Chemnitz (Galerie)

  • Chemnitz in Bildern


    Blick nach Chemnitz am Abend

    St. Jacobi und der Hohe Turm

    Der Rote Turm

    Altes Rathaus Chemnitz und Marktplatz

    Neues Rathaus Chemnitz

    Im Neuen Rathaus

    Hauptbahnhof Chemnitz und Bahnhofvorplatz

    Villa Zimmermann

    Das Karl-Marx-Monument

    Historische Markthalle Chemnitz

    Theaterplatz Chemnitz

    Siegertsches Haus

    Stadtumbau Chemnitz

    Schloßkirche Chemnitz

    Ehemaliges Kloster St. Marien

    Hotel Mercure Chemnitz

    Blick zur Chemnitzer Innenstadt

    Die Brückenstraße

    Blick zum Sonnenbergviertel

    An der Würzburger Straße

    Verlassene Obdachlosenunterkunft an der Sebastian-Bach-Straße

    Dresdner Straße 76

    Blick in die Fürstenstraße

    Alte Kirche Harthau

    Chemnitz Harthau

    Bernhardsche Spinnerei

    Herrenhaus Bernhardsche Spinnerei

    Lutherkirche Harthau

    Blick auf den Südbahnhof

    Am Südbahnhof

    Der Südbahnhof

    Ehemalige Schubert & Salzer AG

    An der Rembrandtstraße

    Partie an der Hans-Sachs-Straße vor dem Abbruch

    In der Gustav-Freytag-Straße

    Am Bernsbachplatz

    Abschied von der Chemnitzer Vorstadt

    Historisches Eisenbahnviadukt an der Annaberger Straße

    Historische Fabriken an der Chemnitz

    Abend im Gasthaus Ausspanne

    Das Neue Flemmingkrankenhaus

    Chemnitz in Bildern

    © Sandro Schmalfuss/cherubino

    baudenkmäler-chemnitz.de

    wird fortgesetzt …

  • Zitat

    Hier auch einmal eine historische Luftbildaufnahme der Chemnitzer Altstadt

    Sie scheint doch wertvoller gewesen zu sein, als heute allgemein bekannt. Der Stadtgrundriß aus dem Mittelalter war jedenfalls sehr schön, viele Plätze und Straßenmärkte. Und viele Großbauten des Historismus waren es auch.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Danke für die Eindrücke aus Chemnitz. Deine Motive gefallen mir, etwas größer kämen die Bilder noch besser. Chemnitz soll ja nicht ganz so schlecht sein, wie es oft gemacht wird. Allerdings erkennt man auf dem übernächsten Bild, das der historischen Luftaufnahme folgt, welcher winziger Teil der historischen Bebauung des Altstadtkernes übrig geblieben ist.

  • Ich mag Chemnitz. Das mag eine Minderheitsmeinung hier im Forum darstellen, ändert aber nichts an der Tatsache.
    Hier einige historische Ansichten:

    Ich mag aber auch das heutige Chemnitz.Ich wünschte, auch andere dt. Großstädte hätten durch Kriegszerstörung und Wiederaufbau nicht weniger verloren als diese Stadt.
    Diese Galerie ist an sich erfreulich, zeigt aber mE noch lange nicht, was in dieser Stadt alles steckt.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Was mich an Chemnitz fasziniert, ist dass die Stadt aus sich heraus geworden ist, die enorme Dichte und Kleinteiligkeit der ehemaligen Altstadt, die fast komplett mit neuen um 1900 entstandenen Gebäuden bebaut war und der Unterschied zu heute. Wo heute in der Chemnitzer Innenstadt eine Wiese oder ein Parkplatz ist, da war schon mal enorme städtische Urbanität ohne heute eine Spur davon zu erkennen. Man ahnt es nicht, wenn man sich nicht damit beschäftigt hat. Enorm faszinierend.

  • Interessante Eindrücke aus einer interessanten Stadt, an der man die Geschichte der Neuzeit gut ablesen kann. Wie die alten Einnahmen verdeutlichen, war die Chemnitzer Altstadt ein kleines Schmückstück. Ist eigentlich noch viel Bausubstanz übriggeblieben, die der Stadt den Beinamen "Sächsisches Manchester" verlieh?

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Ja, da ist noch viel da. Das weil die Altstadt nur ein kleiner Kern des Stadtgebietes war. Den 2 WK haben die später gebauten Stadtteile gut überstanden. Dort stehen noch viele alte Fabriken. Auch die Chemnitzer Vororte sind sehr entwickelt. Sie waren früher sehr reich. Dort stehen z. B. Kirchen wie anderswo in den Innenstädten.

