Dresden - Allgemeines

  • Der Herr Baubürgermeister scheint inzwischen immer mehr aus der Zeit zu fallen. Nachdem der wichtigste Verkehrsplaner der Stadt entlassen wurde, will Marx jetzt sein eigenes Verkehrskonzept für die nächsten 15 Jahre vorstellen.
    Und die Ideen lassen einen ungläubig blickend erschauern! Da reichen die "großzügigen" Lösungen aus der DDR nicht mehr aus. Am Pirnaischen Platz sowie am Georgplatz und an der Stauffenbergallee/Königsbrücker Straße sollen kreuzungsfreie Verkehrsvarianten auf mehreren Ebenen entstehen. Außerdem soll es eine neue Elbbrücke am Blauen Wunder geben. Wie man diese ohne massive Abrisse errrichten will, scheint ungewiss.
    Hoffentlich werden diese Ausgeburten eines scheinbar kranken Geistes wie schon die ehrgeizigen DDR-Planungen an den Finanzen scheitern. Dümmer geht es aber leider immer. Was soll man von der Dresdner Politik noch erwarten?

    Hat eigentlich jemand die SZ-Artikel zum derzeitigen Verkehrsdebakel?

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Schsische Zeitung [online] - Dresden: Rathaus plant vier neue Tunnel fr Dresden

    Hab schon herzlich gelacht. Diese Idee wird genauso untergehen wie die mit dem Busbahnhof
    oder dem Wohnbau im Pieschener Hafen.

    Wie alle Modernisten will Herr Marx durch ein Fanal glänzen und profilieren anstatt sich durch
    ordentliche handwerkliche Arbeit auszuzeichnen. Wie groß muß das Geltungsbewußtsein sein und
    wie klein das Selbstbewußstein, um solch einen Müll zu verzapfen. Der soll lieber mal Radwegen anlegen.

    Zitat

    Die Visionen des Baubürgermeisters
    Für den Verkehr in Dresden setzt Jörn Marx auf einen vierspurigen 26er-Ring, auf neue Tunnel und Brücken.
    Schneller, sicherer, intelligenter: Für den Verkehr der Zukunft hat Dresdens Baubürgermeister Jörn Marx (CDU) im SZ-Gespräch seine Visionen formuliert. Diese will er in einem neuen Verkehrsentwicklungsplan verankern.

    Vision 1: Durchgängig vier Spuren auf dem 26er-Ring

    Als ersten Schritt nennt er einen durchgängig vierspurigen 26-Ring als leistungsfähigen Stadtring ums Zentrum. „Dazu müssen wir den Ring weiter aufrüsten, ...


    Zitat

    Der Neue mit dem Tunnelblick
    Peter Ufer
    über die Ideen des Baubürgermeisters Jörn Marx
    Baubürgermeister Jörn Marx ist noch nicht lange im Amt und hat es nicht leicht mit Dresden. Dresden auch nicht mit ihm. Denn seine Projekte verblüffen mehr, als dass sie realistisch sind.

    Groß angekündigt hatte er den Bau des zentralen Busbahnhofes. Die Idee scheiterte. Groß angekündigt hatte er eine Wohnanlage im Pieschener Hafen. Gehört hat keiner mehr was davon. Und die Umsetzung seines Radwegeplans lässt auch auf sich warten. Jetzt ...

    Zitat

    Die Prioritäten Ritschers gefielen uns nicht“
    CDU-Fraktionschefin Christa Müller begrüßtdie Entmachtung von Verkehrsplaner Ritscher.
    Ihre Fraktion hat die Auflösung der Hauptabteilung Mobilität gefordert. Ist es richtig, dass jetzt ihr Chef nun entmachtet wurde?

    Ich finde die Entscheidung der Oberbürgermeisterin notwendig, richtig und wichtig. Über die Arbeit der Hauptabteilung Mobilität wurde immer wieder gestritten. Herr Ritscher hat Prioritäten gesetzt, die uns nicht gefallen haben.

    Was meinen Sie konkret?

    Zum Beispiel hat der Fahrradverkehr ...

    Soso...der CDU haben die Prioritäten nicht gefallen. Wer wagt es auch, andere Prioritäten als der CDU lieb sind zu setzen? Das grenzt ja an Majestätsbeleidigung.

    Zitat

    ADFC fordert mehr Geld für Radwegebau
    Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) hat mehr Geld für den Ausbau des Radwegenetzes gefordert. „Die Stadt muss nun endlich Geld in die Hand nehmen und den Radverkehr seiner wachsenden Bedeutung gemäß fördern“, sagte Konrad Gähler vom ADFC.

    Im Jahr 2008 wurden in Dresden unter einem Prozent der Gelder für Verkehrsbauvorhaben für den Radverkehr ausgegeben. „Wir fordern eine Steigerung der Investitionen auf 2,5 Millionen Euro jährlich.“ ...

