altars aufgebaut...

    Neue Orgel im Braunschweiger Dom: Die Zwillinge nehmen Gestalt an
    Die beiden Türme stehen schon; die Pfeifen folgen bald. Die Weihe des Instruments wird kurz vor dem 1. Advent sein.
    www.braunschweiger-zeitung.de
    Freiburger Orgelbau | Dom, Chororgel
    Hier finden Sie immer brandaktuell unsere zur Zeit laufenden sowie abgeschlossene Projekte im Bereich Neubau, Renovierung und Restaurierung.
    www.freiburgerorgelbau.de
    Startseite
    Das Chororgel-Projekt am Braunschweiger Dom.
    www.orgel-braunschweigerdom.de

    Aktuell – Orgelarchitektur Zickermann


    Sorry, aber das ist selbst für mich als Orgelfan zu viel des Guten... :kopfschuetteln:

  • Unmöglich, da werden die historischen Fresken aus dem 13. Jahrhundert verdeckt

    Wie das? Die Orgeln werden freistehend in den Querhausarmen aufgestellt und ragen minimal in die Vierung hinein. Welche Fresken werden da deiner Meinung nach konkret verdeckt?

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Gibt es auch etwas, was du nicht stante pede (wachhundartig) relativieren musst? Ist das manisch oder beruflich?

    Die Orgeln stehen perfekt, alles toll gemacht:

    Google Maps
    Find local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.
    goo.gl

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Gibt es auch etwas, was du nicht stante pede (wachhundartig) relativieren musst? Ist das manisch oder beruflich?

    Da du eh keine Scheu hast, Mitforisten zu beleidigen, darfst du dir gerne etwas aussuchen.

    Zum eigentlichen Thema: Ich kenne den Braunschweiger Dom recht gut. Bevor ich mich über derartige Baumaßnahme echauffiere, versuche ich zu eruieren, welche Alternativen es dazu gegeben hätte. Die Kirche wird ja nicht aus einer Laune heraus eine so kostspielige Umgestaltung vorgenommen haben. Hinzu kommt diese Vorgabe:

    Verschiedene Möglichkeiten der Aufstellung einer geeigneten Chororgel wurden im Laufe der Jahre durch die Kommission erörtert. Einerseits musste die Position akustisch und technisch sinnvoll sein, andererseits durfte der architektonische Eindruck der Innenansichten und der wertvollen Seccomalerei im Chor- und Vierungsbereich nicht nachhaltig beeinträchtigt werden.


    Dann wird man nämlich schnell feststellen müssen, dass dies wohl die beste Lösung gewesen ist. Wer einen anderen Vorschlag hat, gerne her damit, aber die Kommission hat das sicher bereits alles durchgespielt.

    Im Übrigen bin ich auch nicht wirklich glücklich über die Baumaßnahmen, aber man muss auch feststellen, dass man aus dem Langhaus heraus eh nicht ins Querhaus blicken konnte. Der Blick in den Chor wird durch den Orgelbau nicht beeinträchtigt. Wollte man Chor uns Querhaus zeitgleich bewundert, musste man schon bis zur Vierung voranschreiten. An dieser Stelle gibt es nun leider Einschränkungen und man muss ins Querhaus treten, um die dortigen Fresken zu bewundern. Ich erlaube mir das relativierend einzuwenden, auch wenn dich das zu Beleidigungen animiert.

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  • Leider steht dort nichts mehr frei, sondern wird sehr stark verdeckt.

    Der Blick in den Chor wird also durch den Orgelbau im Moment beeinträchtigt.

    Die rechte Orgelseite (aus Besuchersicht) geht zudem weit aus dem Chorbereich heraus. Wie eine Mauer Orgelpfeifen.

    Aktuell ist der Dom mit unzähligen Kisten vollgestellt, die Arbeiten laufen.

  • Leider steht dort nichts mehr frei, sondern wird sehr stark verdeckt.

    Der Blick in den Chor wird also durch den Orgelbau im Moment beeinträchtigt.

    Die rechte Orgelseite (aus Besuchersicht) geht zudem weit aus dem Chorbereich heraus. Wie eine Mauer Orgelpfeifen.

    Aktuell ist der Dom mit unzähligen Kisten vollgestellt, die Arbeiten laufen.

    Könntest Du bitte msl ein paar Bilder machen? Bin doch sehr neugierig... 😉

  • Am kommenden Freitag, den 01. Dezember 2023 wird nun die neue Chor - Orgel im Braunschweigen Dom eingeweiht.

    Im Artikel der Zeitung sind nun reichlich Bilder vom Instrument.

    Die vielen Gesichter der Chororgel im Braunschweiger Dom
    Aktuelle Nachrichten und Informationen aus Braunschweig, der Region und Niedersachsen sowie aus Politik, Wirtschaft, Sport, Kultur, Boulevard und Ratgeber.
    www.braunschweiger-zeitung.de

    Meiner Meinung nach völlig überproportioniert und auch überflüssig!

  • Ich finde das auch total überproportioniert und ärgerlich. Entgegen wohl den meisten anderen Usern hier besuche ich den Dom (aufgrund der räumlichen Nähe) auch gelegentlich. Hannover kann in Sachen Sakralbauten ja nicht ansatzweise mit Braunschweig mithalten. Wunderschön z.B. auch die Klosterkirche Riddagshausen.

    Überhaupt schade, dass kein User aus Braunschweig die Stadt mal genauer ablichten mag. Gerade das östliche Ringgebiet hätte eine Bilddokumentation wirklich verdient. Ich habe die Gegend zwar schon mehr als einmal erkundet, für eine längere Bilderstrecke fehlt mir aber dann doch die Zeit.

  • Fantastische Nachrichten aus Braunschweig:

    Die Restaurierung des Fachwerkhauses am Ackerhof steht zumindest äußerlich vor der Fertigstellung!!! Ein großer Gewinn für das Magniviertel und natürlich auch für die Stadt Braunschweig

    Fachwerk-Ensemble am Ackerhof in Braunschweig fast fertig
    Das Haupthaus stammt aus dem Jahr 1432. Fünf Wohnungen und eine Gewerbefläche sind im Zuge der Sanierung entstanden.
    www.braunschweiger-zeitung.de