  • Zitat

    Wie die alten Aufnahmen verdeutlichen, war die Chemnitzer Altstadt ein kleines Schmückstück.

    Ohne dem alten Ch. nahetreten zu wollen - davon kann mE nun wirklich nicht die Rede sein. Die interessanteste Häuserreihe, jene mit den Lauben, soweit ich blicke ein einzigartiger Fall in Sachsen, wurde beim Bau des Neuen Rathauses abgerissen (siehe letzte AK) , was sogar in summa eine Verbesserung darstellte, und sonst war da nicht viel - stattlicher Historismus zwar, aber kaum nennenswerte alte Substanz. Im sächsischen Kontext spielte die Stadt eine höchst kümmerliche Rolle und rangierte weit unter Plauen oder gar Zwickau.
    Das interessante an der Stadt sind die aufeinanderprallenen Schichten - ein bisschen Mittelalter (Altes Rathaus - Kirche, Roter Turm), rudimentärer Barock (Siegertsches Haus)- Jugendstil (Neues Rathaus, Haus am Markt)= Altstubstanz. Daneben stalinistische Neubauten (Klostergasse), "klassische DDR- Moderne (Rosenhof), sehr heterogene Postmoderne (die auch einen Kollhoff-Bau beinhaltet). Dazu noch externe Ensembles wie den Platz um das Karl-Marx-Denkmal mit dem berühmten Hotelhaushaus und den Theaterplatz (historistisches Ensemble).
    Das gibt, so finde ich, schon was her.
    Das alte Chemnitz war sicher nicht so vielschichtig und interessant.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Die Faszination des Alten Chemnitz lag sicher nicht in beeindruckenten historischen Bauten. Da gebe ich Dir recht. Eher an der Dichte der Bebauung und Kleinteiligkeit und am Verkehr. Die Stadt hatte neben Berlin die höchste Zahl an zugelassenen PKW in Deutschland. Sie war ja auch ein Automobilbauzentrum.
    Letztendlich ist in Sachsen während der Zeit der großen Baustile viel bis alles in Dresden investiert worden. Klar, da saß der König und der wollte es sich schön machen. Ich denke, das hat Städten wie Zwickau und Freiberg den Weg zur Großstadt versperrt. Das es gerade Chemnitz geschafft hat lag an der Kernkompetenz der Leute hier, die über Jahrhunderte aus dem Bleichprivileg gewachsen war und an der cleverness der hiesigen Unternehmer die schnell neue Technologien umsetzten. Dresden und [lexicon='Leipzig'][/lexicon] hatten im 19. Jh. an diversen Stellen, allen voran bei Chemnitz Eisenbahnanschluss, Chemnitz Entwicklung zur Großstadt zu verhindern versucht.

  • ^ Chemnitz' Eisenbahnanschluss wurde bereits ab 1837, d.h. 2 Jahre vor Fertigstellung der [lexicon='Leipzig'][/lexicon]-Dresdener Bahn geplant, Baubeginn war dann 1845. Die Strecke hatte nach Fertigstellung der Strecke [lexicon='Leipzig'][/lexicon]-Dresden im Freistaat die höchste Priorität. Dass sich die Eröffnung dann bis 1852 zog, lag an den schwierigen topographischen Verhältnissen im Zschopautal, die schlussendlich zur Pleite der Chemnitz-Riesaer Eisenbahngesellschaft führten. Wäre dies nicht geschehen, hätte Chemnitz seinen Eisenbahnanschluss wohl bereits in den Vierziger Jahren erhalten, ähnlich wie dutzende andere deutsche Großstädte. Legendenbildung à la "Dresden und [lexicon='Leipzig'][/lexicon] wollten Chemnitz' Eisenbahnanschluss verhindern" führt an den wirklichen Geschehnissen der damaligen Zeit vorbei.

  • Zitat von "Dase"

    ^ Chemnitz' Eisenbahnanschluss wurde bereits ab 1837, d.h. 2 Jahre vor Fertigstellung der [lexicon='Leipzig'][/lexicon]-Dresdener Bahn geplant, Baubeginn war dann 1845. Die Strecke hatte nach Fertigstellung der Strecke [lexicon='Leipzig'][/lexicon]-Dresden im Freistaat die höchste Priorität. Dass sich die Eröffnung dann bis 1852 zog, lag an den schwierigen topographischen Verhältnissen im Zschopautal, die schlussendlich zur Pleite der Chemnitz-Riesaer Eisenbahngesellschaft führten. Wäre dies nicht geschehen, hätte Chemnitz seinen Eisenbahnanschluss wohl bereits in den Vierziger Jahren erhalten, ähnlich wie dutzende andere deutsche Großstädte. Legendenbildung à la "Dresden und [lexicon='Leipzig'][/lexicon] wollten Chemnitz' Eisenbahnanschluss verhindern" führt an den wirklichen Geschehnissen der damaligen Zeit vorbei.


    Und die republikanische Bezeichnung "Freistaat" für das Königreich Sachsen um 1850 führt ebenfalls "an den wirklichen Geschehnissen der damaligen Zeit vorbei"...

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Meine Legendenbildung bezog sich auf das Buch "Chemnitz am Ende des 19. Jahrhunderts" in dem ich das gelesen habe. Die von Dir genannten Gründe spielten aber auch eine Rolle.

  • Als ich 2008 für einige Tage in Chemnitz weilte, kam mir die Stadt irgendwie dreigeteilt vor. Auf der einen Seite gab es das interessante Ensemble um den Theaterplatz. Daran schloss sich das imposante sozialistische Stadtzentrum mit der Straße der Nationen und den Parteibauten um die Brückenstarße an. Und zuletzt kam noch die recht gelungene Bebauung um die Marktplätze und das Rathaus hinzu. Insegsamt weist die Stadt also eine interessante Mischung auf, die mir sehr gut gefallen hat.

    Dazu einige Fotos:


    Das Rathaus bildete gleichsam den Wachstumskern für die neue Innenstadt.


    Detailansicht des 1911 von Richard Möbius errichteten Neuen Rathauses.


    Gegenüber dem Rathaus, am keilförmigen Marktplatz, befinden sich die Marktplatzarkaden, die bis 1997 von Kammerer und Belz und Kucher und Partnern errichtet worden sind.


    Hier eine Blick aus dem Kaufhof-Warenhaus auf das Rathaus Ensemble.


    Ebenfalls am Markt, am Eingang zum sogenannten Rosenhof, befindet sich das bis 2002 von der TLG errichtete City-Geschäftshaus Türmer. Die Architekten waren NPS und Partner aus Dresden.


    Hier eine Blick aus dem Kaufhof auf den trapezförmigen Neuen Markt. Rechts ist die 2000 eröffnete Galerie Roter Turm zu sehen. Ursprünglich wollte die ECE das Grundstück der Galerie bebauen. Allerdings sahen die Konzepte eine immer introvertiertere Lösung vor, die sich die Stadt nun überhaupt nicht wünschte und weshalb man den Vertrag mit der ECE brach. Die daraufhin gebildete ARGE brach wiederum auseinander, sodass letztendlich die Sachsenbau den Bau begann. Diese geriet daraufhin schnell in finanzielle Schwierigkeiten, was die Stadt zur Hilfe zwang. Aber auch das Konzept der Sachsenbau sah letztendlich die ungeliebte Mall vor, die von Walter Brune entworfen wurde und architektonisch überhaupt nicht zu gefallen wusste. Als 1998 schon große Teile des Rohbaus standen, suchte man bei Kollhoff um Hilfe an, der dem verhunzten Bau einen Staketenpanzer aus Ziegeln verpasste. Bis auf die Marktseite ist die Galerie trotzdem reichlich jämmerlich geblieben.
    Im Hintergrund erkennt man das 2003 fertiggestellte Peek&Cloppenburg-Kaufhaus von Ingenhoven und Overdieck.


    Die 2001 eröffnete Galeria Kaufhof am Neuen Markt ist "unverkennbar" ein Werk von Helmut Jahn. Das weitauslandende Flugdach soll einen Straßenversatz kaschieren und überdacht gleichzeitig die neue Zentralhaltestelle.


    Zur Rückseite (Bahnhofstraße) zeigt Jahns Bau dann seine hässlichste Fratze. Hier war ein Parkhaus nötig.


    Und überhaupt sind Parkhäuser in der Chemnitzer Innenstadt ein großes Thema, was dieses Monstrum von Peter Koch aus Chemnitz von 2008 auf dem Baufeld B6 beweist.


    Dabei geht es viel besser, was dieser 2004 fertiggestellte Bau der sogenannten Mittelstandsmeile vis-á-vis zeigt. Der Bau im Hintergrund gehört zur Inneren Klosterstraße, die...


    ...ab Mitte der 50'er Jahre sehr altstadtverträglich neu bebaut wurde. Diese Bauten schlagen meiner Meinung nach die großen Vorbilder in Dresden, [lexicon='Leipzig'][/lexicon] und Magdeburg um Längen!


    Das bis 1913 nach Plänen von Wilhelm Kreis errichtete Kaufhaus Tietz jenseits der Bahnhofstraße wurde durch die GGG bis 2004 zum Kulturkaufhaus "Das Tietz" umgebaut.


    Im Lichthof befindet sich der berühmte Steinerne Wald, den ich noch vom König Albert Museum kannte.


    Die Brandwand des Tietz wurde durch eine Glasfassade aufgerissen. Hier wäre, zum Moritzhof hin gerichtet, eine weitere Bebauung durchaus wünschenswert gewesen. So fließen die Räume an der Bahnhof- und der Reitbahnstraße doch zeimlich auseinander.


    Und wo wir gerade bei Warenhäusern sind, möchte ich euch auch ein Bild des berühmten Kaufhaus Schocken nicht verwehren. Der hochdynamische Bau (kann man auf meinem Foto leider nicht erkennen) wurde bis 1930 vom großen Erich Mendelsohn errichtet.


    Leider ist der im Besitz der GGG befindliche Bau ziemlich verkommen. In den nächsten Jahren allerdings soll er zum Haus der Archäologie umgebaut werden.

    Wer sie noch nicht kennt, dem empfehle ich diese Seite der Stadt Chemnitz:

    http://www.chemnitz.de/chemnitz/de/stadt_chemnitz/stadtentwicklung/innenstadt/innenstadt_index.asp\r
    http://www.chemnitz.de/chemnitz/de/stad ... _index.asp

    Bilder sind von mir.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • 1953 wurde Chemnitz in Karl-Marx-Stadt umbenannt und sollte im Zuge dieser "Erhebung" dem Titel entsprechend repräsentativ ausgebaut werden. Im Zusammenhang mit diesen Maßnahmen entstanden die beiden großen Achsen Straße der Nationen und Karl-Marx-Allee.
    Erstere verbindet den Theaterplatz mit dem Neuen Markt und wurde als großzügige Wohn- und Geschäftsstraße im Stil der Zeit erbaut. Hinzu kamen kulturelle Einrichtungen um den Theaterplatz und die Uni.
    Die Karl-Marx-Allee war als große Aufmarschstraße konzipiert und bildete damals gleichsam das sakrale Herz der Stadt. Hier befinden sich noch heute die ehemaligen Bauten der Partei und das gigantische Karl-Marx-Monument, immerhin die größte Porträtbüste auf Gottes grüner Erde. Vis-á-vis erstreckt sich der vor einigen Jahren umgestaltete Stadthallenpark mit dem sehr interessanten Ensemble aus Hotelhochhaus und Kongress- und Stadthalle.


    Das Hotel mit der Stadthalle bildet inmitten der Grünanlage ein unverwechselbares Ensemble.


    Gegenüber befindet sich der ehemalige Rat des Bezirks mit dem Karl-Marx-Monument, das im Rahmen einer Kunstaktion im Jahr 2008 spektakulär verhüllt war.


    Spektakulär war es deshalb, weil man so einmal dem großen Philosophen "auf Augenhöhe" begegnen konnte.


    Allerdings soll man das einprägsame Monument auch mal im Ganzen erleben dürfen! Die von Lew Kerbel geschaffene Plastik ist immerhin sieben Meter hoch (mit Sockel 14m) und wiegt ca. 40 Tonnen.


    Auf dem Relief im Hintergrund kann man das Zitat "Proletarier aller Länder vereinigt euch" lesen. Und damit es auch alle Arbeiter, Bauern und der Rest verstehen, ist es gleich in mehreren Sprachen ausgeführt.


    An der sogenannten Parteisäge nagt der Zahn der Zeit! Der langgezogene Block riegelt leider das gesamte hinter ihm befindliche Stadtviertel bis zum Theaterplatz ab. Kürzlich fand ein Wettbewerb zur Revitalisierung dieses Areals statt, der hoffentlich ein wenig Besserung bringen wird.


    Die Bauten waren in ihrer Zeit sicherlich recht ansprechend!


    Auf der Straße der Nationen war alles eine Nummer kleiner. Kammartig angeordnete Wohnscheiben werden hier durch flache straßenbegleitende Ladenbauten zusammengefasst. Man erkennt das gesamte Repertoire der Zeit!


    In der Gegenrichtung sieht man im Hintergrund die ehemalige Post und das Rawema-Haus. Sie markieren den Zielpunkt der Straße der Nationen am Neuen Markt.

    Bilder sind von mir.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Danke für die interessanten Ausführungen.

    Die 2001 eröffnete Galeria Kaufhof am Neuen Markt ist "unverkennbar" ein Werk von Helmut Jahn. Das weitauslandende Flugdach soll einen Straßenversatz kaschieren und überdacht gleichzeitig die neue Zentralhaltestelle.

    Just seit heute liegt mir vom Planer der Chemnitzer Innenstadt ein Originalplan vor, der zeigt wie elegant man den Übergang Markt/Straße der Nationen ursprünglich lösen wollte. Nämlich indem man die Galerie ein Stück weiter in Richtung Neumarkt bauen wollte und der Kaufhof an der Stelle einen Turmartigen Vorbau erhalten sollte …

    Über die Architektur der Galerie am Roten Turm kann man streiten. Schlecht ist, das hier ein Gebäudekomplex der mehrere Straßenzüge einfasst alle Läden im Haus sind und nicht an den Straßen.

    Das Kaufhaus Schocken wird seit ca. einem Jahr zu einem Museum umgebaut.

    Hier noch was zum träumen:

  • Diese grenzdebilen Verhüllungsaktionen sind symptomatisch für die Lieb- und Respektlosigkeit im Umgang mit städtischen Ensembles. WAs soll der Quatsch? Das Denkmal ist nicht dazu da, innerhalb einer kondomartigen Verpackung begafft zu werden, sondern im Zusammenhang mit der Platzanlage wahrgenommen zu werden. Viele Touristen, so auch ich, v.a aber auch die Einheimischen, die ja etwas von ihrer Stadt sehen wollen, werden so um wesentliche Eindrücke betgrogen. Sowas ist meinetwegen für ein paar Wochen lustig, aber doch nicht als Dauerzustand.

    Ansonsten: diese schönen Bilder bestätigen mir die gute Meinung, die ich mir von Chemnitz gebildet habe. Ich halte alle gut wahrnehmbaren Stufen des Wiederaufbaus für gelungen und meine, dass hier etwas ganz Spezifisches geschaffen worden ist. Wo sie ausnahmsweise mal gelobt werden kann, ist auch die Moderne zu loben.
    Neben den klassischen Marktensembles von Freiberg, Meissen, Pirna, Oschatz uva gibt es jetzt in Sachsen ein modernes Gegenstück, dass sich in diese Reihe sehr interessant einfügt.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Darüber kann man geteilter Meinung sein. Fakt aber ist, daß das historische Rathaus ein Lichtblick ist, der das heterogene Gefüge symbolisch zusammenhält.

    Zitat von "bilderbuch"

    Bei dieser Ansicht dachte ich erst, es sei versehentlich ein Bild von [lexicon='Frankfurt am Main'][/lexicon] unter die Fotos gerutscht:
    http://de.wikipedia.org/w/index.php?ti…=20090528203632
    (Frankfurt/Main; Berliner Straße)

  • Da halte ich den Wiederaufbau von Nürnberg oder Würzburg aber für weitaus gelungener.
    Ein äußerst unbehagliches Stadtbild, soweit es die Eindrücke wiedergeben. Ein paar historische Gebäude, die man in einem Meer von trostloser sozialistischer Nachkriegsarchitektur mit der Lupe suchen muss. Hier wurde die historisch gewachsene Stadt wirklich nahezu vollständig beseitigt. Also ich könnte mir das beim besten Willen nicht schönreden.

    In dubio pro reko

  • Nürnberg, Würzburg, immer diese unpassenden Vergleiche! Chemnitz war schon vor dem zweiten Weltkrieg eine moderne Industriestadt mit Kontrasten, nicht nur, sicher, aber eben hauptsächlich. Eine Stadt, wie viele andere Industriestädte auch, nicht zu vergleichen mit der historischen Einmaligkeit Nürnbergs, das es kein zweites Mal auf Erden gab. Unter diesem Gesichtspunkt kann man den Nürnberger und Würzburger Wiederaufbau für grandios gescheitert erklären, weil dieser qualitativ nicht im entferntesten an die Zeit davor anknüpft, während Chemnitz den bereits weit vor dem Krieg eingeschlagenen modernen Weg konsequent weiterverfolgt. Und die bauliche Qualität gerade der Neubauten begeistern mich auch. Wie ursus schon andeutete, wenn die Chemnitzer Lust auf eine historische Altstadt haben, fahren sie - wie vor hundert Jahren schon - ins nahe Freiberg oder Meißen.