    Zitat

    Linke: Unbequeme Fachleute sind bei Orosz chancenlos
    Mit der Auflösung der Hauptabteilung Mobilität im Frühjahr habe OB Helma Orosz (CDU) bereits bewiesen, dass sie für Experten in der eigenen Verwaltung, die neue und auch unbequeme Vorschläge unterbreiten, keine Verwendung hat, kritisiert Stadträtin Kris Kaufmann (Die Linke). Nun sei mit Herrn Ritscher ein ausgewiesener Fachmann für Verkehrsfragen verwaltungsintern kaltgestellt worden. „Frau Orosz beweist damit, dass fundierte Facharbeit und Sachargumente ...

    Schsische Zeitung [online] - Nachrichten Dresden: Lokale News, Politik, Veranstaltungen, Wirtschaft

    Ganze Texte wären sehr hilfreich. Wer kann helfen?

  • Zitat von "Henry"

    ... Der soll lieber mal Radwegen anlegen.

    Bloß nicht! Ich will in dieser Stadt mit dem Fahrrad fahren ohne mich ständig zu gefährden. Jeder Blick in die Unfallstatistik zeigt, wie gefährdet Radfahrer auf Radwegen sind.

    Kurz: Radwege sind todsicher.

    Das sieht man besonders daran, dass nicht etwa Radkuriere, die oft fahren wie sie wollen, unter die Räder kommen, sondern Kinder und alte Leute, die die Mär vom sicheren Radweg glauben.

    Gruß Frank

  • Laut Meldungen von SZ und DNN liegt die Sanierung des Hochhauses am Albertplatz (Baujahr 1929) auf Eis. Die DresdenBau Gmbh wollte das Gebäude mit zusätzlichen Flügeln an der Anton- und Königsbrücker Straße versehen und zu einem hochwertigen Studentenwohnheim umbauen. Darüberhinaus hat der Immobilienentwickler das Grundstück entlang der Antonstraße bis zum Turnerweg gekauft um hier 4 Boarding-Häuser in Form von Stadtvillen zu errichten.
    Nun wird das erste Hochhaus der Stadt (Architekt Hermann Paulick), das schon zu DDR-Zeiten unter Denkmalschutz gestellt wurde, weiterhin den traurigen Auftakt zur quirligen Äußeren Neustadt darstellen.

    DresdenBau und Projektierungsgesellschaft

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Ich bin mächtig, und das ist gut. Was mir nicht gefällt, das entmachte ich, damit meine Macht auf Ewigkeit Bestand hat. Zum Glück lauert mir von Volkes Seite keine Gefahr. Denn es liebt meine Macht. Mein Schild und Schwert sind Arroganz und Selbstherrlichkeit. So soll es sein, also lasset uns feiern! :D

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Ich muß zugeben, der Name Ritscher war mir bisher kein Begriff,
    Ich persönlich finde es aber idiotisch, Radwege entlang der Hauptautostraßen verlaufen zu lassen, wo sie die Abgase einatmen und es an jeder Abbiege gefährliche Konfliktpunkte gibt,
    oder wie hier an der WSB:

    100 Meter links läuft parallel der Elberadweg! Welcher Radler wird da hier an der Straße langfahren? Flächenverschwendung sondersgleichen!

    Nein! Eigenständige Radfahrtrassen unter Ausnutzung der ruhigen Nebenstraßennetze, durch die Grünanlagen, entlang der Schrebergärten sind besser und sicherer!

  • Zitat von "Henry"

    "Dazu schlägt er [Marx] Tunnel am Pirnaischen Platz, vor dem Rathaus und vor dem Goldenen Reiter vor. Eine weitere Kreuzung mit zwei Ebenen wird bereits geplant: Die Stauffenbergallee soll unter der Königsbrücker Straße geführt werden."

    Mein Ratschlag an Herrn Marx: Stauffenbergallee zwischen Elbe bis weit hinters Hechtviertel auf Ebene 1 runterlegen. Gleichzeitig noch eine Ebene tiefer (Nr. 2) die Königsbrücker Straße unter die Stauffenbergallee legen, vom Albertplatz bis hoch nach Klotzsche. Dann ist idyllische Ruhe.

    Eine U-Bahn zwischen Hauptbahnhof und Prager Straße ist auch sinnvoll. Damit lassen sich Käuferströme aus dem Osten besser lokalisieren.

    Bedenken Sie jedoch, Herr Marx, daß Geld für Tunnels bald nicht mehr nicht da sein wird. Denken Sie also kreuzungsfreie oberrirdische Lösungen intensiv an, sobald Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Zeit dafür haben.

  • nun ja, verkehrsplaner wollen halt nicht als visionslos gelten.
    in den 90ern wurde jahrelang an einer u-bahn (= unterirdischen s-bahn-verbindung) vom hbf, prager strasse, staatskanzlei, albertplatz, bhf neustadt mit einfädelung in mickten geplant. der damalige ob wagner hat das ganze dann ende der 90er gestoppt.

    wenn auch manches vielleicht etwas wirr erscheint, so ist es doch dennoch gut, dass es planer gibt. manches wird ja dann doch irgendwann wirklichkeit.

  • der Tunnel unter dem Neustädter Markt ist der einzige vernünftige Vorschlag ( der aber noch nicht mal von ihm kommt...sondern von der Bürgerfraktion)...Mit Abstrichen auch noch die Beruhigung der Wilsdruffer Straße...dann aber bitte Nächel midd göppen! also...Verengung selbiger und Bebauung im Rahmen des alten Stadtgrundrisses....die anderen Vorschläge sind der reinste Irrsinn...ganz ehrlich!

    Gruß DV

    P.S. ich muss auch leider feststellen...dass mir Dresden seit etwa 2-3 Jahren immer fremder wird...zu unverständlich ist mir vieles, das hier geschieht... :(

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Zitat von "DarkVision"

    dass mir Dresden seit etwa 2-3 Jahren immer fremder wird...zu unverständlich ist mir vieles, das hier geschieht... :(


    Diese Erfahrung teile ich mit Dir. Dresden war einmal der Mittelpunkt meines Lebens. Inzwischen aber hege ich einen deutlichen emotionalen Abstand zu dieser Stadt und seinen Einwohnern.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Als Ansammlung von Planungsgrotesken besitzt die Stadt aber noch viel Beschäftigungswert.

    Zugegeben: Interessanter aus Sicht der reinen Machbarkeit von positiven Visionen sind natürlich Städte wie FFM oder sächsische Kleinstädte und echte "Verbundenheit" mit Dresden..... geht halt mal gar nicht mehr, um es in entspanntere Worte zu kleiden.

    Was Rakete da angesprochen hat - es waren wohl zuviele Planungen, zuviel Experten. In FFM war die Zeit am Ende zu kurz, um die Altstadtvisionen mit einer anständig-professionellen Bedenkenträgerarmee totzuschreiben. Die waren alle in Berlin und Dresden unterwegs...*fg*

    Nein, die werden gedünstet

  • Laut SZ-Meldung gab es jetzt erste Abrissarbeiten im Hotel Stadt [lexicon='Leipzig'][/lexicon]. Diese dienen allerdings nicht der Baustellenvorbereitung, sondern wurden nur aufgrund der mangelnden Standsicherheit einiger Teile der Ruine durchgeführt. Wenn also nicht so schnell wie möglich etwas passiert, wird wohl kaum noch ein Teil des Gebäudes zu retten sein.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • na den üblichen standardpassus über fassadismus...
    und den allgemein gescheiterten versuch zu tieferer empfindung, welcher klar sichtbar nur eine aufgesetzte anstrengung ist, die eigene sensitive profanexistenz halbgebildet und uninspiriert unter dem mantel der metapher zu verbergen.

  • Zitat von "marc!"

    ...eine aufgesetzte anstrengung..., die eigene sensitive profanexistenz halbgebildet und uninspiriert unter dem mantel der metapher zu verbergen.


    klare Worte über einen komplexen Sachverhalt.
    Auch darüber hinaus kann man diesem Artikel jede Menge Quatsch und Quacksprech vorwerfen.
    In erster Linie ist der Grundtenor Unsinn. Dresden wurde bekanntlich 1945 zerstört, restlos und brutal wie kaum eine andere Stadt. Dass deshalb eine gewisse sich im Stadtbild widerspiegelnde Depression unvermeidlich ist, sollte klar sein und braucht wahrlich nicht auf eine angeblich historische melancholische Grundhaltung der Stadt zurückgeführt werden.
    In diesem Sinne auch die Wiederaufbauleistungen als vorgegebenem Hang zur Maskarade (welch schwachsinnig-geschmacklosen Verweis auf kostümierte tote Kinder! hier spürt man den angestrengten Hang zum Mantel der Metapher beinahe körperlich) zu deuten, ist Unsinn, wie der Verweis auf Gauleiter Mutschmann, der im heutigen Weichbild wohl weniger präsent ist als Sir Winston Churchill. Aber an allem sind ohnehin nur die Dresdner selbst schuld, weil sie so naiv waren, auf Schonung zu vertrauen...

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Es ist schon manchmal erstaunlich, wie oft die überregionale Presse über die Provinz schreibt. Scheinbar meinen nicht nur die Dresdner, dass ihre Stadt eigentlich mehr ist als eine 500.000'er Landeshauptstadt. Leider vermag Dresden zur Zeit nicht, sich in irgend einer Art zu profilieren und etwas zu unserer modernen Kultur beizutragen.
    Leider ist dafür die Politik der Regierungspartei symptomatisch. Statt in Kultur und Sozialarbeit zu investieren, wird nach der maximalen Ausbauvariante für Durchgangsstraßen gestrebt, die dem Ideal nach längst überholt sind.
    Aber auch die Menschen selbst tragen ihren Teil bei. Während am Ende der DDR Menschen für ein historisches Stadtbild und gegen den Verkauf historischer Kandelaber in ihren Stadtteilen kämpften, schauen sie heute tatenlos zu, wie ihre Gaslaternen gegen gesichtslose Billigleuchten ersetzt werden.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe